Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite

mehr auf die Einwirkung auf das Leben dringend; Verfasser eines Handbuchs der Pastoraltheologie.


Dhawala-Giri (-dschiri), d. h. weißer Berg, nach den trigonometrischen Messungen der Engländer von 28077' bis herab auf 26340' angegeben; soll seinen bisherigen Rang als höchster Berg unseres Planeten an den Kinchin-Jinga, gleich ihm ein Glied des Himalaya, abtreten müssen.


Diababulholz, ostind., sehr schweres, braunröthliches Holz.


Diabetes, auch Polyuria, Harnruhr, Vielharnen, eine Krankheit, welche nach vorausgegangenen Verdauungsleiden, verbunden jedoch mit starker Eßlust und heftigem Durste eintritt, und sich durch eine ungewöhnliche, oft ganz unglaubliche Vermehrung der Absonderung des Harns äußert. Der Harn ist seltener geschmacklos (D. insipidus), in der Regel süßlich schmeckend (D. mellitus, Honig-Harnruhr), mit Zuckergehalt; er fault deßhalb beim Stehenlassen an warmem Orte nicht, erhält nicht den Ammoniakgeruch, sondern geht in weinige Gährung über. Der Kranke magert zusehends ab, der Durst wird fast unlöschbar, die Haut trocken, schuppig, das Zahnfleisch geschwollen, die Gemüthsstimmung sehr trübe; die Geschlechtsfunktion hört auf, und unter Lähmungen und hektischem Fieber führt endlich die Krankheit zum Tode. Die nächste Ursache der Krankheit liegt in einem Leiden der Verdauungsorgane, wobei der Nahrungsstoff nicht gehörig animalisirt, sondern mehr vegetabilisch, auf der Stufe d. Zuckerbildung, in die Blutmasse übergeht, dieß namentlich beim Genusse mehlig-schleimiger Speisen. Die entferntern Ursachen sind dürftige Lebensweise, beständiger Genuß mehliger, säuerlicher Speisen, Ausschweifungen, Erkältungen, Zurücktreten von Gicht, Rheumatismen. Die Krankheit ist selten heilbar. Ihre Behandlung erfordert Vermeidung aller zuckerigen, mehligen Nahrung, dafür Fleischspeisen, Eier etc.; ferner Bethätigung der Hautfunktion durch warme Bekleidung, Flanellhemden, Reibungen, Bäder. Innerlich kommen in Anwendung die bittern Mittel, namentlich Ochsengalle, die tonischen und astringirenden Mittel, Eisen, China, Alaun etc., die Alkalien und Opium.


Diabelli, Anton, geb. 1783 zu Mattsem bei Salzburg, Schüler Haydns, beliebter Componist von Vocal- und Instrumentalstücken, Arrangements, Singspielen und Operetten, zugleich angesehener Musikhändler.


Diablerets (frz. -lereh), Berg zwischen Waadt und Wallis, 9901' hoch, mit häufigen Bergstürzen (daher der Name D., Teufelsgebirg).


Diablerie, frz., Teufelei. Diabole, griech., Verläumdung; rhetorische Figur, Beschuldigung des Gegners mit Angabe der verdienten Strafe. Diabolisch, teuflisch; diabolisiren, teuflisch behandeln, rasen; Diabolus, lat., Teufel.


Diabotanum, griech., Kräuterpflaster.


Diabrosis, i. d. Medicin was Aetzung.


Diachoresis, i. d. Medicin der Stuhl gang; diachoretische Mittel, ausleerende Mittel.


Diachylon, griech., Heftpflaster aus Oel und gepulverter Bleiglätte bestehend (Bleiseife); ein anderes besteht aus Oel u. Bleiglätte, Wachs, Ammoniakgummi, Galbanum und Terpentin, und wirkt kräftig zertheilend.


Diadelphie, Verwachsung der Staubfäden in 2 Bündel, z. B. bei den Erbsen; d.phische Pflanzen, D.phisten, Pflanzen, deren Blüten so gebildet sind.


Diadem, griech., Stirnbinde aus Wolle oder Seide, bei den Aegyptern Auszeichnung der Götter und Könige, bei den Griechen der Priester, bei den Persern der Könige, von wo sie auf die macedon. Könige überging. Die röm. Kaiser trugen sie erst seit Diocletian.


Diadoche, griech., Nachfolge, in der Medicin die Umwandlung einer Krankheit in eine andersartige.


Diadochen, Nachfolger, nannten die Griechen Alexanders d. Gr. Feldherren, die sein Reich theilten.


Diäresis, griech.-lat., Trennung; grammatisch die Auflösung der Buchstaben v oder j in u oder i, dann Trennung eines möglichen oder wirklichen Doppellautes in seine 2 Helllaute, so daß jeder für sich ausgesprochen wird. Die wegen des Versmaßes oder zur

mehr auf die Einwirkung auf das Leben dringend; Verfasser eines Handbuchs der Pastoraltheologie.


Dhawala-Giri (–dschiri), d. h. weißer Berg, nach den trigonometrischen Messungen der Engländer von 28077' bis herab auf 26340' angegeben; soll seinen bisherigen Rang als höchster Berg unseres Planeten an den Kinchin-Jinga, gleich ihm ein Glied des Himalaya, abtreten müssen.


Diababulholz, ostind., sehr schweres, braunröthliches Holz.


Diabetes, auch Polyuria, Harnruhr, Vielharnen, eine Krankheit, welche nach vorausgegangenen Verdauungsleiden, verbunden jedoch mit starker Eßlust und heftigem Durste eintritt, und sich durch eine ungewöhnliche, oft ganz unglaubliche Vermehrung der Absonderung des Harns äußert. Der Harn ist seltener geschmacklos (D. insipidus), in der Regel süßlich schmeckend (D. mellitus, Honig-Harnruhr), mit Zuckergehalt; er fault deßhalb beim Stehenlassen an warmem Orte nicht, erhält nicht den Ammoniakgeruch, sondern geht in weinige Gährung über. Der Kranke magert zusehends ab, der Durst wird fast unlöschbar, die Haut trocken, schuppig, das Zahnfleisch geschwollen, die Gemüthsstimmung sehr trübe; die Geschlechtsfunktion hört auf, und unter Lähmungen und hektischem Fieber führt endlich die Krankheit zum Tode. Die nächste Ursache der Krankheit liegt in einem Leiden der Verdauungsorgane, wobei der Nahrungsstoff nicht gehörig animalisirt, sondern mehr vegetabilisch, auf der Stufe d. Zuckerbildung, in die Blutmasse übergeht, dieß namentlich beim Genusse mehlig-schleimiger Speisen. Die entferntern Ursachen sind dürftige Lebensweise, beständiger Genuß mehliger, säuerlicher Speisen, Ausschweifungen, Erkältungen, Zurücktreten von Gicht, Rheumatismen. Die Krankheit ist selten heilbar. Ihre Behandlung erfordert Vermeidung aller zuckerigen, mehligen Nahrung, dafür Fleischspeisen, Eier etc.; ferner Bethätigung der Hautfunktion durch warme Bekleidung, Flanellhemden, Reibungen, Bäder. Innerlich kommen in Anwendung die bittern Mittel, namentlich Ochsengalle, die tonischen und astringirenden Mittel, Eisen, China, Alaun etc., die Alkalien und Opium.


Diabelli, Anton, geb. 1783 zu Mattsem bei Salzburg, Schüler Haydns, beliebter Componist von Vocal- und Instrumentalstücken, Arrangements, Singspielen und Operetten, zugleich angesehener Musikhändler.


Diablerets (frz. –lereh), Berg zwischen Waadt und Wallis, 9901' hoch, mit häufigen Bergstürzen (daher der Name D., Teufelsgebirg).


Diablerie, frz., Teufelei. Diabole, griech., Verläumdung; rhetorische Figur, Beschuldigung des Gegners mit Angabe der verdienten Strafe. Diabolisch, teuflisch; diabolisiren, teuflisch behandeln, rasen; Diabolus, lat., Teufel.


Diabotanum, griech., Kräuterpflaster.


Diabrosis, i. d. Medicin was Aetzung.


Diachoresis, i. d. Medicin der Stuhl gang; diachoretische Mittel, ausleerende Mittel.


Diachylon, griech., Heftpflaster aus Oel und gepulverter Bleiglätte bestehend (Bleiseife); ein anderes besteht aus Oel u. Bleiglätte, Wachs, Ammoniakgummi, Galbanum und Terpentin, und wirkt kräftig zertheilend.


Diadelphie, Verwachsung der Staubfäden in 2 Bündel, z. B. bei den Erbsen; d.phische Pflanzen, D.phisten, Pflanzen, deren Blüten so gebildet sind.


Diadem, griech., Stirnbinde aus Wolle oder Seide, bei den Aegyptern Auszeichnung der Götter und Könige, bei den Griechen der Priester, bei den Persern der Könige, von wo sie auf die macedon. Könige überging. Die röm. Kaiser trugen sie erst seit Diocletian.


Diadoche, griech., Nachfolge, in der Medicin die Umwandlung einer Krankheit in eine andersartige.


Diadochen, Nachfolger, nannten die Griechen Alexanders d. Gr. Feldherren, die sein Reich theilten.


Diäresis, griech.-lat., Trennung; grammatisch die Auflösung der Buchstaben v oder j in u oder ï, dann Trennung eines möglichen oder wirklichen Doppellautes in seine 2 Helllaute, so daß jeder für sich ausgesprochen wird. Die wegen des Versmaßes oder zur

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0369" n="368"/>
mehr auf die Einwirkung auf das Leben dringend; Verfasser eines Handbuchs der Pastoraltheologie.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Dhawala-Giri</hi> (&#x2013;dschiri), d. h. weißer Berg, nach den trigonometrischen Messungen der Engländer von 28077' bis herab auf 26340' angegeben; soll seinen bisherigen Rang als höchster Berg unseres Planeten an den Kinchin-Jinga, gleich ihm ein Glied des Himalaya, abtreten müssen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diababulholz</hi>, ostind., sehr schweres, braunröthliches Holz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diabetes</hi>, auch <hi rendition="#i">Polyuria</hi>, Harnruhr, Vielharnen, eine Krankheit, welche nach vorausgegangenen Verdauungsleiden, verbunden jedoch mit starker Eßlust und heftigem Durste eintritt, und sich durch eine ungewöhnliche, oft ganz unglaubliche Vermehrung der Absonderung des Harns äußert. Der Harn ist seltener geschmacklos <hi rendition="#i">(D. insipidus)</hi>, in der Regel süßlich schmeckend (<hi rendition="#i">D. mellitus</hi>, Honig-Harnruhr), mit Zuckergehalt; er fault deßhalb beim Stehenlassen an warmem Orte nicht, erhält nicht den Ammoniakgeruch, sondern geht in weinige Gährung über. Der Kranke magert zusehends ab, der Durst wird fast unlöschbar, die Haut trocken, schuppig, das Zahnfleisch geschwollen, die Gemüthsstimmung sehr trübe; die Geschlechtsfunktion hört auf, und unter Lähmungen und hektischem Fieber führt endlich die Krankheit zum Tode. Die nächste Ursache der Krankheit liegt in einem Leiden der Verdauungsorgane, wobei der Nahrungsstoff nicht gehörig animalisirt, sondern mehr vegetabilisch, auf der Stufe d. Zuckerbildung, in die Blutmasse übergeht, dieß namentlich beim Genusse mehlig-schleimiger Speisen. Die entferntern Ursachen sind dürftige Lebensweise, beständiger Genuß mehliger, säuerlicher Speisen, Ausschweifungen, Erkältungen, Zurücktreten von Gicht, Rheumatismen. Die Krankheit ist selten heilbar. Ihre Behandlung erfordert Vermeidung aller zuckerigen, mehligen Nahrung, dafür Fleischspeisen, Eier etc.; ferner Bethätigung der Hautfunktion durch warme Bekleidung, Flanellhemden, Reibungen, Bäder. Innerlich kommen in Anwendung die bittern Mittel, namentlich Ochsengalle, die tonischen und astringirenden Mittel, Eisen, China, Alaun etc., die Alkalien und Opium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diabelli</hi>, Anton, geb. 1783 zu Mattsem bei Salzburg, Schüler Haydns, beliebter Componist von Vocal- und Instrumentalstücken, Arrangements, Singspielen und Operetten, zugleich angesehener Musikhändler.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diablerets</hi> (frz. &#x2013;lereh), Berg zwischen Waadt und Wallis, 9901' hoch, mit häufigen Bergstürzen (daher der Name D., Teufelsgebirg).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diablerie</hi>, frz., Teufelei. <hi rendition="#g">Diabole</hi>, griech., Verläumdung; rhetorische Figur, Beschuldigung des Gegners mit Angabe der verdienten Strafe. <hi rendition="#g">Diabolisch</hi>, teuflisch; <hi rendition="#g">diabolisiren</hi>, teuflisch behandeln, rasen; <hi rendition="#g">Diabolus</hi>, lat., Teufel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diabotanum</hi>, griech., Kräuterpflaster.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diabrosis</hi>, i. d. Medicin was Aetzung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diachoresis</hi>, i. d. Medicin der Stuhl gang; <hi rendition="#g">diachoretische</hi> Mittel, ausleerende Mittel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diachylon</hi>, griech., Heftpflaster aus Oel und gepulverter Bleiglätte bestehend (Bleiseife); ein anderes besteht aus Oel u. Bleiglätte, Wachs, Ammoniakgummi, Galbanum und Terpentin, und wirkt kräftig zertheilend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diadelphie</hi>, Verwachsung der Staubfäden in 2 Bündel, z. B. bei den Erbsen; d.<hi rendition="#g">phische</hi> Pflanzen, D.<hi rendition="#g">phisten</hi>, Pflanzen, deren Blüten so gebildet sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diadem</hi>, griech., Stirnbinde aus Wolle oder Seide, bei den Aegyptern Auszeichnung der Götter und Könige, bei den Griechen der Priester, bei den Persern der Könige, von wo sie auf die macedon. Könige überging. Die röm. Kaiser trugen sie erst seit Diocletian.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diadoche</hi>, griech., Nachfolge, in der Medicin die Umwandlung einer Krankheit in eine andersartige.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diadochen</hi>, Nachfolger, nannten die Griechen Alexanders d. Gr. Feldherren, die sein Reich theilten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Diäresis</hi>, griech.-lat., Trennung; grammatisch die Auflösung der Buchstaben <hi rendition="#i">v</hi> oder <hi rendition="#i">j</hi> in <hi rendition="#i">u</hi> oder <hi rendition="#i">ï</hi>, dann Trennung eines möglichen oder wirklichen Doppellautes in seine 2 Helllaute, so daß jeder für sich ausgesprochen wird. Die wegen des Versmaßes oder zur
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[368/0369] mehr auf die Einwirkung auf das Leben dringend; Verfasser eines Handbuchs der Pastoraltheologie. Dhawala-Giri (–dschiri), d. h. weißer Berg, nach den trigonometrischen Messungen der Engländer von 28077' bis herab auf 26340' angegeben; soll seinen bisherigen Rang als höchster Berg unseres Planeten an den Kinchin-Jinga, gleich ihm ein Glied des Himalaya, abtreten müssen. Diababulholz, ostind., sehr schweres, braunröthliches Holz. Diabetes, auch Polyuria, Harnruhr, Vielharnen, eine Krankheit, welche nach vorausgegangenen Verdauungsleiden, verbunden jedoch mit starker Eßlust und heftigem Durste eintritt, und sich durch eine ungewöhnliche, oft ganz unglaubliche Vermehrung der Absonderung des Harns äußert. Der Harn ist seltener geschmacklos (D. insipidus), in der Regel süßlich schmeckend (D. mellitus, Honig-Harnruhr), mit Zuckergehalt; er fault deßhalb beim Stehenlassen an warmem Orte nicht, erhält nicht den Ammoniakgeruch, sondern geht in weinige Gährung über. Der Kranke magert zusehends ab, der Durst wird fast unlöschbar, die Haut trocken, schuppig, das Zahnfleisch geschwollen, die Gemüthsstimmung sehr trübe; die Geschlechtsfunktion hört auf, und unter Lähmungen und hektischem Fieber führt endlich die Krankheit zum Tode. Die nächste Ursache der Krankheit liegt in einem Leiden der Verdauungsorgane, wobei der Nahrungsstoff nicht gehörig animalisirt, sondern mehr vegetabilisch, auf der Stufe d. Zuckerbildung, in die Blutmasse übergeht, dieß namentlich beim Genusse mehlig-schleimiger Speisen. Die entferntern Ursachen sind dürftige Lebensweise, beständiger Genuß mehliger, säuerlicher Speisen, Ausschweifungen, Erkältungen, Zurücktreten von Gicht, Rheumatismen. Die Krankheit ist selten heilbar. Ihre Behandlung erfordert Vermeidung aller zuckerigen, mehligen Nahrung, dafür Fleischspeisen, Eier etc.; ferner Bethätigung der Hautfunktion durch warme Bekleidung, Flanellhemden, Reibungen, Bäder. Innerlich kommen in Anwendung die bittern Mittel, namentlich Ochsengalle, die tonischen und astringirenden Mittel, Eisen, China, Alaun etc., die Alkalien und Opium. Diabelli, Anton, geb. 1783 zu Mattsem bei Salzburg, Schüler Haydns, beliebter Componist von Vocal- und Instrumentalstücken, Arrangements, Singspielen und Operetten, zugleich angesehener Musikhändler. Diablerets (frz. –lereh), Berg zwischen Waadt und Wallis, 9901' hoch, mit häufigen Bergstürzen (daher der Name D., Teufelsgebirg). Diablerie, frz., Teufelei. Diabole, griech., Verläumdung; rhetorische Figur, Beschuldigung des Gegners mit Angabe der verdienten Strafe. Diabolisch, teuflisch; diabolisiren, teuflisch behandeln, rasen; Diabolus, lat., Teufel. Diabotanum, griech., Kräuterpflaster. Diabrosis, i. d. Medicin was Aetzung. Diachoresis, i. d. Medicin der Stuhl gang; diachoretische Mittel, ausleerende Mittel. Diachylon, griech., Heftpflaster aus Oel und gepulverter Bleiglätte bestehend (Bleiseife); ein anderes besteht aus Oel u. Bleiglätte, Wachs, Ammoniakgummi, Galbanum und Terpentin, und wirkt kräftig zertheilend. Diadelphie, Verwachsung der Staubfäden in 2 Bündel, z. B. bei den Erbsen; d.phische Pflanzen, D.phisten, Pflanzen, deren Blüten so gebildet sind. Diadem, griech., Stirnbinde aus Wolle oder Seide, bei den Aegyptern Auszeichnung der Götter und Könige, bei den Griechen der Priester, bei den Persern der Könige, von wo sie auf die macedon. Könige überging. Die röm. Kaiser trugen sie erst seit Diocletian. Diadoche, griech., Nachfolge, in der Medicin die Umwandlung einer Krankheit in eine andersartige. Diadochen, Nachfolger, nannten die Griechen Alexanders d. Gr. Feldherren, die sein Reich theilten. Diäresis, griech.-lat., Trennung; grammatisch die Auflösung der Buchstaben v oder j in u oder ï, dann Trennung eines möglichen oder wirklichen Doppellautes in seine 2 Helllaute, so daß jeder für sich ausgesprochen wird. Die wegen des Versmaßes oder zur

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/369
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/369>, abgerufen am 01.06.2024.