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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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blau; sie bedecken oft Flächen von mehreren Quadratmeilen, und sind bekanntlich der Schiffahrt in den Polarmeeren sehr gefährlich. Eismassen von geringer Höhe aber eben so großer Ausdehnung, die sich auf dem Meere selber bilden, nennt man Eisfelder.


Eiselen, Johann Friedrich Gottfried, geb. 1785 zu Rothenburg an der Saale, seit 1828 Professor der Staatswissenschaften zu Halle, schrieb unter anderem: "Grundzüge der Staatswirthschaft oder der freien Volkswirthschaft und der sich darauf beziehenden Regierungskunst", Berlin 1818; "Handbuch des Systems der Staatswissenschaften", Breslau 1828; "Die Lehre von der Volkswirthschaft", Halle 1843.


Eiselen, Ernst Wilhelm Bernhard, geb. 1792 zu Berlin, gest. 1846, Gymnastiker, durch Unterricht und Schriften thätig.


Eisen , das, ist unter allen Metallen das wichtigste und nutzbarste und findet sich sehr reichlich in der Natur, selten gediegen (als Meteor-E.), sondern meist in Verbindung mit Schwefel, oder oxydirt, und zwar letzteres frei oder an Säuren gebunden. In geringer Menge kommt es auch in den Pflanzen und Thieren vor, besonders im Blute, ferner in Mineralquellen (den E. wassern), in Mineralien. Das reine E. ist fast silberweiß, von starkem Metallglanz und muscheligem Bruch, 7,8 spec. Gewicht und ist das härteste und zäheste aller dehnbaren Metalle; ein Draht von einer Drittelslinie Durchmesser vermag 60 Pf. zu tragen. In der Rothglühhitze wird es weich und leicht zu verarbeiten, in der Weißglühhitze so weich, daß abgesonderte Stücke durch Hämmern sich vereinigen, d. h. sich schweißen lassen. Es schmilzt bei einer Temperatur von 1500°, wird vom Magnet gezogen und selbst sehr leicht magnetisch, verliert aber den Magnetismus bald (während Stahl ihn behält). Mit Sauerstoff verbindet sich das E. zu E.oxydul, dem sog. E.mohr, mit der Hälfte mehr Sauerstoff zu E.oxyd, dunkel ziegelroth, das häufig als Mineral vorkommt (Rotheisenstein) und dem rothen Ocker, Röthel und rothen Sandstein ihre Farbe gibt; seine Verbindung mit Wasser, das E.oxydhydrat, ist das Farbgebende im Lehm, Tripel u. das vortrefflichste Mittel gegen Arsenikvergiftung. Auch der Rost u. der Hammerschlag sind Sauerstoffverbindungen des E. s. Verbindungen des E.s mit Schwefel sind das einfach Schwefel-E., natürlich im Magnetkies vorkommend, und das doppelt Schwefel-E. als Schwefelkies. Von den E.salzen hat besonders das schwefelsaure E.oxydul, auch E.vitriol genannt, technische Wichtigkeit, und dient zur Darstellung von Berlinerblau, Tinte u. zum Schwarzfärben von Zeugen. Technisch wichtig, namentlich zur Bereitung von Berlinerblau, ist ferner die Verbindung des E.s mit Cyan u. Kalium, als Blutlaugensalz. In der Heilkunde spielt das E. eine große Rolle n. seine Verbindung ist meistens officinell. - Reines E. wird nur im Kleinen dargestellt, z. B. aus E.draht. Das im Großen aus den sog. E.erzen dargestellte und zu techn. Zwecken verwendete E. ist immer eine Verbindung von E. mit mehr oder weniger Kohlenstoff. Dieses Mehr oder Weniger an Kohlenstoff bedingt 3 Hauptsorten des so gewonnenen E.s: das Roh- oder Guß-E, das Stab- oder Schmiede-E. und den Stahl, und von ihm hängt der eigenthümliche Charakter jeder Sorte und ihre besondere Verwendbarkeit ab. Zur Darstellung des Roh-E. aus den E.erzen (E.oxyden) ist es nöthig, diesen ihren Sauerstoff zu entziehen; es geschieht dies durch das Schmelzen des Erzes in Hochöfen mit starkem Gebläse, nachdem es zuvor mit Kohle n. einem die Schmelzung befördernden Zuschlag geschichtet worden; der Sauerstoff des Erzes verbindet sich mit der Kohle zu Kohlensäure, die entweicht, während das geschmolzene Metall nach dem untern Theile des Ofens fließt und von Zeit zu Zeit abgelassen wird. Das Roh- oder Guß-E. enthält am meisten Kohlenstoff, ungefähr 5 Procent seines Gewichtes, und zerfällt in 2 Sorten, weißes und graues, deren ersteres viel spröder und härter ist, dickflüssig, während das graue weicher ist und hauptsächlich zu Gußwaaren dient. Am wenigsten Kohlenstoff enthält das Schmiede-E., bloß 1/2 Proc. und weniger, steht also dem reinen E. am nächsten.

blau; sie bedecken oft Flächen von mehreren Quadratmeilen, und sind bekanntlich der Schiffahrt in den Polarmeeren sehr gefährlich. Eismassen von geringer Höhe aber eben so großer Ausdehnung, die sich auf dem Meere selber bilden, nennt man Eisfelder.


Eiselen, Johann Friedrich Gottfried, geb. 1785 zu Rothenburg an der Saale, seit 1828 Professor der Staatswissenschaften zu Halle, schrieb unter anderem: „Grundzüge der Staatswirthschaft oder der freien Volkswirthschaft und der sich darauf beziehenden Regierungskunst“, Berlin 1818; „Handbuch des Systems der Staatswissenschaften“, Breslau 1828; „Die Lehre von der Volkswirthschaft“, Halle 1843.


Eiselen, Ernst Wilhelm Bernhard, geb. 1792 zu Berlin, gest. 1846, Gymnastiker, durch Unterricht und Schriften thätig.


Eisen , das, ist unter allen Metallen das wichtigste und nutzbarste und findet sich sehr reichlich in der Natur, selten gediegen (als Meteor-E.), sondern meist in Verbindung mit Schwefel, oder oxydirt, und zwar letzteres frei oder an Säuren gebunden. In geringer Menge kommt es auch in den Pflanzen und Thieren vor, besonders im Blute, ferner in Mineralquellen (den E. wassern), in Mineralien. Das reine E. ist fast silberweiß, von starkem Metallglanz und muscheligem Bruch, 7,8 spec. Gewicht und ist das härteste und zäheste aller dehnbaren Metalle; ein Draht von einer Drittelslinie Durchmesser vermag 60 Pf. zu tragen. In der Rothglühhitze wird es weich und leicht zu verarbeiten, in der Weißglühhitze so weich, daß abgesonderte Stücke durch Hämmern sich vereinigen, d. h. sich schweißen lassen. Es schmilzt bei einer Temperatur von 1500°, wird vom Magnet gezogen und selbst sehr leicht magnetisch, verliert aber den Magnetismus bald (während Stahl ihn behält). Mit Sauerstoff verbindet sich das E. zu E.oxydul, dem sog. E.mohr, mit der Hälfte mehr Sauerstoff zu E.oxyd, dunkel ziegelroth, das häufig als Mineral vorkommt (Rotheisenstein) und dem rothen Ocker, Röthel und rothen Sandstein ihre Farbe gibt; seine Verbindung mit Wasser, das E.oxydhydrat, ist das Farbgebende im Lehm, Tripel u. das vortrefflichste Mittel gegen Arsenikvergiftung. Auch der Rost u. der Hammerschlag sind Sauerstoffverbindungen des E. s. Verbindungen des E.s mit Schwefel sind das einfach Schwefel-E., natürlich im Magnetkies vorkommend, und das doppelt Schwefel-E. als Schwefelkies. Von den E.salzen hat besonders das schwefelsaure E.oxydul, auch E.vitriol genannt, technische Wichtigkeit, und dient zur Darstellung von Berlinerblau, Tinte u. zum Schwarzfärben von Zeugen. Technisch wichtig, namentlich zur Bereitung von Berlinerblau, ist ferner die Verbindung des E.s mit Cyan u. Kalium, als Blutlaugensalz. In der Heilkunde spielt das E. eine große Rolle n. seine Verbindung ist meistens officinell. – Reines E. wird nur im Kleinen dargestellt, z. B. aus E.draht. Das im Großen aus den sog. E.erzen dargestellte und zu techn. Zwecken verwendete E. ist immer eine Verbindung von E. mit mehr oder weniger Kohlenstoff. Dieses Mehr oder Weniger an Kohlenstoff bedingt 3 Hauptsorten des so gewonnenen E.s: das Roh- oder Guß-E, das Stab- oder Schmiede-E. und den Stahl, und von ihm hängt der eigenthümliche Charakter jeder Sorte und ihre besondere Verwendbarkeit ab. Zur Darstellung des Roh-E. aus den E.erzen (E.oxyden) ist es nöthig, diesen ihren Sauerstoff zu entziehen; es geschieht dies durch das Schmelzen des Erzes in Hochöfen mit starkem Gebläse, nachdem es zuvor mit Kohle n. einem die Schmelzung befördernden Zuschlag geschichtet worden; der Sauerstoff des Erzes verbindet sich mit der Kohle zu Kohlensäure, die entweicht, während das geschmolzene Metall nach dem untern Theile des Ofens fließt und von Zeit zu Zeit abgelassen wird. Das Roh- oder Guß-E. enthält am meisten Kohlenstoff, ungefähr 5 Procent seines Gewichtes, und zerfällt in 2 Sorten, weißes und graues, deren ersteres viel spröder und härter ist, dickflüssig, während das graue weicher ist und hauptsächlich zu Gußwaaren dient. Am wenigsten Kohlenstoff enthält das Schmiede-E., bloß 1/2 Proc. und weniger, steht also dem reinen E. am nächsten.

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[523/0524] blau; sie bedecken oft Flächen von mehreren Quadratmeilen, und sind bekanntlich der Schiffahrt in den Polarmeeren sehr gefährlich. Eismassen von geringer Höhe aber eben so großer Ausdehnung, die sich auf dem Meere selber bilden, nennt man Eisfelder. Eiselen, Johann Friedrich Gottfried, geb. 1785 zu Rothenburg an der Saale, seit 1828 Professor der Staatswissenschaften zu Halle, schrieb unter anderem: „Grundzüge der Staatswirthschaft oder der freien Volkswirthschaft und der sich darauf beziehenden Regierungskunst“, Berlin 1818; „Handbuch des Systems der Staatswissenschaften“, Breslau 1828; „Die Lehre von der Volkswirthschaft“, Halle 1843. Eiselen, Ernst Wilhelm Bernhard, geb. 1792 zu Berlin, gest. 1846, Gymnastiker, durch Unterricht und Schriften thätig. Eisen , das, ist unter allen Metallen das wichtigste und nutzbarste und findet sich sehr reichlich in der Natur, selten gediegen (als Meteor-E.), sondern meist in Verbindung mit Schwefel, oder oxydirt, und zwar letzteres frei oder an Säuren gebunden. In geringer Menge kommt es auch in den Pflanzen und Thieren vor, besonders im Blute, ferner in Mineralquellen (den E. wassern), in Mineralien. Das reine E. ist fast silberweiß, von starkem Metallglanz und muscheligem Bruch, 7,8 spec. Gewicht und ist das härteste und zäheste aller dehnbaren Metalle; ein Draht von einer Drittelslinie Durchmesser vermag 60 Pf. zu tragen. In der Rothglühhitze wird es weich und leicht zu verarbeiten, in der Weißglühhitze so weich, daß abgesonderte Stücke durch Hämmern sich vereinigen, d. h. sich schweißen lassen. Es schmilzt bei einer Temperatur von 1500°, wird vom Magnet gezogen und selbst sehr leicht magnetisch, verliert aber den Magnetismus bald (während Stahl ihn behält). Mit Sauerstoff verbindet sich das E. zu E.oxydul, dem sog. E.mohr, mit der Hälfte mehr Sauerstoff zu E.oxyd, dunkel ziegelroth, das häufig als Mineral vorkommt (Rotheisenstein) und dem rothen Ocker, Röthel und rothen Sandstein ihre Farbe gibt; seine Verbindung mit Wasser, das E.oxydhydrat, ist das Farbgebende im Lehm, Tripel u. das vortrefflichste Mittel gegen Arsenikvergiftung. Auch der Rost u. der Hammerschlag sind Sauerstoffverbindungen des E. s. Verbindungen des E.s mit Schwefel sind das einfach Schwefel-E., natürlich im Magnetkies vorkommend, und das doppelt Schwefel-E. als Schwefelkies. Von den E.salzen hat besonders das schwefelsaure E.oxydul, auch E.vitriol genannt, technische Wichtigkeit, und dient zur Darstellung von Berlinerblau, Tinte u. zum Schwarzfärben von Zeugen. Technisch wichtig, namentlich zur Bereitung von Berlinerblau, ist ferner die Verbindung des E.s mit Cyan u. Kalium, als Blutlaugensalz. In der Heilkunde spielt das E. eine große Rolle n. seine Verbindung ist meistens officinell. – Reines E. wird nur im Kleinen dargestellt, z. B. aus E.draht. Das im Großen aus den sog. E.erzen dargestellte und zu techn. Zwecken verwendete E. ist immer eine Verbindung von E. mit mehr oder weniger Kohlenstoff. Dieses Mehr oder Weniger an Kohlenstoff bedingt 3 Hauptsorten des so gewonnenen E.s: das Roh- oder Guß-E, das Stab- oder Schmiede-E. und den Stahl, und von ihm hängt der eigenthümliche Charakter jeder Sorte und ihre besondere Verwendbarkeit ab. Zur Darstellung des Roh-E. aus den E.erzen (E.oxyden) ist es nöthig, diesen ihren Sauerstoff zu entziehen; es geschieht dies durch das Schmelzen des Erzes in Hochöfen mit starkem Gebläse, nachdem es zuvor mit Kohle n. einem die Schmelzung befördernden Zuschlag geschichtet worden; der Sauerstoff des Erzes verbindet sich mit der Kohle zu Kohlensäure, die entweicht, während das geschmolzene Metall nach dem untern Theile des Ofens fließt und von Zeit zu Zeit abgelassen wird. Das Roh- oder Guß-E. enthält am meisten Kohlenstoff, ungefähr 5 Procent seines Gewichtes, und zerfällt in 2 Sorten, weißes und graues, deren ersteres viel spröder und härter ist, dickflüssig, während das graue weicher ist und hauptsächlich zu Gußwaaren dient. Am wenigsten Kohlenstoff enthält das Schmiede-E., bloß 1/2 Proc. und weniger, steht also dem reinen E. am nächsten.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 523. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/524>, abgerufen am 29.06.2024.