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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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nach allen Richtungen durchschnürenden Wurzeln, und deßhalb geeignet, lockerem Erdreich, Dämmen u. Wällen schnellen Halt zu verschaffen.


Elysee, früher Elysee Bourbon, Palast im Faubourg St. Honore zu Paris, Lieblingssitz Napoleons, 1848-53 Residenz Napoleons III. Dabei die Champs Elysees, elys. Felder, Lustwald, sehr besuchter Spaziergang der Pariser.


Elysium, myth., in der ältesten Vorstellung der Griechen eine Insel im fernsten Westen, wo die besonders begünstigten Todten fortleben in dem erhöhten Genusse der menschlichen Freuden; in der spätern ein Theil der Unterwelt, rechts vom Tartarus, wo die seligen Todten wohnen und sich freuen.


Elz, bad. Fluß, entspringt am Briglirain im Schwarzwald, mehr als 2300' über dem Meere, nimmt in der Rheinebene die Dreisam auf und fällt unterhalb Kappel in den Rhein. Ihren Ueberschwemmungen ist durch einen Kanal Einhalt gethan worden.


Elze, Alzette, s. Else.


Elzevir, auch Elsevier, eine vielleicht aus Spanien stammende berühmte Buchdrucker- u. Buchhändlerfamilie in Holland, deren niedliche, durch schönes Papier, elegante Lettern u. correcten Druck ausgezeichnete Ausgaben von Classikern u. s. f. noch heute beliebt sind. Der erste E., Ludwig, druckte in Leyden von 1583-1617 u. war zugleich Buchbinder und Pedell der Universität. Von seinen 7 Söhnen traten 5 in seine Fußtapfen u. gründeten allmälig Geschäfte in Amsterdam, im Haag u. zu Utrecht. Schon 1599 erscheint sein Sohn Aegidius als Buchhändler im Haag, das Hauptgeschäft aber ging auf den ältesten Sohn, Matthys, und von diesem bald auf seine 4 Söhne über, unter denen Bonaventur und Abraham (beide gest. 1652) die berühmtesten der ganzen Familie wurden. Ihre Verlagsartikel, darunter Meisterwerke der damaligen Buchdruckerkunst, enthält der "Catalogus librorum, qui in bibliopolio Elzeviriano venales exstant", Lugd. 1634, 4. Ihre Ausgaben des N. Test. (1624 in 16, 1633 in 12 u. s. w.) sind verdienstlich und wurden in zahllosen Exemplaren unter allen Confessionen, namentlich unter dem franz. Clerus, verbreitet. Schon bei der 2. Aufl. kündigten die Verleger den Text als "textus ab omnibus receptus" an u. derselbe galt fast 200 Jahre für unantastbar, allein er folgt im Ganzen der 3. Ausgabe des Stephanus und an etwa 100 Stellen gewöhnlich dem unkritischen Beza, weßhalb der E.sche Text auch der Beza-Stephan'sche genannt wird. - Auch die 62 Bändchen der sog. Respublicae, eine Fundgrube der Staatenkunde, gehören großentheils den E.en an, deren Ruhm und Geschäft in Leyden durch Abraham (druckte von 1689 bis zu seinem Tode 1712) erlosch. - C. Nodier schrieb 1829 eine "Theorie des editions Elzeviriennes", Pieter die "Annales de l'imprimerie Elzevirienne", Leipzig und Gent 1853.


Elzheimer, Adam, geb. 1574 zu Frankfurt a. M., ausgezeichneter Landschaftsmaler, st. 1630 zu Rom im Schuldthurme.


E. m. = ejusdem mensis, desselben Monats.


Emaceration, lat.-deutsch, Abmagerung; emaceriren, abmagern.


Email, Schmelz, ist meistens kieselsaures Bleioxyd-Kali, durch Zinnoxyd undurchsichtig gemacht. Durch Beifügung färbender Metalloxyde zum weißen Schmelz wird farbiger erhalten, so z. B. blutrothes E., durch Kupferoxydul; violettrothes E. durch Braunstein; blaues E. durch Kobaltoxyd und Kupferoxyd; grünes E. durch Chromoxyd etc.; gelbes E. durch Spießglanzglas etc. Das E. dient zum Ueberziehen strengflüssiger Metalle; es geschieht dies, indem das Metall mit dem pulverisirten und mit Wasser und Gummi zusammengeriebenen E. überzogen u. getrocknet, worauf dasselbe unter der Muffel eingeschmolzen wird. - Bei der E.malerei werden die einzelnen Farben u. Tinten auf dieselbe Weise wie das E. eingebrannt, weil die E.-Farben, Metalloxyde mit Kiesel, sich im Feuer sehr verändern.


Emanationssystem (vom lat. emanare, ausfließen), heißt die Lehre laut welcher alle Dinge in stufenweise herabsteigender Entwicklung aus Gott als dem Urquell ausgeflossen sind. Die Welt ist

nach allen Richtungen durchschnürenden Wurzeln, und deßhalb geeignet, lockerem Erdreich, Dämmen u. Wällen schnellen Halt zu verschaffen.


Elysée, früher Elysée Bourbon, Palast im Faubourg St. Honoré zu Paris, Lieblingssitz Napoleons, 1848–53 Residenz Napoleons III. Dabei die Champs Elysées, elys. Felder, Lustwald, sehr besuchter Spaziergang der Pariser.


Elysium, myth., in der ältesten Vorstellung der Griechen eine Insel im fernsten Westen, wo die besonders begünstigten Todten fortleben in dem erhöhten Genusse der menschlichen Freuden; in der spätern ein Theil der Unterwelt, rechts vom Tartarus, wo die seligen Todten wohnen und sich freuen.


Elz, bad. Fluß, entspringt am Briglirain im Schwarzwald, mehr als 2300' über dem Meere, nimmt in der Rheinebene die Dreisam auf und fällt unterhalb Kappel in den Rhein. Ihren Ueberschwemmungen ist durch einen Kanal Einhalt gethan worden.


Elze, Alzette, s. Else.


Elzevir, auch Elsevier, eine vielleicht aus Spanien stammende berühmte Buchdrucker- u. Buchhändlerfamilie in Holland, deren niedliche, durch schönes Papier, elegante Lettern u. correcten Druck ausgezeichnete Ausgaben von Classikern u. s. f. noch heute beliebt sind. Der erste E., Ludwig, druckte in Leyden von 1583–1617 u. war zugleich Buchbinder und Pedell der Universität. Von seinen 7 Söhnen traten 5 in seine Fußtapfen u. gründeten allmälig Geschäfte in Amsterdam, im Haag u. zu Utrecht. Schon 1599 erscheint sein Sohn Aegidius als Buchhändler im Haag, das Hauptgeschäft aber ging auf den ältesten Sohn, Matthys, und von diesem bald auf seine 4 Söhne über, unter denen Bonaventur und Abraham (beide gest. 1652) die berühmtesten der ganzen Familie wurden. Ihre Verlagsartikel, darunter Meisterwerke der damaligen Buchdruckerkunst, enthält der „Catalogus librorum, qui in bibliopolio Elzeviriano venales exstant“, Lugd. 1634, 4. Ihre Ausgaben des N. Test. (1624 in 16, 1633 in 12 u. s. w.) sind verdienstlich und wurden in zahllosen Exemplaren unter allen Confessionen, namentlich unter dem franz. Clerus, verbreitet. Schon bei der 2. Aufl. kündigten die Verleger den Text als „textus ab omnibus receptus“ an u. derselbe galt fast 200 Jahre für unantastbar, allein er folgt im Ganzen der 3. Ausgabe des Stephanus und an etwa 100 Stellen gewöhnlich dem unkritischen Beza, weßhalb der E.sche Text auch der Beza-Stephanʼsche genannt wird. – Auch die 62 Bändchen der sog. Respublicae, eine Fundgrube der Staatenkunde, gehören großentheils den E.en an, deren Ruhm und Geschäft in Leyden durch Abraham (druckte von 1689 bis zu seinem Tode 1712) erlosch. – C. Nodier schrieb 1829 eine „Théorie des éditions Elzéviriennes“, Pieter die „Annales de lʼimprimerie Elzévirienne“, Leipzig und Gent 1853.


Elzheimer, Adam, geb. 1574 zu Frankfurt a. M., ausgezeichneter Landschaftsmaler, st. 1630 zu Rom im Schuldthurme.


E. m. = ejusdem mensis, desselben Monats.


Emaceration, lat.-deutsch, Abmagerung; emaceriren, abmagern.


Email, Schmelz, ist meistens kieselsaures Bleioxyd-Kali, durch Zinnoxyd undurchsichtig gemacht. Durch Beifügung färbender Metalloxyde zum weißen Schmelz wird farbiger erhalten, so z. B. blutrothes E., durch Kupferoxydul; violettrothes E. durch Braunstein; blaues E. durch Kobaltoxyd und Kupferoxyd; grünes E. durch Chromoxyd etc.; gelbes E. durch Spießglanzglas etc. Das E. dient zum Ueberziehen strengflüssiger Metalle; es geschieht dies, indem das Metall mit dem pulverisirten und mit Wasser und Gummi zusammengeriebenen E. überzogen u. getrocknet, worauf dasselbe unter der Muffel eingeschmolzen wird. – Bei der E.malerei werden die einzelnen Farben u. Tinten auf dieselbe Weise wie das E. eingebrannt, weil die E.-Farben, Metalloxyde mit Kiesel, sich im Feuer sehr verändern.


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[548/0549] nach allen Richtungen durchschnürenden Wurzeln, und deßhalb geeignet, lockerem Erdreich, Dämmen u. Wällen schnellen Halt zu verschaffen. Elysée, früher Elysée Bourbon, Palast im Faubourg St. Honoré zu Paris, Lieblingssitz Napoleons, 1848–53 Residenz Napoleons III. Dabei die Champs Elysées, elys. Felder, Lustwald, sehr besuchter Spaziergang der Pariser. Elysium, myth., in der ältesten Vorstellung der Griechen eine Insel im fernsten Westen, wo die besonders begünstigten Todten fortleben in dem erhöhten Genusse der menschlichen Freuden; in der spätern ein Theil der Unterwelt, rechts vom Tartarus, wo die seligen Todten wohnen und sich freuen. Elz, bad. Fluß, entspringt am Briglirain im Schwarzwald, mehr als 2300' über dem Meere, nimmt in der Rheinebene die Dreisam auf und fällt unterhalb Kappel in den Rhein. Ihren Ueberschwemmungen ist durch einen Kanal Einhalt gethan worden. Elze, Alzette, s. Else. Elzevir, auch Elsevier, eine vielleicht aus Spanien stammende berühmte Buchdrucker- u. Buchhändlerfamilie in Holland, deren niedliche, durch schönes Papier, elegante Lettern u. correcten Druck ausgezeichnete Ausgaben von Classikern u. s. f. noch heute beliebt sind. Der erste E., Ludwig, druckte in Leyden von 1583–1617 u. war zugleich Buchbinder und Pedell der Universität. Von seinen 7 Söhnen traten 5 in seine Fußtapfen u. gründeten allmälig Geschäfte in Amsterdam, im Haag u. zu Utrecht. Schon 1599 erscheint sein Sohn Aegidius als Buchhändler im Haag, das Hauptgeschäft aber ging auf den ältesten Sohn, Matthys, und von diesem bald auf seine 4 Söhne über, unter denen Bonaventur und Abraham (beide gest. 1652) die berühmtesten der ganzen Familie wurden. Ihre Verlagsartikel, darunter Meisterwerke der damaligen Buchdruckerkunst, enthält der „Catalogus librorum, qui in bibliopolio Elzeviriano venales exstant“, Lugd. 1634, 4. Ihre Ausgaben des N. Test. (1624 in 16, 1633 in 12 u. s. w.) sind verdienstlich und wurden in zahllosen Exemplaren unter allen Confessionen, namentlich unter dem franz. Clerus, verbreitet. Schon bei der 2. Aufl. kündigten die Verleger den Text als „textus ab omnibus receptus“ an u. derselbe galt fast 200 Jahre für unantastbar, allein er folgt im Ganzen der 3. Ausgabe des Stephanus und an etwa 100 Stellen gewöhnlich dem unkritischen Beza, weßhalb der E.sche Text auch der Beza-Stephanʼsche genannt wird. – Auch die 62 Bändchen der sog. Respublicae, eine Fundgrube der Staatenkunde, gehören großentheils den E.en an, deren Ruhm und Geschäft in Leyden durch Abraham (druckte von 1689 bis zu seinem Tode 1712) erlosch. – C. Nodier schrieb 1829 eine „Théorie des éditions Elzéviriennes“, Pieter die „Annales de lʼimprimerie Elzévirienne“, Leipzig und Gent 1853. Elzheimer, Adam, geb. 1574 zu Frankfurt a. M., ausgezeichneter Landschaftsmaler, st. 1630 zu Rom im Schuldthurme. E. m. = ejusdem mensis, desselben Monats. Emaceration, lat.-deutsch, Abmagerung; emaceriren, abmagern. Email, Schmelz, ist meistens kieselsaures Bleioxyd-Kali, durch Zinnoxyd undurchsichtig gemacht. Durch Beifügung färbender Metalloxyde zum weißen Schmelz wird farbiger erhalten, so z. B. blutrothes E., durch Kupferoxydul; violettrothes E. durch Braunstein; blaues E. durch Kobaltoxyd und Kupferoxyd; grünes E. durch Chromoxyd etc.; gelbes E. durch Spießglanzglas etc. Das E. dient zum Ueberziehen strengflüssiger Metalle; es geschieht dies, indem das Metall mit dem pulverisirten und mit Wasser und Gummi zusammengeriebenen E. überzogen u. getrocknet, worauf dasselbe unter der Muffel eingeschmolzen wird. – Bei der E.malerei werden die einzelnen Farben u. Tinten auf dieselbe Weise wie das E. eingebrannt, weil die E.-Farben, Metalloxyde mit Kiesel, sich im Feuer sehr verändern. Emanationssystem (vom lat. emanare, ausfließen), heißt die Lehre laut welcher alle Dinge in stufenweise herabsteigender Entwicklung aus Gott als dem Urquell ausgeflossen sind. Die Welt ist

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/549>, abgerufen am 29.06.2024.