Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

Bild:
<< vorherige Seite


Elocation, lat.-deutsch, Vermiethung; elociren, vermiethen.


Elocution, lat.-deutsch, Vortrag, Ausdruck.


Eloge (frz. elohsch), mit dem lat. elogium, Aussage, Bitte, Inschrift, Verzeichniß, Testament zusammenhängend u. seit Ernesti gleichbedeutend gebraucht mit Schmeichelei, Lobrede. Bekannt ist Ruhnkens "elogium Hemsterhusii" und noch bekannter sind die eloges, Lobreden, welche seit Fontenelle die franz. Akademie jedem verstorbenen Mitgliede halten läßt und die Stelle der Lebensbeschreibung vertreten. Diese eloges füllen bereits Bände, worin neben Proben der Fehler franz. Beredsamkeit sich meisterhafte Reden finden; vergl. Cüvier's: "Recueil d'eloges historiques", Paris 1819, 2 Bde.


Elongation, lat.-deutsch, Verlängerung, bei den Pendelschwingungen der Bogen, um welchen sich der Pendel von seinem Ruhepunkte entfernt; in der Astronomie s. Ausweichung.


Eloquenz, lat.-deutsch, Beredsamkeit; eloquent, beredt.


Elphinstone, Lord, trat in russ. Dienste und wurde Admiral, verbrannte die türk. Flotte bei Tschesme, passirte die Dardanellen hin und her; st. 1775 in England. - Ein anderer E., Lord, machte den Krieg in Spanien mit, wurde General, 1840 Commandant in Kabul, unterließ es bei dem Ausbruche der afghan. Revolution entweder mit aller Macht loszuschlagen oder sich sogleich zurückzuziehen, schloß endlich eine unrühmliche Capitulation, die nicht gehalten wurde, sah die Vernichtung seines Corps, wurde gefangen u. entging dem Kriegsgerichte durch seinen Tod in der Gefangenschaft.


Elpistiker, hießen bei den Griechen Philosophen, welche die Hoffnung als das erklärten, was das Leben allein noch erträglich mache.


Elsasser, F. A., geb. 1810 in Berlin, gest. 1845 zu Rom, ausgezeichneter Landschaftsmaler; seine besten Stücke sind italien. Landschaften.


Elsaß (Alsatia, frz. Alsace), ehemals deutsches, jetzt franz. Land am Oberrhein, die Departements des Ober- und Niederrheins umfassend, 170 #M. groß mit mehr als 600000, größtentheils deutschen E., ist von Baden durch den Rhein, von Lothringen u. Burgund durch die Vogesen geschieden, gränzt südl. an die Schweiz u. Franche Comte, nördl. an Rheinbayern, ist ein fruchtbares, schönes Land, durch Rhein, Ill, Lauter, Brausch, Saar, Motter etc. bewässert, hat Bergbau auf Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Steinkohlen u. eine sehr bedeutende Industrie. Das E. wurde unter Augustus von den Römern colonisirt, im 5. Jahrh. von den Alemannen besetzt, dann ein Theil des Frankenreichs, hierauf karolingisches Herzogthum, Grafschaft, zuletzt Grafschaft Nieder- und Ober-E., welches letztere dem Hause Habsburg angehörte. Frankreich machte seit 1414 ernsthafte Ansprüche auf das E., gewann mit Hilfe der deutschen Protestanten 1648 dasselbe theilweise, unter Ludwig XIV. vollständig; die noch übrigen Besitzungen einzelner Reichsstände, z. B. Würtembergs, Badens, Speyers etc. zog die Republik Frankreich ein.


Elsaß-Zabern, s. Zabern.


Else, Elz, Alzette, Nebenfluß der Mosel, fließt an Luxemburg vorbei.


Elsebeerbaum, Elsebaum, heißt sowohl der Traubenkirschbaum (s. d. Art.) als der Crataegus torminalis, eine Weißdornart, sonst auch Alsbeere od. wilder Speierling genannt, weil die kleinen braunen birnförmigen Früchte erst abgelegen und taig sein müssen, bis sie genießbar werden, wie beim ächten Speierling. - Derselbe hat ein festes, hartes, zu Drechsler- und Bildhauerarbeiten sehr gut dienliches Holz; die jungen Stämmchen taugen zu Unterlagen für Birnzweige.


Elsfleth, oldenburg. Flecken am Einfluß der Hunte in die Weser mit 2000 E., Navigationsschule, Lootsengesellschaft, Schiffbau, bedeutender Rhederei, Holzhandel.


Elsholtz, Franz von, geb. 1791 zu Berlin, machte die Kriege von 1813 bis 15 mit, schrieb später dramatische Werke, wurde 1827 Director des Hoftheaters in Gotha, gothaischer Legationsrath in München, lebt seit 1851 in Tegernsee.


Elocation, lat.-deutsch, Vermiethung; elociren, vermiethen.


Elocution, lat.-deutsch, Vortrag, Ausdruck.


Eloge (frz. elohsch), mit dem lat. elogium, Aussage, Bitte, Inschrift, Verzeichniß, Testament zusammenhängend u. seit Ernesti gleichbedeutend gebraucht mit Schmeichelei, Lobrede. Bekannt ist Ruhnkens „elogium Hemsterhusii“ und noch bekannter sind die éloges, Lobreden, welche seit Fontenelle die franz. Akademie jedem verstorbenen Mitgliede halten läßt und die Stelle der Lebensbeschreibung vertreten. Diese éloges füllen bereits Bände, worin neben Proben der Fehler franz. Beredsamkeit sich meisterhafte Reden finden; vergl. Cüvierʼs: „Recueil dʼéloges historiques“, Paris 1819, 2 Bde.


Elongation, lat.-deutsch, Verlängerung, bei den Pendelschwingungen der Bogen, um welchen sich der Pendel von seinem Ruhepunkte entfernt; in der Astronomie s. Ausweichung.


Eloquenz, lat.-deutsch, Beredsamkeit; eloquent, beredt.


Elphinstone, Lord, trat in russ. Dienste und wurde Admiral, verbrannte die türk. Flotte bei Tschesme, passirte die Dardanellen hin und her; st. 1775 in England. – Ein anderer E., Lord, machte den Krieg in Spanien mit, wurde General, 1840 Commandant in Kabul, unterließ es bei dem Ausbruche der afghan. Revolution entweder mit aller Macht loszuschlagen oder sich sogleich zurückzuziehen, schloß endlich eine unrühmliche Capitulation, die nicht gehalten wurde, sah die Vernichtung seines Corps, wurde gefangen u. entging dem Kriegsgerichte durch seinen Tod in der Gefangenschaft.


Elpistiker, hießen bei den Griechen Philosophen, welche die Hoffnung als das erklärten, was das Leben allein noch erträglich mache.


Elsasser, F. A., geb. 1810 in Berlin, gest. 1845 zu Rom, ausgezeichneter Landschaftsmaler; seine besten Stücke sind italien. Landschaften.


Elsaß (Alsatia, frz. Alsace), ehemals deutsches, jetzt franz. Land am Oberrhein, die Departements des Ober- und Niederrheins umfassend, 170 □M. groß mit mehr als 600000, größtentheils deutschen E., ist von Baden durch den Rhein, von Lothringen u. Burgund durch die Vogesen geschieden, gränzt südl. an die Schweiz u. Franche Comté, nördl. an Rheinbayern, ist ein fruchtbares, schönes Land, durch Rhein, Ill, Lauter, Brausch, Saar, Motter etc. bewässert, hat Bergbau auf Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Steinkohlen u. eine sehr bedeutende Industrie. Das E. wurde unter Augustus von den Römern colonisirt, im 5. Jahrh. von den Alemannen besetzt, dann ein Theil des Frankenreichs, hierauf karolingisches Herzogthum, Grafschaft, zuletzt Grafschaft Nieder- und Ober-E., welches letztere dem Hause Habsburg angehörte. Frankreich machte seit 1414 ernsthafte Ansprüche auf das E., gewann mit Hilfe der deutschen Protestanten 1648 dasselbe theilweise, unter Ludwig XIV. vollständig; die noch übrigen Besitzungen einzelner Reichsstände, z. B. Würtembergs, Badens, Speyers etc. zog die Republik Frankreich ein.


Elsaß-Zabern, s. Zabern.


Else, Elz, Alzette, Nebenfluß der Mosel, fließt an Luxemburg vorbei.


Elsebeerbaum, Elsebaum, heißt sowohl der Traubenkirschbaum (s. d. Art.) als der Crataegus torminalis, eine Weißdornart, sonst auch Alsbeere od. wilder Speierling genannt, weil die kleinen braunen birnförmigen Früchte erst abgelegen und taig sein müssen, bis sie genießbar werden, wie beim ächten Speierling. – Derselbe hat ein festes, hartes, zu Drechsler- und Bildhauerarbeiten sehr gut dienliches Holz; die jungen Stämmchen taugen zu Unterlagen für Birnzweige.


Elsfleth, oldenburg. Flecken am Einfluß der Hunte in die Weser mit 2000 E., Navigationsschule, Lootsengesellschaft, Schiffbau, bedeutender Rhederei, Holzhandel.


Elsholtz, Franz von, geb. 1791 zu Berlin, machte die Kriege von 1813 bis 15 mit, schrieb später dramatische Werke, wurde 1827 Director des Hoftheaters in Gotha, gothaischer Legationsrath in München, lebt seit 1851 in Tegernsee.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p>
            <pb facs="#f0547" n="546"/>
          </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elocation</hi>, lat.-deutsch, Vermiethung; <hi rendition="#g">elociren</hi>, vermiethen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elocution</hi>, lat.-deutsch, Vortrag, Ausdruck.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eloge</hi> (frz. elohsch), mit dem lat. <hi rendition="#i">elogium</hi>, Aussage, Bitte, Inschrift, Verzeichniß, Testament zusammenhängend u. seit Ernesti gleichbedeutend gebraucht mit Schmeichelei, Lobrede. Bekannt ist Ruhnkens &#x201E;<hi rendition="#i">elogium Hemsterhusii</hi>&#x201C; und noch bekannter sind die <hi rendition="#i">éloges,</hi> Lobreden, welche seit Fontenelle die franz. Akademie jedem verstorbenen Mitgliede halten läßt und die Stelle der Lebensbeschreibung vertreten. Diese <hi rendition="#i">éloges</hi> füllen bereits Bände, worin neben Proben der Fehler franz. Beredsamkeit sich meisterhafte Reden finden; vergl. Cüvier&#x02BC;s: &#x201E;<hi rendition="#i">Recueil d&#x02BC;éloges historiques</hi>&#x201C;, Paris 1819, 2 Bde.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elongation</hi>, lat.-deutsch, Verlängerung, bei den Pendelschwingungen der Bogen, um welchen sich der Pendel von seinem Ruhepunkte entfernt; in der Astronomie s. Ausweichung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Eloquenz</hi>, lat.-deutsch, Beredsamkeit; <hi rendition="#g">eloquent</hi>, beredt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elphinstone</hi>, Lord, trat in russ. Dienste und wurde Admiral, verbrannte die türk. Flotte bei Tschesme, passirte die Dardanellen hin und her; st. 1775 in England. &#x2013; Ein anderer E., Lord, machte den Krieg in Spanien mit, wurde General, 1840 Commandant in Kabul, unterließ es bei dem Ausbruche der afghan. Revolution entweder mit aller Macht loszuschlagen oder sich sogleich zurückzuziehen, schloß endlich eine unrühmliche Capitulation, die nicht gehalten wurde, sah die Vernichtung seines Corps, wurde gefangen u. entging dem Kriegsgerichte durch seinen Tod in der Gefangenschaft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elpistiker</hi>, hießen bei den Griechen Philosophen, welche die Hoffnung als das erklärten, was das Leben allein noch erträglich mache.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsasser</hi>, F. A., geb. 1810 in Berlin, gest. 1845 zu Rom, ausgezeichneter Landschaftsmaler; seine besten Stücke sind italien. Landschaften.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsaß</hi> (<hi rendition="#i">Alsatia</hi>, frz. <hi rendition="#i">Alsace),</hi> ehemals deutsches, jetzt franz. Land am Oberrhein, die Departements des Ober- und Niederrheins umfassend, 170 &#x25A1;M. groß mit mehr als 600000, größtentheils deutschen E., ist von Baden durch den Rhein, von Lothringen u. Burgund durch die Vogesen geschieden, gränzt südl. an die Schweiz u. Franche Comté, nördl. an Rheinbayern, ist ein fruchtbares, schönes Land, durch Rhein, Ill, Lauter, Brausch, Saar, Motter etc. bewässert, hat Bergbau auf Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Steinkohlen u. eine sehr bedeutende Industrie. Das E. wurde unter Augustus von den Römern colonisirt, im 5. Jahrh. von den Alemannen besetzt, dann ein Theil des Frankenreichs, hierauf karolingisches Herzogthum, Grafschaft, zuletzt Grafschaft Nieder- und Ober-E., welches letztere dem Hause Habsburg angehörte. Frankreich machte seit 1414 ernsthafte Ansprüche auf das E., gewann mit Hilfe der deutschen Protestanten 1648 dasselbe theilweise, unter Ludwig XIV. vollständig; die noch übrigen Besitzungen einzelner Reichsstände, z. B. Würtembergs, Badens, Speyers etc. zog die Republik Frankreich ein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsaß-Zabern</hi>, s. Zabern.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Else, Elz, Alzette</hi>, Nebenfluß der Mosel, fließt an Luxemburg vorbei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsebeerbaum</hi>, <hi rendition="#g">Elsebaum</hi>, heißt sowohl der <hi rendition="#g">Traubenkirschbaum</hi> (s. d. Art.) als der <hi rendition="#i">Crataegus torminalis</hi>, eine Weißdornart, sonst auch <hi rendition="#g">Alsbeere od. wilder Speierling</hi> genannt, weil die kleinen braunen birnförmigen Früchte erst abgelegen und taig sein müssen, bis sie genießbar werden, wie beim ächten Speierling. &#x2013; Derselbe hat ein festes, hartes, zu Drechsler- und Bildhauerarbeiten sehr gut dienliches Holz; die jungen Stämmchen taugen zu Unterlagen für Birnzweige.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsfleth</hi>, oldenburg. Flecken am Einfluß der Hunte in die Weser mit 2000 E., Navigationsschule, Lootsengesellschaft, Schiffbau, bedeutender Rhederei, Holzhandel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Elsholtz</hi>, Franz von, geb. 1791 zu Berlin, machte die Kriege von 1813 bis 15 mit, schrieb später dramatische Werke, wurde 1827 Director des Hoftheaters in Gotha, gothaischer Legationsrath in München, lebt seit 1851 in Tegernsee.
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[546/0547] Elocation, lat.-deutsch, Vermiethung; elociren, vermiethen. Elocution, lat.-deutsch, Vortrag, Ausdruck. Eloge (frz. elohsch), mit dem lat. elogium, Aussage, Bitte, Inschrift, Verzeichniß, Testament zusammenhängend u. seit Ernesti gleichbedeutend gebraucht mit Schmeichelei, Lobrede. Bekannt ist Ruhnkens „elogium Hemsterhusii“ und noch bekannter sind die éloges, Lobreden, welche seit Fontenelle die franz. Akademie jedem verstorbenen Mitgliede halten läßt und die Stelle der Lebensbeschreibung vertreten. Diese éloges füllen bereits Bände, worin neben Proben der Fehler franz. Beredsamkeit sich meisterhafte Reden finden; vergl. Cüvierʼs: „Recueil dʼéloges historiques“, Paris 1819, 2 Bde. Elongation, lat.-deutsch, Verlängerung, bei den Pendelschwingungen der Bogen, um welchen sich der Pendel von seinem Ruhepunkte entfernt; in der Astronomie s. Ausweichung. Eloquenz, lat.-deutsch, Beredsamkeit; eloquent, beredt. Elphinstone, Lord, trat in russ. Dienste und wurde Admiral, verbrannte die türk. Flotte bei Tschesme, passirte die Dardanellen hin und her; st. 1775 in England. – Ein anderer E., Lord, machte den Krieg in Spanien mit, wurde General, 1840 Commandant in Kabul, unterließ es bei dem Ausbruche der afghan. Revolution entweder mit aller Macht loszuschlagen oder sich sogleich zurückzuziehen, schloß endlich eine unrühmliche Capitulation, die nicht gehalten wurde, sah die Vernichtung seines Corps, wurde gefangen u. entging dem Kriegsgerichte durch seinen Tod in der Gefangenschaft. Elpistiker, hießen bei den Griechen Philosophen, welche die Hoffnung als das erklärten, was das Leben allein noch erträglich mache. Elsasser, F. A., geb. 1810 in Berlin, gest. 1845 zu Rom, ausgezeichneter Landschaftsmaler; seine besten Stücke sind italien. Landschaften. Elsaß (Alsatia, frz. Alsace), ehemals deutsches, jetzt franz. Land am Oberrhein, die Departements des Ober- und Niederrheins umfassend, 170 □M. groß mit mehr als 600000, größtentheils deutschen E., ist von Baden durch den Rhein, von Lothringen u. Burgund durch die Vogesen geschieden, gränzt südl. an die Schweiz u. Franche Comté, nördl. an Rheinbayern, ist ein fruchtbares, schönes Land, durch Rhein, Ill, Lauter, Brausch, Saar, Motter etc. bewässert, hat Bergbau auf Silber, Quecksilber, Kupfer, Eisen, Steinkohlen u. eine sehr bedeutende Industrie. Das E. wurde unter Augustus von den Römern colonisirt, im 5. Jahrh. von den Alemannen besetzt, dann ein Theil des Frankenreichs, hierauf karolingisches Herzogthum, Grafschaft, zuletzt Grafschaft Nieder- und Ober-E., welches letztere dem Hause Habsburg angehörte. Frankreich machte seit 1414 ernsthafte Ansprüche auf das E., gewann mit Hilfe der deutschen Protestanten 1648 dasselbe theilweise, unter Ludwig XIV. vollständig; die noch übrigen Besitzungen einzelner Reichsstände, z. B. Würtembergs, Badens, Speyers etc. zog die Republik Frankreich ein. Elsaß-Zabern, s. Zabern. Else, Elz, Alzette, Nebenfluß der Mosel, fließt an Luxemburg vorbei. Elsebeerbaum, Elsebaum, heißt sowohl der Traubenkirschbaum (s. d. Art.) als der Crataegus torminalis, eine Weißdornart, sonst auch Alsbeere od. wilder Speierling genannt, weil die kleinen braunen birnförmigen Früchte erst abgelegen und taig sein müssen, bis sie genießbar werden, wie beim ächten Speierling. – Derselbe hat ein festes, hartes, zu Drechsler- und Bildhauerarbeiten sehr gut dienliches Holz; die jungen Stämmchen taugen zu Unterlagen für Birnzweige. Elsfleth, oldenburg. Flecken am Einfluß der Hunte in die Weser mit 2000 E., Navigationsschule, Lootsengesellschaft, Schiffbau, bedeutender Rhederei, Holzhandel. Elsholtz, Franz von, geb. 1791 zu Berlin, machte die Kriege von 1813 bis 15 mit, schrieb später dramatische Werke, wurde 1827 Director des Hoftheaters in Gotha, gothaischer Legationsrath in München, lebt seit 1851 in Tegernsee.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T15:05:47Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T15:05:47Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/547
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 546. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/547>, abgerufen am 29.06.2024.