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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Ephelides, grch., die Sommersprossen.


Ephemer, griech.-deutsch, eintägig, täglich, schnell vorübergehend; Ephemeren, Eintagsfliegen (s. d.); Ephemeriden, die verschiedenartigen Tagblätter; astronom. Ephemeriden, Aufzeichnung der täglichen Stellung der Sonne, des Mondes, der Planeten etc.


Ephesus, uralte Stadt in Kleinasien, später durch jonische Einwanderer aus Athen unter Androklus, dem Sohne des Kodrus, besetzt, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechen, war aber noch unter röm. Herrschaft eine wohlbevölkerte und reiche Stadt und Stapelplatz von Kleinasien diesseits des Taurus. Besonders berühmt war E. durch den Tempel der Diana und Artemis (ursprünglich einer altorientalischen Naturgöttin); der von Chersiphron erbaute brannte 356 v. Chr., durch Herostrat angezündet, ab, der neue aber, von Chermokrates erbaut, übertraf den alten in jeder Beziehung und galt als eines der 7 Weltwunder. Dieser Tempel war ein Wallfahrtsort für die hellenische Welt und wurde unter Constantin zerstört. - In der Kirchengeschichte ist E. ebenfalls von Bedeutung; der Apostel Paulus stiftete hier eine Gemeinde, an welche er später aus dem Gefängnisse zu Rom einen Brief richtete, und Johannes verweilte lange in E. Drittes allgemeines Concil 431 gegen Nestorius; die s. g. Räubersynode 449, s. Dioskur. E. wurde von den Türken völlig zerstört; daselbst jetzt ein elendes Dorf, Aja Soluk.


Epheten, 51 Criminalrichter zu Athen nach der alten Verfassung; Solon ließ ihnen nur die Gerichtsbarkeit über unvorsätzlichen Mord, Tödtung in Folge von Mißhandlungen, Verletzungen, Nachstellungen gegen einen Bürger etc.


Epheu, Hedera Helix (Pentandria Monogynia. Araliaceae), bekannter Kletterstrauch, seiner schönen immergrünen Blätter wegen zu Decorationen aller Art benützt. Die Spielart hibernica mit breiten, sehr dunkeln Blättern ist besonders zu empfehlen, ebenso die Var. canariensis mit mehr herzförmigen Blütestandblättern. - Schatten und mäßige Feuchtigkeit bei nahrhafter Erde sind wesentliche. Erfordernisse ihrer Cultur in Töpfen und dergl., und Knochenmehl u. Hornspäne besonders wirksamer Dünger dabei. - Anwendung der frischen E.-Blätter auf Fontanelle und Seidelbastwunden; in Essig geweicht u. dann etliche Tage hintereinander (täglich 3 bis 4mal) erneuert, ein probates Mittel gegen Hühneraugen.


Ephialtes, griech., der Alp.


Ephoroi, Ephoren, d. h. Aufseher, eine Hauptbehörde in Sparta, ein Fünfercollegium, ursprünglich Richter über bürgerliche Fälle, Aufseher über Markt u. Polizei, später die eigentlichen Wächter der Verfassung, indem sie Könige und Beamten beaufsichtigten, vor Gericht zogen und mit den Geronten vereinigt verurtheilen konnten. Ephorus, jetzt öfters Titel des Aufsehers einer Anstalt.


Ephoros, -us, griech. Geschichtschreiber aus dem äolischen Kymä; von seinem histor. Werke in 30 Büchern sind nur wenige Bruchstücke erhalten. (Müllers "Historicorum Graecorum fragmenta", Bd. I., Paris 1842.)


Ephraem, St., genannt der Syrer, auch "Propheta Syrorum", der Mar Afram od. Afrim der Araber, geb. um 300 n. Chr., begleitete den Bischof seiner Vaterstadt Nisibis zum Concil von Nicäa, lebte lange als Einsiedler, bekämpfte in Edessa als Stifter oder Haupt einer nachmals berühmten Schule die vielköpfigen Häresien seiner Zeit u. unterbrach seine Predigten und fruchtbare Schriftstellerei nur durch Reisen zu Basilius d. Gr. (s. d.), vielleicht auch durch eine nach Aegypten. E. starb jedenfalls nach 378, weil er dem 379 gest. Basilius noch eine Leichenrede hielt. Schriften dieses Kirchenvaters herausg. v. Assemanni, Rom 1732, 6 Fol., in Auswahl u. übersetzt von P. Pius Zingerle, Innsbruck, 1830-37, 6 Bde.; eine Evangelienharmonie mit Erklärungen sammt Commentar der Briefe Pauli findet sich in der armenischen Uebersetzung der Mechitaristen, Venedig 1836. Gebete und Lieder E.s sind noch heute bei den Christen des Orients im Gebrauch. Gedächtnißtag bei Kath. 1. Febr., bei Griechen u. Maroniten 28. Jan.


Ephraim (der Fruchtbare), 2. Sohn


Ephelides, grch., die Sommersprossen.


Ephemer, griech.-deutsch, eintägig, täglich, schnell vorübergehend; Ephemeren, Eintagsfliegen (s. d.); Ephemeriden, die verschiedenartigen Tagblätter; astronom. Ephemeriden, Aufzeichnung der täglichen Stellung der Sonne, des Mondes, der Planeten etc.


Ephesus, uralte Stadt in Kleinasien, später durch jonische Einwanderer aus Athen unter Androklus, dem Sohne des Kodrus, besetzt, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechen, war aber noch unter röm. Herrschaft eine wohlbevölkerte und reiche Stadt und Stapelplatz von Kleinasien diesseits des Taurus. Besonders berühmt war E. durch den Tempel der Diana und Artemis (ursprünglich einer altorientalischen Naturgöttin); der von Chersiphron erbaute brannte 356 v. Chr., durch Herostrat angezündet, ab, der neue aber, von Chermokrates erbaut, übertraf den alten in jeder Beziehung und galt als eines der 7 Weltwunder. Dieser Tempel war ein Wallfahrtsort für die hellenische Welt und wurde unter Constantin zerstört. – In der Kirchengeschichte ist E. ebenfalls von Bedeutung; der Apostel Paulus stiftete hier eine Gemeinde, an welche er später aus dem Gefängnisse zu Rom einen Brief richtete, und Johannes verweilte lange in E. Drittes allgemeines Concil 431 gegen Nestorius; die s. g. Räubersynode 449, s. Dioskur. E. wurde von den Türken völlig zerstört; daselbst jetzt ein elendes Dorf, Aja Soluk.


Epheten, 51 Criminalrichter zu Athen nach der alten Verfassung; Solon ließ ihnen nur die Gerichtsbarkeit über unvorsätzlichen Mord, Tödtung in Folge von Mißhandlungen, Verletzungen, Nachstellungen gegen einen Bürger etc.


Epheu, Hedera Helix (Pentandria Monogynia. Araliaceae), bekannter Kletterstrauch, seiner schönen immergrünen Blätter wegen zu Decorationen aller Art benützt. Die Spielart hibernica mit breiten, sehr dunkeln Blättern ist besonders zu empfehlen, ebenso die Var. canariensis mit mehr herzförmigen Blütestandblättern. – Schatten und mäßige Feuchtigkeit bei nahrhafter Erde sind wesentliche. Erfordernisse ihrer Cultur in Töpfen und dergl., und Knochenmehl u. Hornspäne besonders wirksamer Dünger dabei. – Anwendung der frischen E.-Blätter auf Fontanelle und Seidelbastwunden; in Essig geweicht u. dann etliche Tage hintereinander (täglich 3 bis 4mal) erneuert, ein probates Mittel gegen Hühneraugen.


Ephialtes, griech., der Alp.


Ephoroi, Ephoren, d. h. Aufseher, eine Hauptbehörde in Sparta, ein Fünfercollegium, ursprünglich Richter über bürgerliche Fälle, Aufseher über Markt u. Polizei, später die eigentlichen Wächter der Verfassung, indem sie Könige und Beamten beaufsichtigten, vor Gericht zogen und mit den Geronten vereinigt verurtheilen konnten. Ephorus, jetzt öfters Titel des Aufsehers einer Anstalt.


Ephoros, –us, griech. Geschichtschreiber aus dem äolischen Kymä; von seinem histor. Werke in 30 Büchern sind nur wenige Bruchstücke erhalten. (Müllers „Historicorum Graecorum fragmenta“, Bd. I., Paris 1842.)


Ephraem, St., genannt der Syrer, auch „Propheta Syrorum“, der Mar Afram od. Afrim der Araber, geb. um 300 n. Chr., begleitete den Bischof seiner Vaterstadt Nisibis zum Concil von Nicäa, lebte lange als Einsiedler, bekämpfte in Edessa als Stifter oder Haupt einer nachmals berühmten Schule die vielköpfigen Häresien seiner Zeit u. unterbrach seine Predigten und fruchtbare Schriftstellerei nur durch Reisen zu Basilius d. Gr. (s. d.), vielleicht auch durch eine nach Aegypten. E. starb jedenfalls nach 378, weil er dem 379 gest. Basilius noch eine Leichenrede hielt. Schriften dieses Kirchenvaters herausg. v. Assemanni, Rom 1732, 6 Fol., in Auswahl u. übersetzt von P. Pius Zingerle, Innsbruck, 1830–37, 6 Bde.; eine Evangelienharmonie mit Erklärungen sammt Commentar der Briefe Pauli findet sich in der armenischen Uebersetzung der Mechitaristen, Venedig 1836. Gebete und Lieder E.s sind noch heute bei den Christen des Orients im Gebrauch. Gedächtnißtag bei Kath. 1. Febr., bei Griechen u. Maroniten 28. Jan.


Ephraim (der Fruchtbare), 2. Sohn

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[575/0576] Ephelides, grch., die Sommersprossen. Ephemer, griech.-deutsch, eintägig, täglich, schnell vorübergehend; Ephemeren, Eintagsfliegen (s. d.); Ephemeriden, die verschiedenartigen Tagblätter; astronom. Ephemeriden, Aufzeichnung der täglichen Stellung der Sonne, des Mondes, der Planeten etc. Ephesus, uralte Stadt in Kleinasien, später durch jonische Einwanderer aus Athen unter Androklus, dem Sohne des Kodrus, besetzt, theilte die Schicksale der kleinasiatischen Griechen, war aber noch unter röm. Herrschaft eine wohlbevölkerte und reiche Stadt und Stapelplatz von Kleinasien diesseits des Taurus. Besonders berühmt war E. durch den Tempel der Diana und Artemis (ursprünglich einer altorientalischen Naturgöttin); der von Chersiphron erbaute brannte 356 v. Chr., durch Herostrat angezündet, ab, der neue aber, von Chermokrates erbaut, übertraf den alten in jeder Beziehung und galt als eines der 7 Weltwunder. Dieser Tempel war ein Wallfahrtsort für die hellenische Welt und wurde unter Constantin zerstört. – In der Kirchengeschichte ist E. ebenfalls von Bedeutung; der Apostel Paulus stiftete hier eine Gemeinde, an welche er später aus dem Gefängnisse zu Rom einen Brief richtete, und Johannes verweilte lange in E. Drittes allgemeines Concil 431 gegen Nestorius; die s. g. Räubersynode 449, s. Dioskur. E. wurde von den Türken völlig zerstört; daselbst jetzt ein elendes Dorf, Aja Soluk. Epheten, 51 Criminalrichter zu Athen nach der alten Verfassung; Solon ließ ihnen nur die Gerichtsbarkeit über unvorsätzlichen Mord, Tödtung in Folge von Mißhandlungen, Verletzungen, Nachstellungen gegen einen Bürger etc. Epheu, Hedera Helix (Pentandria Monogynia. Araliaceae), bekannter Kletterstrauch, seiner schönen immergrünen Blätter wegen zu Decorationen aller Art benützt. Die Spielart hibernica mit breiten, sehr dunkeln Blättern ist besonders zu empfehlen, ebenso die Var. canariensis mit mehr herzförmigen Blütestandblättern. – Schatten und mäßige Feuchtigkeit bei nahrhafter Erde sind wesentliche. Erfordernisse ihrer Cultur in Töpfen und dergl., und Knochenmehl u. Hornspäne besonders wirksamer Dünger dabei. – Anwendung der frischen E.-Blätter auf Fontanelle und Seidelbastwunden; in Essig geweicht u. dann etliche Tage hintereinander (täglich 3 bis 4mal) erneuert, ein probates Mittel gegen Hühneraugen. Ephialtes, griech., der Alp. Ephoroi, Ephoren, d. h. Aufseher, eine Hauptbehörde in Sparta, ein Fünfercollegium, ursprünglich Richter über bürgerliche Fälle, Aufseher über Markt u. Polizei, später die eigentlichen Wächter der Verfassung, indem sie Könige und Beamten beaufsichtigten, vor Gericht zogen und mit den Geronten vereinigt verurtheilen konnten. Ephorus, jetzt öfters Titel des Aufsehers einer Anstalt. Ephoros, –us, griech. Geschichtschreiber aus dem äolischen Kymä; von seinem histor. Werke in 30 Büchern sind nur wenige Bruchstücke erhalten. (Müllers „Historicorum Graecorum fragmenta“, Bd. I., Paris 1842.) Ephraem, St., genannt der Syrer, auch „Propheta Syrorum“, der Mar Afram od. Afrim der Araber, geb. um 300 n. Chr., begleitete den Bischof seiner Vaterstadt Nisibis zum Concil von Nicäa, lebte lange als Einsiedler, bekämpfte in Edessa als Stifter oder Haupt einer nachmals berühmten Schule die vielköpfigen Häresien seiner Zeit u. unterbrach seine Predigten und fruchtbare Schriftstellerei nur durch Reisen zu Basilius d. Gr. (s. d.), vielleicht auch durch eine nach Aegypten. E. starb jedenfalls nach 378, weil er dem 379 gest. Basilius noch eine Leichenrede hielt. Schriften dieses Kirchenvaters herausg. v. Assemanni, Rom 1732, 6 Fol., in Auswahl u. übersetzt von P. Pius Zingerle, Innsbruck, 1830–37, 6 Bde.; eine Evangelienharmonie mit Erklärungen sammt Commentar der Briefe Pauli findet sich in der armenischen Uebersetzung der Mechitaristen, Venedig 1836. Gebete und Lieder E.s sind noch heute bei den Christen des Orients im Gebrauch. Gedächtnißtag bei Kath. 1. Febr., bei Griechen u. Maroniten 28. Jan. Ephraim (der Fruchtbare), 2. Sohn

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/576>, abgerufen am 22.11.2024.