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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Tag tritt. Eine Zeit, wie die unsrige, wo die Sagenbildung eben so wenig Boden findet als ein Held in antiker u. mittelalterlicher Bedeutung möglich ist, bringt auch kein eigentliches E. mehr hervor, höchstens entsteht es noch auf dem religiösen Gebiete, weil dieses immer Helden u. Wunder hegen kann. - Das E. wird in das classische, d. h. das antike oder nach den Regeln des antiken gedichtete und in das romantische, d. h. das mittelalterliche, eingetheilt; als dritte Art hat man das religiöse beizufügen.


Eppenstein, steyer. Dorf im Kreise Bruck mit großartigen Sensen- und Eisenwerken.


Eppich, vom lat. apium gebildet, in manchen Gegenden der Namen für Sellerie, in anderen für Epheu; noch in anderen für das Feigwarzenkraut.


Eppingen, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise mit 3150 E.


Epreuves d'artiste (frz. epröw d'artist, d. h. Künstlerprobe), erste Abdrücke von Kupferstichen, ohne Unterschrift.


Eprouvette (frz. epruwett), die Probe einer Pulversorte.


Epsom, engl. Dorf 3 M. von London, mit 3700 E., berühmten Pferderennen am 21. Mai und sehr besuchten Bädern (Bittersalzquelle; vgl. Bitters.).


Epulis, griech., Geschwulst am Zahnfleisch, wird öfters gefährlich.


Epuration, lat.-deutsch, Reinigung, Ausmerzung; epuriren, säubern.


Eques, lat., Ritter, Mehrzahl equites, im alten Rom ursprünglich diejenigen patricischen Bürger, welche zu Pferde dienten; ihre Anzahl wurde später durch die Verpflichtung reicher plebejischer Bürger zum Reiterdienste im Kriege auf 18 Centurien verstärkt. Zum Stande bildeten sich die equites allmälig aus u. erscheinen als solcher seit C. Gracchus (123 v. Chr.), der ihnen das Richteramt übertrug; sie pachteten in der Regel die Staatseinkünfte, waren also die Generalpächter. Während der Kaiserzeit verschwinden sie allmälig wieder, weil die neue Organisation des Staates ihnen eben so wohl den Generalpacht als das Richteramt entzog.


Equilibrist, s. Aequilibrist.


Equipage (frz. ekipahsch, aus dem mittelalterlichen lat.-deutschen eskippium, Schiff, Fuhrwerk) Fuhrwerk, Fuhrwesen; Kutsche mit Bespannung; die vollständige Ausrüstung eines Militärs; die Bemannung eines Schiffes; equipiren, ausrüsten. Equipeur (frz. ekipöhr), in Gewehr- u. Maschinenfabriken der Arbeiter, welcher die gefertigten Theile zusammensetzt.


Equisetaceae, eine Gruppe von Gewächsen, als deren Repräsentant das bekannte Schaftheu (Equisetum arvense, Acker- Schachtelhalm, das Zinnkraut) gelten kann. E. hiemale, in feuchten Wäldern wachsend, liefert das ächte Schachtelhalm zum Poliren von Holz und Metall, wozu es sich seiner von einem großen Gehalt an Kieselerde in der Oberhaut herrührenden eigenthümlichen Starrheit u. Scharfheit wegen besonders gut eignet. - In früheren Perioden der Erde scheinen die E. durch wahrhafte Riesenexemplare mit baumartigen Stämmen (die Kalamiten unserer Versteinerungen) repräsentirt gewesen zu sein.


Equivoque (frz. ekiwohk), s. äquivok.


Eradiation, lat.-deutsch, Ausstrahlung.


Eradication, lat.-deutsch, Entwurzelung; eradiciren, entwurzeln.


Eranthemum nervosum, als Ruellia varians in allen Warmhäusern sehr bekannte blaublühende Topfpflanzen (vgl. Acanthaceae); auch E. strictum ist eine schöne blaublühende Warmhauspflanze.


Eranthis, s. Ranunculaceae.


Erard, Sebastian, geb. 1752 zu Straßburg, berühmter Verfertiger von Pianofortes, arbeitete mit seinem Bruder Jean Baptiste zu Paris. Er führte zuerst diesen Kunstzweig in Frankreich ein, verbesserte die Mechanik des Pianoforte u. der Harfe wesentlich. Sein Etablissement hatte europäischen Ruf und besteht noch unter seiner Firma als eines der großartigsten in Paris; st. 1831.


Erasistratus, einer der berühmtesten griech. Aerzte aus der Alexandrinischen Schule u. Stifter einer eigenen Schule, von Julis auf Keos gebürtig, um 300 v. Chr. Er lebte zu Alexandrien, und erwarb sich durch seine Sectionen nicht bloß an Leichen, sondern selbst an zum

Tag tritt. Eine Zeit, wie die unsrige, wo die Sagenbildung eben so wenig Boden findet als ein Held in antiker u. mittelalterlicher Bedeutung möglich ist, bringt auch kein eigentliches E. mehr hervor, höchstens entsteht es noch auf dem religiösen Gebiete, weil dieses immer Helden u. Wunder hegen kann. – Das E. wird in das classische, d. h. das antike oder nach den Regeln des antiken gedichtete und in das romantische, d. h. das mittelalterliche, eingetheilt; als dritte Art hat man das religiöse beizufügen.


Eppenstein, steyer. Dorf im Kreise Bruck mit großartigen Sensen- und Eisenwerken.


Eppich, vom lat. apium gebildet, in manchen Gegenden der Namen für Sellerie, in anderen für Epheu; noch in anderen für das Feigwarzenkraut.


Eppingen, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise mit 3150 E.


Epreuves d'artiste (frz. epröw dʼartist, d. h. Künstlerprobe), erste Abdrücke von Kupferstichen, ohne Unterschrift.


Eprouvette (frz. epruwett), die Probe einer Pulversorte.


Epsom, engl. Dorf 3 M. von London, mit 3700 E., berühmten Pferderennen am 21. Mai und sehr besuchten Bädern (Bittersalzquelle; vgl. Bitters.).


Epulis, griech., Geschwulst am Zahnfleisch, wird öfters gefährlich.


Epuration, lat.-deutsch, Reinigung, Ausmerzung; epuriren, säubern.


Eques, lat., Ritter, Mehrzahl equites, im alten Rom ursprünglich diejenigen patricischen Bürger, welche zu Pferde dienten; ihre Anzahl wurde später durch die Verpflichtung reicher plebejischer Bürger zum Reiterdienste im Kriege auf 18 Centurien verstärkt. Zum Stande bildeten sich die equites allmälig aus u. erscheinen als solcher seit C. Gracchus (123 v. Chr.), der ihnen das Richteramt übertrug; sie pachteten in der Regel die Staatseinkünfte, waren also die Generalpächter. Während der Kaiserzeit verschwinden sie allmälig wieder, weil die neue Organisation des Staates ihnen eben so wohl den Generalpacht als das Richteramt entzog.


Equilibrist, s. Aequilibrist.


Equipage (frz. ekipahsch, aus dem mittelalterlichen lat.-deutschen eskippium, Schiff, Fuhrwerk) Fuhrwerk, Fuhrwesen; Kutsche mit Bespannung; die vollständige Ausrüstung eines Militärs; die Bemannung eines Schiffes; equipiren, ausrüsten. Equipeur (frz. ekipöhr), in Gewehr- u. Maschinenfabriken der Arbeiter, welcher die gefertigten Theile zusammensetzt.


Equisetaceae, eine Gruppe von Gewächsen, als deren Repräsentant das bekannte Schaftheu (Equisetum arvense, Acker- Schachtelhalm, das Zinnkraut) gelten kann. E. hiemale, in feuchten Wäldern wachsend, liefert das ächte Schachtelhalm zum Poliren von Holz und Metall, wozu es sich seiner von einem großen Gehalt an Kieselerde in der Oberhaut herrührenden eigenthümlichen Starrheit u. Scharfheit wegen besonders gut eignet. – In früheren Perioden der Erde scheinen die E. durch wahrhafte Riesenexemplare mit baumartigen Stämmen (die Kalamiten unserer Versteinerungen) repräsentirt gewesen zu sein.


Equivoque (frz. ekiwohk), s. äquivok.


Eradiation, lat.-deutsch, Ausstrahlung.


Eradication, lat.-deutsch, Entwurzelung; eradiciren, entwurzeln.


Eranthemum nervosum, als Ruellia varians in allen Warmhäusern sehr bekannte blaublühende Topfpflanzen (vgl. Acanthaceae); auch E. strictum ist eine schöne blaublühende Warmhauspflanze.


Eranthis, s. Ranunculaceae.


Erard, Sebastian, geb. 1752 zu Straßburg, berühmter Verfertiger von Pianofortes, arbeitete mit seinem Bruder Jean Baptiste zu Paris. Er führte zuerst diesen Kunstzweig in Frankreich ein, verbesserte die Mechanik des Pianoforte u. der Harfe wesentlich. Sein Etablissement hatte europäischen Ruf und besteht noch unter seiner Firma als eines der großartigsten in Paris; st. 1831.


Erasistratus, einer der berühmtesten griech. Aerzte aus der Alexandrinischen Schule u. Stifter einer eigenen Schule, von Julis auf Keos gebürtig, um 300 v. Chr. Er lebte zu Alexandrien, und erwarb sich durch seine Sectionen nicht bloß an Leichen, sondern selbst an zum

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[582/0583] Tag tritt. Eine Zeit, wie die unsrige, wo die Sagenbildung eben so wenig Boden findet als ein Held in antiker u. mittelalterlicher Bedeutung möglich ist, bringt auch kein eigentliches E. mehr hervor, höchstens entsteht es noch auf dem religiösen Gebiete, weil dieses immer Helden u. Wunder hegen kann. – Das E. wird in das classische, d. h. das antike oder nach den Regeln des antiken gedichtete und in das romantische, d. h. das mittelalterliche, eingetheilt; als dritte Art hat man das religiöse beizufügen. Eppenstein, steyer. Dorf im Kreise Bruck mit großartigen Sensen- und Eisenwerken. Eppich, vom lat. apium gebildet, in manchen Gegenden der Namen für Sellerie, in anderen für Epheu; noch in anderen für das Feigwarzenkraut. Eppingen, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise mit 3150 E. Epreuves d'artiste (frz. epröw dʼartist, d. h. Künstlerprobe), erste Abdrücke von Kupferstichen, ohne Unterschrift. Eprouvette (frz. epruwett), die Probe einer Pulversorte. Epsom, engl. Dorf 3 M. von London, mit 3700 E., berühmten Pferderennen am 21. Mai und sehr besuchten Bädern (Bittersalzquelle; vgl. Bitters.). Epulis, griech., Geschwulst am Zahnfleisch, wird öfters gefährlich. Epuration, lat.-deutsch, Reinigung, Ausmerzung; epuriren, säubern. Eques, lat., Ritter, Mehrzahl equites, im alten Rom ursprünglich diejenigen patricischen Bürger, welche zu Pferde dienten; ihre Anzahl wurde später durch die Verpflichtung reicher plebejischer Bürger zum Reiterdienste im Kriege auf 18 Centurien verstärkt. Zum Stande bildeten sich die equites allmälig aus u. erscheinen als solcher seit C. Gracchus (123 v. Chr.), der ihnen das Richteramt übertrug; sie pachteten in der Regel die Staatseinkünfte, waren also die Generalpächter. Während der Kaiserzeit verschwinden sie allmälig wieder, weil die neue Organisation des Staates ihnen eben so wohl den Generalpacht als das Richteramt entzog. Equilibrist, s. Aequilibrist. Equipage (frz. ekipahsch, aus dem mittelalterlichen lat.-deutschen eskippium, Schiff, Fuhrwerk) Fuhrwerk, Fuhrwesen; Kutsche mit Bespannung; die vollständige Ausrüstung eines Militärs; die Bemannung eines Schiffes; equipiren, ausrüsten. Equipeur (frz. ekipöhr), in Gewehr- u. Maschinenfabriken der Arbeiter, welcher die gefertigten Theile zusammensetzt. Equisetaceae, eine Gruppe von Gewächsen, als deren Repräsentant das bekannte Schaftheu (Equisetum arvense, Acker- Schachtelhalm, das Zinnkraut) gelten kann. E. hiemale, in feuchten Wäldern wachsend, liefert das ächte Schachtelhalm zum Poliren von Holz und Metall, wozu es sich seiner von einem großen Gehalt an Kieselerde in der Oberhaut herrührenden eigenthümlichen Starrheit u. Scharfheit wegen besonders gut eignet. – In früheren Perioden der Erde scheinen die E. durch wahrhafte Riesenexemplare mit baumartigen Stämmen (die Kalamiten unserer Versteinerungen) repräsentirt gewesen zu sein. Equivoque (frz. ekiwohk), s. äquivok. Eradiation, lat.-deutsch, Ausstrahlung. Eradication, lat.-deutsch, Entwurzelung; eradiciren, entwurzeln. Eranthemum nervosum, als Ruellia varians in allen Warmhäusern sehr bekannte blaublühende Topfpflanzen (vgl. Acanthaceae); auch E. strictum ist eine schöne blaublühende Warmhauspflanze. Eranthis, s. Ranunculaceae. Erard, Sebastian, geb. 1752 zu Straßburg, berühmter Verfertiger von Pianofortes, arbeitete mit seinem Bruder Jean Baptiste zu Paris. Er führte zuerst diesen Kunstzweig in Frankreich ein, verbesserte die Mechanik des Pianoforte u. der Harfe wesentlich. Sein Etablissement hatte europäischen Ruf und besteht noch unter seiner Firma als eines der großartigsten in Paris; st. 1831. Erasistratus, einer der berühmtesten griech. Aerzte aus der Alexandrinischen Schule u. Stifter einer eigenen Schule, von Julis auf Keos gebürtig, um 300 v. Chr. Er lebte zu Alexandrien, und erwarb sich durch seine Sectionen nicht bloß an Leichen, sondern selbst an zum

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 582. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/583>, abgerufen am 29.06.2024.