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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Enchelyoiden, griech.-deutsch, aalähnliche Thiere.


Enchymose, in der Physiologie das Erröthen der Wangen, eine Blutcongestion in den Capillargefäßen, durch Affecte veranlaßt.


Encina oder Enzina, Juan del, geb. um 1449 zu Salamanca, einige Zeit päpstl. Kapellmeister, gest. 1534 zu Salamanca; schrieb geistliche und weltliche Dichtungen ("Cancionero", Salamanca 1496), "Tribagia, o via sagra de Hierusalem" (zuletzt Madrid 1786) und "Representaciones", dramat. Darstellungen, durch welche er der Gründer des span. Dramas wurde.


Encke, Johann Franz, berühmter Astronom, geb. 1791 zu Hamburg, machte die Befreiungskriege mit und wurde 1815 preuß. Artillerielieutenant, 1816 durch Lindenau an die Sternwarte Seeberg bei Gotha berufen, von wo er 1825 als Director der Sternwarte und Secretär der Akademie der Wissenschaften nach Berlin kam. Er machte sich besonders verdient durch die Beobachtung und Bestimmung der kurzen Umlaufszeit des von Pons 1818 entdeckten Kometen (E. scher Komet), die bloß etwas zu 3 Jahren beträgt, und durch die hiedurch veranlaßten Untersuchungen über die Störungen des Kometenlaufs durch ein im Weltraum verbreitetes Medium. Auch verglich er die Beobachtungen und Berechnungen der Venusdurchgänge von 1761 u. 1769, und berechnete darnach die mittlere Entfernung der Sonne in seiner Schrift: "Die Entfernung der Sonne" 2 Bde., Gotha 1822-24.


Enclaven, lat.-deutsch, kleinere Gebietstheile, die von einem andern Staate umschlossen sind.


Encloture (frz. angklotühr), Einzäunung, Umfassung.


En comparaison (frz. ang kongparäsong), in Vergleichung.


En confiance (frz. ang kongfiangß), im Vertrauen.


Encourageant (frz. angkuraschangt), ermuthigend; encouragiren, ermuthigen.


Encyklisch, griech.-deutsch, sich in einem Kreise bewegend; encyklisches Schreiben, Rundschreiben.


Encyklopädie, griech.-deutsch, Darstellung wissenschaftlicher Gegenstände in einer klaren und leicht verständlichen Uebersicht. Dem Stoffe nach ist eine E. entweder eine allgemeine, universale, oder eine besondere, particulare, der Form nach eine systematische, wissenschaftlich geordnete, od. eine lexikalische, alphabetisch geordnete. Eine Universal-E. umfaßt alle Zweige des menschl. Wissens, eine Particular-E. aber behandelt alle Zweige einer einzelnen Wissenschaft, z. B. eine E. der Medicin: Anatomie, Physiologie, Pathologie, Therapie, Arzneimittellehre. In Betreff der Form hat die systematische E. den entschiedenen Vorzug, daß in ihr eine wissenschaftlich geordnete Uebersicht gegeben wird, wodurch dieselbe umfassender, klarer und belehrender wird, als dies bei der lexikalischen Form möglich ist; nichts desto weniger ist die lexikalische die fast allgemein gebräuchliche geworden, weil diese mehr dem Bedürfnisse des Publicums entspricht, welches eine E. nicht studieren, sondern in derselben die augenblicklich nothwendige oder gewünschte Belehrung finden will. Das Alterthum machte bereits Versuche, solche Darstellungen des Gesammtumfangs des damaligen Wissens aufzustellen; doch ist uns weder eine E. der Alexandriner noch die des Römers Varro erhalten. Für das Mittelalter bereitete sie Martianus Capella vor; in der 2. Hälfte desselben ist die E. des Vincenz von Beauvais, das dreifache "Speculum" bemerkenswerth, am Anfang der neueren Zeit das "Theatrum vitae humanae" von Lykosthenes, bearbeitet von Beyerlink, Köln 1631, vor allem aber das "Organon" und "De augmentis scientiarum" des Baco von Verulam, obwohl es eher eine wissenschaftliche Methodik als eine eigentliche E. ist. Die lexikalische Form erscheint 1544 bei H. Stephanus in Paris, von Bedeutung war aber erst das Dictionnaire von Bayle, und noch mehr die von Diderot und d'Alembert herausgegebene "Encyclopedie, ou dictionnaire raisonne des sciences, des arts et des metiers", Paris 1751-72, zu welcher mehre Supplemente kamen. In


Enchelyoiden, griech.-deutsch, aalähnliche Thiere.


Enchymose, in der Physiologie das Erröthen der Wangen, eine Blutcongestion in den Capillargefäßen, durch Affecte veranlaßt.


Encina oder Enzina, Juan del, geb. um 1449 zu Salamanca, einige Zeit päpstl. Kapellmeister, gest. 1534 zu Salamanca; schrieb geistliche und weltliche Dichtungen („Cancionero“, Salamanca 1496), „Tribagia, o via sagra de Hierusalem“ (zuletzt Madrid 1786) und „Representaciones“, dramat. Darstellungen, durch welche er der Gründer des span. Dramas wurde.


Encke, Johann Franz, berühmter Astronom, geb. 1791 zu Hamburg, machte die Befreiungskriege mit und wurde 1815 preuß. Artillerielieutenant, 1816 durch Lindenau an die Sternwarte Seeberg bei Gotha berufen, von wo er 1825 als Director der Sternwarte und Secretär der Akademie der Wissenschaften nach Berlin kam. Er machte sich besonders verdient durch die Beobachtung und Bestimmung der kurzen Umlaufszeit des von Pons 1818 entdeckten Kometen (E. scher Komet), die bloß etwas zu 3 Jahren beträgt, und durch die hiedurch veranlaßten Untersuchungen über die Störungen des Kometenlaufs durch ein im Weltraum verbreitetes Medium. Auch verglich er die Beobachtungen und Berechnungen der Venusdurchgänge von 1761 u. 1769, und berechnete darnach die mittlere Entfernung der Sonne in seiner Schrift: „Die Entfernung der Sonne“ 2 Bde., Gotha 1822–24.


Enclaven, lat.-deutsch, kleinere Gebietstheile, die von einem andern Staate umschlossen sind.


Enclôture (frz. angklotühr), Einzäunung, Umfassung.


En comparaison (frz. ang kongparäsong), in Vergleichung.


En confiance (frz. ang kongfiangß), im Vertrauen.


Encourageant (frz. angkuraschangt), ermuthigend; encouragiren, ermuthigen.


Encyklisch, griech.-deutsch, sich in einem Kreise bewegend; encyklisches Schreiben, Rundschreiben.


Encyklopädie, griech.-deutsch, Darstellung wissenschaftlicher Gegenstände in einer klaren und leicht verständlichen Uebersicht. Dem Stoffe nach ist eine E. entweder eine allgemeine, universale, oder eine besondere, particulare, der Form nach eine systematische, wissenschaftlich geordnete, od. eine lexikalische, alphabetisch geordnete. Eine Universal-E. umfaßt alle Zweige des menschl. Wissens, eine Particular-E. aber behandelt alle Zweige einer einzelnen Wissenschaft, z. B. eine E. der Medicin: Anatomie, Physiologie, Pathologie, Therapie, Arzneimittellehre. In Betreff der Form hat die systematische E. den entschiedenen Vorzug, daß in ihr eine wissenschaftlich geordnete Uebersicht gegeben wird, wodurch dieselbe umfassender, klarer und belehrender wird, als dies bei der lexikalischen Form möglich ist; nichts desto weniger ist die lexikalische die fast allgemein gebräuchliche geworden, weil diese mehr dem Bedürfnisse des Publicums entspricht, welches eine E. nicht studieren, sondern in derselben die augenblicklich nothwendige oder gewünschte Belehrung finden will. Das Alterthum machte bereits Versuche, solche Darstellungen des Gesammtumfangs des damaligen Wissens aufzustellen; doch ist uns weder eine E. der Alexandriner noch die des Römers Varro erhalten. Für das Mittelalter bereitete sie Martianus Capella vor; in der 2. Hälfte desselben ist die E. des Vincenz von Beauvais, das dreifache „Speculum“ bemerkenswerth, am Anfang der neueren Zeit das „Theatrum vitae humanae“ von Lykosthenes, bearbeitet von Beyerlink, Köln 1631, vor allem aber das „Organon“ und „De augmentis scientiarum“ des Baco von Verulam, obwohl es eher eine wissenschaftliche Methodik als eine eigentliche E. ist. Die lexikalische Form erscheint 1544 bei H. Stephanus in Paris, von Bedeutung war aber erst das Dictionnaire von Bayle, und noch mehr die von Diderot und dʼAlembert herausgegebene „Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“, Paris 1751–72, zu welcher mehre Supplemente kamen. In

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[556/0557] Enchelyoiden, griech.-deutsch, aalähnliche Thiere. Enchymose, in der Physiologie das Erröthen der Wangen, eine Blutcongestion in den Capillargefäßen, durch Affecte veranlaßt. Encina oder Enzina, Juan del, geb. um 1449 zu Salamanca, einige Zeit päpstl. Kapellmeister, gest. 1534 zu Salamanca; schrieb geistliche und weltliche Dichtungen („Cancionero“, Salamanca 1496), „Tribagia, o via sagra de Hierusalem“ (zuletzt Madrid 1786) und „Representaciones“, dramat. Darstellungen, durch welche er der Gründer des span. Dramas wurde. Encke, Johann Franz, berühmter Astronom, geb. 1791 zu Hamburg, machte die Befreiungskriege mit und wurde 1815 preuß. Artillerielieutenant, 1816 durch Lindenau an die Sternwarte Seeberg bei Gotha berufen, von wo er 1825 als Director der Sternwarte und Secretär der Akademie der Wissenschaften nach Berlin kam. Er machte sich besonders verdient durch die Beobachtung und Bestimmung der kurzen Umlaufszeit des von Pons 1818 entdeckten Kometen (E. scher Komet), die bloß etwas zu 3 Jahren beträgt, und durch die hiedurch veranlaßten Untersuchungen über die Störungen des Kometenlaufs durch ein im Weltraum verbreitetes Medium. Auch verglich er die Beobachtungen und Berechnungen der Venusdurchgänge von 1761 u. 1769, und berechnete darnach die mittlere Entfernung der Sonne in seiner Schrift: „Die Entfernung der Sonne“ 2 Bde., Gotha 1822–24. Enclaven, lat.-deutsch, kleinere Gebietstheile, die von einem andern Staate umschlossen sind. Enclôture (frz. angklotühr), Einzäunung, Umfassung. En comparaison (frz. ang kongparäsong), in Vergleichung. En confiance (frz. ang kongfiangß), im Vertrauen. Encourageant (frz. angkuraschangt), ermuthigend; encouragiren, ermuthigen. Encyklisch, griech.-deutsch, sich in einem Kreise bewegend; encyklisches Schreiben, Rundschreiben. Encyklopädie, griech.-deutsch, Darstellung wissenschaftlicher Gegenstände in einer klaren und leicht verständlichen Uebersicht. Dem Stoffe nach ist eine E. entweder eine allgemeine, universale, oder eine besondere, particulare, der Form nach eine systematische, wissenschaftlich geordnete, od. eine lexikalische, alphabetisch geordnete. Eine Universal-E. umfaßt alle Zweige des menschl. Wissens, eine Particular-E. aber behandelt alle Zweige einer einzelnen Wissenschaft, z. B. eine E. der Medicin: Anatomie, Physiologie, Pathologie, Therapie, Arzneimittellehre. In Betreff der Form hat die systematische E. den entschiedenen Vorzug, daß in ihr eine wissenschaftlich geordnete Uebersicht gegeben wird, wodurch dieselbe umfassender, klarer und belehrender wird, als dies bei der lexikalischen Form möglich ist; nichts desto weniger ist die lexikalische die fast allgemein gebräuchliche geworden, weil diese mehr dem Bedürfnisse des Publicums entspricht, welches eine E. nicht studieren, sondern in derselben die augenblicklich nothwendige oder gewünschte Belehrung finden will. Das Alterthum machte bereits Versuche, solche Darstellungen des Gesammtumfangs des damaligen Wissens aufzustellen; doch ist uns weder eine E. der Alexandriner noch die des Römers Varro erhalten. Für das Mittelalter bereitete sie Martianus Capella vor; in der 2. Hälfte desselben ist die E. des Vincenz von Beauvais, das dreifache „Speculum“ bemerkenswerth, am Anfang der neueren Zeit das „Theatrum vitae humanae“ von Lykosthenes, bearbeitet von Beyerlink, Köln 1631, vor allem aber das „Organon“ und „De augmentis scientiarum“ des Baco von Verulam, obwohl es eher eine wissenschaftliche Methodik als eine eigentliche E. ist. Die lexikalische Form erscheint 1544 bei H. Stephanus in Paris, von Bedeutung war aber erst das Dictionnaire von Bayle, und noch mehr die von Diderot und dʼAlembert herausgegebene „Encyclopédie, ou dictionnaire raisonné des sciences, des arts et des métiers“, Paris 1751–72, zu welcher mehre Supplemente kamen. In

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 556. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/557>, abgerufen am 22.11.2024.