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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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auf sich geladen; er that es u. nahm als einzigen Lohn einen Zweig vom hl. Oelbaum der Minerva an. Die Sage, daß E. in einer Höhle 40 od. 57 I. geschlafen, benützte Göthe zu seinem Gedichte auf den Jahrestag der Schlacht bei Leipzig: "Des E. Erwachen." E. soll eine Theogonie gedichtet u. 157 od. gar 290 I. gelebt u. seinen Landsleuten das schlimme Zeugniß hinterlassen haben, welches Paulus im Sendschreiben an Titus (1, 12) ausspricht.


Epimetheus, s. Prometheus u. Pandora.


Epimythion, griech., die einer Fabel an gehängte Nutzanwendung.


Epinal, Hauptst. des frz. Departements der Vogesen, an der Mosel, mit 11000 E., einem College, Fabrikation von Leinen, Baumwollewaaren, Wagen, Papier, Fayence.


Epinay (frz. Epinäh), Louise Florence Petronille d', geb. 1726, verheirathet mit dem Generalpächter d'E., einem Wüstling, Freundin Rousseau's, der sich einige Zeit auf ihren Gütern aufhielt, zuletzt aber sich mit ihr eben so verfeindete, wie mit den meisten andern Personen die ihm näher traten; st. 1793. Schrieb: "Memoires" (Paris 1818), "Conversations d'Emilie" (Paris 1782); "Lettres a mon fils" (Genf 1759), "Mes momens heureux" (Genf 1758).


Epinikia, griech., Siegesfeier.


Epiparoxysmus, griech.-lat., bald nachfolgender, verstärkter Paroxysmus.


Epiphania, griech., Erscheinung, uraltes christliches Fest am 6. Jan., in der oriental. Kirche längere Zeit die Feier der Geburt des Heilands, in der occidental. immer die Feier der Taufe Christi, der Huldigung der Weisen aus dem Morgenlande, des Wunders zu Kana, der Speisung der 5000, also die Feier verschiedener Begebenheiten, durch welche sich Christus als Gottessohn offenbarte; vgl. Dreikönige.


Epiphanius, Kirchenlehrer, wurde, von jüdischen Eltern im Dorfe Besanduke bei Eleutheropolis in Judäa geb. zwischen 310-320, als Hilarion das Mönchswesen verbreitete, in Aegypten Christ und Mönch, alsdann Priester und Abt eines von ihm bei Besanduke gegründeten Klosters, 367 Bischof von Constantia auf Cypern (früher Salamis), bewährte sich als unermüdlichen Gegner aller Häresie u. besonders auch des Origenes und st. 403. Den häretischen Stürmen seiner Zeit setzte er namentlich einen "Anker" u. das "Panarion" (Arzneischatz) entgegen. Beste Gesammtausgabe seiner zumeist nur wegen geschichtl. Nachrichten wichtigen Schriften von Dion. Petau, Paris 1622, nachgedruckt zu Leipzig (Köln), 1682.


Epiphanius, genannt Scholasticus, wenig bekannt, von Cassiodor als "amicus noster vir disertissimus" bezeichnet, übersetzte die Kirchenhistoriker Sokrates, Sozomenus und Theodoret ins Lateinische. Cassiodor verbesserte diese "historia tripartita" und theilte sie ein, später wurden die 10 Bücher des Eusebius von Cäsarea und eines des Rufinus beigefügt und das ganze zum gebräuchlichsten Handbuch der Kirchengeschichte während des Mittelalters. Beste Ausgabe vom Mauriner I. Garet, Rouen 1679.


Epipiphonema, grch., Schlußsentenz.


Epiplexie, griech.-deutsch, Vorwurf; einseitige Lähmung durch Apoplexie.


Epirus, (d. h. Festland, der Gegensatz zu den jonischen Inseln), griech. Landschaft, von Thessalien, Macedonien, Illyrien, Aetolien und Akarnanien begränzt, jetzt das Paschalik Janina; sehr gebirgig (von den Akrokeraunien und Zweigen des Pindus durchstrichen), mit den tiefen Flußthälern des Aous, Thyämis, Kocytus, Acheron etc., war trefflich angebaut und sehr stark bevölkert. Die Hauptstämme waren die Thesproter, Chaoner und Molosser, die alle wegen starker Mischung mit Illyriern kaum als Hellenen anerkannt wurden, obwohl das Orakel von Dodona im nördl. E. bei den Hellenen hohes Ansehen hatte. Den molossischen Fürsten gelang es ganz E. zu unterwerfen, welches unter Pyrrhus eine große Bedeutung gewann; nach dem Aussterben des Herrscherhauses theilte es sich in Republiken, wurde von Macedonien abhängig, 168 v. Chr. von den Römern gräßlich verwüstet und unterworfen. Vgl. Albanien.


Episcenium, der vordere Theil der griech. Bühne.

auf sich geladen; er that es u. nahm als einzigen Lohn einen Zweig vom hl. Oelbaum der Minerva an. Die Sage, daß E. in einer Höhle 40 od. 57 I. geschlafen, benützte Göthe zu seinem Gedichte auf den Jahrestag der Schlacht bei Leipzig: „Des E. Erwachen.“ E. soll eine Theogonie gedichtet u. 157 od. gar 290 I. gelebt u. seinen Landsleuten das schlimme Zeugniß hinterlassen haben, welches Paulus im Sendschreiben an Titus (1, 12) ausspricht.


Epimetheus, s. Prometheus u. Pandora.


Epimythion, griech., die einer Fabel an gehängte Nutzanwendung.


Epinal, Hauptst. des frz. Departements der Vogesen, an der Mosel, mit 11000 E., einem Collége, Fabrikation von Leinen, Baumwollewaaren, Wagen, Papier, Fayence.


Epinay (frz. Epinäh), Louise Florence Petronille dʼ, geb. 1726, verheirathet mit dem Generalpächter dʼE., einem Wüstling, Freundin Rousseauʼs, der sich einige Zeit auf ihren Gütern aufhielt, zuletzt aber sich mit ihr eben so verfeindete, wie mit den meisten andern Personen die ihm näher traten; st. 1793. Schrieb: „Mémoires“ (Paris 1818), „Conversations dʼEmilie“ (Paris 1782); „Lettres à mon fils“ (Genf 1759), „Mes momens heureux“ (Genf 1758).


Epinikia, griech., Siegesfeier.


Epiparoxysmus, griech.-lat., bald nachfolgender, verstärkter Paroxysmus.


Epiphania, griech., Erscheinung, uraltes christliches Fest am 6. Jan., in der oriental. Kirche längere Zeit die Feier der Geburt des Heilands, in der occidental. immer die Feier der Taufe Christi, der Huldigung der Weisen aus dem Morgenlande, des Wunders zu Kana, der Speisung der 5000, also die Feier verschiedener Begebenheiten, durch welche sich Christus als Gottessohn offenbarte; vgl. Dreikönige.


Epiphanius, Kirchenlehrer, wurde, von jüdischen Eltern im Dorfe Besanduke bei Eleutheropolis in Judäa geb. zwischen 310–320, als Hilarion das Mönchswesen verbreitete, in Aegypten Christ und Mönch, alsdann Priester und Abt eines von ihm bei Besanduke gegründeten Klosters, 367 Bischof von Constantia auf Cypern (früher Salamis), bewährte sich als unermüdlichen Gegner aller Häresie u. besonders auch des Origenes und st. 403. Den häretischen Stürmen seiner Zeit setzte er namentlich einen „Anker“ u. das „Panarion“ (Arzneischatz) entgegen. Beste Gesammtausgabe seiner zumeist nur wegen geschichtl. Nachrichten wichtigen Schriften von Dion. Petau, Paris 1622, nachgedruckt zu Leipzig (Köln), 1682.


Epiphanius, genannt Scholasticus, wenig bekannt, von Cassiodor als „amicus noster vir disertissimus“ bezeichnet, übersetzte die Kirchenhistoriker Sokrates, Sozomenus und Theodoret ins Lateinische. Cassiodor verbesserte diese „historia tripartita“ und theilte sie ein, später wurden die 10 Bücher des Eusebius von Cäsarea und eines des Rufinus beigefügt und das ganze zum gebräuchlichsten Handbuch der Kirchengeschichte während des Mittelalters. Beste Ausgabe vom Mauriner I. Garet, Rouen 1679.


Epipiphonema, grch., Schlußsentenz.


Epiplexie, griech.-deutsch, Vorwurf; einseitige Lähmung durch Apoplexie.


Epirus, (d. h. Festland, der Gegensatz zu den jonischen Inseln), griech. Landschaft, von Thessalien, Macedonien, Illyrien, Aetolien und Akarnanien begränzt, jetzt das Paschalik Janina; sehr gebirgig (von den Akrokeraunien und Zweigen des Pindus durchstrichen), mit den tiefen Flußthälern des Aous, Thyämis, Kocytus, Acheron etc., war trefflich angebaut und sehr stark bevölkert. Die Hauptstämme waren die Thesproter, Chaoner und Molosser, die alle wegen starker Mischung mit Illyriern kaum als Hellenen anerkannt wurden, obwohl das Orakel von Dodona im nördl. E. bei den Hellenen hohes Ansehen hatte. Den molossischen Fürsten gelang es ganz E. zu unterwerfen, welches unter Pyrrhus eine große Bedeutung gewann; nach dem Aussterben des Herrscherhauses theilte es sich in Republiken, wurde von Macedonien abhängig, 168 v. Chr. von den Römern gräßlich verwüstet und unterworfen. Vgl. Albanien.


Episcenium, der vordere Theil der griech. Bühne.

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[579/0580] auf sich geladen; er that es u. nahm als einzigen Lohn einen Zweig vom hl. Oelbaum der Minerva an. Die Sage, daß E. in einer Höhle 40 od. 57 I. geschlafen, benützte Göthe zu seinem Gedichte auf den Jahrestag der Schlacht bei Leipzig: „Des E. Erwachen.“ E. soll eine Theogonie gedichtet u. 157 od. gar 290 I. gelebt u. seinen Landsleuten das schlimme Zeugniß hinterlassen haben, welches Paulus im Sendschreiben an Titus (1, 12) ausspricht. Epimetheus, s. Prometheus u. Pandora. Epimythion, griech., die einer Fabel an gehängte Nutzanwendung. Epinal, Hauptst. des frz. Departements der Vogesen, an der Mosel, mit 11000 E., einem Collége, Fabrikation von Leinen, Baumwollewaaren, Wagen, Papier, Fayence. Epinay (frz. Epinäh), Louise Florence Petronille dʼ, geb. 1726, verheirathet mit dem Generalpächter dʼE., einem Wüstling, Freundin Rousseauʼs, der sich einige Zeit auf ihren Gütern aufhielt, zuletzt aber sich mit ihr eben so verfeindete, wie mit den meisten andern Personen die ihm näher traten; st. 1793. Schrieb: „Mémoires“ (Paris 1818), „Conversations dʼEmilie“ (Paris 1782); „Lettres à mon fils“ (Genf 1759), „Mes momens heureux“ (Genf 1758). Epinikia, griech., Siegesfeier. Epiparoxysmus, griech.-lat., bald nachfolgender, verstärkter Paroxysmus. Epiphania, griech., Erscheinung, uraltes christliches Fest am 6. Jan., in der oriental. Kirche längere Zeit die Feier der Geburt des Heilands, in der occidental. immer die Feier der Taufe Christi, der Huldigung der Weisen aus dem Morgenlande, des Wunders zu Kana, der Speisung der 5000, also die Feier verschiedener Begebenheiten, durch welche sich Christus als Gottessohn offenbarte; vgl. Dreikönige. Epiphanius, Kirchenlehrer, wurde, von jüdischen Eltern im Dorfe Besanduke bei Eleutheropolis in Judäa geb. zwischen 310–320, als Hilarion das Mönchswesen verbreitete, in Aegypten Christ und Mönch, alsdann Priester und Abt eines von ihm bei Besanduke gegründeten Klosters, 367 Bischof von Constantia auf Cypern (früher Salamis), bewährte sich als unermüdlichen Gegner aller Häresie u. besonders auch des Origenes und st. 403. Den häretischen Stürmen seiner Zeit setzte er namentlich einen „Anker“ u. das „Panarion“ (Arzneischatz) entgegen. Beste Gesammtausgabe seiner zumeist nur wegen geschichtl. Nachrichten wichtigen Schriften von Dion. Petau, Paris 1622, nachgedruckt zu Leipzig (Köln), 1682. Epiphanius, genannt Scholasticus, wenig bekannt, von Cassiodor als „amicus noster vir disertissimus“ bezeichnet, übersetzte die Kirchenhistoriker Sokrates, Sozomenus und Theodoret ins Lateinische. Cassiodor verbesserte diese „historia tripartita“ und theilte sie ein, später wurden die 10 Bücher des Eusebius von Cäsarea und eines des Rufinus beigefügt und das ganze zum gebräuchlichsten Handbuch der Kirchengeschichte während des Mittelalters. Beste Ausgabe vom Mauriner I. Garet, Rouen 1679. Epipiphonema, grch., Schlußsentenz. Epiplexie, griech.-deutsch, Vorwurf; einseitige Lähmung durch Apoplexie. Epirus, (d. h. Festland, der Gegensatz zu den jonischen Inseln), griech. Landschaft, von Thessalien, Macedonien, Illyrien, Aetolien und Akarnanien begränzt, jetzt das Paschalik Janina; sehr gebirgig (von den Akrokeraunien und Zweigen des Pindus durchstrichen), mit den tiefen Flußthälern des Aous, Thyämis, Kocytus, Acheron etc., war trefflich angebaut und sehr stark bevölkert. Die Hauptstämme waren die Thesproter, Chaoner und Molosser, die alle wegen starker Mischung mit Illyriern kaum als Hellenen anerkannt wurden, obwohl das Orakel von Dodona im nördl. E. bei den Hellenen hohes Ansehen hatte. Den molossischen Fürsten gelang es ganz E. zu unterwerfen, welches unter Pyrrhus eine große Bedeutung gewann; nach dem Aussterben des Herrscherhauses theilte es sich in Republiken, wurde von Macedonien abhängig, 168 v. Chr. von den Römern gräßlich verwüstet und unterworfen. Vgl. Albanien. Episcenium, der vordere Theil der griech. Bühne.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 579. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/580>, abgerufen am 22.11.2024.