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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Oxford, mußte 1691 sein Amt als entschiedener Anhänger Jakobs II. niederlegen und st. 1711. D. war ein sehr eifriger Vertheidiger der Hochkirche und verfocht seine individuellen Ansichten mit der größten Hartnäckigkeit. Von seinen 13 "dissert. Cyprianicae" wurde besonders die 11. durch den jetzigen Cardinal Wisemann beleuchtet. (Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschungen mit der geoffenbarten Religion, deutsch von Haneberg, Regensb. 1840.) Große Verdienste hat D. als Chronolog u. Literarhistoriker. "Annales Vellejani, Quintiliani, Statiani, Thucydidei et Xenophontei", "De Graecorum Romanorumque cyclis" Oxford 1701, kritische Ausgaben des Xenophon und Dionys von Halikarnaß, Apologie der philosoph. Werke des Cicero u. s. w.


Dodwell, Edward, geb. 1767, durchwanderte 1801-1806 Griechenland und Italien und lieferte ein Reisewerk, welches 1819 zu London gedruckt, alsdann ins Deutsche, Meiningen 1821, und 1834 ins Französische übersetzt wurde; st. 1832. Seine Wittwe ist die Gemahlin des Grafen Karl von Spaur, welcher als bayer. Gesandter 1849 dem Papste zur Flucht aus dem rebellischen Rom verhalf.


Döbel oder Debel, nennt man ein Stück Holz, das in eine Mauer getrieben wird, um eine Schraube, einen Nagel etc. darin zu befestigen, der in der blosen Mauer nicht halten würde; die hölzernen Nägel und Zapfen zur Befestigung der Faßdauben u. Bodenstücke; auch 4eckige eiserne Bolzen, die in Steine eingelassen werden, um solche besser an- und mit einander befestigen zu können.


Döbeln, sächs. Stadt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn und der Mulde, mit 7200 E., Tuch-, Corduan-, Lederfabriken, Wollspinnereien.


Döbereiner, Johann Wolfgang, berühmter Chemiker, geb. 1780 zu Hof in Oberfranken, begann sein pharmazeutisches Studium zu Mönchberg im Voigtland, trieb später ein Handlungsgeschäft, gab es aber nach wenigen Jahren wieder auf und widmete sich nun ganz der techn. Chemie; war seit 1810 Prof. der Chemie zu Jena, 1813 Bergrath, 1819 Hofrath, st. daselbst 1849. Seine vielen u. wichtigen Entdeckungen (darunter besonders die Eigenschaft des Platins, in schwammigem Zustand das Wasserstoffgas zu entzünden) legte er theils in gelehrten Zeitschriften, theils in eigenen Schriften nieder, darunter: "Zur pneumatischen Chemie" 5 Bde. 1821-25; "Zur Gährungschemie" 2. Aufl. 1844; "Neu entdeckte Eigenschaften des Platins" 1824 etc. Lehrbücher: "Elemente der pharmaceutischen Chemie" 2. Aufl. 1819; "Grundriß der allgemeinen Chemie" 3. Aufl. 1826.


Döbling, Dorf unfern Wien, mit 1600 E., schönen Landhäusern, Anlagen und Gärten; Lieblingsaufenthalt der Wiener.


Döbrentei, Gabriel, ungar. Schriftsteller und Dichter, geb. 1786 zu Nagyszöllös, war längere Zeit Director des ungar. Nationaltheaters, redigirte die Herausgabe "der alten ungar. Sprachdenkmale", lieferte Gedichte, gute Aufsätze und Uebersetzungen, st. 1841.


Döderlein, Joh. Christoph, geb. 1745 zu Windsheim in Mittelfranken, gest. 1792 als Prof. der Theologie zu Jena, ein vielschreibender Vertreter des vorkantischen Rationalismus, der besonders die Dogmatik bearbeitete, dieselbe von der Moral streng trennte und das Dogma als "sententia doctoris alicujus, Gelehrtenmeinung" betrachtete. Sein Sohn D. Ludwig, geb. 1791 zu Jena, 1815 Prof. in Bern, seit 1819 in Erlangen, ist als gründlicher Philolog bekannt; "Latein. Synonymen u. Etymologie" Leipzig 1826-38, "Handbuch der latein. Synonymik" Leipzig 1840, 2. Aufl. 1849 u. s. f.


Dödi, Berg in den schweizer. Centralalpen, gibt der Linth den Ursprung, ist 11887' hoch und erst einmal bestiegen worden.


Döffingen, Dorf im württemb. Oberamt Böblingen, mit 1400 E.; hier Sieg des Grafen Eberhard von Württemberg über die schwäb. Reichsstädte den 23. Aug. 1388.


Döhler, Theodor, geb. 1814 zu Neapel, Pianist, von Czerny in Wien gebildet, Kammervirtuos des verstorbenen Herzogs von Lucca, componirte

Oxford, mußte 1691 sein Amt als entschiedener Anhänger Jakobs II. niederlegen und st. 1711. D. war ein sehr eifriger Vertheidiger der Hochkirche und verfocht seine individuellen Ansichten mit der größten Hartnäckigkeit. Von seinen 13 „dissert. Cyprianicae“ wurde besonders die 11. durch den jetzigen Cardinal Wisemann beleuchtet. (Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschungen mit der geoffenbarten Religion, deutsch von Haneberg, Regensb. 1840.) Große Verdienste hat D. als Chronolog u. Literarhistoriker. „Annales Vellejani, Quintiliani, Statiani, Thucydidei et Xenophontei“, „De Graecorum Romanorumque cyclis“ Oxford 1701, kritische Ausgaben des Xenophon und Dionys von Halikarnaß, Apologie der philosoph. Werke des Cicero u. s. w.


Dodwell, Edward, geb. 1767, durchwanderte 1801–1806 Griechenland und Italien und lieferte ein Reisewerk, welches 1819 zu London gedruckt, alsdann ins Deutsche, Meiningen 1821, und 1834 ins Französische übersetzt wurde; st. 1832. Seine Wittwe ist die Gemahlin des Grafen Karl von Spaur, welcher als bayer. Gesandter 1849 dem Papste zur Flucht aus dem rebellischen Rom verhalf.


Döbel oder Debel, nennt man ein Stück Holz, das in eine Mauer getrieben wird, um eine Schraube, einen Nagel etc. darin zu befestigen, der in der blosen Mauer nicht halten würde; die hölzernen Nägel und Zapfen zur Befestigung der Faßdauben u. Bodenstücke; auch 4eckige eiserne Bolzen, die in Steine eingelassen werden, um solche besser an- und mit einander befestigen zu können.


Döbeln, sächs. Stadt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn und der Mulde, mit 7200 E., Tuch-, Corduan-, Lederfabriken, Wollspinnereien.


Döbereiner, Johann Wolfgang, berühmter Chemiker, geb. 1780 zu Hof in Oberfranken, begann sein pharmazeutisches Studium zu Mönchberg im Voigtland, trieb später ein Handlungsgeschäft, gab es aber nach wenigen Jahren wieder auf und widmete sich nun ganz der techn. Chemie; war seit 1810 Prof. der Chemie zu Jena, 1813 Bergrath, 1819 Hofrath, st. daselbst 1849. Seine vielen u. wichtigen Entdeckungen (darunter besonders die Eigenschaft des Platins, in schwammigem Zustand das Wasserstoffgas zu entzünden) legte er theils in gelehrten Zeitschriften, theils in eigenen Schriften nieder, darunter: „Zur pneumatischen Chemie“ 5 Bde. 1821–25; „Zur Gährungschemie“ 2. Aufl. 1844; „Neu entdeckte Eigenschaften des Platins“ 1824 etc. Lehrbücher: „Elemente der pharmaceutischen Chemie“ 2. Aufl. 1819; „Grundriß der allgemeinen Chemie“ 3. Aufl. 1826.


Döbling, Dorf unfern Wien, mit 1600 E., schönen Landhäusern, Anlagen und Gärten; Lieblingsaufenthalt der Wiener.


Döbrentei, Gabriel, ungar. Schriftsteller und Dichter, geb. 1786 zu Nagyszöllös, war längere Zeit Director des ungar. Nationaltheaters, redigirte die Herausgabe „der alten ungar. Sprachdenkmale“, lieferte Gedichte, gute Aufsätze und Uebersetzungen, st. 1841.


Döderlein, Joh. Christoph, geb. 1745 zu Windsheim in Mittelfranken, gest. 1792 als Prof. der Theologie zu Jena, ein vielschreibender Vertreter des vorkantischen Rationalismus, der besonders die Dogmatik bearbeitete, dieselbe von der Moral streng trennte und das Dogma als „sententia doctoris alicujus, Gelehrtenmeinung“ betrachtete. Sein Sohn D. Ludwig, geb. 1791 zu Jena, 1815 Prof. in Bern, seit 1819 in Erlangen, ist als gründlicher Philolog bekannt; „Latein. Synonymen u. Etymologie“ Leipzig 1826–38, „Handbuch der latein. Synonymik“ Leipzig 1840, 2. Aufl. 1849 u. s. f.


Dödi, Berg in den schweizer. Centralalpen, gibt der Linth den Ursprung, ist 11887' hoch und erst einmal bestiegen worden.


Döffingen, Dorf im württemb. Oberamt Böblingen, mit 1400 E.; hier Sieg des Grafen Eberhard von Württemberg über die schwäb. Reichsstädte den 23. Aug. 1388.


Döhler, Theodor, geb. 1814 zu Neapel, Pianist, von Czerny in Wien gebildet, Kammervirtuos des verstorbenen Herzogs von Lucca, componirte

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[416/0417] Oxford, mußte 1691 sein Amt als entschiedener Anhänger Jakobs II. niederlegen und st. 1711. D. war ein sehr eifriger Vertheidiger der Hochkirche und verfocht seine individuellen Ansichten mit der größten Hartnäckigkeit. Von seinen 13 „dissert. Cyprianicae“ wurde besonders die 11. durch den jetzigen Cardinal Wisemann beleuchtet. (Zusammenhang der Ergebnisse wissenschaftl. Forschungen mit der geoffenbarten Religion, deutsch von Haneberg, Regensb. 1840.) Große Verdienste hat D. als Chronolog u. Literarhistoriker. „Annales Vellejani, Quintiliani, Statiani, Thucydidei et Xenophontei“, „De Graecorum Romanorumque cyclis“ Oxford 1701, kritische Ausgaben des Xenophon und Dionys von Halikarnaß, Apologie der philosoph. Werke des Cicero u. s. w. Dodwell, Edward, geb. 1767, durchwanderte 1801–1806 Griechenland und Italien und lieferte ein Reisewerk, welches 1819 zu London gedruckt, alsdann ins Deutsche, Meiningen 1821, und 1834 ins Französische übersetzt wurde; st. 1832. Seine Wittwe ist die Gemahlin des Grafen Karl von Spaur, welcher als bayer. Gesandter 1849 dem Papste zur Flucht aus dem rebellischen Rom verhalf. Döbel oder Debel, nennt man ein Stück Holz, das in eine Mauer getrieben wird, um eine Schraube, einen Nagel etc. darin zu befestigen, der in der blosen Mauer nicht halten würde; die hölzernen Nägel und Zapfen zur Befestigung der Faßdauben u. Bodenstücke; auch 4eckige eiserne Bolzen, die in Steine eingelassen werden, um solche besser an- und mit einander befestigen zu können. Döbeln, sächs. Stadt an der Chemnitz-Riesaer Eisenbahn und der Mulde, mit 7200 E., Tuch-, Corduan-, Lederfabriken, Wollspinnereien. Döbereiner, Johann Wolfgang, berühmter Chemiker, geb. 1780 zu Hof in Oberfranken, begann sein pharmazeutisches Studium zu Mönchberg im Voigtland, trieb später ein Handlungsgeschäft, gab es aber nach wenigen Jahren wieder auf und widmete sich nun ganz der techn. Chemie; war seit 1810 Prof. der Chemie zu Jena, 1813 Bergrath, 1819 Hofrath, st. daselbst 1849. Seine vielen u. wichtigen Entdeckungen (darunter besonders die Eigenschaft des Platins, in schwammigem Zustand das Wasserstoffgas zu entzünden) legte er theils in gelehrten Zeitschriften, theils in eigenen Schriften nieder, darunter: „Zur pneumatischen Chemie“ 5 Bde. 1821–25; „Zur Gährungschemie“ 2. Aufl. 1844; „Neu entdeckte Eigenschaften des Platins“ 1824 etc. Lehrbücher: „Elemente der pharmaceutischen Chemie“ 2. Aufl. 1819; „Grundriß der allgemeinen Chemie“ 3. Aufl. 1826. Döbling, Dorf unfern Wien, mit 1600 E., schönen Landhäusern, Anlagen und Gärten; Lieblingsaufenthalt der Wiener. Döbrentei, Gabriel, ungar. Schriftsteller und Dichter, geb. 1786 zu Nagyszöllös, war längere Zeit Director des ungar. Nationaltheaters, redigirte die Herausgabe „der alten ungar. Sprachdenkmale“, lieferte Gedichte, gute Aufsätze und Uebersetzungen, st. 1841. Döderlein, Joh. Christoph, geb. 1745 zu Windsheim in Mittelfranken, gest. 1792 als Prof. der Theologie zu Jena, ein vielschreibender Vertreter des vorkantischen Rationalismus, der besonders die Dogmatik bearbeitete, dieselbe von der Moral streng trennte und das Dogma als „sententia doctoris alicujus, Gelehrtenmeinung“ betrachtete. Sein Sohn D. Ludwig, geb. 1791 zu Jena, 1815 Prof. in Bern, seit 1819 in Erlangen, ist als gründlicher Philolog bekannt; „Latein. Synonymen u. Etymologie“ Leipzig 1826–38, „Handbuch der latein. Synonymik“ Leipzig 1840, 2. Aufl. 1849 u. s. f. Dödi, Berg in den schweizer. Centralalpen, gibt der Linth den Ursprung, ist 11887' hoch und erst einmal bestiegen worden. Döffingen, Dorf im württemb. Oberamt Böblingen, mit 1400 E.; hier Sieg des Grafen Eberhard von Württemberg über die schwäb. Reichsstädte den 23. Aug. 1388. Döhler, Theodor, geb. 1814 zu Neapel, Pianist, von Czerny in Wien gebildet, Kammervirtuos des verstorbenen Herzogs von Lucca, componirte

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 416. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/417>, abgerufen am 22.11.2024.