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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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indem sie vor Aberglauben bewahrt. Auch dem E. gilt als das höchste Gut die Lust, die Luft jedoch ist ihm ein Zustand des Gesammtlebens, daher ein Gegenstand der Erwägung und Berechnung, welcher sich mit dem Verschmähen augenblicklicher Luft und mit Schmerzen verträgt. Schmerzlosigkeit ist schon Luft, u. geistige Luft oder Unlust überwiegt jede sinnliche, unerschütterliche Gemüthsruhe im Gefühle des inneren Werthes, und Verachtung der Schicksalsschläge bleibt die wahre Weisheit, welche "in der Glückseligkeit bei Gerstenbrod u. Wasser mit Zeus wetteifert." Epikurs Ansichten laufen in den Ergebnissen somit ziemlich mit denen der Stoiker zusammen und auf verfeinerten Egoismus hinaus. Den Tod fürchtet er nicht, weil er das Ende aller Empfindung sei, die Götter führen ein bedürfnißfreies, glückseliges Leben und befassen sich nicht mit den Angelegenheiten der Menschen.


Epilemma, griech., Einwurf, den der Redner selbst erhebt u. beantwortet.


Epilepsie, auch Staupe, Fallsucht, böses Wesen, eine chronische Nervenkrankheit, welche in einzelnen Krampfparoxysmen mit gänzlicher Empfindungs- und Bewußtlosigkeit auftritt. Kommen solche Anfälle einzeln vor als Begleiter acuter Krankheiten, wie bei Kindern u. im Wochenbette, so heißen sie Eklampsie. Der einzelne epileptische Anfall tritt entweder plötzlich ein, oder es gehen demselben Vorempfindungen voraus, darunter besonders ein eigenthümliches Gefühl von kaltem oder heißem Anwehen (Aura epileptica), von unten nach oben zum Gehirn steigend. Beim Anfalle selbst stürzt der Kranke mit einem Schrei nieder mit plötzlichem Verluste der Empfindung und des Bewußtseins, es kommen Krämpfe der verschiedensten Art, allgemeine und theilweise, verzerrtes Gesicht, eingeschlagene Daumen; nach 1/4 - 1/2 stündiger Dauer endet der Paroxysmus in einem tiefen Schlaf, aus dem der Kranke mit Bewußtsein u. Empfindung, aber noch längere Zeit matt und verdrossen, erwacht. Diese Anfälle folgen in Zwischenräumen von Monaten, Wochen od. Tagen, u. können selbst tödtlich enden durch Schlagfluß oder bedeutende Verletzung. Die Gesammtkrankheit ist von unbestimmter, meist langer Dauer, benachtheiligt endlich das Allgemeinbefinden u. geht häufig in Blödsinn, Geisteskrankheiten etc. über. Die entfernteren Ursachen der Krankheit sind mannigfaltig, die Anlage dazu entweder ererbt, angeboren od. erworben, besonders durch Trunk- u. Geschlechtsausschweifungen. Die nähern Veranlassungen zum Ausbruche der E. sind dann namentlich heftige Gemüthsbewegungen, gastrische Reize, Würmer, Reizungen der Genitalien, gestörte Blutflüsse etc. - Die Behandlung während des Anfalles erfordert kein direktes Einschreiten, bloß Sorge, daß sich der Kranke nicht verletze, Lösung der beengenden Kleider; Arzneien u. Riechmittel sind unnöthig, das Umbinden der Glieder u. das Ausbrechen der eingeschlagenen Daumen nachtheilig. Aderlaß nur bei drohendem Schlagfluß. Zur Behandlung der Gesammtkrankheit gehört vor allem genaue Erforschung und möglichste Beseitigung der ursächlichen Uebel, geordnete Diät, Verhütung aller Gelegenheitsursachen, schonende Behandlung. Wie bei allen schwer heilbaren Krankheiten steht auch der Behandlung der E. eine große Zahl specifischer Mittel zu Gebot, die aber eben so unzuverlässig als mannigfaltig sind, darunter besonders: Zinkblumen, Kupfersalmiak, salpetersaures Silber, Baldrian, Pomeranzenblätter, Indigo, Moschus, Brechnuß etc.


Epilog, griech.-deutsch (Schlußrede), der letzte Theil einer Rede; auf dem Theater die Rede, welche nach der Vorstellung im Namen des Dichters od. des Theaterpersonals an das Publikum gerichtet wird, vgl. Prolog.


Epilytisch, griech.-deutsch, auflösend, erklärend.


Epimenides, geb. im 7. Jahrh. zu Gnossus od. Phästus auf Kreta, ein berühmter Seher, dessen Leben das Alterthum mit Sagen u. Nachrichten umgab, welche ihn als einen Vertrauten der Götter und Weisen charakterisiren. Er wurde 595 v. Chr. nach Athen gerufen, um die Blutschuld zu sühnen, welche die Athener durch die wortbrüchige Ermordung der Anhänger des geflüchteten Kylon

indem sie vor Aberglauben bewahrt. Auch dem E. gilt als das höchste Gut die Lust, die Luft jedoch ist ihm ein Zustand des Gesammtlebens, daher ein Gegenstand der Erwägung und Berechnung, welcher sich mit dem Verschmähen augenblicklicher Luft und mit Schmerzen verträgt. Schmerzlosigkeit ist schon Luft, u. geistige Luft oder Unlust überwiegt jede sinnliche, unerschütterliche Gemüthsruhe im Gefühle des inneren Werthes, und Verachtung der Schicksalsschläge bleibt die wahre Weisheit, welche „in der Glückseligkeit bei Gerstenbrod u. Wasser mit Zeus wetteifert.“ Epikurs Ansichten laufen in den Ergebnissen somit ziemlich mit denen der Stoiker zusammen und auf verfeinerten Egoismus hinaus. Den Tod fürchtet er nicht, weil er das Ende aller Empfindung sei, die Götter führen ein bedürfnißfreies, glückseliges Leben und befassen sich nicht mit den Angelegenheiten der Menschen.


Epilemma, griech., Einwurf, den der Redner selbst erhebt u. beantwortet.


Epilepsie, auch Staupe, Fallsucht, böses Wesen, eine chronische Nervenkrankheit, welche in einzelnen Krampfparoxysmen mit gänzlicher Empfindungs- und Bewußtlosigkeit auftritt. Kommen solche Anfälle einzeln vor als Begleiter acuter Krankheiten, wie bei Kindern u. im Wochenbette, so heißen sie Eklampsie. Der einzelne epileptische Anfall tritt entweder plötzlich ein, oder es gehen demselben Vorempfindungen voraus, darunter besonders ein eigenthümliches Gefühl von kaltem oder heißem Anwehen (Aura epileptica), von unten nach oben zum Gehirn steigend. Beim Anfalle selbst stürzt der Kranke mit einem Schrei nieder mit plötzlichem Verluste der Empfindung und des Bewußtseins, es kommen Krämpfe der verschiedensten Art, allgemeine und theilweise, verzerrtes Gesicht, eingeschlagene Daumen; nach 1/41/2 stündiger Dauer endet der Paroxysmus in einem tiefen Schlaf, aus dem der Kranke mit Bewußtsein u. Empfindung, aber noch längere Zeit matt und verdrossen, erwacht. Diese Anfälle folgen in Zwischenräumen von Monaten, Wochen od. Tagen, u. können selbst tödtlich enden durch Schlagfluß oder bedeutende Verletzung. Die Gesammtkrankheit ist von unbestimmter, meist langer Dauer, benachtheiligt endlich das Allgemeinbefinden u. geht häufig in Blödsinn, Geisteskrankheiten etc. über. Die entfernteren Ursachen der Krankheit sind mannigfaltig, die Anlage dazu entweder ererbt, angeboren od. erworben, besonders durch Trunk- u. Geschlechtsausschweifungen. Die nähern Veranlassungen zum Ausbruche der E. sind dann namentlich heftige Gemüthsbewegungen, gastrische Reize, Würmer, Reizungen der Genitalien, gestörte Blutflüsse etc. – Die Behandlung während des Anfalles erfordert kein direktes Einschreiten, bloß Sorge, daß sich der Kranke nicht verletze, Lösung der beengenden Kleider; Arzneien u. Riechmittel sind unnöthig, das Umbinden der Glieder u. das Ausbrechen der eingeschlagenen Daumen nachtheilig. Aderlaß nur bei drohendem Schlagfluß. Zur Behandlung der Gesammtkrankheit gehört vor allem genaue Erforschung und möglichste Beseitigung der ursächlichen Uebel, geordnete Diät, Verhütung aller Gelegenheitsursachen, schonende Behandlung. Wie bei allen schwer heilbaren Krankheiten steht auch der Behandlung der E. eine große Zahl specifischer Mittel zu Gebot, die aber eben so unzuverlässig als mannigfaltig sind, darunter besonders: Zinkblumen, Kupfersalmiak, salpetersaures Silber, Baldrian, Pomeranzenblätter, Indigo, Moschus, Brechnuß etc.


Epilog, griech.-deutsch (Schlußrede), der letzte Theil einer Rede; auf dem Theater die Rede, welche nach der Vorstellung im Namen des Dichters od. des Theaterpersonals an das Publikum gerichtet wird, vgl. Prolog.


Epilytisch, griech.-deutsch, auflösend, erklärend.


Epimenides, geb. im 7. Jahrh. zu Gnossus od. Phästus auf Kreta, ein berühmter Seher, dessen Leben das Alterthum mit Sagen u. Nachrichten umgab, welche ihn als einen Vertrauten der Götter und Weisen charakterisiren. Er wurde 595 v. Chr. nach Athen gerufen, um die Blutschuld zu sühnen, welche die Athener durch die wortbrüchige Ermordung der Anhänger des geflüchteten Kylon

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[578/0579] indem sie vor Aberglauben bewahrt. Auch dem E. gilt als das höchste Gut die Lust, die Luft jedoch ist ihm ein Zustand des Gesammtlebens, daher ein Gegenstand der Erwägung und Berechnung, welcher sich mit dem Verschmähen augenblicklicher Luft und mit Schmerzen verträgt. Schmerzlosigkeit ist schon Luft, u. geistige Luft oder Unlust überwiegt jede sinnliche, unerschütterliche Gemüthsruhe im Gefühle des inneren Werthes, und Verachtung der Schicksalsschläge bleibt die wahre Weisheit, welche „in der Glückseligkeit bei Gerstenbrod u. Wasser mit Zeus wetteifert.“ Epikurs Ansichten laufen in den Ergebnissen somit ziemlich mit denen der Stoiker zusammen und auf verfeinerten Egoismus hinaus. Den Tod fürchtet er nicht, weil er das Ende aller Empfindung sei, die Götter führen ein bedürfnißfreies, glückseliges Leben und befassen sich nicht mit den Angelegenheiten der Menschen. Epilemma, griech., Einwurf, den der Redner selbst erhebt u. beantwortet. Epilepsie, auch Staupe, Fallsucht, böses Wesen, eine chronische Nervenkrankheit, welche in einzelnen Krampfparoxysmen mit gänzlicher Empfindungs- und Bewußtlosigkeit auftritt. Kommen solche Anfälle einzeln vor als Begleiter acuter Krankheiten, wie bei Kindern u. im Wochenbette, so heißen sie Eklampsie. Der einzelne epileptische Anfall tritt entweder plötzlich ein, oder es gehen demselben Vorempfindungen voraus, darunter besonders ein eigenthümliches Gefühl von kaltem oder heißem Anwehen (Aura epileptica), von unten nach oben zum Gehirn steigend. Beim Anfalle selbst stürzt der Kranke mit einem Schrei nieder mit plötzlichem Verluste der Empfindung und des Bewußtseins, es kommen Krämpfe der verschiedensten Art, allgemeine und theilweise, verzerrtes Gesicht, eingeschlagene Daumen; nach 1/4 – 1/2 stündiger Dauer endet der Paroxysmus in einem tiefen Schlaf, aus dem der Kranke mit Bewußtsein u. Empfindung, aber noch längere Zeit matt und verdrossen, erwacht. Diese Anfälle folgen in Zwischenräumen von Monaten, Wochen od. Tagen, u. können selbst tödtlich enden durch Schlagfluß oder bedeutende Verletzung. Die Gesammtkrankheit ist von unbestimmter, meist langer Dauer, benachtheiligt endlich das Allgemeinbefinden u. geht häufig in Blödsinn, Geisteskrankheiten etc. über. Die entfernteren Ursachen der Krankheit sind mannigfaltig, die Anlage dazu entweder ererbt, angeboren od. erworben, besonders durch Trunk- u. Geschlechtsausschweifungen. Die nähern Veranlassungen zum Ausbruche der E. sind dann namentlich heftige Gemüthsbewegungen, gastrische Reize, Würmer, Reizungen der Genitalien, gestörte Blutflüsse etc. – Die Behandlung während des Anfalles erfordert kein direktes Einschreiten, bloß Sorge, daß sich der Kranke nicht verletze, Lösung der beengenden Kleider; Arzneien u. Riechmittel sind unnöthig, das Umbinden der Glieder u. das Ausbrechen der eingeschlagenen Daumen nachtheilig. Aderlaß nur bei drohendem Schlagfluß. Zur Behandlung der Gesammtkrankheit gehört vor allem genaue Erforschung und möglichste Beseitigung der ursächlichen Uebel, geordnete Diät, Verhütung aller Gelegenheitsursachen, schonende Behandlung. Wie bei allen schwer heilbaren Krankheiten steht auch der Behandlung der E. eine große Zahl specifischer Mittel zu Gebot, die aber eben so unzuverlässig als mannigfaltig sind, darunter besonders: Zinkblumen, Kupfersalmiak, salpetersaures Silber, Baldrian, Pomeranzenblätter, Indigo, Moschus, Brechnuß etc. Epilog, griech.-deutsch (Schlußrede), der letzte Theil einer Rede; auf dem Theater die Rede, welche nach der Vorstellung im Namen des Dichters od. des Theaterpersonals an das Publikum gerichtet wird, vgl. Prolog. Epilytisch, griech.-deutsch, auflösend, erklärend. Epimenides, geb. im 7. Jahrh. zu Gnossus od. Phästus auf Kreta, ein berühmter Seher, dessen Leben das Alterthum mit Sagen u. Nachrichten umgab, welche ihn als einen Vertrauten der Götter und Weisen charakterisiren. Er wurde 595 v. Chr. nach Athen gerufen, um die Blutschuld zu sühnen, welche die Athener durch die wortbrüchige Ermordung der Anhänger des geflüchteten Kylon

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 578. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/579>, abgerufen am 29.06.2024.