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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Man stellt es dar aus dem Guß-E. durch Schmelzen desselben bei starkem Luftzug, wobei der Kohlenstoff des Guß-E.s sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet und als Kohlensäure entweicht: diesen Prozeß heißt man Frischen. Die dadurch gewonnene E.masse (Luppe genannt) kommt sodann unter den großen Hammer, durch dessen Schläge die flüssige Schlacke ausgepreßt und die E.theile in nähere Berührung gebracht werden. Diese Sorte steht in ihren Eigenschaften denen des reinen E.sam nächsten, ist schweißbar u. besonders ausgezeichnet durch ihre Zähigkeit, so daß sie sich leicht schmieden und zu Draht ausziehen läßt. Der Stahl steht in Beziehung auf Gehalt an Kohlenstoff zwischen den beiden vorigen mitten inne. Er wird entweder aus Guß-E. bereitet, indem man demselben den Kohlenstoff nur zum Theil entzieht (Gußstahl), oder aus Stab-E., dem wieder Kohlenstoff gegeben wird. Letzteres geschieht durch mehrtägiges Glühen des Stab-E.s mit Kohlenpulver bei abgehaltener Luft, in thönernen Kästen; man erhält auf diese Weise den Cämentstahl. An sich ist der Stahl dem Schmiede-E. sehr ähnlich, weich, läßt sich schmieden und schweißen und viel leichter schmelzen; wird er aber glühend in kaltem Wasser abgelöscht, so hat sich seine Natur plötzlich verändert, er ist nun im höchsten Grade spröde und hart und dadurch auch unschmiedbar geworden. Seine Härte, vermöge der er Glas und Kiesel ritzt, macht ihn besonders werthvoll und zu allen schneidenden, stechenden, bohrenden u. feilenden Werkzeugen geeignet. Erhitzt man den gehärteten Stahl und läßt ihn langsam erkalten, so verliert er Härte und Sprödigkeit wieder. - Die wichtigsten Arten der E.erze, deren viele ihre Natur durch die schwarze oder rothe und gelbe Ockerfarbe verrathen, sind: der Magneteisenstein, eisenschwarz, spröde, in Tyrol, Sachsen, Schweden etc., liefert das ausgezeichnete schwed. E.; das Roth-E. (E.oxyd), eisenschwarz, zuweilen roth, in mehreren Abänderungen als E.glanz, Blutstein, Thoneisenstein oder Röthel; der Spatheisenstein oder E.spath, kohlensaures E.oxydul, eines der besten E.erze, dessen E. sich vorzugsweise zur Stahlbereitung eignet, überall verbreitet; der Brauneisenstein, eine Verbindung von E.oxyd mit Wasser, wohin als Unterarten der Rubinglimmer, der braune E.ocker, die E.niere, das Bohnerz, der Grüneisenstein gehören; der E.kies, gemeiner Schwefelkies, aus E. u. Schwefel bestehend, gewöhnlich zur Bereitung des Schwefels n. der Schwefelsäure benützt; der Magnetkies, gleichfalls eine Verbindung von Schwefel und E. Die E.production der einzelnen Länder s. in den betreffenden Artikeln.


Eisen kommt in verschiedener Gestalt im Ackerboden vor, der von ihm seine Färbung erhält, und übt den entschiedensten Einfluß auf das Wachsthum der Pflanzen. Sehr leicht nachtheilig für dasselbe wird das basisch kohlensaure E.oxydul (in den lehmigen, mergeligen und thonigen Bodenarten), und um so mehr, je schwieriger die Bearbeitung derselben ist. Am nachtheiligsten wirkt es auf Reps, am wenigsten schadet es dem Weizen, dem Roggen und der Gerste wird es dagegen gleichfalls leicht gefährlich. Die meisten Gräser aber, ebenso der weiße Klee und die Esparsette, scheinen zu gedeihen unter dem Einflusse dieses E.salzes. - Fleißige etwas tiefe Bearbeitung thut solchem Boden besonders gut; Düngung mit Mist aber kann oft mehr schaden, als nützen. Das Rasenbrennen u. Verstreuen der Asche wirkt gleichfalls sehr zur Zerstörung dieses E.salzes mit. - Bekannt ist, daß man oft durch tiefes Pflügen einen Boden für einige Zeit unfruchtbar machen kann, was mehrentheils davon herrührt, daß das im Untergrunde befindliche kohlensaure E.oxydul herauf und mit den Wurzeln der Pflanzen in Berührung gebracht worden ist. Man pflüge deßhalb im Herbste, weil der Winterfrost den Boden so sehr lockert, daß das Oxydul sich schnell mit Sauerstoff versorgen kann und zum unschädlichen Oxyd wird. - Alle anders fruchtbaren Ackererden enthalten immer einige Procente E., während Bodenarten, denen das E. ganz fehlt, immer unfruchtbar sind. Ein Uebermaß von E. aber wirkt ebenso gleich einem Gifte auf die

Man stellt es dar aus dem Guß-E. durch Schmelzen desselben bei starkem Luftzug, wobei der Kohlenstoff des Guß-E.s sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet und als Kohlensäure entweicht: diesen Prozeß heißt man Frischen. Die dadurch gewonnene E.masse (Luppe genannt) kommt sodann unter den großen Hammer, durch dessen Schläge die flüssige Schlacke ausgepreßt und die E.theile in nähere Berührung gebracht werden. Diese Sorte steht in ihren Eigenschaften denen des reinen E.sam nächsten, ist schweißbar u. besonders ausgezeichnet durch ihre Zähigkeit, so daß sie sich leicht schmieden und zu Draht ausziehen läßt. Der Stahl steht in Beziehung auf Gehalt an Kohlenstoff zwischen den beiden vorigen mitten inne. Er wird entweder aus Guß-E. bereitet, indem man demselben den Kohlenstoff nur zum Theil entzieht (Gußstahl), oder aus Stab-E., dem wieder Kohlenstoff gegeben wird. Letzteres geschieht durch mehrtägiges Glühen des Stab-E.s mit Kohlenpulver bei abgehaltener Luft, in thönernen Kästen; man erhält auf diese Weise den Cämentstahl. An sich ist der Stahl dem Schmiede-E. sehr ähnlich, weich, läßt sich schmieden und schweißen und viel leichter schmelzen; wird er aber glühend in kaltem Wasser abgelöscht, so hat sich seine Natur plötzlich verändert, er ist nun im höchsten Grade spröde und hart und dadurch auch unschmiedbar geworden. Seine Härte, vermöge der er Glas und Kiesel ritzt, macht ihn besonders werthvoll und zu allen schneidenden, stechenden, bohrenden u. feilenden Werkzeugen geeignet. Erhitzt man den gehärteten Stahl und läßt ihn langsam erkalten, so verliert er Härte und Sprödigkeit wieder. – Die wichtigsten Arten der E.erze, deren viele ihre Natur durch die schwarze oder rothe und gelbe Ockerfarbe verrathen, sind: der Magneteisenstein, eisenschwarz, spröde, in Tyrol, Sachsen, Schweden etc., liefert das ausgezeichnete schwed. E.; das Roth-E. (E.oxyd), eisenschwarz, zuweilen roth, in mehreren Abänderungen als E.glanz, Blutstein, Thoneisenstein oder Röthel; der Spatheisenstein oder E.spath, kohlensaures E.oxydul, eines der besten E.erze, dessen E. sich vorzugsweise zur Stahlbereitung eignet, überall verbreitet; der Brauneisenstein, eine Verbindung von E.oxyd mit Wasser, wohin als Unterarten der Rubinglimmer, der braune E.ocker, die E.niere, das Bohnerz, der Grüneisenstein gehören; der E.kies, gemeiner Schwefelkies, aus E. u. Schwefel bestehend, gewöhnlich zur Bereitung des Schwefels n. der Schwefelsäure benützt; der Magnetkies, gleichfalls eine Verbindung von Schwefel und E. Die E.production der einzelnen Länder s. in den betreffenden Artikeln.


Eisen kommt in verschiedener Gestalt im Ackerboden vor, der von ihm seine Färbung erhält, und übt den entschiedensten Einfluß auf das Wachsthum der Pflanzen. Sehr leicht nachtheilig für dasselbe wird das basisch kohlensaure E.oxydul (in den lehmigen, mergeligen und thonigen Bodenarten), und um so mehr, je schwieriger die Bearbeitung derselben ist. Am nachtheiligsten wirkt es auf Reps, am wenigsten schadet es dem Weizen, dem Roggen und der Gerste wird es dagegen gleichfalls leicht gefährlich. Die meisten Gräser aber, ebenso der weiße Klee und die Esparsette, scheinen zu gedeihen unter dem Einflusse dieses E.salzes. – Fleißige etwas tiefe Bearbeitung thut solchem Boden besonders gut; Düngung mit Mist aber kann oft mehr schaden, als nützen. Das Rasenbrennen u. Verstreuen der Asche wirkt gleichfalls sehr zur Zerstörung dieses E.salzes mit. – Bekannt ist, daß man oft durch tiefes Pflügen einen Boden für einige Zeit unfruchtbar machen kann, was mehrentheils davon herrührt, daß das im Untergrunde befindliche kohlensaure E.oxydul herauf und mit den Wurzeln der Pflanzen in Berührung gebracht worden ist. Man pflüge deßhalb im Herbste, weil der Winterfrost den Boden so sehr lockert, daß das Oxydul sich schnell mit Sauerstoff versorgen kann und zum unschädlichen Oxyd wird. – Alle anders fruchtbaren Ackererden enthalten immer einige Procente E., während Bodenarten, denen das E. ganz fehlt, immer unfruchtbar sind. Ein Uebermaß von E. aber wirkt ebenso gleich einem Gifte auf die

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Man stellt es dar aus dem Guß-E. durch Schmelzen desselben bei starkem Luftzug, wobei der Kohlenstoff des Guß-E.s sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet und als Kohlensäure entweicht: diesen Prozeß heißt man Frischen. Die dadurch gewonnene E.masse (Luppe genannt) kommt sodann unter den großen Hammer, durch dessen Schläge die flüssige Schlacke ausgepreßt und die E.theile in nähere Berührung gebracht werden. Diese Sorte steht in ihren Eigenschaften denen des reinen E.sam nächsten, ist schweißbar u. besonders ausgezeichnet durch ihre Zähigkeit, so daß sie sich leicht schmieden und zu Draht ausziehen läßt. Der Stahl steht in Beziehung auf Gehalt an Kohlenstoff zwischen den beiden vorigen mitten inne. Er wird entweder aus Guß-E. bereitet, indem man demselben den Kohlenstoff nur zum Theil entzieht (Gußstahl), oder aus Stab-E., dem wieder Kohlenstoff gegeben wird. Letzteres geschieht durch mehrtägiges Glühen des Stab-E.s mit Kohlenpulver bei abgehaltener Luft, in thönernen Kästen; man erhält auf diese Weise den Cämentstahl. An sich ist der Stahl dem Schmiede-E. sehr ähnlich, weich, läßt sich schmieden und schweißen und viel leichter schmelzen; wird er aber glühend in kaltem Wasser abgelöscht, so hat sich seine Natur plötzlich verändert, er ist nun im höchsten Grade spröde und hart und dadurch auch unschmiedbar geworden. Seine Härte, vermöge der er Glas und Kiesel ritzt, macht ihn besonders werthvoll und zu allen schneidenden, stechenden, bohrenden u. feilenden Werkzeugen geeignet. Erhitzt man den gehärteten Stahl und läßt ihn langsam erkalten, so verliert er Härte und Sprödigkeit wieder. &#x2013; Die wichtigsten Arten der E.erze, deren viele ihre Natur durch die schwarze oder rothe und gelbe Ockerfarbe verrathen, sind: der <hi rendition="#g">Magneteisenstein</hi>, eisenschwarz, spröde, in Tyrol, Sachsen, Schweden etc., liefert das ausgezeichnete schwed. E.; das <hi rendition="#g">Roth</hi>-E. (E.oxyd), eisenschwarz, zuweilen roth, in mehreren Abänderungen als E.glanz, Blutstein, Thoneisenstein oder Röthel; der <hi rendition="#g">Spatheisenstein</hi> oder E.spath, kohlensaures E.oxydul, eines der besten E.erze, dessen E. sich vorzugsweise zur Stahlbereitung eignet, überall verbreitet; der <hi rendition="#g">Brauneisenstein</hi>, eine Verbindung von E.oxyd mit Wasser, wohin als Unterarten der Rubinglimmer, der braune E.ocker, die E.niere, das Bohnerz, der Grüneisenstein gehören; der E.<hi rendition="#g">kies</hi>, gemeiner Schwefelkies, aus E. u. Schwefel bestehend, gewöhnlich zur Bereitung des Schwefels n. der Schwefelsäure benützt; der <hi rendition="#g">Magnetkies</hi>, gleichfalls eine Verbindung von Schwefel und E. Die E.production der einzelnen Länder s. in den betreffenden Artikeln.</p><lb/>
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[524/0525] Man stellt es dar aus dem Guß-E. durch Schmelzen desselben bei starkem Luftzug, wobei der Kohlenstoff des Guß-E.s sich mit dem Sauerstoff der Luft verbindet und als Kohlensäure entweicht: diesen Prozeß heißt man Frischen. Die dadurch gewonnene E.masse (Luppe genannt) kommt sodann unter den großen Hammer, durch dessen Schläge die flüssige Schlacke ausgepreßt und die E.theile in nähere Berührung gebracht werden. Diese Sorte steht in ihren Eigenschaften denen des reinen E.sam nächsten, ist schweißbar u. besonders ausgezeichnet durch ihre Zähigkeit, so daß sie sich leicht schmieden und zu Draht ausziehen läßt. Der Stahl steht in Beziehung auf Gehalt an Kohlenstoff zwischen den beiden vorigen mitten inne. Er wird entweder aus Guß-E. bereitet, indem man demselben den Kohlenstoff nur zum Theil entzieht (Gußstahl), oder aus Stab-E., dem wieder Kohlenstoff gegeben wird. Letzteres geschieht durch mehrtägiges Glühen des Stab-E.s mit Kohlenpulver bei abgehaltener Luft, in thönernen Kästen; man erhält auf diese Weise den Cämentstahl. An sich ist der Stahl dem Schmiede-E. sehr ähnlich, weich, läßt sich schmieden und schweißen und viel leichter schmelzen; wird er aber glühend in kaltem Wasser abgelöscht, so hat sich seine Natur plötzlich verändert, er ist nun im höchsten Grade spröde und hart und dadurch auch unschmiedbar geworden. Seine Härte, vermöge der er Glas und Kiesel ritzt, macht ihn besonders werthvoll und zu allen schneidenden, stechenden, bohrenden u. feilenden Werkzeugen geeignet. Erhitzt man den gehärteten Stahl und läßt ihn langsam erkalten, so verliert er Härte und Sprödigkeit wieder. – Die wichtigsten Arten der E.erze, deren viele ihre Natur durch die schwarze oder rothe und gelbe Ockerfarbe verrathen, sind: der Magneteisenstein, eisenschwarz, spröde, in Tyrol, Sachsen, Schweden etc., liefert das ausgezeichnete schwed. E.; das Roth-E. (E.oxyd), eisenschwarz, zuweilen roth, in mehreren Abänderungen als E.glanz, Blutstein, Thoneisenstein oder Röthel; der Spatheisenstein oder E.spath, kohlensaures E.oxydul, eines der besten E.erze, dessen E. sich vorzugsweise zur Stahlbereitung eignet, überall verbreitet; der Brauneisenstein, eine Verbindung von E.oxyd mit Wasser, wohin als Unterarten der Rubinglimmer, der braune E.ocker, die E.niere, das Bohnerz, der Grüneisenstein gehören; der E.kies, gemeiner Schwefelkies, aus E. u. Schwefel bestehend, gewöhnlich zur Bereitung des Schwefels n. der Schwefelsäure benützt; der Magnetkies, gleichfalls eine Verbindung von Schwefel und E. Die E.production der einzelnen Länder s. in den betreffenden Artikeln. Eisen kommt in verschiedener Gestalt im Ackerboden vor, der von ihm seine Färbung erhält, und übt den entschiedensten Einfluß auf das Wachsthum der Pflanzen. Sehr leicht nachtheilig für dasselbe wird das basisch kohlensaure E.oxydul (in den lehmigen, mergeligen und thonigen Bodenarten), und um so mehr, je schwieriger die Bearbeitung derselben ist. Am nachtheiligsten wirkt es auf Reps, am wenigsten schadet es dem Weizen, dem Roggen und der Gerste wird es dagegen gleichfalls leicht gefährlich. Die meisten Gräser aber, ebenso der weiße Klee und die Esparsette, scheinen zu gedeihen unter dem Einflusse dieses E.salzes. – Fleißige etwas tiefe Bearbeitung thut solchem Boden besonders gut; Düngung mit Mist aber kann oft mehr schaden, als nützen. Das Rasenbrennen u. Verstreuen der Asche wirkt gleichfalls sehr zur Zerstörung dieses E.salzes mit. – Bekannt ist, daß man oft durch tiefes Pflügen einen Boden für einige Zeit unfruchtbar machen kann, was mehrentheils davon herrührt, daß das im Untergrunde befindliche kohlensaure E.oxydul herauf und mit den Wurzeln der Pflanzen in Berührung gebracht worden ist. Man pflüge deßhalb im Herbste, weil der Winterfrost den Boden so sehr lockert, daß das Oxydul sich schnell mit Sauerstoff versorgen kann und zum unschädlichen Oxyd wird. – Alle anders fruchtbaren Ackererden enthalten immer einige Procente E., während Bodenarten, denen das E. ganz fehlt, immer unfruchtbar sind. Ein Uebermaß von E. aber wirkt ebenso gleich einem Gifte auf die

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/525>, abgerufen am 29.06.2024.