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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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zumeist die "Commentatio biblica in effatum Christi: tu es Petrus etc." seinen Febronianismus. Die Bibelübersetzung aus dem Hebräischen wird wegen ihrer Treue gerühmt u. erlebte neben seinem deutschen Brevier (Augsburg 1792, 8. Aufl. 1820, 4 Bde.) und Gebetbüchern mehre Auflagen.


Derfflinger, eigentlich Dörfling, Georg, geb. 1606 in Böhmen, war erst Schneidergeselle, sodann Soldat bei den Sachsen, diente hierauf den Schweden und rückte bis zum Generalmajor vor. Nach dem westfälischen Frieden trat er in den Dienst des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, wurde Feldmarschall, erfocht den 18. Juni 1675 den Sieg von Fehrbellin, eroberte 1678 Stralsund, marschirte im Winter 1679 über das Eis des frischen und kurischen Haffs und schlug die Schweden bei Tilsit; er st. den 4. Febr. 1695.


Derhem, Dirhem, pers. und türk. Münze = 4 Asper, jetzt kaum = 1 Pfg.; als Gewicht = 2/5 Loth.


Deridiren, lat., verlachen; Derision, Verhöhnung, derisorisch, höhnisch.


Deringa, russ. grobes Sackleinen.


Derivation, lat., Ableitung, in der Medicin die Entfernung eines örtlichen krankhaften Zustandes durch Erweckung einer Affection an einem entfernteren Theile, z. B. durch blasenziehende, ätzende Mittel, Fontanellen, Haarseil, Blutentziehung etc.


Derivationsrechnung, nennt man in der Mathematik die Methode, die Functionen von veränderlichen Größen so in Reihen zu entwickeln, daß man die Glieder derselben nach einem bestimmten Gesetze aus einander ableiten und so ihren Fortgang leicht übersehen kann. Diese Rechnungsart wurde besonders durch Arbogast in Straßburg (1800) ausgebildet u. erleichtert, u. ermöglicht die Lösung der schwierigsten Aufgaben.


Derivatum, lat., in der Grammatik ein von einem Stamm- od. Wurzelworte abgeleitetes Wort; deriviren, ableiten.


Derma, griech., Haut, Rinde; Dermographie, die anatom. Beschreibung der Haut.


Dermatin, opalartiges Mineral, schwärzlichgrün od. braun, bruchmuschelich, spec. Gewicht 2,13; in Sachsen.


Derogation, lat., Beeinträchtigung, Aufhebung eines Gesetzes; derogativ, beeinträchtigend, aufhebend; derogiren, beeinträchtigen, abschaffen, aufheben.


Deroute (frz. Derut), Ab-, Irrweg, Unordnung, totale Niederlage.


Deroy (frz. Deroa), bayer. gräfliches Geschlecht, aus Belgien in die Pfalz eingewandert. Bernhard Erasmus D., geb. zu Mannheim 1743, diente vom 13. Jahre an zuerst Kurpfalz, dann Bayern; focht seit 1792 als General mit Auszeichnung gegen, von 1805-12 wo möglich noch besser für die Franzosen, zeichnete sich 1809 in Tyrol ebenso sehr durch Muth und Einsicht als wie durch Menschlichkeit aus, zog als Generallieutenant mit nach Rußland und fiel am 18. August 1812 in der Schlacht von Polozk; der ihm von Napoleon verliehene Grafentitel wurde 1820 seinen Nachkommen von Bayern bestätiget.


Derwent, engl. Fluß, Nebenfluß des Trennt, in der Grafschaft Derby; engl. Fluß in der Grafschaft Cumberland, mündet in das irische Meer.


Derwisch, (pers., arm), gewissermaßen die Mönche der Moslemin, in soferne sie als Brüderschaften od. Orden in Klöstern unverheirathet zusammenleben u. regelmäßige Andachtsübungen, Kasteiungen und Fasten beobachten; daneben haben sie gewaltsame, bis zur Bewußtlosigkeit oder Raserei aufregende Tänze, die bekannten D.tänze, zu denen die nordamerikan. Sekte der Shakers neuester Zeit ein Gegenstück liefert. Gewöhnlich treiben die D. nebenher einige Handarbeit. Ihre Vorsteher heißen Scheich oder Pir (Alter).


Derzawin (Dersch-), Gabriel Romanowicz, geb. 1743 zu Kasan, russ. Staatsmann und lyr. Dichter, st. 1816; sämmtliche Schriften, Petersburg 1810 bis 1815, 5 Bde.


Desabusage (frz. Desabüsasch), Zurechtweisung, Enttäuschung; desabusiren, zurechtweisen.


Desachalandage (frz. -aschalangdasch), Verlust der Kundschaft; desachalandiren, die Kundschaft verlieren.

zumeist die „Commentatio biblica in effatum Christi: tu es Petrus etc.“ seinen Febronianismus. Die Bibelübersetzung aus dem Hebräischen wird wegen ihrer Treue gerühmt u. erlebte neben seinem deutschen Brevier (Augsburg 1792, 8. Aufl. 1820, 4 Bde.) und Gebetbüchern mehre Auflagen.


Derfflinger, eigentlich Dörfling, Georg, geb. 1606 in Böhmen, war erst Schneidergeselle, sodann Soldat bei den Sachsen, diente hierauf den Schweden und rückte bis zum Generalmajor vor. Nach dem westfälischen Frieden trat er in den Dienst des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, wurde Feldmarschall, erfocht den 18. Juni 1675 den Sieg von Fehrbellin, eroberte 1678 Stralsund, marschirte im Winter 1679 über das Eis des frischen und kurischen Haffs und schlug die Schweden bei Tilsit; er st. den 4. Febr. 1695.


Derhem, Dirhem, pers. und türk. Münze = 4 Asper, jetzt kaum = 1 Pfg.; als Gewicht = 2/5 Loth.


Deridiren, lat., verlachen; Derision, Verhöhnung, derisorisch, höhnisch.


Deringa, russ. grobes Sackleinen.


Derivation, lat., Ableitung, in der Medicin die Entfernung eines örtlichen krankhaften Zustandes durch Erweckung einer Affection an einem entfernteren Theile, z. B. durch blasenziehende, ätzende Mittel, Fontanellen, Haarseil, Blutentziehung etc.


Derivationsrechnung, nennt man in der Mathematik die Methode, die Functionen von veränderlichen Größen so in Reihen zu entwickeln, daß man die Glieder derselben nach einem bestimmten Gesetze aus einander ableiten und so ihren Fortgang leicht übersehen kann. Diese Rechnungsart wurde besonders durch Arbogast in Straßburg (1800) ausgebildet u. erleichtert, u. ermöglicht die Lösung der schwierigsten Aufgaben.


Derivatum, lat., in der Grammatik ein von einem Stamm- od. Wurzelworte abgeleitetes Wort; deriviren, ableiten.


Derma, griech., Haut, Rinde; Dermographie, die anatom. Beschreibung der Haut.


Dermatin, opalartiges Mineral, schwärzlichgrün od. braun, bruchmuschelich, spec. Gewicht 2,13; in Sachsen.


Derogation, lat., Beeinträchtigung, Aufhebung eines Gesetzes; derogativ, beeinträchtigend, aufhebend; derogiren, beeinträchtigen, abschaffen, aufheben.


Deroute (frz. Derut), Ab-, Irrweg, Unordnung, totale Niederlage.


Deroy (frz. Deroa), bayer. gräfliches Geschlecht, aus Belgien in die Pfalz eingewandert. Bernhard Erasmus D., geb. zu Mannheim 1743, diente vom 13. Jahre an zuerst Kurpfalz, dann Bayern; focht seit 1792 als General mit Auszeichnung gegen, von 1805–12 wo möglich noch besser für die Franzosen, zeichnete sich 1809 in Tyrol ebenso sehr durch Muth und Einsicht als wie durch Menschlichkeit aus, zog als Generallieutenant mit nach Rußland und fiel am 18. August 1812 in der Schlacht von Polozk; der ihm von Napoleon verliehene Grafentitel wurde 1820 seinen Nachkommen von Bayern bestätiget.


Derwent, engl. Fluß, Nebenfluß des Trennt, in der Grafschaft Derby; engl. Fluß in der Grafschaft Cumberland, mündet in das irische Meer.


Derwisch, (pers., arm), gewissermaßen die Mönche der Moslemin, in soferne sie als Brüderschaften od. Orden in Klöstern unverheirathet zusammenleben u. regelmäßige Andachtsübungen, Kasteiungen und Fasten beobachten; daneben haben sie gewaltsame, bis zur Bewußtlosigkeit oder Raserei aufregende Tänze, die bekannten D.tänze, zu denen die nordamerikan. Sekte der Shakers neuester Zeit ein Gegenstück liefert. Gewöhnlich treiben die D. nebenher einige Handarbeit. Ihre Vorsteher heißen Scheich oder Pir (Alter).


Derzawin (Dersch–), Gabriel Romanowicz, geb. 1743 zu Kasan, russ. Staatsmann und lyr. Dichter, st. 1816; sämmtliche Schriften, Petersburg 1810 bis 1815, 5 Bde.


Désabusage (frz. Desabüsasch), Zurechtweisung, Enttäuschung; desabusiren, zurechtweisen.


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[330/0331] zumeist die „Commentatio biblica in effatum Christi: tu es Petrus etc.“ seinen Febronianismus. Die Bibelübersetzung aus dem Hebräischen wird wegen ihrer Treue gerühmt u. erlebte neben seinem deutschen Brevier (Augsburg 1792, 8. Aufl. 1820, 4 Bde.) und Gebetbüchern mehre Auflagen. Derfflinger, eigentlich Dörfling, Georg, geb. 1606 in Böhmen, war erst Schneidergeselle, sodann Soldat bei den Sachsen, diente hierauf den Schweden und rückte bis zum Generalmajor vor. Nach dem westfälischen Frieden trat er in den Dienst des großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg, wurde Feldmarschall, erfocht den 18. Juni 1675 den Sieg von Fehrbellin, eroberte 1678 Stralsund, marschirte im Winter 1679 über das Eis des frischen und kurischen Haffs und schlug die Schweden bei Tilsit; er st. den 4. Febr. 1695. Derhem, Dirhem, pers. und türk. Münze = 4 Asper, jetzt kaum = 1 Pfg.; als Gewicht = 2/5 Loth. Deridiren, lat., verlachen; Derision, Verhöhnung, derisorisch, höhnisch. Deringa, russ. grobes Sackleinen. Derivation, lat., Ableitung, in der Medicin die Entfernung eines örtlichen krankhaften Zustandes durch Erweckung einer Affection an einem entfernteren Theile, z. B. durch blasenziehende, ätzende Mittel, Fontanellen, Haarseil, Blutentziehung etc. Derivationsrechnung, nennt man in der Mathematik die Methode, die Functionen von veränderlichen Größen so in Reihen zu entwickeln, daß man die Glieder derselben nach einem bestimmten Gesetze aus einander ableiten und so ihren Fortgang leicht übersehen kann. Diese Rechnungsart wurde besonders durch Arbogast in Straßburg (1800) ausgebildet u. erleichtert, u. ermöglicht die Lösung der schwierigsten Aufgaben. Derivatum, lat., in der Grammatik ein von einem Stamm- od. Wurzelworte abgeleitetes Wort; deriviren, ableiten. Derma, griech., Haut, Rinde; Dermographie, die anatom. Beschreibung der Haut. Dermatin, opalartiges Mineral, schwärzlichgrün od. braun, bruchmuschelich, spec. Gewicht 2,13; in Sachsen. Derogation, lat., Beeinträchtigung, Aufhebung eines Gesetzes; derogativ, beeinträchtigend, aufhebend; derogiren, beeinträchtigen, abschaffen, aufheben. Deroute (frz. Derut), Ab-, Irrweg, Unordnung, totale Niederlage. Deroy (frz. Deroa), bayer. gräfliches Geschlecht, aus Belgien in die Pfalz eingewandert. Bernhard Erasmus D., geb. zu Mannheim 1743, diente vom 13. Jahre an zuerst Kurpfalz, dann Bayern; focht seit 1792 als General mit Auszeichnung gegen, von 1805–12 wo möglich noch besser für die Franzosen, zeichnete sich 1809 in Tyrol ebenso sehr durch Muth und Einsicht als wie durch Menschlichkeit aus, zog als Generallieutenant mit nach Rußland und fiel am 18. August 1812 in der Schlacht von Polozk; der ihm von Napoleon verliehene Grafentitel wurde 1820 seinen Nachkommen von Bayern bestätiget. Derwent, engl. Fluß, Nebenfluß des Trennt, in der Grafschaft Derby; engl. Fluß in der Grafschaft Cumberland, mündet in das irische Meer. Derwisch, (pers., arm), gewissermaßen die Mönche der Moslemin, in soferne sie als Brüderschaften od. Orden in Klöstern unverheirathet zusammenleben u. regelmäßige Andachtsübungen, Kasteiungen und Fasten beobachten; daneben haben sie gewaltsame, bis zur Bewußtlosigkeit oder Raserei aufregende Tänze, die bekannten D.tänze, zu denen die nordamerikan. Sekte der Shakers neuester Zeit ein Gegenstück liefert. Gewöhnlich treiben die D. nebenher einige Handarbeit. Ihre Vorsteher heißen Scheich oder Pir (Alter). Derzawin (Dersch–), Gabriel Romanowicz, geb. 1743 zu Kasan, russ. Staatsmann und lyr. Dichter, st. 1816; sämmtliche Schriften, Petersburg 1810 bis 1815, 5 Bde. Désabusage (frz. Desabüsasch), Zurechtweisung, Enttäuschung; desabusiren, zurechtweisen. Désachalandage (frz. –aschalangdasch), Verlust der Kundschaft; desachalandiren, die Kundschaft verlieren.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/331>, abgerufen am 01.06.2024.