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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Blume nur Staubwege, in einer anderen nur Staubgefäße ausgebildet werden; und zwar monöcische oder einhäusige (flores monoici), wenn beiderlei Blumen auf einem Individuum sich finden; diöcische oder zweihäusige (flores dioici), wenn ein Individuum nur Blumen von einerlei Art hervorbringt.


Dikokkisch, griech.-deutsch, zweihörnig.


Dikolon, griech., aus zweierlei Versarten bestehendes Gedicht; im D. distrophon hat jede Strophe 2 Verse von verschiedenem Metrum, z. B. Hexameter und Pentameter in der Elegie; im D. tetrastrophon haben von den 4 Versen die 3 ersten dasselbe Metrum, der letzte ein anderes, z. B. im sapphischen Verse.


Dikotyledonen, sehr große Abtheilung des Pflanzenreichs, welche dadurch charakterisirt ist, daß die Samen alle mit 2 Samenlappen keimen; im Gegensatz von den Monokotyledonen, welche nur ein einziges Keimblatt (cotyledon) haben.


Dikrotisch, griech.-deutsch, mit doppeltem Pulse.


Dikte, Gebirg auf Kreta, spielt in der Jupitersmythe eine Rolle.


Diktys von Kreta, dessen Geschichte "De bello Trojano" uns in der Uebersetzung eines Q. Septimius erhalten ist und gewöhnlich mit der des Dares (s. d. Art.) herausgegeben wurde, zuletzt von Andr. Dederich, Bonn 1833, soll den Idomeneus nach Troja begleitet u. dort seine 7 Bücher in Form eines Tagebuches geschrieben haben, allein der Name D. ist ein unterschobener, die an sich werthlose Schrift nach Christus entstanden und um 150 n. Chr. von Septimius ziemlich getreu übersetzt.


Dilaceriren (lat. dilacerare), zerfleischen; Dilaceration, Zerfleischung, in der gerichtlichen Medicin die Verletzung der Weichtheile des Körpers durch ein stumpfes Instrument.


Dilaleus, griech., Doppelredner, Bauchredner; Dilalie, Bauchrednerei.


Dilapidiren (lat. dilapidare), verschleudern, verschwenden; Dilapidation, Verschwendung.


Dilapsion, lat.-deutsch, Zerfall, Verwitterung.


Dilatabel, lat.-deutsch, ausdehnbar; Dilatabilität, Ausdehnbarkeit. Dilatator, in der Anatomie Muskel, an eine Höhle aus Weichtheilen angewachsen, durch seine Zusammenziehung diese erweiternd; chirurgisches Instrument zur Erweiterung einer Oeffnung od. Wunde.


Dilation (lat. dilatio), Aufschub, besonders einer gerichtlichen Frist; dilatorisch, aufschiebend; Dilatorium, der durch richterliche Entscheidung gegebene Aufschub.


Dilemma, griech., Doppelsatz, heißt in der Logik der Schluß, wo einem hypothetisch-disjunctiven Obersatze der Nachsatz 2, auch 3,4 u. mehr mögliche Fälle (daher Tri-Tetra-Polylemma) folgen läßt, um dieselben zu verneinen oder einfach den Grund aufzuheben. Formel: Wenn A wäre, so müßte entweder B oder C (oder D, E, X) sein; nun ist weder B noch C (noch D, E, X), folglich auch nicht A. Soll ein D. nicht sophistisch sein, so müssen die Folgerungen nothwendig aus dem Grunde hervorgehen, sich ausschließen, die Zahl der Möglichkeiten erschöpfen u. endlich vollständig aufgehoben werden.


Dilettant, ital.-deutsch, wer eine Liebhaberei für irgend eine Kunst oder Wissenschaft hat; Dilettantismus, diese Liebhaberei.


Diligence (frz. dilischangß), Sorgfalt; der Personenpostwagen, Eilwagen.


Diligentia, lat., Fleiß; in obligatorischen Rechtsverhältnissen die Sorgfalt, welche ein verständiger Hausvater (d. diligentis patrisfamilias) anwendet, um sich und die Seinen vor Schaden zu bewahren; daher Diligenzeid, die eidliche Bezeugung, daß die D. nicht vernachläßigt worden sei, kommt namentlich bei Verschollenheitserklärungen vor. Für übergebene Sachen heißt die D. custodia: Mangel an D. ist culpa.


Dilivaria ilicifolia, eine der schönsten Acanthaceen, erst in neuerer Zeit bekannt geworden, mit prachtvollen rosenrothen Lippenblumen u. stechpalmenähnlichen Blättern. Sehr nahe verwandt mit Acanthus, und leicht zu cultiviren; Warmhauspflanze.


Dilke, Charles Wentworth, geb. 1789, engl. Publicist, von 1830-46 Oberredactor des Athenäums. - D., Charles

Blume nur Staubwege, in einer anderen nur Staubgefäße ausgebildet werden; und zwar monöcische oder einhäusige (flores monoici), wenn beiderlei Blumen auf einem Individuum sich finden; diöcische oder zweihäusige (flores dioici), wenn ein Individuum nur Blumen von einerlei Art hervorbringt.


Dikokkisch, griech.-deutsch, zweihörnig.


Dikolon, griech., aus zweierlei Versarten bestehendes Gedicht; im D. distrophon hat jede Strophe 2 Verse von verschiedenem Metrum, z. B. Hexameter und Pentameter in der Elegie; im D. tetrastrophon haben von den 4 Versen die 3 ersten dasselbe Metrum, der letzte ein anderes, z. B. im sapphischen Verse.


Dikotyledonen, sehr große Abtheilung des Pflanzenreichs, welche dadurch charakterisirt ist, daß die Samen alle mit 2 Samenlappen keimen; im Gegensatz von den Monokotyledonen, welche nur ein einziges Keimblatt (cotyledon) haben.


Dikrotisch, griech.-deutsch, mit doppeltem Pulse.


Dikte, Gebirg auf Kreta, spielt in der Jupitersmythe eine Rolle.


Diktys von Kreta, dessen Geschichte „De bello Trojano“ uns in der Uebersetzung eines Q. Septimius erhalten ist und gewöhnlich mit der des Dares (s. d. Art.) herausgegeben wurde, zuletzt von Andr. Dederich, Bonn 1833, soll den Idomeneus nach Troja begleitet u. dort seine 7 Bücher in Form eines Tagebuches geschrieben haben, allein der Name D. ist ein unterschobener, die an sich werthlose Schrift nach Christus entstanden und um 150 n. Chr. von Septimius ziemlich getreu übersetzt.


Dilaceriren (lat. dilacerare), zerfleischen; Dilaceration, Zerfleischung, in der gerichtlichen Medicin die Verletzung der Weichtheile des Körpers durch ein stumpfes Instrument.


Dilaleus, griech., Doppelredner, Bauchredner; Dilalie, Bauchrednerei.


Dilapidiren (lat. dilapidare), verschleudern, verschwenden; Dilapidation, Verschwendung.


Dilapsion, lat.-deutsch, Zerfall, Verwitterung.


Dilatabel, lat.-deutsch, ausdehnbar; Dilatabilität, Ausdehnbarkeit. Dilatator, in der Anatomie Muskel, an eine Höhle aus Weichtheilen angewachsen, durch seine Zusammenziehung diese erweiternd; chirurgisches Instrument zur Erweiterung einer Oeffnung od. Wunde.


Dilation (lat. dilatio), Aufschub, besonders einer gerichtlichen Frist; dilatorisch, aufschiebend; Dilatorium, der durch richterliche Entscheidung gegebene Aufschub.


Dilemma, griech., Doppelsatz, heißt in der Logik der Schluß, wo einem hypothetisch-disjunctiven Obersatze der Nachsatz 2, auch 3,4 u. mehr mögliche Fälle (daher Tri-Tetra-Polylemma) folgen läßt, um dieselben zu verneinen oder einfach den Grund aufzuheben. Formel: Wenn A wäre, so müßte entweder B oder C (oder D, E, X) sein; nun ist weder B noch C (noch D, E, X), folglich auch nicht A. Soll ein D. nicht sophistisch sein, so müssen die Folgerungen nothwendig aus dem Grunde hervorgehen, sich ausschließen, die Zahl der Möglichkeiten erschöpfen u. endlich vollständig aufgehoben werden.


Dilettant, ital.-deutsch, wer eine Liebhaberei für irgend eine Kunst oder Wissenschaft hat; Dilettantismus, diese Liebhaberei.


Diligence (frz. dilischangß), Sorgfalt; der Personenpostwagen, Eilwagen.


Diligentia, lat., Fleiß; in obligatorischen Rechtsverhältnissen die Sorgfalt, welche ein verständiger Hausvater (d. diligentis patrisfamilias) anwendet, um sich und die Seinen vor Schaden zu bewahren; daher Diligenzeid, die eidliche Bezeugung, daß die D. nicht vernachläßigt worden sei, kommt namentlich bei Verschollenheitserklärungen vor. Für übergebene Sachen heißt die D. custodia: Mangel an D. ist culpa.


Dilivaria ilicifolia, eine der schönsten Acanthaceen, erst in neuerer Zeit bekannt geworden, mit prachtvollen rosenrothen Lippenblumen u. stechpalmenähnlichen Blättern. Sehr nahe verwandt mit Acanthus, und leicht zu cultiviren; Warmhauspflanze.


Dilke, Charles Wentworth, geb. 1789, engl. Publicist, von 1830–46 Oberredactor des Athenäums. – D., Charles

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[391/0392] Blume nur Staubwege, in einer anderen nur Staubgefäße ausgebildet werden; und zwar monöcische oder einhäusige (flores monoici), wenn beiderlei Blumen auf einem Individuum sich finden; diöcische oder zweihäusige (flores dioici), wenn ein Individuum nur Blumen von einerlei Art hervorbringt. Dikokkisch, griech.-deutsch, zweihörnig. Dikolon, griech., aus zweierlei Versarten bestehendes Gedicht; im D. distrophon hat jede Strophe 2 Verse von verschiedenem Metrum, z. B. Hexameter und Pentameter in der Elegie; im D. tetrastrophon haben von den 4 Versen die 3 ersten dasselbe Metrum, der letzte ein anderes, z. B. im sapphischen Verse. Dikotyledonen, sehr große Abtheilung des Pflanzenreichs, welche dadurch charakterisirt ist, daß die Samen alle mit 2 Samenlappen keimen; im Gegensatz von den Monokotyledonen, welche nur ein einziges Keimblatt (cotyledon) haben. Dikrotisch, griech.-deutsch, mit doppeltem Pulse. Dikte, Gebirg auf Kreta, spielt in der Jupitersmythe eine Rolle. Diktys von Kreta, dessen Geschichte „De bello Trojano“ uns in der Uebersetzung eines Q. Septimius erhalten ist und gewöhnlich mit der des Dares (s. d. Art.) herausgegeben wurde, zuletzt von Andr. Dederich, Bonn 1833, soll den Idomeneus nach Troja begleitet u. dort seine 7 Bücher in Form eines Tagebuches geschrieben haben, allein der Name D. ist ein unterschobener, die an sich werthlose Schrift nach Christus entstanden und um 150 n. Chr. von Septimius ziemlich getreu übersetzt. Dilaceriren (lat. dilacerare), zerfleischen; Dilaceration, Zerfleischung, in der gerichtlichen Medicin die Verletzung der Weichtheile des Körpers durch ein stumpfes Instrument. Dilaleus, griech., Doppelredner, Bauchredner; Dilalie, Bauchrednerei. Dilapidiren (lat. dilapidare), verschleudern, verschwenden; Dilapidation, Verschwendung. Dilapsion, lat.-deutsch, Zerfall, Verwitterung. Dilatabel, lat.-deutsch, ausdehnbar; Dilatabilität, Ausdehnbarkeit. Dilatator, in der Anatomie Muskel, an eine Höhle aus Weichtheilen angewachsen, durch seine Zusammenziehung diese erweiternd; chirurgisches Instrument zur Erweiterung einer Oeffnung od. Wunde. Dilation (lat. dilatio), Aufschub, besonders einer gerichtlichen Frist; dilatorisch, aufschiebend; Dilatorium, der durch richterliche Entscheidung gegebene Aufschub. Dilemma, griech., Doppelsatz, heißt in der Logik der Schluß, wo einem hypothetisch-disjunctiven Obersatze der Nachsatz 2, auch 3,4 u. mehr mögliche Fälle (daher Tri-Tetra-Polylemma) folgen läßt, um dieselben zu verneinen oder einfach den Grund aufzuheben. Formel: Wenn A wäre, so müßte entweder B oder C (oder D, E, X) sein; nun ist weder B noch C (noch D, E, X), folglich auch nicht A. Soll ein D. nicht sophistisch sein, so müssen die Folgerungen nothwendig aus dem Grunde hervorgehen, sich ausschließen, die Zahl der Möglichkeiten erschöpfen u. endlich vollständig aufgehoben werden. Dilettant, ital.-deutsch, wer eine Liebhaberei für irgend eine Kunst oder Wissenschaft hat; Dilettantismus, diese Liebhaberei. Diligence (frz. dilischangß), Sorgfalt; der Personenpostwagen, Eilwagen. Diligentia, lat., Fleiß; in obligatorischen Rechtsverhältnissen die Sorgfalt, welche ein verständiger Hausvater (d. diligentis patrisfamilias) anwendet, um sich und die Seinen vor Schaden zu bewahren; daher Diligenzeid, die eidliche Bezeugung, daß die D. nicht vernachläßigt worden sei, kommt namentlich bei Verschollenheitserklärungen vor. Für übergebene Sachen heißt die D. custodia: Mangel an D. ist culpa. Dilivaria ilicifolia, eine der schönsten Acanthaceen, erst in neuerer Zeit bekannt geworden, mit prachtvollen rosenrothen Lippenblumen u. stechpalmenähnlichen Blättern. Sehr nahe verwandt mit Acanthus, und leicht zu cultiviren; Warmhauspflanze. Dilke, Charles Wentworth, geb. 1789, engl. Publicist, von 1830–46 Oberredactor des Athenäums. – D., Charles

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/392>, abgerufen am 14.06.2024.