Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.ebenso alte: pax vobiscum, Friede sei mit euch, häufiger. Domitiana quaestio, lat., einfältige, lächerliche Frage, so genannt von dem röm. Rechtsgelehrten Domitius Labeo. Domitianus, Titus Flavius, der 3. und letzte Flavier, Sohn des Vespasianus, regierte von 81-96 nach Chr. als ein feiger und wollüstiger Tyrann; er soll seinen Bruder Titus vergiftet haben, wüthete hierauf gegen die vornehmen Familien, faßte zuletzt gegen seine Umgebung Verdacht und wurde von derselben ermordet. Domitius, röm. plebej. gens, der Nobilität angehörig, von stürmischem Charakter und ränkesüchtig; unter die großen Männer Roms gehört kein D. Sie theilten sich in die Familie Calvinus und Ahenobarbus (Rothbart); der letzte D. war Kaiser Nero, der von Claudius adoptirt wurde. Domleschg (romanisch Tumiliasca), das untere Hinterrheinthal in Graubünden, 2.1/2 St. lang, 1 St. breit, mit 22 Dörfern, 20 Schlössern u. Ruinen, etwa 3000 E. Dommel, niederländ. Nebenfluß der Maas, nimmt den Südwilhelmskanal auf, mündet nach 10 M. langem Laufe bei Fort Crevecoeur. Domnau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 1600 E. Domnian, Sklavinen im Harem, die singen und musiciren. Domnus, s. Donus. Domo d'Ossola, Hauptort des Ossolathales, das sich als Seitenthal des Tessinthals von dem Mittelpunkt der Centralalpen an den Langensee erstreckt und von der Toccia durchströmt wird. Aus ihm führt der Simplonpaß nach Oberwallis an die Rhone. D. hat 1500 E., ist das Oscela der Alten und wichtige militär. Position. Dompelers, holländ., Untertaucher, Wiedertäufer. Dompfaffe, s. Gimpel. Domremy la Pucelle (frz. Dongremi la Püsell), Dorf im Depart. der Vogesen an der obern Maas, Geburtsort des Mädchens von Orleans, dessen Haus zu einer Mädchenfreischule eingerichtet ist (Denkmäler 1820 u. 1841). Dom und Klosterschulen haben ihre Anfänge in den bischöflichen Lehranstalten zu Antiochia, Alexandria, Karthago, Mailand, Rom u. a., blühten mit den Klöstern, namentlich im Abendlande auf, wo die Schule zu Arles und Orleans, die in den Klöstern Lerins, Tours, Poitiers, sowie in denen Irlands und Englands schon in dem 6. Jahrh. bestanden. Karl d. Gr. förderte durch die constitutio de scholis per singula episcopia et monasteria instituendis, durch Berufung fremder Gelehrten und auf jede mögliche Weise den Volksunterricht und die wissenschaftliche Bildung. Durch Chrodegang blühten besonders die D. auf und nach dem traurigen 10. Jahrh. wurden Clügny, Bec, Angers, Utrecht, Hildesheim, Magdeburg, Reichenau, St. Gallen u. A. Herde der Bildung. In D.- und K. wurde unter Leitung des Scholasticus das Trivium und Quadrivium und die Theologie den Internen und Externen, d. h. den in oder außerhalb der Lehranstalt wohnenden Schülern gelehrt. D.- und K. blieben bis zur Reformationszeit die gelehrten Anstalten und aus ihnen gingen die meisten der heutigen Universitäten, Gymnasien und Lyceen hervor. Noch jetzt führen Schulen des prot. Deutschland den Namen von D.- und K., bischöfliche und Klosterschulen blühen in Frankreich, Oesterreich, Bayern, Belgien, der Schweiz etc. Don, span., im portug. Dom, aus dem lat. Dominus, der Titel aller Adeligen bis zu den Prinzen u. Monarchen hinauf; in gleicher Weise wird das weibliche Donna gebraucht. Don , bei den Alten Tanais, der 3. Fluß des europ. Rußlands, entspringt aus dem Iwanowskoe Osero (Johannissee) im Gouvernement Tula, erreicht nach einem südwärts gerichteten Laufe von 210 M. das asow'sche Meer, das eigentlich nur eine erweiterte Flußmündung ist; er hat ein Flußgebiet von 6200 #M., nimmt 80 Nebenflüsse auf, von denen die Meschta, die Medwediza, der Manisch, die Soßna und der Donez die wichtigsten sind. Der D. ist durch mehrere Kanäle mit dem russ. Flußsystem in Verbindung. - D. ebenso alte: pax vobiscum, Friede sei mit euch, häufiger. Domitiana quaestio, lat., einfältige, lächerliche Frage, so genannt von dem röm. Rechtsgelehrten Domitius Labeo. Domitianus, Titus Flavius, der 3. und letzte Flavier, Sohn des Vespasianus, regierte von 81–96 nach Chr. als ein feiger und wollüstiger Tyrann; er soll seinen Bruder Titus vergiftet haben, wüthete hierauf gegen die vornehmen Familien, faßte zuletzt gegen seine Umgebung Verdacht und wurde von derselben ermordet. Domitius, röm. plebej. gens, der Nobilität angehörig, von stürmischem Charakter und ränkesüchtig; unter die großen Männer Roms gehört kein D. Sie theilten sich in die Familie Calvinus und Ahenobarbus (Rothbart); der letzte D. war Kaiser Nero, der von Claudius adoptirt wurde. Domleschg (romanisch Tumiliasca), das untere Hinterrheinthal in Graubünden, 2.1/2 St. lang, 1 St. breit, mit 22 Dörfern, 20 Schlössern u. Ruinen, etwa 3000 E. Dommel, niederländ. Nebenfluß der Maas, nimmt den Südwilhelmskanal auf, mündet nach 10 M. langem Laufe bei Fort Crevecoeur. Domnau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 1600 E. Domnian, Sklavinen im Harem, die singen und musiciren. Domnus, s. Donus. Domo d'Ossola, Hauptort des Ossolathales, das sich als Seitenthal des Tessinthals von dem Mittelpunkt der Centralalpen an den Langensee erstreckt und von der Toccia durchströmt wird. Aus ihm führt der Simplonpaß nach Oberwallis an die Rhone. D. hat 1500 E., ist das Oscela der Alten und wichtige militär. Position. Dompelers, holländ., Untertaucher, Wiedertäufer. Dompfaffe, s. Gimpel. Domrémy la Pucelle (frz. Dongremi la Püsell), Dorf im Depart. der Vogesen an der obern Maas, Geburtsort des Mädchens von Orleans, dessen Haus zu einer Mädchenfreischule eingerichtet ist (Denkmäler 1820 u. 1841). Dom und Klosterschulen haben ihre Anfänge in den bischöflichen Lehranstalten zu Antiochia, Alexandria, Karthago, Mailand, Rom u. a., blühten mit den Klöstern, namentlich im Abendlande auf, wo die Schule zu Arles und Orleans, die in den Klöstern Lerins, Tours, Poitiers, sowie in denen Irlands und Englands schon in dem 6. Jahrh. bestanden. Karl d. Gr. förderte durch die constitutio de scholis per singula episcopia et monasteria instituendis, durch Berufung fremder Gelehrten und auf jede mögliche Weise den Volksunterricht und die wissenschaftliche Bildung. Durch Chrodegang blühten besonders die D. auf und nach dem traurigen 10. Jahrh. wurden Clügny, Bec, Angers, Utrecht, Hildesheim, Magdeburg, Reichenau, St. Gallen u. A. Herde der Bildung. In D.- und K. wurde unter Leitung des Scholasticus das Trivium und Quadrivium und die Theologie den Internen und Externen, d. h. den in oder außerhalb der Lehranstalt wohnenden Schülern gelehrt. 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Domitianus, Titus Flavius, der 3. und letzte Flavier, Sohn des Vespasianus, regierte von 81–96 nach Chr. als ein feiger und wollüstiger Tyrann; er soll seinen Bruder Titus vergiftet haben, wüthete hierauf gegen die vornehmen Familien, faßte zuletzt gegen seine Umgebung Verdacht und wurde von derselben ermordet.
Domitius, röm. plebej. gens, der Nobilität angehörig, von stürmischem Charakter und ränkesüchtig; unter die großen Männer Roms gehört kein D. Sie theilten sich in die Familie Calvinus und Ahenobarbus (Rothbart); der letzte D. war Kaiser Nero, der von Claudius adoptirt wurde.
Domleschg (romanisch Tumiliasca), das untere Hinterrheinthal in Graubünden, 2.1/2 St. lang, 1 St. breit, mit 22 Dörfern, 20 Schlössern u. Ruinen, etwa 3000 E.
Dommel, niederländ. Nebenfluß der Maas, nimmt den Südwilhelmskanal auf, mündet nach 10 M. langem Laufe bei Fort Crevecoeur.
Domnau, preuß. Stadt im Reg.-Bez. Königsberg, mit 1600 E.
Domnian, Sklavinen im Harem, die singen und musiciren.
Domnus, s. Donus.
Domo d'Ossola, Hauptort des Ossolathales, das sich als Seitenthal des Tessinthals von dem Mittelpunkt der Centralalpen an den Langensee erstreckt und von der Toccia durchströmt wird. Aus ihm führt der Simplonpaß nach Oberwallis an die Rhone. D. hat 1500 E., ist das Oscela der Alten und wichtige militär. Position.
Dompelers, holländ., Untertaucher, Wiedertäufer.
Dompfaffe, s. Gimpel.
Domrémy la Pucelle (frz. Dongremi la Püsell), Dorf im Depart. der Vogesen an der obern Maas, Geburtsort des Mädchens von Orleans, dessen Haus zu einer Mädchenfreischule eingerichtet ist (Denkmäler 1820 u. 1841).
Dom und Klosterschulen haben ihre Anfänge in den bischöflichen Lehranstalten zu Antiochia, Alexandria, Karthago, Mailand, Rom u. a., blühten mit den Klöstern, namentlich im Abendlande auf, wo die Schule zu Arles und Orleans, die in den Klöstern Lerins, Tours, Poitiers, sowie in denen Irlands und Englands schon in dem 6. Jahrh. bestanden. Karl d. Gr. förderte durch die constitutio de scholis per singula episcopia et monasteria instituendis, durch Berufung fremder Gelehrten und auf jede mögliche Weise den Volksunterricht und die wissenschaftliche Bildung. Durch Chrodegang blühten besonders die D. auf und nach dem traurigen 10. Jahrh. wurden Clügny, Bec, Angers, Utrecht, Hildesheim, Magdeburg, Reichenau, St. Gallen u. A. Herde der Bildung. In D.- und K. wurde unter Leitung des Scholasticus das Trivium und Quadrivium und die Theologie den Internen und Externen, d. h. den in oder außerhalb der Lehranstalt wohnenden Schülern gelehrt. D.- und K. blieben bis zur Reformationszeit die gelehrten Anstalten und aus ihnen gingen die meisten der heutigen Universitäten, Gymnasien und Lyceen hervor. Noch jetzt führen Schulen des prot. Deutschland den Namen von D.- und K., bischöfliche und Klosterschulen blühen in Frankreich, Oesterreich, Bayern, Belgien, der Schweiz etc.
Don, span., im portug. Dom, aus dem lat. Dominus, der Titel aller Adeligen bis zu den Prinzen u. Monarchen hinauf; in gleicher Weise wird das weibliche Donna gebraucht.
Don , bei den Alten Tanais, der 3. Fluß des europ. Rußlands, entspringt aus dem Iwanowskoë Osero (Johannissee) im Gouvernement Tula, erreicht nach einem südwärts gerichteten Laufe von 210 M. das asowʼsche Meer, das eigentlich nur eine erweiterte Flußmündung ist; er hat ein Flußgebiet von 6200 □M., nimmt 80 Nebenflüsse auf, von denen die Meschta, die Medwediza, der Manisch, die Soßna und der Donez die wichtigsten sind. Der D. ist durch mehrere Kanäle mit dem russ. Flußsystem in Verbindung. – D.
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