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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Cargador, Cargadeur, Supercargo, heißt derjenige, der eine Schiffsladung im Auftrage und aus Vollmacht der Eigenthümer an ihren Bestimmungsort begleitet u. dort für Rechnung derselben abliefert oder verkauft.


Cargo, Fracht, Schiffsladung, auch das Verzeichniß derselben.


Cargo, Handelsgewicht in Spanien in Alicante = 2 Zollctr. 53,51 Pfd.; auf Mallorca u. Minorca = 2 Zollctr. 70,52 Pfd.


Carguairaso, Vulkan der Anden, bei Riobamba nordöstl. vom Chimborasso; furchtbarer Ausbruch im J. 1698.


Cariaco (S. Felipe de Ausiria), Küstenstadt im südamerikan. Freistaate Venezuela, Provinz Cumana, mit 9000 E., Hafen, starkem Baumwollenbau u. beträchtlichem Handel mit Baumwolle, Zucker und Cacao.


Carica, lat., die Feige.


Carica, Melonenbaum, aus der Familie der Gurkengewächse, in Ost- und Westindien einheimisch, bis 20' hoch, trägt melonenähnliche Früchte, welche reif gegessen, unreif wie Gurken eingemacht werden. Der Milchsaft der unreifen Früchte ist ein Wurmmittel. Der Bast wird zu Flecht- und Seilerarbeiten benutzt.


Caricatur (vom ital. Caricare, überladen), die Satire in der bildenden Kunst, besonders in der Malerei; sie besteht ihrem Wesen nach in der Verzerrung der charakteristischen Merkmale einer Gestalt, so jedoch, daß dieselbe in ihrer Eigenthümlichkeit leicht erkennbar bleibt. Die Alten kannten dieselbe; später wurde sie besonders von Leonardo da Vinci, Annibale Caracci und Callot geübt; in neuerer Zeit ist vorzüglich in England die polit. C. sehr im Schwunge und wird von Cruikshank und von dem anonymen H. B. meisterhaft betrieben; den Franzosen mangelt der tiefere Humor, in Deutschland aber wagt sich die C. nicht über Spießbürger, Schulmeister und Deputirte hinaus.


Carico, Gewicht, in Spanien = 2 Zollctr. 70 Pfd., in Italien = 1 Zollctr. 1,23 Pfd.


Caries, Beinfraß, Knochenfraß, pathologischer Name einer Knochenkrankheit, unter welchem man im weiteren Sinne sowohl die Knocheneiterung, das Knochengeschwür (Ulcus ossium) als auch den Knochenbrand, Nekrose, versteht. Bei ersterem geschieht die größere oder geringere Zerstörung der Knochensubstanz durch Entzündung und Eiterung, bei letzterem durch rein es Absterben, Brand des Knochens. Das innere Wesen beider ist daher sehr verschieden, so schwierig auch oft die Unterscheidung ist. Im engeren Sinne und gewöhnlich begreift man deßhalb unter C. bloß die erstere Form, die Knocheneiterung.


Carignano (Carinjano), Stadt in Sardinien, Provinz Turin, am Po, südl. von Turin, umgeben von Wiesengrund und herrlicher Gartenlandschaft, mit 8000 E., schöner Hauptkirche; Seidenzucht u. Spinnerei, Zuckerraffinerie. Die Stadt war früher der Sitz eines Fürstenthums, kam im 15. Jahrh. an die Grafen von Savoyen, und von ihr haben mehrere Glieder des Hauses Savoyen den Namen angenommen, zuletzt Carlo Alberto.


Carikiren, als Carikatur darstellen; übertreiben; carikirt, übertrieben.


Carillon (frz. Karilljong), gestimmtes Glockenspiel, auch ein Tonstück dafür; der Klang der Gläser beim Anstoßen.


Carimatainseln, Inselgruppe im ostind. Archipel, im Westen von Borneo, zwischen diesem und der Insel Billiton. Die gleichnamige Hauptinsel ist außerordentlich fruchtbar, aber schwach bewohnt. Die Straße zwischen Borneo und Billiton heißt nach ihr Carimata-Passage.


Carinus, Sohn des röm. Kaisers Carus, dessen Mitregent u. Nachfolger, wollüstig und grausam, wurde 284 n. Chr. von einem Tribunen ermordet.


Cariös, an Caries, Knochenfraß leidend, angefressen.


Cariole (frz. Kariol, nach dem Italien.), leichtes, zweirädriges Fuhrwerk.


Cariolla, Salzmaß auf den jonischen Inseln = 97,17 Zollpfd.


Caripe, Ort in Cumana, Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, berühmt durch ihre Höhle, die größte aller bisher bekannten; sie wurde 1836


Cargador, Cargadeur, Supercargo, heißt derjenige, der eine Schiffsladung im Auftrage und aus Vollmacht der Eigenthümer an ihren Bestimmungsort begleitet u. dort für Rechnung derselben abliefert oder verkauft.


Cargo, Fracht, Schiffsladung, auch das Verzeichniß derselben.


Cargo, Handelsgewicht in Spanien in Alicante = 2 Zollctr. 53,51 Pfd.; auf Mallorca u. Minorca = 2 Zollctr. 70,52 Pfd.


Carguairaso, Vulkan der Anden, bei Riobamba nordöstl. vom Chimborasso; furchtbarer Ausbruch im J. 1698.


Cariaco (S. Felipe de Ausiria), Küstenstadt im südamerikan. Freistaate Venezuela, Provinz Cumana, mit 9000 E., Hafen, starkem Baumwollenbau u. beträchtlichem Handel mit Baumwolle, Zucker und Cacao.


Carica, lat., die Feige.


Carica, Melonenbaum, aus der Familie der Gurkengewächse, in Ost- und Westindien einheimisch, bis 20' hoch, trägt melonenähnliche Früchte, welche reif gegessen, unreif wie Gurken eingemacht werden. Der Milchsaft der unreifen Früchte ist ein Wurmmittel. Der Bast wird zu Flecht- und Seilerarbeiten benutzt.


Caricatur (vom ital. Caricare, überladen), die Satire in der bildenden Kunst, besonders in der Malerei; sie besteht ihrem Wesen nach in der Verzerrung der charakteristischen Merkmale einer Gestalt, so jedoch, daß dieselbe in ihrer Eigenthümlichkeit leicht erkennbar bleibt. Die Alten kannten dieselbe; später wurde sie besonders von Leonardo da Vinci, Annibale Caracci und Callot geübt; in neuerer Zeit ist vorzüglich in England die polit. C. sehr im Schwunge und wird von Cruikshank und von dem anonymen H. B. meisterhaft betrieben; den Franzosen mangelt der tiefere Humor, in Deutschland aber wagt sich die C. nicht über Spießbürger, Schulmeister und Deputirte hinaus.


Carico, Gewicht, in Spanien = 2 Zollctr. 70 Pfd., in Italien = 1 Zollctr. 1,23 Pfd.


Caries, Beinfraß, Knochenfraß, pathologischer Name einer Knochenkrankheit, unter welchem man im weiteren Sinne sowohl die Knocheneiterung, das Knochengeschwür (Ulcus ossium) als auch den Knochenbrand, Nekrose, versteht. Bei ersterem geschieht die größere oder geringere Zerstörung der Knochensubstanz durch Entzündung und Eiterung, bei letzterem durch rein es Absterben, Brand des Knochens. Das innere Wesen beider ist daher sehr verschieden, so schwierig auch oft die Unterscheidung ist. Im engeren Sinne und gewöhnlich begreift man deßhalb unter C. bloß die erstere Form, die Knocheneiterung.


Carignano (Carinjano), Stadt in Sardinien, Provinz Turin, am Po, südl. von Turin, umgeben von Wiesengrund und herrlicher Gartenlandschaft, mit 8000 E., schöner Hauptkirche; Seidenzucht u. Spinnerei, Zuckerraffinerie. Die Stadt war früher der Sitz eines Fürstenthums, kam im 15. Jahrh. an die Grafen von Savoyen, und von ihr haben mehrere Glieder des Hauses Savoyen den Namen angenommen, zuletzt Carlo Alberto.


Carikiren, als Carikatur darstellen; übertreiben; carikirt, übertrieben.


Carillon (frz. Karilljong), gestimmtes Glockenspiel, auch ein Tonstück dafür; der Klang der Gläser beim Anstoßen.


Carimatainseln, Inselgruppe im ostind. Archipel, im Westen von Borneo, zwischen diesem und der Insel Billiton. Die gleichnamige Hauptinsel ist außerordentlich fruchtbar, aber schwach bewohnt. Die Straße zwischen Borneo und Billiton heißt nach ihr Carimata-Passage.


Carinus, Sohn des röm. Kaisers Carus, dessen Mitregent u. Nachfolger, wollüstig und grausam, wurde 284 n. Chr. von einem Tribunen ermordet.


Cariös, an Caries, Knochenfraß leidend, angefressen.


Cariole (frz. Kariol, nach dem Italien.), leichtes, zweirädriges Fuhrwerk.


Cariolla, Salzmaß auf den jonischen Inseln = 97,17 Zollpfd.


Caripe, Ort in Cumana, Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, berühmt durch ihre Höhle, die größte aller bisher bekannten; sie wurde 1836

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[3/0004] Cargador, Cargadeur, Supercargo, heißt derjenige, der eine Schiffsladung im Auftrage und aus Vollmacht der Eigenthümer an ihren Bestimmungsort begleitet u. dort für Rechnung derselben abliefert oder verkauft. Cargo, Fracht, Schiffsladung, auch das Verzeichniß derselben. Cargo, Handelsgewicht in Spanien in Alicante = 2 Zollctr. 53,51 Pfd.; auf Mallorca u. Minorca = 2 Zollctr. 70,52 Pfd. Carguairaso, Vulkan der Anden, bei Riobamba nordöstl. vom Chimborasso; furchtbarer Ausbruch im J. 1698. Cariaco (S. Felipe de Ausiria), Küstenstadt im südamerikan. Freistaate Venezuela, Provinz Cumana, mit 9000 E., Hafen, starkem Baumwollenbau u. beträchtlichem Handel mit Baumwolle, Zucker und Cacao. Carica, lat., die Feige. Carica, Melonenbaum, aus der Familie der Gurkengewächse, in Ost- und Westindien einheimisch, bis 20' hoch, trägt melonenähnliche Früchte, welche reif gegessen, unreif wie Gurken eingemacht werden. Der Milchsaft der unreifen Früchte ist ein Wurmmittel. Der Bast wird zu Flecht- und Seilerarbeiten benutzt. Caricatur (vom ital. Caricare, überladen), die Satire in der bildenden Kunst, besonders in der Malerei; sie besteht ihrem Wesen nach in der Verzerrung der charakteristischen Merkmale einer Gestalt, so jedoch, daß dieselbe in ihrer Eigenthümlichkeit leicht erkennbar bleibt. Die Alten kannten dieselbe; später wurde sie besonders von Leonardo da Vinci, Annibale Caracci und Callot geübt; in neuerer Zeit ist vorzüglich in England die polit. C. sehr im Schwunge und wird von Cruikshank und von dem anonymen H. B. meisterhaft betrieben; den Franzosen mangelt der tiefere Humor, in Deutschland aber wagt sich die C. nicht über Spießbürger, Schulmeister und Deputirte hinaus. Carico, Gewicht, in Spanien = 2 Zollctr. 70 Pfd., in Italien = 1 Zollctr. 1,23 Pfd. Caries, Beinfraß, Knochenfraß, pathologischer Name einer Knochenkrankheit, unter welchem man im weiteren Sinne sowohl die Knocheneiterung, das Knochengeschwür (Ulcus ossium) als auch den Knochenbrand, Nekrose, versteht. Bei ersterem geschieht die größere oder geringere Zerstörung der Knochensubstanz durch Entzündung und Eiterung, bei letzterem durch rein es Absterben, Brand des Knochens. Das innere Wesen beider ist daher sehr verschieden, so schwierig auch oft die Unterscheidung ist. Im engeren Sinne und gewöhnlich begreift man deßhalb unter C. bloß die erstere Form, die Knocheneiterung. Carignano (Carinjano), Stadt in Sardinien, Provinz Turin, am Po, südl. von Turin, umgeben von Wiesengrund und herrlicher Gartenlandschaft, mit 8000 E., schöner Hauptkirche; Seidenzucht u. Spinnerei, Zuckerraffinerie. Die Stadt war früher der Sitz eines Fürstenthums, kam im 15. Jahrh. an die Grafen von Savoyen, und von ihr haben mehrere Glieder des Hauses Savoyen den Namen angenommen, zuletzt Carlo Alberto. Carikiren, als Carikatur darstellen; übertreiben; carikirt, übertrieben. Carillon (frz. Karilljong), gestimmtes Glockenspiel, auch ein Tonstück dafür; der Klang der Gläser beim Anstoßen. Carimatainseln, Inselgruppe im ostind. Archipel, im Westen von Borneo, zwischen diesem und der Insel Billiton. Die gleichnamige Hauptinsel ist außerordentlich fruchtbar, aber schwach bewohnt. Die Straße zwischen Borneo und Billiton heißt nach ihr Carimata-Passage. Carinus, Sohn des röm. Kaisers Carus, dessen Mitregent u. Nachfolger, wollüstig und grausam, wurde 284 n. Chr. von einem Tribunen ermordet. Cariös, an Caries, Knochenfraß leidend, angefressen. Cariole (frz. Kariol, nach dem Italien.), leichtes, zweirädriges Fuhrwerk. Cariolla, Salzmaß auf den jonischen Inseln = 97,17 Zollpfd. Caripe, Ort in Cumana, Provinz der südamerikan. Republik Venezuela, berühmt durch ihre Höhle, die größte aller bisher bekannten; sie wurde 1836

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/4>, abgerufen am 30.04.2024.