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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dominik die Klöster zu Rom und in den Universitätsstädten Paris u. Bologna gegründet, auch das Rosenkranzgebet eingeführt hatte, st. er am 4. Aug. 1221 mit Drohungen gegen künftiges Reichthumsuchen seines Ordens u. wurde 1234 canonisirt. Dante verherrlichte ihn als den Helden seines Jahrhunderts und ihm folgten seither die meisten berühmten Maler. Schon 1230 erhielt sein Orden Lehrstühle in Paris, und 200 I. waren Bettelmönche die berühmtesten Universitätslehrer: Thomas v. Aquin, Duns Skotus, Bonaventura. Noch weit größer war die Missionsthätigkeit der D.er in ganz Nordeuropa, Asien, seit Ludwigs d. H. Zeit, namentlich in der Mongolei u. in China. Schon 1280 kannte der Kapitän Hani ein D.kloster in Grönland, wohin 400 J. später die Holländer kamen. D. leiteten seit 1232 die Inquisition (s. Inquisition). In seiner Blüthezeit zählte der D.erorden bei 26000 Mitglieder. Streit mit Universitätslehrern und Weltgeistlichen, Fehden mit den Franciskanern und Parteiungen brachten ihn herab; doch blieb er im Ganzen seinem Stifter und seiner 1238 von Raimund von Pennafort vollendeten Verfassung weit getreuer als andere Orden. Für die Verluste in der alten Welt zur Zeit der Reformation entschädigte denselben die Entdeckung Amerikas, wo seit Las Casas bis heute der D.erorden Unsterbliches geleistet, und Indiens, wo er von den Jesuiten überflügelt wurde. Heutzutage bestehen 4 D.erklöster zu Rom, etwa 50 in Irland, 37 in Oesterreich, 16 in Polen, 1 in St. Petersburg, zu Uden in Holland, Tirlemont in Belgien, andere in Italien und Amerika, besonders in Mexiko, zusammen mit etwa 3000 Mönchen. D.erinen zählt man 12-1300 im Mutterkloster Prouille, in Rom, Oesterreich, in der Schweiz und Amerika. Lacordaire strebt den Orden in Frankreich wieder einzuführen und beschrieb das Leben des Stifters, trefflich übersetzt, Landshut 1841.


Dominiren, lat. dominari, beherrschen.


Dominis, Marco Antonio, geb. 1561 zu Orbe in Dalmatien, studierte bei den Jesuiten, wurde wegen seiner Verwandtschaft mit Gregor X. früh Bischof von Segni, 1602 Erzbischof von Spalatro und Primas von Croatien und Dalmatien. Von der Inquisition angeklagt, daß er die Sacramente verachte, mit Ketzern umgehe, den Bann des Papstes gegen Venedig bekämpfe etc., entfloh er 1616 nach London, wo er anglikanischer Geistlicher wurde. Hier gab er "de republica ecclesiastica," Lond. 1617-20, 2 Bde., Heidelberg 1618-22, 3 Bde., nebst P. Sarpis "Geschichte des Tridentiner Concils" heraus. Seinen Abfall bereuend kehrte er 1622 zur Kirche und nach Rom zurück, wurde 1623 von der Inquisition abermals angeklagt und starb 1624 als Gefangener; sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche in den Tiber geworfen.


Dominium, lat. Eigenthum.


Domino, hieß früher der Wintermantel der Geistlichen, der bloß Kopf und Gesicht bedeckte und schützte; jetzt die ursprünglich italienische Maskenkleidung, ein langer seidener Mantel mit Kappe und weiten Aermeln. Ferner ein aus Frankreich zu uns gekommenes Spiel, das mit flachen viereckigen Steinen von Bein, Ebenholz etc. gespielt wird, deren jeder mit 2 Nummern (in Augen ausgedrückt) versehen ist. Die Steine, unter die Spielenden vertheilt, werden von diesen nach den gleichen Nummern zusammengefügt, und es gewinnt, wer zuerst seine Steine weg hat oder in den ihm gebliebenen am wenigsten Augen zählt.


Dominoterie, frz., Handel mit Tapeten und farbigem Papier.


Dominus ac redemptor noster, lat., unser Herr und Erlöser - Anfangsworte der Bulle vom 21. Juni 1773, wodurch Clemens XIV. den Jesuitenorden aufhob, der von dem Papste Pius VII. durch die Bulle sollicitudo omnium ecclesiarum vom 7. August 1814 wieder hergestellt wurde.


Dominus vobiscum, lat., der Herr sei mit euch! - uralte Begrüßungs- und Segnungsformel, welche der katholische Priester bei einigen Anlässen an die Gemeinde richtet und von dieser im feierlichen Gottesdienste mit: et cum spiritu tuo (u. mit deinem Geiste) erwidert wird. In der griech. Kirche ist das

Dominik die Klöster zu Rom und in den Universitätsstädten Paris u. Bologna gegründet, auch das Rosenkranzgebet eingeführt hatte, st. er am 4. Aug. 1221 mit Drohungen gegen künftiges Reichthumsuchen seines Ordens u. wurde 1234 canonisirt. Dante verherrlichte ihn als den Helden seines Jahrhunderts und ihm folgten seither die meisten berühmten Maler. Schon 1230 erhielt sein Orden Lehrstühle in Paris, und 200 I. waren Bettelmönche die berühmtesten Universitätslehrer: Thomas v. Aquin, Duns Skotus, Bonaventura. Noch weit größer war die Missionsthätigkeit der D.er in ganz Nordeuropa, Asien, seit Ludwigs d. H. Zeit, namentlich in der Mongolei u. in China. Schon 1280 kannte der Kapitän Hani ein D.kloster in Grönland, wohin 400 J. später die Holländer kamen. D. leiteten seit 1232 die Inquisition (s. Inquisition). In seiner Blüthezeit zählte der D.erorden bei 26000 Mitglieder. Streit mit Universitätslehrern und Weltgeistlichen, Fehden mit den Franciskanern und Parteiungen brachten ihn herab; doch blieb er im Ganzen seinem Stifter und seiner 1238 von Raimund von Pennafort vollendeten Verfassung weit getreuer als andere Orden. Für die Verluste in der alten Welt zur Zeit der Reformation entschädigte denselben die Entdeckung Amerikas, wo seit Las Casas bis heute der D.erorden Unsterbliches geleistet, und Indiens, wo er von den Jesuiten überflügelt wurde. Heutzutage bestehen 4 D.erklöster zu Rom, etwa 50 in Irland, 37 in Oesterreich, 16 in Polen, 1 in St. Petersburg, zu Uden in Holland, Tirlemont in Belgien, andere in Italien und Amerika, besonders in Mexiko, zusammen mit etwa 3000 Mönchen. D.erinen zählt man 12–1300 im Mutterkloster Prouille, in Rom, Oesterreich, in der Schweiz und Amerika. Lacordaire strebt den Orden in Frankreich wieder einzuführen und beschrieb das Leben des Stifters, trefflich übersetzt, Landshut 1841.


Dominiren, lat. dominari, beherrschen.


Dominis, Marco Antonio, geb. 1561 zu Orbe in Dalmatien, studierte bei den Jesuiten, wurde wegen seiner Verwandtschaft mit Gregor X. früh Bischof von Segni, 1602 Erzbischof von Spalatro und Primas von Croatien und Dalmatien. Von der Inquisition angeklagt, daß er die Sacramente verachte, mit Ketzern umgehe, den Bann des Papstes gegen Venedig bekämpfe etc., entfloh er 1616 nach London, wo er anglikanischer Geistlicher wurde. Hier gab er „de republica ecclesiastica,“ Lond. 1617–20, 2 Bde., Heidelberg 1618–22, 3 Bde., nebst P. Sarpis „Geschichte des Tridentiner Concils“ heraus. Seinen Abfall bereuend kehrte er 1622 zur Kirche und nach Rom zurück, wurde 1623 von der Inquisition abermals angeklagt und starb 1624 als Gefangener; sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche in den Tiber geworfen.


Dominium, lat. Eigenthum.


Domino, hieß früher der Wintermantel der Geistlichen, der bloß Kopf und Gesicht bedeckte und schützte; jetzt die ursprünglich italienische Maskenkleidung, ein langer seidener Mantel mit Kappe und weiten Aermeln. Ferner ein aus Frankreich zu uns gekommenes Spiel, das mit flachen viereckigen Steinen von Bein, Ebenholz etc. gespielt wird, deren jeder mit 2 Nummern (in Augen ausgedrückt) versehen ist. Die Steine, unter die Spielenden vertheilt, werden von diesen nach den gleichen Nummern zusammengefügt, und es gewinnt, wer zuerst seine Steine weg hat oder in den ihm gebliebenen am wenigsten Augen zählt.


Dominoterie, frz., Handel mit Tapeten und farbigem Papier.


Dominus ac redemptor noster, lat., unser Herr und Erlöser – Anfangsworte der Bulle vom 21. Juni 1773, wodurch Clemens XIV. den Jesuitenorden aufhob, der von dem Papste Pius VII. durch die Bulle sollicitudo omnium ecclesiarum vom 7. August 1814 wieder hergestellt wurde.


Dominus vobiscum, lat., der Herr sei mit euch! – uralte Begrüßungs- und Segnungsformel, welche der katholische Priester bei einigen Anlässen an die Gemeinde richtet und von dieser im feierlichen Gottesdienste mit: et cum spiritu tuo (u. mit deinem Geiste) erwidert wird. In der griech. Kirche ist das

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Dominik die Klöster zu Rom und in den Universitätsstädten Paris u. Bologna gegründet, auch das Rosenkranzgebet eingeführt hatte, st. er am 4. Aug. 1221 mit Drohungen gegen künftiges Reichthumsuchen seines Ordens u. wurde 1234 canonisirt. Dante verherrlichte ihn als den Helden seines Jahrhunderts und ihm folgten seither die meisten berühmten Maler. Schon 1230 erhielt sein Orden Lehrstühle in Paris, und 200 I. waren Bettelmönche die berühmtesten Universitätslehrer: Thomas v. Aquin, Duns Skotus, Bonaventura. Noch weit größer war die Missionsthätigkeit der D.er in ganz Nordeuropa, Asien, seit Ludwigs d. H. Zeit, namentlich in der Mongolei u. in China. Schon 1280 kannte der Kapitän Hani ein D.kloster in Grönland, wohin 400 J. später die Holländer kamen. D. leiteten seit 1232 die Inquisition (s. Inquisition). In seiner Blüthezeit zählte der D.erorden bei 26000 Mitglieder. Streit mit Universitätslehrern und Weltgeistlichen, Fehden mit den Franciskanern und Parteiungen brachten ihn herab; doch blieb er im Ganzen seinem Stifter und seiner 1238 von Raimund von Pennafort vollendeten Verfassung weit getreuer als andere Orden. Für die Verluste in der alten Welt zur Zeit der Reformation entschädigte denselben die Entdeckung Amerikas, wo seit Las Casas bis heute der D.erorden Unsterbliches geleistet, und Indiens, wo er von den Jesuiten überflügelt wurde. Heutzutage bestehen 4 D.erklöster zu Rom, etwa 50 in Irland, 37 in Oesterreich, 16 in Polen, 1 in St. Petersburg, zu Uden in Holland, Tirlemont in Belgien, andere in Italien und Amerika, besonders in Mexiko, zusammen mit etwa 3000 Mönchen. D.<hi rendition="#g">erinen</hi> zählt man 12&#x2013;1300 im Mutterkloster Prouille, in Rom, Oesterreich, in der Schweiz und Amerika. Lacordaire strebt den Orden in Frankreich wieder einzuführen und beschrieb das Leben des Stifters, trefflich übersetzt, Landshut 1841.</p><lb/>
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[426/0427] Dominik die Klöster zu Rom und in den Universitätsstädten Paris u. Bologna gegründet, auch das Rosenkranzgebet eingeführt hatte, st. er am 4. Aug. 1221 mit Drohungen gegen künftiges Reichthumsuchen seines Ordens u. wurde 1234 canonisirt. Dante verherrlichte ihn als den Helden seines Jahrhunderts und ihm folgten seither die meisten berühmten Maler. Schon 1230 erhielt sein Orden Lehrstühle in Paris, und 200 I. waren Bettelmönche die berühmtesten Universitätslehrer: Thomas v. Aquin, Duns Skotus, Bonaventura. Noch weit größer war die Missionsthätigkeit der D.er in ganz Nordeuropa, Asien, seit Ludwigs d. H. Zeit, namentlich in der Mongolei u. in China. Schon 1280 kannte der Kapitän Hani ein D.kloster in Grönland, wohin 400 J. später die Holländer kamen. D. leiteten seit 1232 die Inquisition (s. Inquisition). In seiner Blüthezeit zählte der D.erorden bei 26000 Mitglieder. Streit mit Universitätslehrern und Weltgeistlichen, Fehden mit den Franciskanern und Parteiungen brachten ihn herab; doch blieb er im Ganzen seinem Stifter und seiner 1238 von Raimund von Pennafort vollendeten Verfassung weit getreuer als andere Orden. Für die Verluste in der alten Welt zur Zeit der Reformation entschädigte denselben die Entdeckung Amerikas, wo seit Las Casas bis heute der D.erorden Unsterbliches geleistet, und Indiens, wo er von den Jesuiten überflügelt wurde. Heutzutage bestehen 4 D.erklöster zu Rom, etwa 50 in Irland, 37 in Oesterreich, 16 in Polen, 1 in St. Petersburg, zu Uden in Holland, Tirlemont in Belgien, andere in Italien und Amerika, besonders in Mexiko, zusammen mit etwa 3000 Mönchen. D.erinen zählt man 12–1300 im Mutterkloster Prouille, in Rom, Oesterreich, in der Schweiz und Amerika. Lacordaire strebt den Orden in Frankreich wieder einzuführen und beschrieb das Leben des Stifters, trefflich übersetzt, Landshut 1841. Dominiren, lat. dominari, beherrschen. Dominis, Marco Antonio, geb. 1561 zu Orbe in Dalmatien, studierte bei den Jesuiten, wurde wegen seiner Verwandtschaft mit Gregor X. früh Bischof von Segni, 1602 Erzbischof von Spalatro und Primas von Croatien und Dalmatien. Von der Inquisition angeklagt, daß er die Sacramente verachte, mit Ketzern umgehe, den Bann des Papstes gegen Venedig bekämpfe etc., entfloh er 1616 nach London, wo er anglikanischer Geistlicher wurde. Hier gab er „de republica ecclesiastica,“ Lond. 1617–20, 2 Bde., Heidelberg 1618–22, 3 Bde., nebst P. Sarpis „Geschichte des Tridentiner Concils“ heraus. Seinen Abfall bereuend kehrte er 1622 zur Kirche und nach Rom zurück, wurde 1623 von der Inquisition abermals angeklagt und starb 1624 als Gefangener; sein Leichnam wurde verbrannt und die Asche in den Tiber geworfen. Dominium, lat. Eigenthum. Domino, hieß früher der Wintermantel der Geistlichen, der bloß Kopf und Gesicht bedeckte und schützte; jetzt die ursprünglich italienische Maskenkleidung, ein langer seidener Mantel mit Kappe und weiten Aermeln. Ferner ein aus Frankreich zu uns gekommenes Spiel, das mit flachen viereckigen Steinen von Bein, Ebenholz etc. gespielt wird, deren jeder mit 2 Nummern (in Augen ausgedrückt) versehen ist. Die Steine, unter die Spielenden vertheilt, werden von diesen nach den gleichen Nummern zusammengefügt, und es gewinnt, wer zuerst seine Steine weg hat oder in den ihm gebliebenen am wenigsten Augen zählt. Dominoterie, frz., Handel mit Tapeten und farbigem Papier. Dominus ac redemptor noster, lat., unser Herr und Erlöser – Anfangsworte der Bulle vom 21. Juni 1773, wodurch Clemens XIV. den Jesuitenorden aufhob, der von dem Papste Pius VII. durch die Bulle sollicitudo omnium ecclesiarum vom 7. August 1814 wieder hergestellt wurde. Dominus vobiscum, lat., der Herr sei mit euch! – uralte Begrüßungs- und Segnungsformel, welche der katholische Priester bei einigen Anlässen an die Gemeinde richtet und von dieser im feierlichen Gottesdienste mit: et cum spiritu tuo (u. mit deinem Geiste) erwidert wird. In der griech. Kirche ist das

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 426. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/427>, abgerufen am 03.06.2024.