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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Offizier in Chile, auch Kaiser Rudolf II., st. 1595 in Armuth zu Madrid. E. ist Verfasser des noch immer geschätzten Heldengedichtes "la Araucana" (s. Araukaner), Madrid 1590; deutsch von Winterling, Nürnberg 1831.


Erdapfel, Erdbirne, Tobinambour, knollige Sonnenblume (Helianthus tuberosus), ein hohes Gewächs mit den Sonnenblumen ähnlichen aber kleineren Blumen u. knolligen Wurzeln, welche auch im Geschmack an die Kartoffel erinnern. Früher viel gebaut, später aber durch die Kartoffel fast ganz verdrängt, ist diese Pflanze in neuerer Zeit wieder vielfach zur Kultur im Größeren empfohlen worden, wohl mit mehr Erfolg, wenn es nicht Mühe kostete, das Feld wieder davon zu reinigen, weil jede im Boden zurückbleibende Knolle im nächsten Jahre unfehlbar wieder aus schlägt. Die Erdäpfel gedeihen in jedem Boden, einen ganz versumpften ausgenommen. Im Elsaß läßt man Kartoffeln auf die Tobinambours folgen, wobei das Feld auch wieder am ehesten davon gereinigt wird. Sie in einer regelmäßigen Fruchtfolge schicklich anzubringen, ist schwer, schon weil sie das Feld so spät, meistens nur im Winter oder Frühjahr räumen.


Erdarten. Der Hauptcharakter aller Bodenarten beruht zunächst nur auf 2 E., Thon u. Sand, in ihrer größern oder geringern Beimischung. - Der reine Thonboden und der reine Sandboden verhalten sich vom Standpunkte des Landwirthes aus betrachtet beinahe als förmliche Gegensätze. Der Thonboden ist diejenige Erdart, die sich bei der Bestellung am rauhesten gibt, aber außerordentlich kräftig und fähig, die reichsten Ernten nach Quantität und Qualität zu liefern. Der Sandboden ist das Gegentheil hievon; mager bis zur Sandwüste läßt er sich sehr leicht vom Pfluge bearbeiten. - Baubarer Boden ist Thon mit etwas Sand gemengt, wodurch seine Textur wesentlich verändert und er leichter zu bearbeiten wird; von Natur aus ist solcher übrigens der Vegetation nicht sehr günstig; wenn er aber mit verrotteten vegetabilischen Stoffen in ziemlicher Proportion gemischt ist, so wird derselbe zu sog. Lehmboden (Loam der Engländer), der also ein thoniger oder sandiger Lehmboden sein kann. Beide gehören zu den fruchtbarsten Ackerböden. Der Sandboden zerfällt in 2 Arten, je nach der Feinheit des Sandes, in den eigentlichen Sandboden und in den kiesigen Boden, und diese mit Lehmboden in günstigem Verhältniß gemischt geben die nutzbringendsten Ackerböden ab, weil sie sich in gewöhnlichen Jahrgängen für alle Kulturen eignen. - Ist statt des Thones oder des Sandes der Kalk die bestimmende Erdart bei einem Boden, so entstehen die Kreideböden, wie sie z. B. der Süden von England aufzuweisen hat, die sich übrigens bezüglich der Bearbeitung nicht anders verhalten, als Thon- od. Sandboden. Aus Kreideschiefer entstanden entsprechen sie dem Sandboden, aus der älteren Kreideformation dem Thonboden. - Für den practischen Zweck lassen sich also die Bodenarten füglich eintheilen in vorherrschend thonhaltige und vorherrschend sandige, wozu alsdann noch ihr respectiver Gehalt an Lehm (Loam) kommt. - Alle lehmhaltigen Böden, welche schon lange in Cultur stehen, werden mit verrotteten Düngungsmitteln geschwängert, und verwandeln sich so nach und nach zu der sehr schätzbaren Ackerkrume od. Dammerde. - Torfboden, entstanden aus dem bekannten Torfe, gibt es eigentlich keinen; denn im rohen Zustande taugt er nichts für die Vegetation, u. zerfetzt u. verwest erhält er die Eigenschaften der Dammerde. - Für den Gärtner ist die Dammerde neben reinem Quarzsande u. neben gut verrottetem animalischem (Kuhlagererde) u. gut verrottetem vegetabilischem Dünger (Laub- u. Holzerde) die Seele seines Betrieb es. Eine der glücklichsten dieser Mischungen, von der Natur selbst producirt, ist die bekannte Haidenerde, die Erde, in der die meisten aus Neuholland und vom Kap der guten Hoffnung kommenden Gewächse, insbesondere aber die Haidenarten trefflich gedeihen; Walderde der Gärtner ist ebenfalls eine solche natürliche Mischung

Offizier in Chile, auch Kaiser Rudolf II., st. 1595 in Armuth zu Madrid. E. ist Verfasser des noch immer geschätzten Heldengedichtes „la Araucana“ (s. Araukaner), Madrid 1590; deutsch von Winterling, Nürnberg 1831.


Erdapfel, Erdbirne, Tobinambour, knollige Sonnenblume (Helianthus tuberosus), ein hohes Gewächs mit den Sonnenblumen ähnlichen aber kleineren Blumen u. knolligen Wurzeln, welche auch im Geschmack an die Kartoffel erinnern. Früher viel gebaut, später aber durch die Kartoffel fast ganz verdrängt, ist diese Pflanze in neuerer Zeit wieder vielfach zur Kultur im Größeren empfohlen worden, wohl mit mehr Erfolg, wenn es nicht Mühe kostete, das Feld wieder davon zu reinigen, weil jede im Boden zurückbleibende Knolle im nächsten Jahre unfehlbar wieder aus schlägt. Die Erdäpfel gedeihen in jedem Boden, einen ganz versumpften ausgenommen. Im Elsaß läßt man Kartoffeln auf die Tobinambours folgen, wobei das Feld auch wieder am ehesten davon gereinigt wird. Sie in einer regelmäßigen Fruchtfolge schicklich anzubringen, ist schwer, schon weil sie das Feld so spät, meistens nur im Winter oder Frühjahr räumen.


Erdarten. Der Hauptcharakter aller Bodenarten beruht zunächst nur auf 2 E., Thon u. Sand, in ihrer größern oder geringern Beimischung. – Der reine Thonboden und der reine Sandboden verhalten sich vom Standpunkte des Landwirthes aus betrachtet beinahe als förmliche Gegensätze. Der Thonboden ist diejenige Erdart, die sich bei der Bestellung am rauhesten gibt, aber außerordentlich kräftig und fähig, die reichsten Ernten nach Quantität und Qualität zu liefern. Der Sandboden ist das Gegentheil hievon; mager bis zur Sandwüste läßt er sich sehr leicht vom Pfluge bearbeiten. – Baubarer Boden ist Thon mit etwas Sand gemengt, wodurch seine Textur wesentlich verändert und er leichter zu bearbeiten wird; von Natur aus ist solcher übrigens der Vegetation nicht sehr günstig; wenn er aber mit verrotteten vegetabilischen Stoffen in ziemlicher Proportion gemischt ist, so wird derselbe zu sog. Lehmboden (Loam der Engländer), der also ein thoniger oder sandiger Lehmboden sein kann. Beide gehören zu den fruchtbarsten Ackerböden. Der Sandboden zerfällt in 2 Arten, je nach der Feinheit des Sandes, in den eigentlichen Sandboden und in den kiesigen Boden, und diese mit Lehmboden in günstigem Verhältniß gemischt geben die nutzbringendsten Ackerböden ab, weil sie sich in gewöhnlichen Jahrgängen für alle Kulturen eignen. – Ist statt des Thones oder des Sandes der Kalk die bestimmende Erdart bei einem Boden, so entstehen die Kreideböden, wie sie z. B. der Süden von England aufzuweisen hat, die sich übrigens bezüglich der Bearbeitung nicht anders verhalten, als Thon- od. Sandboden. Aus Kreideschiefer entstanden entsprechen sie dem Sandboden, aus der älteren Kreideformation dem Thonboden. – Für den practischen Zweck lassen sich also die Bodenarten füglich eintheilen in vorherrschend thonhaltige und vorherrschend sandige, wozu alsdann noch ihr respectiver Gehalt an Lehm (Loam) kommt. – Alle lehmhaltigen Böden, welche schon lange in Cultur stehen, werden mit verrotteten Düngungsmitteln geschwängert, und verwandeln sich so nach und nach zu der sehr schätzbaren Ackerkrume od. Dammerde. – Torfboden, entstanden aus dem bekannten Torfe, gibt es eigentlich keinen; denn im rohen Zustande taugt er nichts für die Vegetation, u. zerfetzt u. verwest erhält er die Eigenschaften der Dammerde. – Für den Gärtner ist die Dammerde neben reinem Quarzsande u. neben gut verrottetem animalischem (Kuhlagererde) u. gut verrottetem vegetabilischem Dünger (Laub- u. Holzerde) die Seele seines Betrieb es. Eine der glücklichsten dieser Mischungen, von der Natur selbst producirt, ist die bekannte Haidenerde, die Erde, in der die meisten aus Neuholland und vom Kap der guten Hoffnung kommenden Gewächse, insbesondere aber die Haidenarten trefflich gedeihen; Walderde der Gärtner ist ebenfalls eine solche natürliche Mischung

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[588/0589] Offizier in Chile, auch Kaiser Rudolf II., st. 1595 in Armuth zu Madrid. E. ist Verfasser des noch immer geschätzten Heldengedichtes „la Araucana“ (s. Araukaner), Madrid 1590; deutsch von Winterling, Nürnberg 1831. Erdapfel, Erdbirne, Tobinambour, knollige Sonnenblume (Helianthus tuberosus), ein hohes Gewächs mit den Sonnenblumen ähnlichen aber kleineren Blumen u. knolligen Wurzeln, welche auch im Geschmack an die Kartoffel erinnern. Früher viel gebaut, später aber durch die Kartoffel fast ganz verdrängt, ist diese Pflanze in neuerer Zeit wieder vielfach zur Kultur im Größeren empfohlen worden, wohl mit mehr Erfolg, wenn es nicht Mühe kostete, das Feld wieder davon zu reinigen, weil jede im Boden zurückbleibende Knolle im nächsten Jahre unfehlbar wieder aus schlägt. Die Erdäpfel gedeihen in jedem Boden, einen ganz versumpften ausgenommen. Im Elsaß läßt man Kartoffeln auf die Tobinambours folgen, wobei das Feld auch wieder am ehesten davon gereinigt wird. Sie in einer regelmäßigen Fruchtfolge schicklich anzubringen, ist schwer, schon weil sie das Feld so spät, meistens nur im Winter oder Frühjahr räumen. Erdarten. Der Hauptcharakter aller Bodenarten beruht zunächst nur auf 2 E., Thon u. Sand, in ihrer größern oder geringern Beimischung. – Der reine Thonboden und der reine Sandboden verhalten sich vom Standpunkte des Landwirthes aus betrachtet beinahe als förmliche Gegensätze. Der Thonboden ist diejenige Erdart, die sich bei der Bestellung am rauhesten gibt, aber außerordentlich kräftig und fähig, die reichsten Ernten nach Quantität und Qualität zu liefern. Der Sandboden ist das Gegentheil hievon; mager bis zur Sandwüste läßt er sich sehr leicht vom Pfluge bearbeiten. – Baubarer Boden ist Thon mit etwas Sand gemengt, wodurch seine Textur wesentlich verändert und er leichter zu bearbeiten wird; von Natur aus ist solcher übrigens der Vegetation nicht sehr günstig; wenn er aber mit verrotteten vegetabilischen Stoffen in ziemlicher Proportion gemischt ist, so wird derselbe zu sog. Lehmboden (Loam der Engländer), der also ein thoniger oder sandiger Lehmboden sein kann. Beide gehören zu den fruchtbarsten Ackerböden. Der Sandboden zerfällt in 2 Arten, je nach der Feinheit des Sandes, in den eigentlichen Sandboden und in den kiesigen Boden, und diese mit Lehmboden in günstigem Verhältniß gemischt geben die nutzbringendsten Ackerböden ab, weil sie sich in gewöhnlichen Jahrgängen für alle Kulturen eignen. – Ist statt des Thones oder des Sandes der Kalk die bestimmende Erdart bei einem Boden, so entstehen die Kreideböden, wie sie z. B. der Süden von England aufzuweisen hat, die sich übrigens bezüglich der Bearbeitung nicht anders verhalten, als Thon- od. Sandboden. Aus Kreideschiefer entstanden entsprechen sie dem Sandboden, aus der älteren Kreideformation dem Thonboden. – Für den practischen Zweck lassen sich also die Bodenarten füglich eintheilen in vorherrschend thonhaltige und vorherrschend sandige, wozu alsdann noch ihr respectiver Gehalt an Lehm (Loam) kommt. – Alle lehmhaltigen Böden, welche schon lange in Cultur stehen, werden mit verrotteten Düngungsmitteln geschwängert, und verwandeln sich so nach und nach zu der sehr schätzbaren Ackerkrume od. Dammerde. – Torfboden, entstanden aus dem bekannten Torfe, gibt es eigentlich keinen; denn im rohen Zustande taugt er nichts für die Vegetation, u. zerfetzt u. verwest erhält er die Eigenschaften der Dammerde. – Für den Gärtner ist die Dammerde neben reinem Quarzsande u. neben gut verrottetem animalischem (Kuhlagererde) u. gut verrottetem vegetabilischem Dünger (Laub- u. Holzerde) die Seele seines Betrieb es. Eine der glücklichsten dieser Mischungen, von der Natur selbst producirt, ist die bekannte Haidenerde, die Erde, in der die meisten aus Neuholland und vom Kap der guten Hoffnung kommenden Gewächse, insbesondere aber die Haidenarten trefflich gedeihen; Walderde der Gärtner ist ebenfalls eine solche natürliche Mischung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 588. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/589>, abgerufen am 29.06.2024.