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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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von Augustin Codazzi besucht und beschrieben; seine Wanderung in derselben mit Aufenthalt dauerte 8 Stunden. In ihr nisten Schaaren von Vögeln, Guacharos, deren Junge den Anwohnern eine Art Fettärnte liefern.


Cariren, Mangel leiden, hungern.


Cariset (frz. Karisäh), in Frankreich dichtgewalkter Köperflanell.


Carisma, die vierzigtägigen Fasten.


Carissimi, Giovanni Giacomo, berühmter ital. Componist des 17. Jahrh., geb. 1600 zu Padua, nach Andern zu Venedig, seit 1649 Kapellmeister an der Kirche St. Apollinare zu Rom, st. über 90 J. alt. Sein hauptsächlichstes Verdienst besteht in der lebendigeren, freieren Gestaltung der Musik, indem er derselben durch Einführung fließender, runder Formen, namentlich in der Bewegung des Basses, alles Steife zu benehmen strebte. Er soll auch der Erfinder der Cantate sein. Von seinen Compositionen werden besonders die Oratorien "Jephta" und "Salomons Urtheil" gerühmt.


Caritas, lat., Liebe, besonders die mütterliche; der Name ist auch technischer Ausdruck geworden zur Bezeichnung von Bildern, welche dieselbe darstellen, Gruppen einer Mutter mit ihren Kindern.


Carition, lat., Mangel, Fasten als Strafe.


Carlen, Emilie Flygare-C., geb. Schmidt, bekannte schwed. Romanschriftstellerin, geb. 1810 zu Stockholm, trat erst nach ihrer Verheirathung mit dem Arzte Flygare als Schriftstellerin auf, vermählte sich 1841 zum zweitenmale mit J. Gabriel Carlen, einem ebenfalls als Dichter bekannten Beamten in Stockholm. Ihre zahlreichen Novellen und Romane sind meist in das Deutsche übersetzt worden.


Carleton (Karlt'n), William, engl. Schriftsteller, der populärste Darsteller irischen Lebens, geb. 1798 zu Prillisk in der Grafschaft Tyrone, in der Noth und den Leiden seines Vaterlandes aufgewachsen u. dieselben theilend, begann seine schriftstellerische Thätigkeit in Dublin. "Traits and stories of the Irish peasantry", 2 Bde. 1830; "Valentine M'Clutchy", 3 Bde. 1845; "Rody the rover" 1846; "The black prophet" 1847, deutsch von Gerstäcker; "Tithe Proctor" 1849; "Red Hall" 1852.


Carli, Giovanni Rinaldo, Graf, auch Carli-Rubbi genannt, geb. 1720 zu Capo-d'Istria, studirte zu Padua, wurde 1741 Professor der Astronomie u. Seewissenschaft zu Venedig, später Präsident des höchsten Handelsgerichts und des Studienraths zu Mailand, Geh. Staatsrath daselbst und endlich Präsident des Finanzcollegiums; st. zu Mailand 1795. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: "Delle monete e dell' instituzione delle zecche d'Italia", Mailand 1750-60 und "Dell' antichita italiche", 5 Bde., 1788-91.


Carlina, s. Eberwurz.


Carlingford (Karlingförrd), irische Stadt in der Provinz Leinster, an der gleichnamigen Bucht, mit 1500 E., einem Hafen, Handel u. starker Fischerei.


Carlino, ital. Silbermünze, in Rom = 2 Sgr. 6,2 Pfg. = 71/2 kr. C.-M., in Neapel der neuere C. = 2 Sgr. 8,2 Pf. = 9 kr. C.-M., in Sicilien = 1 Sgr. 8,7 Pfg. = 5 kr. C.-M. Auch eine Goldmünze in Sardinien, auf der Insel = 13 Thlr. 5 Sgr. 9,5 Pfg. = 19 fl. 14 kr. C.-M., in Piemont u. Savoyen = 38 Thlr. 13 Sgr. 9,5 Pfg. = 56 fl. 5 kr. C.-M.


Carlino, eigentlich Carlo Antonio Bertinazzi, berühmter franz. Komiker, geb. 1713 zu Turin, trat jung in den Militärdienst, und ging nach dem Tode seines Vaters zur Bühne, wo sich bald sein seltenes Talent entwickelte. Nach einer Kunstreise in Italien begab er sich 1741 nach Paris, erhielt daselbst eine Anstellung bei der italien. Komödie, u. spielte hier in den Rollen des Harlekins bis zu seinem Tode 1783. Er war besonders ausgezeichnet im Improvisiren, und erwarb sich nicht bloß ungetheilten Beifall durch seine Kunst, sondern auch die allgemeine Achtung durch seine hohe Bildung u. seinen edlen Charakter. Er schrieb: "Nouvelles metamorphoses d'Arlequin", Paris 1763.


Carlisle (Karleil), engl. Stadt in der Grafschaft Cumberland, Sitz eines Bischofs, mit 39000 E., einem Kastell mit großem Zeughause (Gefängniß der

von Augustin Codazzi besucht und beschrieben; seine Wanderung in derselben mit Aufenthalt dauerte 8 Stunden. In ihr nisten Schaaren von Vögeln, Guacharos, deren Junge den Anwohnern eine Art Fettärnte liefern.


Cariren, Mangel leiden, hungern.


Cariset (frz. Karisäh), in Frankreich dichtgewalkter Köperflanell.


Carisma, die vierzigtägigen Fasten.


Carissimi, Giovanni Giacomo, berühmter ital. Componist des 17. Jahrh., geb. 1600 zu Padua, nach Andern zu Venedig, seit 1649 Kapellmeister an der Kirche St. Apollinare zu Rom, st. über 90 J. alt. Sein hauptsächlichstes Verdienst besteht in der lebendigeren, freieren Gestaltung der Musik, indem er derselben durch Einführung fließender, runder Formen, namentlich in der Bewegung des Basses, alles Steife zu benehmen strebte. Er soll auch der Erfinder der Cantate sein. Von seinen Compositionen werden besonders die Oratorien „Jephta“ und „Salomons Urtheil“ gerühmt.


Caritas, lat., Liebe, besonders die mütterliche; der Name ist auch technischer Ausdruck geworden zur Bezeichnung von Bildern, welche dieselbe darstellen, Gruppen einer Mutter mit ihren Kindern.


Carition, lat., Mangel, Fasten als Strafe.


Carlen, Emilie Flygare-C., geb. Schmidt, bekannte schwed. Romanschriftstellerin, geb. 1810 zu Stockholm, trat erst nach ihrer Verheirathung mit dem Arzte Flygare als Schriftstellerin auf, vermählte sich 1841 zum zweitenmale mit J. Gabriel Carlen, einem ebenfalls als Dichter bekannten Beamten in Stockholm. Ihre zahlreichen Novellen und Romane sind meist in das Deutsche übersetzt worden.


Carleton (Karltʼn), William, engl. Schriftsteller, der populärste Darsteller irischen Lebens, geb. 1798 zu Prillisk in der Grafschaft Tyrone, in der Noth und den Leiden seines Vaterlandes aufgewachsen u. dieselben theilend, begann seine schriftstellerische Thätigkeit in Dublin. „Traits and stories of the Irish peasantry“, 2 Bde. 1830; „Valentine MʼClutchy“, 3 Bde. 1845; „Rody the rover“ 1846; „The black prophet“ 1847, deutsch von Gerstäcker; „Tithe Proctor“ 1849; „Red Hall“ 1852.


Carli, Giovanni Rinaldo, Graf, auch Carli-Rubbi genannt, geb. 1720 zu Capo-dʼIstria, studirte zu Padua, wurde 1741 Professor der Astronomie u. Seewissenschaft zu Venedig, später Präsident des höchsten Handelsgerichts und des Studienraths zu Mailand, Geh. Staatsrath daselbst und endlich Präsident des Finanzcollegiums; st. zu Mailand 1795. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: „Delle monete e dellʼ instituzione delle zecche dʼItalia“, Mailand 1750–60 und „Dellʼ antichità italiche“, 5 Bde., 1788–91.


Carlina, s. Eberwurz.


Carlingford (Karlingförrd), irische Stadt in der Provinz Leinster, an der gleichnamigen Bucht, mit 1500 E., einem Hafen, Handel u. starker Fischerei.


Carlino, ital. Silbermünze, in Rom = 2 Sgr. 6,2 Pfg. = 71/2 kr. C.-M., in Neapel der neuere C. = 2 Sgr. 8,2 Pf. = 9 kr. C.-M., in Sicilien = 1 Sgr. 8,7 Pfg. = 5 kr. C.-M. Auch eine Goldmünze in Sardinien, auf der Insel = 13 Thlr. 5 Sgr. 9,5 Pfg. = 19 fl. 14 kr. C.-M., in Piemont u. Savoyen = 38 Thlr. 13 Sgr. 9,5 Pfg. = 56 fl. 5 kr. C.-M.


Carlino, eigentlich Carlo Antonio Bertinazzi, berühmter franz. Komiker, geb. 1713 zu Turin, trat jung in den Militärdienst, und ging nach dem Tode seines Vaters zur Bühne, wo sich bald sein seltenes Talent entwickelte. Nach einer Kunstreise in Italien begab er sich 1741 nach Paris, erhielt daselbst eine Anstellung bei der italien. Komödie, u. spielte hier in den Rollen des Harlekins bis zu seinem Tode 1783. Er war besonders ausgezeichnet im Improvisiren, und erwarb sich nicht bloß ungetheilten Beifall durch seine Kunst, sondern auch die allgemeine Achtung durch seine hohe Bildung u. seinen edlen Charakter. Er schrieb: „Nouvelles metamorphoses dʼArlequin“, Paris 1763.


Carlisle (Karleil), engl. Stadt in der Grafschaft Cumberland, Sitz eines Bischofs, mit 39000 E., einem Kastell mit großem Zeughause (Gefängniß der

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[4/0005] von Augustin Codazzi besucht und beschrieben; seine Wanderung in derselben mit Aufenthalt dauerte 8 Stunden. In ihr nisten Schaaren von Vögeln, Guacharos, deren Junge den Anwohnern eine Art Fettärnte liefern. Cariren, Mangel leiden, hungern. Cariset (frz. Karisäh), in Frankreich dichtgewalkter Köperflanell. Carisma, die vierzigtägigen Fasten. Carissimi, Giovanni Giacomo, berühmter ital. Componist des 17. Jahrh., geb. 1600 zu Padua, nach Andern zu Venedig, seit 1649 Kapellmeister an der Kirche St. Apollinare zu Rom, st. über 90 J. alt. Sein hauptsächlichstes Verdienst besteht in der lebendigeren, freieren Gestaltung der Musik, indem er derselben durch Einführung fließender, runder Formen, namentlich in der Bewegung des Basses, alles Steife zu benehmen strebte. Er soll auch der Erfinder der Cantate sein. Von seinen Compositionen werden besonders die Oratorien „Jephta“ und „Salomons Urtheil“ gerühmt. Caritas, lat., Liebe, besonders die mütterliche; der Name ist auch technischer Ausdruck geworden zur Bezeichnung von Bildern, welche dieselbe darstellen, Gruppen einer Mutter mit ihren Kindern. Carition, lat., Mangel, Fasten als Strafe. Carlen, Emilie Flygare-C., geb. Schmidt, bekannte schwed. Romanschriftstellerin, geb. 1810 zu Stockholm, trat erst nach ihrer Verheirathung mit dem Arzte Flygare als Schriftstellerin auf, vermählte sich 1841 zum zweitenmale mit J. Gabriel Carlen, einem ebenfalls als Dichter bekannten Beamten in Stockholm. Ihre zahlreichen Novellen und Romane sind meist in das Deutsche übersetzt worden. Carleton (Karltʼn), William, engl. Schriftsteller, der populärste Darsteller irischen Lebens, geb. 1798 zu Prillisk in der Grafschaft Tyrone, in der Noth und den Leiden seines Vaterlandes aufgewachsen u. dieselben theilend, begann seine schriftstellerische Thätigkeit in Dublin. „Traits and stories of the Irish peasantry“, 2 Bde. 1830; „Valentine MʼClutchy“, 3 Bde. 1845; „Rody the rover“ 1846; „The black prophet“ 1847, deutsch von Gerstäcker; „Tithe Proctor“ 1849; „Red Hall“ 1852. Carli, Giovanni Rinaldo, Graf, auch Carli-Rubbi genannt, geb. 1720 zu Capo-dʼIstria, studirte zu Padua, wurde 1741 Professor der Astronomie u. Seewissenschaft zu Venedig, später Präsident des höchsten Handelsgerichts und des Studienraths zu Mailand, Geh. Staatsrath daselbst und endlich Präsident des Finanzcollegiums; st. zu Mailand 1795. Von seinen Schriften sind besonders zu nennen: „Delle monete e dellʼ instituzione delle zecche dʼItalia“, Mailand 1750–60 und „Dellʼ antichità italiche“, 5 Bde., 1788–91. Carlina, s. Eberwurz. Carlingford (Karlingförrd), irische Stadt in der Provinz Leinster, an der gleichnamigen Bucht, mit 1500 E., einem Hafen, Handel u. starker Fischerei. Carlino, ital. Silbermünze, in Rom = 2 Sgr. 6,2 Pfg. = 71/2 kr. C.-M., in Neapel der neuere C. = 2 Sgr. 8,2 Pf. = 9 kr. C.-M., in Sicilien = 1 Sgr. 8,7 Pfg. = 5 kr. C.-M. Auch eine Goldmünze in Sardinien, auf der Insel = 13 Thlr. 5 Sgr. 9,5 Pfg. = 19 fl. 14 kr. C.-M., in Piemont u. Savoyen = 38 Thlr. 13 Sgr. 9,5 Pfg. = 56 fl. 5 kr. C.-M. Carlino, eigentlich Carlo Antonio Bertinazzi, berühmter franz. Komiker, geb. 1713 zu Turin, trat jung in den Militärdienst, und ging nach dem Tode seines Vaters zur Bühne, wo sich bald sein seltenes Talent entwickelte. Nach einer Kunstreise in Italien begab er sich 1741 nach Paris, erhielt daselbst eine Anstellung bei der italien. Komödie, u. spielte hier in den Rollen des Harlekins bis zu seinem Tode 1783. Er war besonders ausgezeichnet im Improvisiren, und erwarb sich nicht bloß ungetheilten Beifall durch seine Kunst, sondern auch die allgemeine Achtung durch seine hohe Bildung u. seinen edlen Charakter. Er schrieb: „Nouvelles metamorphoses dʼArlequin“, Paris 1763. Carlisle (Karleil), engl. Stadt in der Grafschaft Cumberland, Sitz eines Bischofs, mit 39000 E., einem Kastell mit großem Zeughause (Gefängniß der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/5>, abgerufen am 30.04.2024.