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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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irgend eines Jahres in diesem 19jähr. Cyklus angibt, heißt die goldene Zahl dieses Jahres.


Epaminondas, Thebaner, geb. 411 v. Chr., Staatsmann und Feldherr, mit seinem Freund Pelopidas der Mann, welcher Theben die vorübergehende Hegemonie erwarb, mit allen Vorzügen eines hellenischen Bürgers geziert. Durch die Schlacht von Leuktra 378 vernichtete er den Glauben an die Unüberwindlichkeit der spartan. Landheere; durch 2 Einfälle in den Peloponnes u. die Wiederherstellung des Staates der Messenier, der bittersten Feinde Spartas, brach er die Macht dieser kriegerischen Republik für immer; er fiel siegend 363 in der Schlacht von Mantinea gegen die Spartaner und deren Bundesgen offen.


Epanadiplose, griech., Verdoppelung, in der Rhetorik Schluß einer Rede mit den Eingangsworten; in der Medicin Uebergang einer einfachen Krankheit in eine zusammengesetzte.


Epanodos, griech., in der Rhetorik Rückkehr zu dem Hauptgegenstand; Wiederholung in umgekehrter Wortordnung, z. B. wie man wünscht, so stimme ich nicht, und wie ich stimme, wünscht man nicht.


Epanorthosis, griech., Berichtigung.


Epaphos, in der späteren, durch fremde Beimischung und willkürliche Deutungen fast zur Unkenntlichkeit getrübten griech. Mythe Sohn des Zeus u. der Io, der erste König von Aegypten.


Eparch (os), bei den Griechen ein Befehlshaber. Statthalter; bei den Neugriechen u. Russen Titel des Bischofs, daher Eparchie was Diöcese; im heutigen Königreich Griechenland ein Departement einer Monarchie; die Eparchie theilt sich in Demen.


Epaulement (franz. Epolmang), Schulterwehr.


Epaulettes (frz. epoletts), Schulterstück, Achselband, aus Wolle, Baumwolle, wohl auch aus Metallplatten bestehend, in welchem Falle die Schulter gegen Spalthiebe gedeckt ist, dienen als Abzeichen bei Militär- und Civiluniformen, indem sie nach dem Grade des Trägers verschieden sind.


Epave (frz. Epaw), herrenloses Gut.


Epee, Charles Michel, Abbe, geb. 1712 zu Versailles, gest. 1789, der Begründer des Taubstummenunterrichts (1755), um so ehrwürdiger, als er diesem menschenfreundlichen Zwecke die Vortheile von Geburt u. Stand opferte und selbst in der höchsten Noth ihm treu blieb. Er fand nur bei dem Herzog von Penthievre Unterstützung, sonst weder bei dem Staate noch bei der hohen oder niederen Welt. Die Erfüllung seines Lieblingswunsches, Errichtung eines Taubstummeninstituts, erlebte er nicht.


Epeios, Epeus, einer der Helden vor Troja, der Erbauer des hölzernen Rosses.


Ependyma, griech., die seine Haut, welche die Gehirnhöhlen überspinnt.


Epenthesis, griech., in der Grammatik Einschiebung einer Sylbe in die Mitte eines Wortes, z. B. klägelich (ist in der Regel nur Wiederherstellung der alten Form); epenthetisch, eingeschoben.


Eperdu (frz. -dü), verblüfft, bestürzt; eperdument (eperdümang), heftig, rasend.


Eperies, ungar. Stadt an der Tarcza, Hauptort des Comitats Saros, wohlgebaut, in schöner Gegend, mit 9500 E.; ist Sitz eines griech.-unirten Bischofs, hat ein Gymnasium, bedeutende Leinwand- u. Wollentuchfabrikation, Handel mit Leinwand, Wein, Vieh, Getreide; in der Nähe ein Sauerbrunnen.


Epernay (-näh), franz. Stadt an der Marne und der Paris-Straßburger Eisenbahn, mit 7500 E., starkem Weinbau, Hauptausfuhr des Champagnerweines, daher mit ungeheuren Weinkellern; Fabrikation des Töpfergeschirrs Terre de Champagne.


Epernon (-nong), franz. Stadt unweit Chartres mit 1800 E., Tuchfabriken, Gypsbrüchen.


Eperon (frz. -rong), Sporn, im Wasserbau Schutzbuhne einer Ufereinbuchtung gegen Abspülung.


Epheben, griech.-deutsch (lat. puberes), bei den Griechen Jünglinge vom 16. bis 18. auch bis 20. Jahre, die sich besonders in den Waffen übten und sich durch Unterricht bei Rhetoren etc. auf den Eintritt in das Activbürgerrecht vorbereiteten; der Ephebe war mündig.


Ephektiker, griech.-dtsch., was Skeptiker.

irgend eines Jahres in diesem 19jähr. Cyklus angibt, heißt die goldene Zahl dieses Jahres.


Epaminondas, Thebaner, geb. 411 v. Chr., Staatsmann und Feldherr, mit seinem Freund Pelopidas der Mann, welcher Theben die vorübergehende Hegemonie erwarb, mit allen Vorzügen eines hellenischen Bürgers geziert. Durch die Schlacht von Leuktra 378 vernichtete er den Glauben an die Unüberwindlichkeit der spartan. Landheere; durch 2 Einfälle in den Peloponnes u. die Wiederherstellung des Staates der Messenier, der bittersten Feinde Spartas, brach er die Macht dieser kriegerischen Republik für immer; er fiel siegend 363 in der Schlacht von Mantinea gegen die Spartaner und deren Bundesgen offen.


Epanadiplose, griech., Verdoppelung, in der Rhetorik Schluß einer Rede mit den Eingangsworten; in der Medicin Uebergang einer einfachen Krankheit in eine zusammengesetzte.


Epanodos, griech., in der Rhetorik Rückkehr zu dem Hauptgegenstand; Wiederholung in umgekehrter Wortordnung, z. B. wie man wünscht, so stimme ich nicht, und wie ich stimme, wünscht man nicht.


Epanorthosis, griech., Berichtigung.


Epaphos, in der späteren, durch fremde Beimischung und willkürliche Deutungen fast zur Unkenntlichkeit getrübten griech. Mythe Sohn des Zeus u. der Io, der erste König von Aegypten.


Eparch (os), bei den Griechen ein Befehlshaber. Statthalter; bei den Neugriechen u. Russen Titel des Bischofs, daher Eparchie was Diöcese; im heutigen Königreich Griechenland ein Departement einer Monarchie; die Eparchie theilt sich in Demen.


Epaulement (franz. Epolmang), Schulterwehr.


Epaulettes (frz. epoletts), Schulterstück, Achselband, aus Wolle, Baumwolle, wohl auch aus Metallplatten bestehend, in welchem Falle die Schulter gegen Spalthiebe gedeckt ist, dienen als Abzeichen bei Militär- und Civiluniformen, indem sie nach dem Grade des Trägers verschieden sind.


Epave (frz. Epaw), herrenloses Gut.


Epée, Charles Michel, Abbé, geb. 1712 zu Versailles, gest. 1789, der Begründer des Taubstummenunterrichts (1755), um so ehrwürdiger, als er diesem menschenfreundlichen Zwecke die Vortheile von Geburt u. Stand opferte und selbst in der höchsten Noth ihm treu blieb. Er fand nur bei dem Herzog von Penthièvre Unterstützung, sonst weder bei dem Staate noch bei der hohen oder niederen Welt. Die Erfüllung seines Lieblingswunsches, Errichtung eines Taubstummeninstituts, erlebte er nicht.


Epeios, Epeus, einer der Helden vor Troja, der Erbauer des hölzernen Rosses.


Ependyma, griech., die seine Haut, welche die Gehirnhöhlen überspinnt.


Epenthesis, griech., in der Grammatik Einschiebung einer Sylbe in die Mitte eines Wortes, z. B. klägelich (ist in der Regel nur Wiederherstellung der alten Form); epenthetisch, eingeschoben.


Eperdu (frz. –dü), verblüfft, bestürzt; éperdument (eperdümang), heftig, rasend.


Eperies, ungar. Stadt an der Tarcza, Hauptort des Comitats Saros, wohlgebaut, in schöner Gegend, mit 9500 E.; ist Sitz eines griech.-unirten Bischofs, hat ein Gymnasium, bedeutende Leinwand- u. Wollentuchfabrikation, Handel mit Leinwand, Wein, Vieh, Getreide; in der Nähe ein Sauerbrunnen.


Epernay (–näh), franz. Stadt an der Marne und der Paris-Straßburger Eisenbahn, mit 7500 E., starkem Weinbau, Hauptausfuhr des Champagnerweines, daher mit ungeheuren Weinkellern; Fabrikation des Töpfergeschirrs Terre de Champagne.


Epernon (–nong), franz. Stadt unweit Chartres mit 1800 E., Tuchfabriken, Gypsbrüchen.


Eperon (frz. –rong), Sporn, im Wasserbau Schutzbuhne einer Ufereinbuchtung gegen Abspülung.


Epheben, griech.-deutsch (lat. puberes), bei den Griechen Jünglinge vom 16. bis 18. auch bis 20. Jahre, die sich besonders in den Waffen übten und sich durch Unterricht bei Rhetoren etc. auf den Eintritt in das Activbürgerrecht vorbereiteten; der Ephebe war mündig.


Ephektiker, griech.-dtsch., was Skeptiker.

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[574/0575] irgend eines Jahres in diesem 19jähr. Cyklus angibt, heißt die goldene Zahl dieses Jahres. Epaminondas, Thebaner, geb. 411 v. Chr., Staatsmann und Feldherr, mit seinem Freund Pelopidas der Mann, welcher Theben die vorübergehende Hegemonie erwarb, mit allen Vorzügen eines hellenischen Bürgers geziert. Durch die Schlacht von Leuktra 378 vernichtete er den Glauben an die Unüberwindlichkeit der spartan. Landheere; durch 2 Einfälle in den Peloponnes u. die Wiederherstellung des Staates der Messenier, der bittersten Feinde Spartas, brach er die Macht dieser kriegerischen Republik für immer; er fiel siegend 363 in der Schlacht von Mantinea gegen die Spartaner und deren Bundesgen offen. Epanadiplose, griech., Verdoppelung, in der Rhetorik Schluß einer Rede mit den Eingangsworten; in der Medicin Uebergang einer einfachen Krankheit in eine zusammengesetzte. Epanodos, griech., in der Rhetorik Rückkehr zu dem Hauptgegenstand; Wiederholung in umgekehrter Wortordnung, z. B. wie man wünscht, so stimme ich nicht, und wie ich stimme, wünscht man nicht. Epanorthosis, griech., Berichtigung. Epaphos, in der späteren, durch fremde Beimischung und willkürliche Deutungen fast zur Unkenntlichkeit getrübten griech. Mythe Sohn des Zeus u. der Io, der erste König von Aegypten. Eparch (os), bei den Griechen ein Befehlshaber. Statthalter; bei den Neugriechen u. Russen Titel des Bischofs, daher Eparchie was Diöcese; im heutigen Königreich Griechenland ein Departement einer Monarchie; die Eparchie theilt sich in Demen. Epaulement (franz. Epolmang), Schulterwehr. Epaulettes (frz. epoletts), Schulterstück, Achselband, aus Wolle, Baumwolle, wohl auch aus Metallplatten bestehend, in welchem Falle die Schulter gegen Spalthiebe gedeckt ist, dienen als Abzeichen bei Militär- und Civiluniformen, indem sie nach dem Grade des Trägers verschieden sind. Epave (frz. Epaw), herrenloses Gut. Epée, Charles Michel, Abbé, geb. 1712 zu Versailles, gest. 1789, der Begründer des Taubstummenunterrichts (1755), um so ehrwürdiger, als er diesem menschenfreundlichen Zwecke die Vortheile von Geburt u. Stand opferte und selbst in der höchsten Noth ihm treu blieb. Er fand nur bei dem Herzog von Penthièvre Unterstützung, sonst weder bei dem Staate noch bei der hohen oder niederen Welt. Die Erfüllung seines Lieblingswunsches, Errichtung eines Taubstummeninstituts, erlebte er nicht. Epeios, Epeus, einer der Helden vor Troja, der Erbauer des hölzernen Rosses. Ependyma, griech., die seine Haut, welche die Gehirnhöhlen überspinnt. Epenthesis, griech., in der Grammatik Einschiebung einer Sylbe in die Mitte eines Wortes, z. B. klägelich (ist in der Regel nur Wiederherstellung der alten Form); epenthetisch, eingeschoben. Eperdu (frz. –dü), verblüfft, bestürzt; éperdument (eperdümang), heftig, rasend. Eperies, ungar. Stadt an der Tarcza, Hauptort des Comitats Saros, wohlgebaut, in schöner Gegend, mit 9500 E.; ist Sitz eines griech.-unirten Bischofs, hat ein Gymnasium, bedeutende Leinwand- u. Wollentuchfabrikation, Handel mit Leinwand, Wein, Vieh, Getreide; in der Nähe ein Sauerbrunnen. Epernay (–näh), franz. Stadt an der Marne und der Paris-Straßburger Eisenbahn, mit 7500 E., starkem Weinbau, Hauptausfuhr des Champagnerweines, daher mit ungeheuren Weinkellern; Fabrikation des Töpfergeschirrs Terre de Champagne. Epernon (–nong), franz. Stadt unweit Chartres mit 1800 E., Tuchfabriken, Gypsbrüchen. Eperon (frz. –rong), Sporn, im Wasserbau Schutzbuhne einer Ufereinbuchtung gegen Abspülung. Epheben, griech.-deutsch (lat. puberes), bei den Griechen Jünglinge vom 16. bis 18. auch bis 20. Jahre, die sich besonders in den Waffen übten und sich durch Unterricht bei Rhetoren etc. auf den Eintritt in das Activbürgerrecht vorbereiteten; der Ephebe war mündig. Ephektiker, griech.-dtsch., was Skeptiker.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/575>, abgerufen am 29.06.2024.