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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Würde 1631 auf seinen Neffen Maximilian und erblich auf den Aeltesten der Familie ausgedehnt wurde; er st. 10. Septbr. 1636. - Karl Maximilian, Fürst von D., erbte 1769 von seinem mütterlichen Großvater die Herrschaften Proskau und nahm davon Titel und Wappen an; Johann Baptist, Fürst von D., erbte 1802 die steyerschen Fideicommißherrschaften der gräfl. Familie Leslin, daher sich die Familie von D.-Proskau-Leslin schreibt. - Fürst Franz Joseph, geb. 28. April 1767, diente als Soldat und Staatsmann, erhielt beim Sturm auf Valenciennes den Maria-Theresien-Orden. Sein Bruder, Graf Moritz von D., geb. 1775, Soldat von 1791-1800, k. k. wirklicher Geh. Rath und Kämmerer, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, leitete seit 1815 die Erziehung des Herzogs von Reichstadt, wurde Obersthofmeister der Kaiserin und Kämmerer.


Dietsch, Malerfamilie zu Nürnberg, aus dem 18. Jahrh. Als berühmteste gelten die 2 Schwestern Barbara Regina D., geb. 1716, gest. 1783, u. Margaretha Barbara D., geb. 1726, gest. 1795, beide ausgezeichnet in Darstellungen von Blumen, Früchten, Vögeln. Letztere lieferte auch eine Sammlung illuminirter Kupferstiche der Pflanzen aus der Umgegend Nürnbergs.


Dietz, nassauische Stadt an der Lahn mit 2900 E., Farbenfabrik, lebhaftem Verkehr, berühmter Baumschule, Strafanstalt. D. kommt zu Karls d. Gr. Zeit als Theodissa vor, gehörte später eigenen Grafen, fiel im 16. Jahrh. an das Haus Nassau und gab einer Linie desselben den Namen, die unter Wilhelm IV. den Thron der Niederlande erlangte.


Dieu et mon droit (frz. Diö e mong droa), Wahlspruch der engl.-normann. Könige: "Gott und mein Recht".


Dieu le Fit (frz. Diö lö Fi), Stadt im Departem. Drome mit 4300 E., Töpfereien, Fabriken für Glas, Tuch, Seide und Baumwolle, Färbereien und Weißgerbereien.


Dieuze (frz. Diöhs), Stadt im Departem. Meurthe, mit 4000 E., Fabrikation von Leinwand, Hüten, Strumpfwaaren; Saline, Sodabereitung.


Diez, Friedrich Christian, geb. 1794 zu Gießen, seit 1830 Professor in Bonn, schrieb: "Poesie der Troubadours" 1826; "Leben und Werke der Troubadours" 1829; "Grammatik der roman. Sprachen" 1836-42; "Altroman. Sprachdenkmale" 1846; "Etymologisches Wörterbuch der roman. Sprachen" 1853; er begründete dadurch die wissenschaftliche Grammatik der roman. Sprachen.


Diezeugmenon, griech., rhetor. Figur; 2 oder mehrere verbundene Sätze haben einen gleichartigen Satztheil, namentlich das Verb, nicht gemeinschaftlich, sondern jeder seinen eigenen, z. B. Franklin erfand den Blitzableiter, Fulton baute das erste Dampfschiff.


Diezmann, Dietrich der jüngere, Landgraf von Thüringen, Sohn Albrechts des Unartigen und der Hohenstaufin Margaretha, wurde mit Mutter u. Bruder von seinem Vater verstoßen, behauptete gegen denselben sein Erbe, ebenso gegen König Albrecht I. im J. 1307; st. 1307 zu Leipzig.


Diffalco, ital., Abzug vom Hauptbetrage.


Diffamation, lat. -tio, verstärkt infamatio, die Verbreitung nachtheiliger Gerüchte über jemanden, besonders vorgeblicher Ansprüche an eine Person. Bei den Römern konnte die D.s- od. Provocationsklage angestellt werden, wenn Einer (diffamans) vom Andern (diffamatus) behauptete, er sei kein Freier, folglich ein Sklave. Nach canonischem Recht konnte eine Criminaluntersuchung gegen einen Diffamaten od. Diffamanten eingeleitet werden, sobald die D. durch Angaben glaubwürdiger und unbefangener Zeugen begründet oder widerlegt war. Jetzt versteht man unter D. besonders das Prahlen mit Forderungen an Einen u. der Diffamant kann ebenfalls gerichtlich belangt werden. - Diffamatorisch, nachtheilig für den Ruf, ehrenrührig; d. e Schrift, Schmähschrift.


Different, lat., verschieden, ungleich; streitig.


Differentialbarometer, ein abgekürztes Barometer, von August in Berlin erfunden, seines kleinen Umfangs wegen viel bequemer und sicherer zu

Würde 1631 auf seinen Neffen Maximilian und erblich auf den Aeltesten der Familie ausgedehnt wurde; er st. 10. Septbr. 1636. – Karl Maximilian, Fürst von D., erbte 1769 von seinem mütterlichen Großvater die Herrschaften Proskau und nahm davon Titel und Wappen an; Johann Baptist, Fürst von D., erbte 1802 die steyerschen Fideicommißherrschaften der gräfl. Familie Leslin, daher sich die Familie von D.-Proskau-Leslin schreibt. – Fürst Franz Joseph, geb. 28. April 1767, diente als Soldat und Staatsmann, erhielt beim Sturm auf Valenciennes den Maria-Theresien-Orden. Sein Bruder, Graf Moritz von D., geb. 1775, Soldat von 1791–1800, k. k. wirklicher Geh. Rath und Kämmerer, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, leitete seit 1815 die Erziehung des Herzogs von Reichstadt, wurde Obersthofmeister der Kaiserin und Kämmerer.


Dietsch, Malerfamilie zu Nürnberg, aus dem 18. Jahrh. Als berühmteste gelten die 2 Schwestern Barbara Regina D., geb. 1716, gest. 1783, u. Margaretha Barbara D., geb. 1726, gest. 1795, beide ausgezeichnet in Darstellungen von Blumen, Früchten, Vögeln. Letztere lieferte auch eine Sammlung illuminirter Kupferstiche der Pflanzen aus der Umgegend Nürnbergs.


Dietz, nassauische Stadt an der Lahn mit 2900 E., Farbenfabrik, lebhaftem Verkehr, berühmter Baumschule, Strafanstalt. D. kommt zu Karls d. Gr. Zeit als Theodissa vor, gehörte später eigenen Grafen, fiel im 16. Jahrh. an das Haus Nassau und gab einer Linie desselben den Namen, die unter Wilhelm IV. den Thron der Niederlande erlangte.


Dieu et mon droit (frz. Diö e mong droa), Wahlspruch der engl.-normann. Könige: „Gott und mein Recht“.


Dieu le Fit (frz. Diö lö Fi), Stadt im Departem. Drôme mit 4300 E., Töpfereien, Fabriken für Glas, Tuch, Seide und Baumwolle, Färbereien und Weißgerbereien.


Dieuze (frz. Diöhs), Stadt im Departem. Meurthe, mit 4000 E., Fabrikation von Leinwand, Hüten, Strumpfwaaren; Saline, Sodabereitung.


Diez, Friedrich Christian, geb. 1794 zu Gießen, seit 1830 Professor in Bonn, schrieb: „Poesie der Troubadours“ 1826; „Leben und Werke der Troubadours“ 1829; „Grammatik der roman. Sprachen“ 1836–42; „Altroman. Sprachdenkmale“ 1846; „Etymologisches Wörterbuch der roman. Sprachen“ 1853; er begründete dadurch die wissenschaftliche Grammatik der roman. Sprachen.


Diëzeugmenon, griech., rhetor. Figur; 2 oder mehrere verbundene Sätze haben einen gleichartigen Satztheil, namentlich das Verb, nicht gemeinschaftlich, sondern jeder seinen eigenen, z. B. Franklin erfand den Blitzableiter, Fulton baute das erste Dampfschiff.


Diezmann, Dietrich der jüngere, Landgraf von Thüringen, Sohn Albrechts des Unartigen und der Hohenstaufin Margaretha, wurde mit Mutter u. Bruder von seinem Vater verstoßen, behauptete gegen denselben sein Erbe, ebenso gegen König Albrecht I. im J. 1307; st. 1307 zu Leipzig.


Diffalco, ital., Abzug vom Hauptbetrage.


Diffamation, lat. –tio, verstärkt infamatio, die Verbreitung nachtheiliger Gerüchte über jemanden, besonders vorgeblicher Ansprüche an eine Person. Bei den Römern konnte die D.s- od. Provocationsklage angestellt werden, wenn Einer (diffamans) vom Andern (diffamatus) behauptete, er sei kein Freier, folglich ein Sklave. Nach canonischem Recht konnte eine Criminaluntersuchung gegen einen Diffamaten od. Diffamanten eingeleitet werden, sobald die D. durch Angaben glaubwürdiger und unbefangener Zeugen begründet oder widerlegt war. Jetzt versteht man unter D. besonders das Prahlen mit Forderungen an Einen u. der Diffamant kann ebenfalls gerichtlich belangt werden. – Diffamatorisch, nachtheilig für den Ruf, ehrenrührig; d. e Schrift, Schmähschrift.


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[388/0389] Würde 1631 auf seinen Neffen Maximilian und erblich auf den Aeltesten der Familie ausgedehnt wurde; er st. 10. Septbr. 1636. – Karl Maximilian, Fürst von D., erbte 1769 von seinem mütterlichen Großvater die Herrschaften Proskau und nahm davon Titel und Wappen an; Johann Baptist, Fürst von D., erbte 1802 die steyerschen Fideicommißherrschaften der gräfl. Familie Leslin, daher sich die Familie von D.-Proskau-Leslin schreibt. – Fürst Franz Joseph, geb. 28. April 1767, diente als Soldat und Staatsmann, erhielt beim Sturm auf Valenciennes den Maria-Theresien-Orden. Sein Bruder, Graf Moritz von D., geb. 1775, Soldat von 1791–1800, k. k. wirklicher Geh. Rath und Kämmerer, Mitglied mehrerer gelehrten Gesellschaften, leitete seit 1815 die Erziehung des Herzogs von Reichstadt, wurde Obersthofmeister der Kaiserin und Kämmerer. Dietsch, Malerfamilie zu Nürnberg, aus dem 18. Jahrh. Als berühmteste gelten die 2 Schwestern Barbara Regina D., geb. 1716, gest. 1783, u. Margaretha Barbara D., geb. 1726, gest. 1795, beide ausgezeichnet in Darstellungen von Blumen, Früchten, Vögeln. Letztere lieferte auch eine Sammlung illuminirter Kupferstiche der Pflanzen aus der Umgegend Nürnbergs. Dietz, nassauische Stadt an der Lahn mit 2900 E., Farbenfabrik, lebhaftem Verkehr, berühmter Baumschule, Strafanstalt. D. kommt zu Karls d. Gr. Zeit als Theodissa vor, gehörte später eigenen Grafen, fiel im 16. Jahrh. an das Haus Nassau und gab einer Linie desselben den Namen, die unter Wilhelm IV. den Thron der Niederlande erlangte. Dieu et mon droit (frz. Diö e mong droa), Wahlspruch der engl.-normann. Könige: „Gott und mein Recht“. Dieu le Fit (frz. Diö lö Fi), Stadt im Departem. Drôme mit 4300 E., Töpfereien, Fabriken für Glas, Tuch, Seide und Baumwolle, Färbereien und Weißgerbereien. Dieuze (frz. Diöhs), Stadt im Departem. Meurthe, mit 4000 E., Fabrikation von Leinwand, Hüten, Strumpfwaaren; Saline, Sodabereitung. Diez, Friedrich Christian, geb. 1794 zu Gießen, seit 1830 Professor in Bonn, schrieb: „Poesie der Troubadours“ 1826; „Leben und Werke der Troubadours“ 1829; „Grammatik der roman. Sprachen“ 1836–42; „Altroman. Sprachdenkmale“ 1846; „Etymologisches Wörterbuch der roman. Sprachen“ 1853; er begründete dadurch die wissenschaftliche Grammatik der roman. Sprachen. Diëzeugmenon, griech., rhetor. Figur; 2 oder mehrere verbundene Sätze haben einen gleichartigen Satztheil, namentlich das Verb, nicht gemeinschaftlich, sondern jeder seinen eigenen, z. B. Franklin erfand den Blitzableiter, Fulton baute das erste Dampfschiff. Diezmann, Dietrich der jüngere, Landgraf von Thüringen, Sohn Albrechts des Unartigen und der Hohenstaufin Margaretha, wurde mit Mutter u. Bruder von seinem Vater verstoßen, behauptete gegen denselben sein Erbe, ebenso gegen König Albrecht I. im J. 1307; st. 1307 zu Leipzig. Diffalco, ital., Abzug vom Hauptbetrage. Diffamation, lat. –tio, verstärkt infamatio, die Verbreitung nachtheiliger Gerüchte über jemanden, besonders vorgeblicher Ansprüche an eine Person. Bei den Römern konnte die D.s- od. Provocationsklage angestellt werden, wenn Einer (diffamans) vom Andern (diffamatus) behauptete, er sei kein Freier, folglich ein Sklave. Nach canonischem Recht konnte eine Criminaluntersuchung gegen einen Diffamaten od. Diffamanten eingeleitet werden, sobald die D. durch Angaben glaubwürdiger und unbefangener Zeugen begründet oder widerlegt war. Jetzt versteht man unter D. besonders das Prahlen mit Forderungen an Einen u. der Diffamant kann ebenfalls gerichtlich belangt werden. – Diffamatorisch, nachtheilig für den Ruf, ehrenrührig; d. e Schrift, Schmähschrift. Different, lat., verschieden, ungleich; streitig. Differentialbarometer, ein abgekürztes Barometer, von August in Berlin erfunden, seines kleinen Umfangs wegen viel bequemer und sicherer zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 388. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/389>, abgerufen am 22.11.2024.