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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Größe der Curven und Steigungen, den Bau der Locomotiven etc. in der Hauptsache als gelöst betrachtet werden können. Als nothwendige Folgen der E. stellen sich einstweilen mit Sicherheit heraus: Der Handel auf dem Festlande erhält durch den schnellen, wohlfeilen und massenhaften Transport dieselbe Leichtigkeit und Ausdehnung wie der Seehandel; die Verbindung mit den Seehäfen ist für die Binnenstädte eine directe geworden und deßwegen auch ihre Betheiligung an dem Welthandel; die Hilfsquellen eines Landes, das ein Bahnnetz hat, müssen sich unendlich steigern, da eine Menge bisher gar nicht oder nur schwach benutzter Hilfsquellen flüssig werden müssen. Die Abgeschlossenheit einzelner Staaten, wie sie früher öfters versucht wurde, ist ferner unmöglich, wenn dieselben an dem Weltverkehre Antheil haben u. nicht der Entwicklung der eigenen Macht hindernd entgegentreten wollen; die Waaren- und Personencontrole muß darum eine beschleunigtere und einfachere werden. Auf den Gang des Krieges hat sich die Einwirkung der E. als von großer Bedeutung bereits in einigen Fällen erprobt, jedenfalls muß durch die Möglichkeit. große Truppenmassen in kurzer Zeit auf einem Punkte zu vereinigen, die Entscheidung beschleunigt werden. Völlig unberechenbar ist der Einfluß der E. auf die Gestaltung der geselligen Zustände, sobald der leichte Verkehr mit den entferntesten Punkten vollständig hergestellt ist; jedenfalls erweitert sich der Gesichtskreis jedes Einzelnen, manches Vorurtheil u. manche Täuschung über fremde und einheimische Zustände muß schwinden, und für Kleinstaaten könnten die E.en leicht verhängnißvoller werden, als die politischen Agitatoren.


Eisenberg, sachsen-altenburg. Stadt mit einem herzogl. Schlosse, 5150 E., Fabrikation von Leinen- und Wollenwaaren, Steingut, Porzellan und Spielkarten.


Eisenburg, ungar. Comitat im Districte Oedenburg, von der Raab durchflossen, von Ausläufern der steyerischen Alpen durchzogen, 96 #M. groß mit 295000 E., Deutschen, Ungarn und Kroaten, in 1 Stadt, 34 Märkten, 612 Dörfern, 35 Prädien; ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein, Tabak und Obst, hat bedeutende Viehzucht, Bergbau auf Quecksilber, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. - E. (Vasvar), Flecken an der Raab, baut guten Wein.


Eisenerz, s. Eisenärz.


Eisengrein, Martin, geb. 1535 zu Stuttgart, wurde 1555 Professor zu Wien, kath. und Priester, Hofprediger des Kaisers Max II. und kaiserl. Pfalzgraf und st. 1578 als Prokanzler der Universität Ingolstadt und Canonikus zu Eichstätt. Das Verzeichniß seiner zahlreichen Predigten und meist dogmat. Werke bei Mederer in den Annalen der Ingolstädter Akademie ad a. 1578.


Eisenhut, s. Aconitum.


Eisenkraut, Verbena officinalis, auf unbebauten Stellen fast allerwärts vorkommende unscheinbare Pflanze aus der Familie der Labiaten, früher officinell, jetzt zuweilen als Volksmittel (äußerlich erweichend) im Gebrauche. - Das Kraut in das Taubenhaus gelegt, soll dasselbe den Tauben lieb machen.


Eisenmann, Gottfried, Arzt, geb. 1795 zu Würzburg, Soldat von 1813 bis 1815, später als Burschenschäftler in Untersuchung, prakticirte in Würzburg, betheiligte sich durch Schriften und Reden an der Bewegung nach 1830, wurde 1833 zur Abbitte vor dem Bildnisse des Königs und zu ewiger Gefangenschaft verurtheilt, 1847 begnadigt. Nach dem März 1848 war er Abgeordneter in Frankfurt u. wie die meisten Altliberalen Gegner der Linken, stimmte auch gegen die Partei Gagern-Dahlmann. Von seinen medic. Schriften ist die "Ueber die Krankheitsfamilie des Typhus" am bekanntesten geworden.


Eisenmohr, s. Aethiops.


Eisenrost, lat. ferrugo, s. Rost. Ein vortreffliches Mittel gegen E. ist 1 Pfd. ganz seines Ziegelmehl und 1/4 Pfd. Bleiglätte mit Leinöl auf einem Reibsteine zu einem dicken Anstrich abgerieben und mit Terpentingeist verdünnt. Das Eisen muß aber vor dem Anstrich ganz rein gescheuert sein.


Eisenschmid, Leonhard Martin, geb. 1795 zu Ingolstadt, 1818 Professor zu Neuburg, 1819 Priester, kam 1824 nach

Größe der Curven und Steigungen, den Bau der Locomotiven etc. in der Hauptsache als gelöst betrachtet werden können. Als nothwendige Folgen der E. stellen sich einstweilen mit Sicherheit heraus: Der Handel auf dem Festlande erhält durch den schnellen, wohlfeilen und massenhaften Transport dieselbe Leichtigkeit und Ausdehnung wie der Seehandel; die Verbindung mit den Seehäfen ist für die Binnenstädte eine directe geworden und deßwegen auch ihre Betheiligung an dem Welthandel; die Hilfsquellen eines Landes, das ein Bahnnetz hat, müssen sich unendlich steigern, da eine Menge bisher gar nicht oder nur schwach benutzter Hilfsquellen flüssig werden müssen. Die Abgeschlossenheit einzelner Staaten, wie sie früher öfters versucht wurde, ist ferner unmöglich, wenn dieselben an dem Weltverkehre Antheil haben u. nicht der Entwicklung der eigenen Macht hindernd entgegentreten wollen; die Waaren- und Personencontrole muß darum eine beschleunigtere und einfachere werden. Auf den Gang des Krieges hat sich die Einwirkung der E. als von großer Bedeutung bereits in einigen Fällen erprobt, jedenfalls muß durch die Möglichkeit. große Truppenmassen in kurzer Zeit auf einem Punkte zu vereinigen, die Entscheidung beschleunigt werden. Völlig unberechenbar ist der Einfluß der E. auf die Gestaltung der geselligen Zustände, sobald der leichte Verkehr mit den entferntesten Punkten vollständig hergestellt ist; jedenfalls erweitert sich der Gesichtskreis jedes Einzelnen, manches Vorurtheil u. manche Täuschung über fremde und einheimische Zustände muß schwinden, und für Kleinstaaten könnten die E.en leicht verhängnißvoller werden, als die politischen Agitatoren.


Eisenberg, sachsen-altenburg. Stadt mit einem herzogl. Schlosse, 5150 E., Fabrikation von Leinen- und Wollenwaaren, Steingut, Porzellan und Spielkarten.


Eisenburg, ungar. Comitat im Districte Oedenburg, von der Raab durchflossen, von Ausläufern der steyerischen Alpen durchzogen, 96 □M. groß mit 295000 E., Deutschen, Ungarn und Kroaten, in 1 Stadt, 34 Märkten, 612 Dörfern, 35 Prädien; ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein, Tabak und Obst, hat bedeutende Viehzucht, Bergbau auf Quecksilber, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. – E. (Vasvar), Flecken an der Raab, baut guten Wein.


Eisenerz, s. Eisenärz.


Eisengrein, Martin, geb. 1535 zu Stuttgart, wurde 1555 Professor zu Wien, kath. und Priester, Hofprediger des Kaisers Max II. und kaiserl. Pfalzgraf und st. 1578 als Prokanzler der Universität Ingolstadt und Canonikus zu Eichstätt. Das Verzeichniß seiner zahlreichen Predigten und meist dogmat. Werke bei Mederer in den Annalen der Ingolstädter Akademie ad a. 1578.


Eisenhut, s. Aconitum.


Eisenkraut, Verbena officinalis, auf unbebauten Stellen fast allerwärts vorkommende unscheinbare Pflanze aus der Familie der Labiaten, früher officinell, jetzt zuweilen als Volksmittel (äußerlich erweichend) im Gebrauche. – Das Kraut in das Taubenhaus gelegt, soll dasselbe den Tauben lieb machen.


Eisenmann, Gottfried, Arzt, geb. 1795 zu Würzburg, Soldat von 1813 bis 1815, später als Burschenschäftler in Untersuchung, prakticirte in Würzburg, betheiligte sich durch Schriften und Reden an der Bewegung nach 1830, wurde 1833 zur Abbitte vor dem Bildnisse des Königs und zu ewiger Gefangenschaft verurtheilt, 1847 begnadigt. Nach dem März 1848 war er Abgeordneter in Frankfurt u. wie die meisten Altliberalen Gegner der Linken, stimmte auch gegen die Partei Gagern-Dahlmann. Von seinen medic. Schriften ist die „Ueber die Krankheitsfamilie des Typhus“ am bekanntesten geworden.


Eisenmohr, s. Aethiops.


Eisenrost, lat. ferrugo, s. Rost. Ein vortreffliches Mittel gegen E. ist 1 Pfd. ganz seines Ziegelmehl und 1/4 Pfd. Bleiglätte mit Leinöl auf einem Reibsteine zu einem dicken Anstrich abgerieben und mit Terpentingeist verdünnt. Das Eisen muß aber vor dem Anstrich ganz rein gescheuert sein.


Eisenschmid, Leonhard Martin, geb. 1795 zu Ingolstadt, 1818 Professor zu Neuburg, 1819 Priester, kam 1824 nach

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Größe der Curven und Steigungen, den Bau der Locomotiven etc. in der Hauptsache als gelöst betrachtet werden können. Als nothwendige Folgen der E. stellen sich einstweilen mit Sicherheit heraus: Der Handel auf dem Festlande erhält durch den schnellen, wohlfeilen und massenhaften Transport dieselbe Leichtigkeit und Ausdehnung wie der Seehandel; die Verbindung mit den Seehäfen ist für die Binnenstädte eine directe geworden und deßwegen auch ihre Betheiligung an dem Welthandel; die Hilfsquellen eines Landes, das ein Bahnnetz hat, müssen sich unendlich steigern, da eine Menge bisher gar nicht oder nur schwach benutzter Hilfsquellen flüssig werden müssen. Die Abgeschlossenheit einzelner Staaten, wie sie früher öfters versucht wurde, ist ferner unmöglich, wenn dieselben an dem Weltverkehre Antheil haben u. nicht der Entwicklung der eigenen Macht hindernd entgegentreten wollen; die Waaren- und Personencontrole muß darum eine beschleunigtere und einfachere werden. Auf den Gang des Krieges hat sich die Einwirkung der E. als von großer Bedeutung bereits in einigen Fällen erprobt, jedenfalls muß durch die Möglichkeit. große Truppenmassen in kurzer Zeit auf einem Punkte zu vereinigen, die Entscheidung beschleunigt werden. Völlig unberechenbar ist der Einfluß der E. auf die Gestaltung der geselligen Zustände, sobald der leichte Verkehr mit den entferntesten Punkten vollständig hergestellt ist; jedenfalls erweitert sich der Gesichtskreis jedes Einzelnen, manches Vorurtheil u. manche Täuschung über fremde und einheimische Zustände muß schwinden, und für Kleinstaaten könnten die E.en leicht verhängnißvoller werden, als die politischen Agitatoren.</p><lb/>
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[526/0527] Größe der Curven und Steigungen, den Bau der Locomotiven etc. in der Hauptsache als gelöst betrachtet werden können. Als nothwendige Folgen der E. stellen sich einstweilen mit Sicherheit heraus: Der Handel auf dem Festlande erhält durch den schnellen, wohlfeilen und massenhaften Transport dieselbe Leichtigkeit und Ausdehnung wie der Seehandel; die Verbindung mit den Seehäfen ist für die Binnenstädte eine directe geworden und deßwegen auch ihre Betheiligung an dem Welthandel; die Hilfsquellen eines Landes, das ein Bahnnetz hat, müssen sich unendlich steigern, da eine Menge bisher gar nicht oder nur schwach benutzter Hilfsquellen flüssig werden müssen. Die Abgeschlossenheit einzelner Staaten, wie sie früher öfters versucht wurde, ist ferner unmöglich, wenn dieselben an dem Weltverkehre Antheil haben u. nicht der Entwicklung der eigenen Macht hindernd entgegentreten wollen; die Waaren- und Personencontrole muß darum eine beschleunigtere und einfachere werden. Auf den Gang des Krieges hat sich die Einwirkung der E. als von großer Bedeutung bereits in einigen Fällen erprobt, jedenfalls muß durch die Möglichkeit. große Truppenmassen in kurzer Zeit auf einem Punkte zu vereinigen, die Entscheidung beschleunigt werden. Völlig unberechenbar ist der Einfluß der E. auf die Gestaltung der geselligen Zustände, sobald der leichte Verkehr mit den entferntesten Punkten vollständig hergestellt ist; jedenfalls erweitert sich der Gesichtskreis jedes Einzelnen, manches Vorurtheil u. manche Täuschung über fremde und einheimische Zustände muß schwinden, und für Kleinstaaten könnten die E.en leicht verhängnißvoller werden, als die politischen Agitatoren. Eisenberg, sachsen-altenburg. Stadt mit einem herzogl. Schlosse, 5150 E., Fabrikation von Leinen- und Wollenwaaren, Steingut, Porzellan und Spielkarten. Eisenburg, ungar. Comitat im Districte Oedenburg, von der Raab durchflossen, von Ausläufern der steyerischen Alpen durchzogen, 96 □M. groß mit 295000 E., Deutschen, Ungarn und Kroaten, in 1 Stadt, 34 Märkten, 612 Dörfern, 35 Prädien; ist sehr fruchtbar an Getreide, Wein, Tabak und Obst, hat bedeutende Viehzucht, Bergbau auf Quecksilber, Kupfer, Eisen und Steinkohlen. – E. (Vasvar), Flecken an der Raab, baut guten Wein. Eisenerz, s. Eisenärz. Eisengrein, Martin, geb. 1535 zu Stuttgart, wurde 1555 Professor zu Wien, kath. und Priester, Hofprediger des Kaisers Max II. und kaiserl. Pfalzgraf und st. 1578 als Prokanzler der Universität Ingolstadt und Canonikus zu Eichstätt. Das Verzeichniß seiner zahlreichen Predigten und meist dogmat. Werke bei Mederer in den Annalen der Ingolstädter Akademie ad a. 1578. Eisenhut, s. Aconitum. Eisenkraut, Verbena officinalis, auf unbebauten Stellen fast allerwärts vorkommende unscheinbare Pflanze aus der Familie der Labiaten, früher officinell, jetzt zuweilen als Volksmittel (äußerlich erweichend) im Gebrauche. – Das Kraut in das Taubenhaus gelegt, soll dasselbe den Tauben lieb machen. Eisenmann, Gottfried, Arzt, geb. 1795 zu Würzburg, Soldat von 1813 bis 1815, später als Burschenschäftler in Untersuchung, prakticirte in Würzburg, betheiligte sich durch Schriften und Reden an der Bewegung nach 1830, wurde 1833 zur Abbitte vor dem Bildnisse des Königs und zu ewiger Gefangenschaft verurtheilt, 1847 begnadigt. Nach dem März 1848 war er Abgeordneter in Frankfurt u. wie die meisten Altliberalen Gegner der Linken, stimmte auch gegen die Partei Gagern-Dahlmann. Von seinen medic. Schriften ist die „Ueber die Krankheitsfamilie des Typhus“ am bekanntesten geworden. Eisenmohr, s. Aethiops. Eisenrost, lat. ferrugo, s. Rost. Ein vortreffliches Mittel gegen E. ist 1 Pfd. ganz seines Ziegelmehl und 1/4 Pfd. Bleiglätte mit Leinöl auf einem Reibsteine zu einem dicken Anstrich abgerieben und mit Terpentingeist verdünnt. Das Eisen muß aber vor dem Anstrich ganz rein gescheuert sein. Eisenschmid, Leonhard Martin, geb. 1795 zu Ingolstadt, 1818 Professor zu Neuburg, 1819 Priester, kam 1824 nach

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 526. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/527>, abgerufen am 22.11.2024.