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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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sein körperlicher Inhalt 2650 Mill. Kubikmeilen. - Die E. hat wie alle Planeten eine doppelte Bewegung, nämlich um ihre Achse und um die Sonne. Die erstere, die Drehung um ihre eigene Achse, geschieht von Westen nach Osten in 24 St., genauer in 23 St. 56 Min. 4 Sek. mittlerer Zeit. Beweise für diese rotirende Bewegung der E. sind ihre Abplattung an den Polen, die östl. Abweichung aus bedeutender Höhe fallender Körper, und besonders das Experiment mit dem Pendel nach Leon Foucault. Die Achsendrehung der E. erzeugt die Erdachse, deren Endpunkte die beiden Pole sind. Nach den Polen richtet sich die Annahme verschiedener, zur Orientirung auf der Erdoberfläche dienender Linien; diese sind der Aequator, die Meridiane, die Parallelkreise (s. d. Art.), unter den letztern als ausgezeichnet die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise. Die Achsendrehung der E. ist die Ursache von Tag und Nacht; beide sind in ihrer Länge an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten sehr verschieden, was seinen Grund in der schiefen Stellung der Erdachse zur Erdbahn oder Ekliptik hat; diese Neigung beträgt 231/2°, und sie bedingt außer der Ungleichheit der Tage und Nächte in Verbindung mit dem Laufe der E. um die Sonne auch den Wechsel der Jahreszeiten und die Verschiedenheit der Klimate. Tag- und Nachtgleiche während des ganzen Jahres findet nur unter dem Aequator statt, an allen andern Punkten der E. bloß an 2 Tagen des Jahres, am 21. März u. 23. Septbr., wenn die Sonne im Aequator steht; längsten Tag haben wir auf der nördl. Halbkugel den 21. Juni, kürzesten Tag den 21. Dezbr., umgekehrt auf der südl. - Die 2. Bewegung der E. ist ihr jährlicher Lauf um die Sonne. Die irrige Annahme, daß die E. ruhe und die Sonne sich um dieselbe bewege, galt bis ins 16. Jahrh., wo dann Kopernikus in seinem neuen Systeme die richtige Stellung der Sonne als Mittelpunkt der Bahnen aller Planeten, also auch der E., lehrte. Diese Bewegung der E. geschieht, gleich der aller andern Planeten, ebenfalls von Westen nach Osten, und die Bahn, welche die E. hiebei beschreibt und in 3651/4 Tagen zurücklegt, ist eine vom Kreise wenig ab weichende Ellipse, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Die E. ist daher zu Zeiten der Sonne näher als zu andern, und zwar am nächsten zu Anfang des Jahres, im Winter, am entferntesten um die Mitte des Jahres; der Unterschied ist indeß zu klein, als daß er auf die Wärme influiren könnte. Die kleinste Entfernung der E. von der Sonne beträgt 20322000, die größte über 21 Mill., die mittlere 20682000 Meilen, der ganze Umfang der Erdbahn 131 Mill. Meilen, so daß die E. in 1 Sekunde über 4 Meilen zurücklegt. - Der größere Theil der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, indem das Meer 6900000 #M. einnimmt, also über 2/3 für das feste Land bleiben somit gegen 2400000 #M., nicht ganz 1/3. Das Erdinnere ist uns unbekannt. Vergleicht man indeß die mittlere Dichtigkeit des Erdganzen, = 51/2, mit der mittleren Dichtigkeit der bekannten Erdkruste, = 21/2, so ergibt sich, daß das Innere der E. aus weit dichteren Stoffen bestehen müsse, als die äußere Kruste, und die Dichtigkeit dieser centralen Massen muß 51/2 noch übersteigen. Je tiefer in die E. eingedrungen wird, um so höher steigt die Temperatur.


Erdeicheln, sind die Wurzelknollen einer Platterbsenart (Lathyrus tuberosus) mit schönen rosenrothen Schmetterlingsblumen, die unter dem Getreide da und dort wild wächst.


Erdelyi, Johann, ungar. Dichter u. Schriftsteller, geb. 1814 zu Kazos; von ihm: "Gedichte" (Ofen 1844); "Volkslieder und Sagen" (Pesth 1846).


Erden, Erdarten, unverbrennliche, in Wasser unlösliche Stoffe; als Metalloxyde von der neueren Chemie erkannt, heißen die E. eigentliche E. (Kieselerde, Thonerde, Glycinerde, Zirkonerde, Yttererde etc.); alkalische E., die im Wasser löslichen (Kalk, Baryt, Strontian, Magnesia); E. im gewöhnlichen Sprachgebrauche, s. d.


Erdfall, Bergsturz, Landschlüpf, nennt man die gewöhnlich plötzlich erfolgenden localen Senkungen des Erdreichs in

sein körperlicher Inhalt 2650 Mill. Kubikmeilen. – Die E. hat wie alle Planeten eine doppelte Bewegung, nämlich um ihre Achse und um die Sonne. Die erstere, die Drehung um ihre eigene Achse, geschieht von Westen nach Osten in 24 St., genauer in 23 St. 56 Min. 4 Sek. mittlerer Zeit. Beweise für diese rotirende Bewegung der E. sind ihre Abplattung an den Polen, die östl. Abweichung aus bedeutender Höhe fallender Körper, und besonders das Experiment mit dem Pendel nach Léon Foucault. Die Achsendrehung der E. erzeugt die Erdachse, deren Endpunkte die beiden Pole sind. Nach den Polen richtet sich die Annahme verschiedener, zur Orientirung auf der Erdoberfläche dienender Linien; diese sind der Aequator, die Meridiane, die Parallelkreise (s. d. Art.), unter den letztern als ausgezeichnet die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise. Die Achsendrehung der E. ist die Ursache von Tag und Nacht; beide sind in ihrer Länge an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten sehr verschieden, was seinen Grund in der schiefen Stellung der Erdachse zur Erdbahn oder Ekliptik hat; diese Neigung beträgt 231/2°, und sie bedingt außer der Ungleichheit der Tage und Nächte in Verbindung mit dem Laufe der E. um die Sonne auch den Wechsel der Jahreszeiten und die Verschiedenheit der Klimate. Tag- und Nachtgleiche während des ganzen Jahres findet nur unter dem Aequator statt, an allen andern Punkten der E. bloß an 2 Tagen des Jahres, am 21. März u. 23. Septbr., wenn die Sonne im Aequator steht; längsten Tag haben wir auf der nördl. Halbkugel den 21. Juni, kürzesten Tag den 21. Dezbr., umgekehrt auf der südl. – Die 2. Bewegung der E. ist ihr jährlicher Lauf um die Sonne. Die irrige Annahme, daß die E. ruhe und die Sonne sich um dieselbe bewege, galt bis ins 16. Jahrh., wo dann Kopernikus in seinem neuen Systeme die richtige Stellung der Sonne als Mittelpunkt der Bahnen aller Planeten, also auch der E., lehrte. Diese Bewegung der E. geschieht, gleich der aller andern Planeten, ebenfalls von Westen nach Osten, und die Bahn, welche die E. hiebei beschreibt und in 3651/4 Tagen zurücklegt, ist eine vom Kreise wenig ab weichende Ellipse, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Die E. ist daher zu Zeiten der Sonne näher als zu andern, und zwar am nächsten zu Anfang des Jahres, im Winter, am entferntesten um die Mitte des Jahres; der Unterschied ist indeß zu klein, als daß er auf die Wärme influiren könnte. Die kleinste Entfernung der E. von der Sonne beträgt 20322000, die größte über 21 Mill., die mittlere 20682000 Meilen, der ganze Umfang der Erdbahn 131 Mill. Meilen, so daß die E. in 1 Sekunde über 4 Meilen zurücklegt. – Der größere Theil der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, indem das Meer 6900000 □M. einnimmt, also über 2/3 für das feste Land bleiben somit gegen 2400000 □M., nicht ganz 1/3. Das Erdinnere ist uns unbekannt. Vergleicht man indeß die mittlere Dichtigkeit des Erdganzen, = 51/2, mit der mittleren Dichtigkeit der bekannten Erdkruste, = 21/2, so ergibt sich, daß das Innere der E. aus weit dichteren Stoffen bestehen müsse, als die äußere Kruste, und die Dichtigkeit dieser centralen Massen muß 51/2 noch übersteigen. Je tiefer in die E. eingedrungen wird, um so höher steigt die Temperatur.


Erdeicheln, sind die Wurzelknollen einer Platterbsenart (Lathyrus tuberosus) mit schönen rosenrothen Schmetterlingsblumen, die unter dem Getreide da und dort wild wächst.


Erdélyi, Johann, ungar. Dichter u. Schriftsteller, geb. 1814 zu Kazos; von ihm: „Gedichte“ (Ofen 1844); „Volkslieder und Sagen“ (Pesth 1846).


Erden, Erdarten, unverbrennliche, in Wasser unlösliche Stoffe; als Metalloxyde von der neueren Chemie erkannt, heißen die E. eigentliche E. (Kieselerde, Thonerde, Glycinerde, Zirkonerde, Yttererde etc.); alkalische E., die im Wasser löslichen (Kalk, Baryt, Strontian, Magnesia); E. im gewöhnlichen Sprachgebrauche, s. d.


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[591/0592] sein körperlicher Inhalt 2650 Mill. Kubikmeilen. – Die E. hat wie alle Planeten eine doppelte Bewegung, nämlich um ihre Achse und um die Sonne. Die erstere, die Drehung um ihre eigene Achse, geschieht von Westen nach Osten in 24 St., genauer in 23 St. 56 Min. 4 Sek. mittlerer Zeit. Beweise für diese rotirende Bewegung der E. sind ihre Abplattung an den Polen, die östl. Abweichung aus bedeutender Höhe fallender Körper, und besonders das Experiment mit dem Pendel nach Léon Foucault. Die Achsendrehung der E. erzeugt die Erdachse, deren Endpunkte die beiden Pole sind. Nach den Polen richtet sich die Annahme verschiedener, zur Orientirung auf der Erdoberfläche dienender Linien; diese sind der Aequator, die Meridiane, die Parallelkreise (s. d. Art.), unter den letztern als ausgezeichnet die beiden Wendekreise und die beiden Polarkreise. Die Achsendrehung der E. ist die Ursache von Tag und Nacht; beide sind in ihrer Länge an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten sehr verschieden, was seinen Grund in der schiefen Stellung der Erdachse zur Erdbahn oder Ekliptik hat; diese Neigung beträgt 231/2°, und sie bedingt außer der Ungleichheit der Tage und Nächte in Verbindung mit dem Laufe der E. um die Sonne auch den Wechsel der Jahreszeiten und die Verschiedenheit der Klimate. Tag- und Nachtgleiche während des ganzen Jahres findet nur unter dem Aequator statt, an allen andern Punkten der E. bloß an 2 Tagen des Jahres, am 21. März u. 23. Septbr., wenn die Sonne im Aequator steht; längsten Tag haben wir auf der nördl. Halbkugel den 21. Juni, kürzesten Tag den 21. Dezbr., umgekehrt auf der südl. – Die 2. Bewegung der E. ist ihr jährlicher Lauf um die Sonne. Die irrige Annahme, daß die E. ruhe und die Sonne sich um dieselbe bewege, galt bis ins 16. Jahrh., wo dann Kopernikus in seinem neuen Systeme die richtige Stellung der Sonne als Mittelpunkt der Bahnen aller Planeten, also auch der E., lehrte. Diese Bewegung der E. geschieht, gleich der aller andern Planeten, ebenfalls von Westen nach Osten, und die Bahn, welche die E. hiebei beschreibt und in 3651/4 Tagen zurücklegt, ist eine vom Kreise wenig ab weichende Ellipse, in deren einem Brennpunkte die Sonne steht. Die E. ist daher zu Zeiten der Sonne näher als zu andern, und zwar am nächsten zu Anfang des Jahres, im Winter, am entferntesten um die Mitte des Jahres; der Unterschied ist indeß zu klein, als daß er auf die Wärme influiren könnte. Die kleinste Entfernung der E. von der Sonne beträgt 20322000, die größte über 21 Mill., die mittlere 20682000 Meilen, der ganze Umfang der Erdbahn 131 Mill. Meilen, so daß die E. in 1 Sekunde über 4 Meilen zurücklegt. – Der größere Theil der Erdoberfläche ist mit Wasser bedeckt, indem das Meer 6900000 □M. einnimmt, also über 2/3 für das feste Land bleiben somit gegen 2400000 □M., nicht ganz 1/3. Das Erdinnere ist uns unbekannt. Vergleicht man indeß die mittlere Dichtigkeit des Erdganzen, = 51/2, mit der mittleren Dichtigkeit der bekannten Erdkruste, = 21/2, so ergibt sich, daß das Innere der E. aus weit dichteren Stoffen bestehen müsse, als die äußere Kruste, und die Dichtigkeit dieser centralen Massen muß 51/2 noch übersteigen. Je tiefer in die E. eingedrungen wird, um so höher steigt die Temperatur. Erdeicheln, sind die Wurzelknollen einer Platterbsenart (Lathyrus tuberosus) mit schönen rosenrothen Schmetterlingsblumen, die unter dem Getreide da und dort wild wächst. Erdélyi, Johann, ungar. Dichter u. Schriftsteller, geb. 1814 zu Kazos; von ihm: „Gedichte“ (Ofen 1844); „Volkslieder und Sagen“ (Pesth 1846). Erden, Erdarten, unverbrennliche, in Wasser unlösliche Stoffe; als Metalloxyde von der neueren Chemie erkannt, heißen die E. eigentliche E. (Kieselerde, Thonerde, Glycinerde, Zirkonerde, Yttererde etc.); alkalische E., die im Wasser löslichen (Kalk, Baryt, Strontian, Magnesia); E. im gewöhnlichen Sprachgebrauche, s. d. Erdfall, Bergsturz, Landschlüpf, nennt man die gewöhnlich plötzlich erfolgenden localen Senkungen des Erdreichs in

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 591. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/592>, abgerufen am 22.11.2024.