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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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zu schweigen, besonders pythagoräische Forderung.


Echidna, myth. Tochter des Tartarus und der Erde oder des Chrysaor u. der Kalirrhoe, Ungeheuer, halb schöne Jungfrau, halb Schlange, durch Typhon Mutter des Cerberus, der lernäischen Hydra etc., von dem Argos Panoptes getödtet; nach einer andern Sage wohnte sie in Scythien und gebar von Hercules den Agathyrsus, Gelonus und Scythes, wäre somit die Stammmutter verwandter nordischer Völker.


Echinaden, Inselgruppe vor der Mündung des Achelous, jetzt durch Anschwemmung des Flusses mit dem Festlande verbunden.


Echinocuccus, Blasenwurm, kann in verschiedenen Theilen des Körpers vorkommen, wird für einen verkümmerten Bandwurm gehalten; vgl. Bandwurm.


Echinoiden od. Seeigel (Echinidae), Familie aus der Klasse der Strahlthiere. Der Körper ist kugel- oder schildförmig mit einer aus sehr regelmäßig zusammengefügten Kalkstückchen bestehenden Schale. Die Schale ist mit beweglichen, oft fußlangen Stacheln besetzt und von einer großen Menge (bis über 1000) regelmäßig gereihter Löcherchen durchbrochen, durch welche die röhrenförmigen, in einen Saugnapf endenden Füßchen gehen, die zu einer langsamen Bewegung und zum Ansaugen dienen, vielleicht auch zum Athmen. In der Mitte nach unten befindet sich der Mund mit einem sehr künstlich zusammengesetzten, den E. ganz eigenthümlichen Kauapparate, die Laterne des Aristoteles genannt. Sie kriechen langsam auf der Mundöffnung mittelst der Füßchen und Stacheln auf dem Meeresboden und nähren sich von Schalthieren und Seetang, die kleinen zahnlosen von mikroskopischen Thieren. Der Türkenbund (Echinus mammilatus), faustgroß mit fingerlangen Stacheln; in Indien. Der eßbare Seeigel (Echinus esculentus), apfelgroß mit schön violetten Stacheln; ihre Eierstöcke werden gegessen. Der purpurfarbige Seeigel (Spatangus purpureus), roth, herzförmig, von der Größe eines Apfels; häufig in der Nordsee. - Echiniten, versteinerte Seeigel, gewöhnlich Krötensteine genannt, zerfallen je nach der Lage der Mundöffnung und des Afters, so wie nach der Zeichnung, welche die Poren bilden, in verschiedene Gattungen: 1. Cidarites, 2. Galerites, 3. Clypeaster, 4 Scutella, 5. Echinoneus, 6. Nucleolites, 7. Ananchites, 8 Spatangites 9. Glenotremites. Die Echiniten oder ihre Stacheln allein, letztere als "Judennadeln" od. "Judensteine" in der Apotheke gebraucht, findet man meistens nur im Jurakalk und in der Kreide.


Echiquier (frz. Eschickieh), Schachbrett; sonst der Name für höhere Gerichtshöfe; die schachbrettförmige Aufstellung der Truppen, wobei die folgenden Abtheilungen immer die Zwischenräume der vorangehenden decken, besonders beim Rückzuge gebräuchlich (sie lag der röm. Legion zu Grunde).


Echium, Natterzunge, Gattung aus der Familie der Boragineen, mit prächtigen smalteblauen Blumenähren. E. vulgare wächst bei uns wild auf Schutt, an trockenen Rainen u. dgl. m.; E. candicans, fastuosum u. a. m. sind beliebte Kalthauspflanzen von leichter Behandlung, und schon als kaum 2jähr. Stecklinge leicht zur Blüthe zu bringen.


Echo, griech., s. Wiederhall.


Echsen, s. Saurier (E. ist ein falsch gebildetes deutsches Wort).


Echteding, ungebotenes Ding, s. Ding.


Echternach, Stadt in Luxemburg an der schiffbaren Sauer, mit 4200 E., Fabriken für Fayence, Wollenzeug, Damast, Leder. Pfarrkirche mit Reliquien St. Willibrords; die prachtvolle Kirche der uralten Abtei, gestiftet 698, dient zu einer Fayencefabrik, ein Theil zur Kaserne; Spital mit barmherzigen Schwestern. E. ist Wallfahrtsort (die merkwürdige sog. Springprocession am Dienstage nach Pfingsten).


Ecija, span., andalusische feste Stadt am Xenil, mit 35000 E., Fabriken für Wolle, Baumwolle, Seide, große Gerbereien von seinem, weithin ausgeführtem Leder.


Eck, Dr. Joh. von, eigentlich Joh. Mayer, geb. 1486 zu E. im Algau in Schwaben, studierte seit 1498 in Heidelberg, Tübingen, Köln und Freiburg

zu schweigen, besonders pythagoräische Forderung.


Echidna, myth. Tochter des Tartarus und der Erde oder des Chrysaor u. der Kalirrhoe, Ungeheuer, halb schöne Jungfrau, halb Schlange, durch Typhon Mutter des Cerberus, der lernäischen Hydra etc., von dem Argos Panoptes getödtet; nach einer andern Sage wohnte sie in Scythien und gebar von Hercules den Agathyrsus, Gelonus und Scythes, wäre somit die Stammmutter verwandter nordischer Völker.


Echinaden, Inselgruppe vor der Mündung des Achelous, jetzt durch Anschwemmung des Flusses mit dem Festlande verbunden.


Echinocuccus, Blasenwurm, kann in verschiedenen Theilen des Körpers vorkommen, wird für einen verkümmerten Bandwurm gehalten; vgl. Bandwurm.


Echinoiden od. Seeigel (Echinidae), Familie aus der Klasse der Strahlthiere. Der Körper ist kugel- oder schildförmig mit einer aus sehr regelmäßig zusammengefügten Kalkstückchen bestehenden Schale. Die Schale ist mit beweglichen, oft fußlangen Stacheln besetzt und von einer großen Menge (bis über 1000) regelmäßig gereihter Löcherchen durchbrochen, durch welche die röhrenförmigen, in einen Saugnapf endenden Füßchen gehen, die zu einer langsamen Bewegung und zum Ansaugen dienen, vielleicht auch zum Athmen. In der Mitte nach unten befindet sich der Mund mit einem sehr künstlich zusammengesetzten, den E. ganz eigenthümlichen Kauapparate, die Laterne des Aristoteles genannt. Sie kriechen langsam auf der Mundöffnung mittelst der Füßchen und Stacheln auf dem Meeresboden und nähren sich von Schalthieren und Seetang, die kleinen zahnlosen von mikroskopischen Thieren. Der Türkenbund (Echinus mammilatus), faustgroß mit fingerlangen Stacheln; in Indien. Der eßbare Seeigel (Echinus esculentus), apfelgroß mit schön violetten Stacheln; ihre Eierstöcke werden gegessen. Der purpurfarbige Seeigel (Spatangus purpureus), roth, herzförmig, von der Größe eines Apfels; häufig in der Nordsee. – Echiniten, versteinerte Seeigel, gewöhnlich Krötensteine genannt, zerfallen je nach der Lage der Mundöffnung und des Afters, so wie nach der Zeichnung, welche die Poren bilden, in verschiedene Gattungen: 1. Cidarites, 2. Galerites, 3. Clypeaster, 4 Scutella, 5. Echinoneus, 6. Nucleolites, 7. Ananchites, 8 Spatangites 9. Glenotremites. Die Echiniten oder ihre Stacheln allein, letztere als „Judennadeln“ od. „Judensteine“ in der Apotheke gebraucht, findet man meistens nur im Jurakalk und in der Kreide.


Echiquier (frz. Eschickieh), Schachbrett; sonst der Name für höhere Gerichtshöfe; die schachbrettförmige Aufstellung der Truppen, wobei die folgenden Abtheilungen immer die Zwischenräume der vorangehenden decken, besonders beim Rückzuge gebräuchlich (sie lag der röm. Legion zu Grunde).


Echium, Natterzunge, Gattung aus der Familie der Boragineen, mit prächtigen smalteblauen Blumenähren. E. vulgare wächst bei uns wild auf Schutt, an trockenen Rainen u. dgl. m.; E. candicans, fastuosum u. a. m. sind beliebte Kalthauspflanzen von leichter Behandlung, und schon als kaum 2jähr. Stecklinge leicht zur Blüthe zu bringen.


Echo, griech., s. Wiederhall.


Echsen, s. Saurier (E. ist ein falsch gebildetes deutsches Wort).


Echteding, ungebotenes Ding, s. Ding.


Echternach, Stadt in Luxemburg an der schiffbaren Sauer, mit 4200 E., Fabriken für Fayence, Wollenzeug, Damast, Leder. Pfarrkirche mit Reliquien St. Willibrords; die prachtvolle Kirche der uralten Abtei, gestiftet 698, dient zu einer Fayencefabrik, ein Theil zur Kaserne; Spital mit barmherzigen Schwestern. E. ist Wallfahrtsort (die merkwürdige sog. Springprocession am Dienstage nach Pfingsten).


Ecija, span., andalusische feste Stadt am Xenil, mit 35000 E., Fabriken für Wolle, Baumwolle, Seide, große Gerbereien von seinem, weithin ausgeführtem Leder.


Eck, Dr. Joh. von, eigentlich Joh. Mayer, geb. 1486 zu E. im Algau in Schwaben, studierte seit 1498 in Heidelberg, Tübingen, Köln und Freiburg

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[491/0492] zu schweigen, besonders pythagoräische Forderung. Echidna, myth. Tochter des Tartarus und der Erde oder des Chrysaor u. der Kalirrhoe, Ungeheuer, halb schöne Jungfrau, halb Schlange, durch Typhon Mutter des Cerberus, der lernäischen Hydra etc., von dem Argos Panoptes getödtet; nach einer andern Sage wohnte sie in Scythien und gebar von Hercules den Agathyrsus, Gelonus und Scythes, wäre somit die Stammmutter verwandter nordischer Völker. Echinaden, Inselgruppe vor der Mündung des Achelous, jetzt durch Anschwemmung des Flusses mit dem Festlande verbunden. Echinocuccus, Blasenwurm, kann in verschiedenen Theilen des Körpers vorkommen, wird für einen verkümmerten Bandwurm gehalten; vgl. Bandwurm. Echinoiden od. Seeigel (Echinidae), Familie aus der Klasse der Strahlthiere. Der Körper ist kugel- oder schildförmig mit einer aus sehr regelmäßig zusammengefügten Kalkstückchen bestehenden Schale. Die Schale ist mit beweglichen, oft fußlangen Stacheln besetzt und von einer großen Menge (bis über 1000) regelmäßig gereihter Löcherchen durchbrochen, durch welche die röhrenförmigen, in einen Saugnapf endenden Füßchen gehen, die zu einer langsamen Bewegung und zum Ansaugen dienen, vielleicht auch zum Athmen. In der Mitte nach unten befindet sich der Mund mit einem sehr künstlich zusammengesetzten, den E. ganz eigenthümlichen Kauapparate, die Laterne des Aristoteles genannt. Sie kriechen langsam auf der Mundöffnung mittelst der Füßchen und Stacheln auf dem Meeresboden und nähren sich von Schalthieren und Seetang, die kleinen zahnlosen von mikroskopischen Thieren. Der Türkenbund (Echinus mammilatus), faustgroß mit fingerlangen Stacheln; in Indien. Der eßbare Seeigel (Echinus esculentus), apfelgroß mit schön violetten Stacheln; ihre Eierstöcke werden gegessen. Der purpurfarbige Seeigel (Spatangus purpureus), roth, herzförmig, von der Größe eines Apfels; häufig in der Nordsee. – Echiniten, versteinerte Seeigel, gewöhnlich Krötensteine genannt, zerfallen je nach der Lage der Mundöffnung und des Afters, so wie nach der Zeichnung, welche die Poren bilden, in verschiedene Gattungen: 1. Cidarites, 2. Galerites, 3. Clypeaster, 4 Scutella, 5. Echinoneus, 6. Nucleolites, 7. Ananchites, 8 Spatangites 9. Glenotremites. Die Echiniten oder ihre Stacheln allein, letztere als „Judennadeln“ od. „Judensteine“ in der Apotheke gebraucht, findet man meistens nur im Jurakalk und in der Kreide. Echiquier (frz. Eschickieh), Schachbrett; sonst der Name für höhere Gerichtshöfe; die schachbrettförmige Aufstellung der Truppen, wobei die folgenden Abtheilungen immer die Zwischenräume der vorangehenden decken, besonders beim Rückzuge gebräuchlich (sie lag der röm. Legion zu Grunde). Echium, Natterzunge, Gattung aus der Familie der Boragineen, mit prächtigen smalteblauen Blumenähren. E. vulgare wächst bei uns wild auf Schutt, an trockenen Rainen u. dgl. m.; E. candicans, fastuosum u. a. m. sind beliebte Kalthauspflanzen von leichter Behandlung, und schon als kaum 2jähr. Stecklinge leicht zur Blüthe zu bringen. Echo, griech., s. Wiederhall. Echsen, s. Saurier (E. ist ein falsch gebildetes deutsches Wort). Echteding, ungebotenes Ding, s. Ding. Echternach, Stadt in Luxemburg an der schiffbaren Sauer, mit 4200 E., Fabriken für Fayence, Wollenzeug, Damast, Leder. Pfarrkirche mit Reliquien St. Willibrords; die prachtvolle Kirche der uralten Abtei, gestiftet 698, dient zu einer Fayencefabrik, ein Theil zur Kaserne; Spital mit barmherzigen Schwestern. E. ist Wallfahrtsort (die merkwürdige sog. Springprocession am Dienstage nach Pfingsten). Ecija, span., andalusische feste Stadt am Xenil, mit 35000 E., Fabriken für Wolle, Baumwolle, Seide, große Gerbereien von seinem, weithin ausgeführtem Leder. Eck, Dr. Joh. von, eigentlich Joh. Mayer, geb. 1486 zu E. im Algau in Schwaben, studierte seit 1498 in Heidelberg, Tübingen, Köln und Freiburg

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/492>, abgerufen am 22.11.2024.