Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.Folge mangelnder oder fehlerhafter Unterstützung. Sie werden veranlaßt theils durch Zerklüftung von Felsmassen, theils durch Erweichung einer geneigten Erdschichte, welche die Unterlage einer Bergmasse bildet, theils durch unterirdische Auswaschungen löslicher Gesteine, somit durch Bildung von Höhlen, welche zuletzt einstürzen. Diese letzte Art der Erdfälle bildet trichterförmige Vertiefungen. Erdferne, s. Apogäum. Erdfloh (Haltica), eine Gattung Käser aus der Abtheilung Tetrameren, mit dicken, starken, zum Hüpfen geschickten Hinterbeinen; klein, bunt, bekanntlich den Gewächsen schädlich. Der gemeine E. (H. oleracea), grün oder grünblau, punktirt, bis 2 Linien lang. - Der gestreifte E. (H. nemorum), bis 11/2 Lin. lang, sein punktirt, auf jeder Flügeldecke mit einem gelben Längsstreifen. - Man empfiehlt, bei Rüben-, Reps- und andern Kohlsaaten den Samen vor der Aussaat mit Schwefelblüte zu mischen (3 Loth Schwefelblüte auf 3 Pfund Saat) und mit demselben auszustreuen. In Belgien mischt man 24 Stunden vor der Saat zerstoßenen Knoblauch mit dem Leinsamen. Das Begießen der Pflanzen mit einem Absud von Wermuth ebenfalls empfohlen. Erdgalle, s. Galle. Erdgrille, Maulwurfsgrille, Werre, Reitwurm (Gryllus Gryllotalpa), bekanntes, höchst schädliches Insekt, welches einem Maulwurfe ähnlich unmittelbar unter der Oberfläche des Bodens seine Gänge gräbt. Die E. ist schwer zu vertilgen; mit dem meisten Erfolge wird strohiger Pferdsdünger im Herbste an Stellen, wo dieselbe häufig ist, eingegraben, in den sich die Insekten den Winter über hineinziehen und sofort im Frühjahr leicht vertilgt werden können; auch gießt man dieselben aus ihren Nesthöhlen heraus, indem man einen Löffel voll Oel und auf dieses so viel Wasser hinablaufen läßt, oft 1-2 Gießkannen voll, bis der Boden keines mehr einschluckt. Bald darauf kommt die E. heraus, ganz überzogen mit Oel, und kann so leicht getödtet werden. Die senkrecht und tief in die Erde hinab gehenden Nesthöhlen sind unschwer aufzufinden, wenn man mit dem Finger den Gängen nachfährt, bis man an eine Stelle kommt, wo sich der Kanal senkrecht in die Tiefe hinab verliert. Erdharz, s. Harz. Erdhaus, s. Treibhaus. Erding, Stadt im Kreise Oberbayern, Sitz eines Landgerichts, mit 1950 E., Wallfahrtskirche. Das E.er Moos umfaßt 5 #M. Erdkastanie, s. Erdnuß. Erdkobalt, Kobaltoker, erdige, grauschwarze, braune, ins Gelbe verlaufende Substanz, besteht aus Kobaltoxyd, welchem Manganoxyd, Eisenoxyd, Arsenik etc. beigemengt ist. Er findet sich zu Saalfeld in Thüringen, auf den Gruben St. Anton und Sophie im Schwarzwald etc., wird zur Smaltefabrikation benutzt. Erdkrabben, Landkrabben (Gecarcinus), Gattung der krebsartigen Gliederthiere aus der Ordnung der Krebse, mit herzförmigem dickem Bruststück, die Endglieder mit Stacheln besetzt; leben auf dem Lande in Löchern, aus denen sie nur des Abends hervorkommen. Merkwürdig durch ihre jährliche massenhafte Wanderung nach dem Meere, um daselbst Eier zu legen, wobei sie stets den kürzesten Weg wählen u. alle Hindernisse überwinden; der Boden ist dann oft zu tausenden von ihnen bedeckt. Gleich nach der Häutung soll ihr Fleisch am besten sein. Hieher gehört die E. im südl. Amerika (G. agricola), handgroß mit rother Schale. Erdl, Michael Pius, verdienter Anatom und Physiolog, geb. 1815, studierte in München, begleitete 1836 und 37 Schubert auf dessen Reise in den Orient, ward 1840 Privatdocent an der Universität in München, besonders für Physiologie u. vergleichende Anatomie, 1844 ordentlicher Professor, st. aber schon 1848. Viele Abhandlungen in gelehrten Journalen: "Ueber den Bau der Zähne bei den Wirbelthieren", "Ueber den innern Bau der Haare", "Ueber den Kreislauf der Infusorien", "Ueber die Fangarme der Polypen". Sein Hauptwerk aber und die Frucht seiner eifrigsten Studien und Untersuchungen ist "Die Entwicklung des Menschen u. des Hühnchens im Eie", Heft 1 und 2, München 1845-46, mit vielen Tafeln. Folge mangelnder oder fehlerhafter Unterstützung. Sie werden veranlaßt theils durch Zerklüftung von Felsmassen, theils durch Erweichung einer geneigten Erdschichte, welche die Unterlage einer Bergmasse bildet, theils durch unterirdische Auswaschungen löslicher Gesteine, somit durch Bildung von Höhlen, welche zuletzt einstürzen. Diese letzte Art der Erdfälle bildet trichterförmige Vertiefungen. Erdferne, s. Apogäum. Erdfloh (Haltica), eine Gattung Käser aus der Abtheilung Tetrameren, mit dicken, starken, zum Hüpfen geschickten Hinterbeinen; klein, bunt, bekanntlich den Gewächsen schädlich. Der gemeine E. (H. oleracea), grün oder grünblau, punktirt, bis 2 Linien lang. – Der gestreifte E. (H. nemorum), bis 11/2 Lin. lang, sein punktirt, auf jeder Flügeldecke mit einem gelben Längsstreifen. – Man empfiehlt, bei Rüben-, Reps- und andern Kohlsaaten den Samen vor der Aussaat mit Schwefelblüte zu mischen (3 Loth Schwefelblüte auf 3 Pfund Saat) und mit demselben auszustreuen. In Belgien mischt man 24 Stunden vor der Saat zerstoßenen Knoblauch mit dem Leinsamen. Das Begießen der Pflanzen mit einem Absud von Wermuth ebenfalls empfohlen. Erdgalle, s. Galle. Erdgrille, Maulwurfsgrille, Werre, Reitwurm (Gryllus Gryllotalpa), bekanntes, höchst schädliches Insekt, welches einem Maulwurfe ähnlich unmittelbar unter der Oberfläche des Bodens seine Gänge gräbt. Die E. ist schwer zu vertilgen; mit dem meisten Erfolge wird strohiger Pferdsdünger im Herbste an Stellen, wo dieselbe häufig ist, eingegraben, in den sich die Insekten den Winter über hineinziehen und sofort im Frühjahr leicht vertilgt werden können; auch gießt man dieselben aus ihren Nesthöhlen heraus, indem man einen Löffel voll Oel und auf dieses so viel Wasser hinablaufen läßt, oft 1–2 Gießkannen voll, bis der Boden keines mehr einschluckt. Bald darauf kommt die E. heraus, ganz überzogen mit Oel, und kann so leicht getödtet werden. Die senkrecht und tief in die Erde hinab gehenden Nesthöhlen sind unschwer aufzufinden, wenn man mit dem Finger den Gängen nachfährt, bis man an eine Stelle kommt, wo sich der Kanal senkrecht in die Tiefe hinab verliert. Erdharz, s. Harz. Erdhaus, s. Treibhaus. Erding, Stadt im Kreise Oberbayern, Sitz eines Landgerichts, mit 1950 E., Wallfahrtskirche. Das E.er Moos umfaßt 5 □M. Erdkastanie, s. Erdnuß. Erdkobalt, Kobaltoker, erdige, grauschwarze, braune, ins Gelbe verlaufende Substanz, besteht aus Kobaltoxyd, welchem Manganoxyd, Eisenoxyd, Arsenik etc. beigemengt ist. Er findet sich zu Saalfeld in Thüringen, auf den Gruben St. Anton und Sophie im Schwarzwald etc., wird zur Smaltefabrikation benutzt. Erdkrabben, Landkrabben (Gecarcinus), Gattung der krebsartigen Gliederthiere aus der Ordnung der Krebse, mit herzförmigem dickem Bruststück, die Endglieder mit Stacheln besetzt; leben auf dem Lande in Löchern, aus denen sie nur des Abends hervorkommen. Merkwürdig durch ihre jährliche massenhafte Wanderung nach dem Meere, um daselbst Eier zu legen, wobei sie stets den kürzesten Weg wählen u. alle Hindernisse überwinden; der Boden ist dann oft zu tausenden von ihnen bedeckt. Gleich nach der Häutung soll ihr Fleisch am besten sein. Hieher gehört die E. im südl. Amerika (G. agricola), handgroß mit rother Schale. Erdl, Michael Pius, verdienter Anatom und Physiolog, geb. 1815, studierte in München, begleitete 1836 und 37 Schubert auf dessen Reise in den Orient, ward 1840 Privatdocent an der Universität in München, besonders für Physiologie u. vergleichende Anatomie, 1844 ordentlicher Professor, st. aber schon 1848. Viele Abhandlungen in gelehrten Journalen: „Ueber den Bau der Zähne bei den Wirbelthieren“, „Ueber den innern Bau der Haare“, „Ueber den Kreislauf der Infusorien“, „Ueber die Fangarme der Polypen“. 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Bald darauf kommt die E. heraus, ganz überzogen mit Oel, und kann so leicht getödtet werden. Die senkrecht und tief in die Erde hinab gehenden Nesthöhlen sind unschwer aufzufinden, wenn man mit dem Finger den Gängen nachfährt, bis man an eine Stelle kommt, wo sich der Kanal senkrecht in die Tiefe hinab verliert.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Erdharz</hi>, s. Harz.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Erdhaus</hi>, s. Treibhaus.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Erding</hi>, Stadt im Kreise Oberbayern, Sitz eines Landgerichts, mit 1950 E., Wallfahrtskirche. Das E.er Moos umfaßt 5 □M.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Erdkastanie</hi>, s. 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Folge mangelnder oder fehlerhafter Unterstützung. Sie werden veranlaßt theils durch Zerklüftung von Felsmassen, theils durch Erweichung einer geneigten Erdschichte, welche die Unterlage einer Bergmasse bildet, theils durch unterirdische Auswaschungen löslicher Gesteine, somit durch Bildung von Höhlen, welche zuletzt einstürzen. Diese letzte Art der Erdfälle bildet trichterförmige Vertiefungen.
Erdferne, s. Apogäum.
Erdfloh (Haltica), eine Gattung Käser aus der Abtheilung Tetrameren, mit dicken, starken, zum Hüpfen geschickten Hinterbeinen; klein, bunt, bekanntlich den Gewächsen schädlich. Der gemeine E. (H. oleracea), grün oder grünblau, punktirt, bis 2 Linien lang. – Der gestreifte E. (H. nemorum), bis 11/2 Lin. lang, sein punktirt, auf jeder Flügeldecke mit einem gelben Längsstreifen. – Man empfiehlt, bei Rüben-, Reps- und andern Kohlsaaten den Samen vor der Aussaat mit Schwefelblüte zu mischen (3 Loth Schwefelblüte auf 3 Pfund Saat) und mit demselben auszustreuen. In Belgien mischt man 24 Stunden vor der Saat zerstoßenen Knoblauch mit dem Leinsamen. Das Begießen der Pflanzen mit einem Absud von Wermuth ebenfalls empfohlen.
Erdgalle, s. Galle.
Erdgrille, Maulwurfsgrille, Werre, Reitwurm (Gryllus Gryllotalpa), bekanntes, höchst schädliches Insekt, welches einem Maulwurfe ähnlich unmittelbar unter der Oberfläche des Bodens seine Gänge gräbt. Die E. ist schwer zu vertilgen; mit dem meisten Erfolge wird strohiger Pferdsdünger im Herbste an Stellen, wo dieselbe häufig ist, eingegraben, in den sich die Insekten den Winter über hineinziehen und sofort im Frühjahr leicht vertilgt werden können; auch gießt man dieselben aus ihren Nesthöhlen heraus, indem man einen Löffel voll Oel und auf dieses so viel Wasser hinablaufen läßt, oft 1–2 Gießkannen voll, bis der Boden keines mehr einschluckt. Bald darauf kommt die E. heraus, ganz überzogen mit Oel, und kann so leicht getödtet werden. Die senkrecht und tief in die Erde hinab gehenden Nesthöhlen sind unschwer aufzufinden, wenn man mit dem Finger den Gängen nachfährt, bis man an eine Stelle kommt, wo sich der Kanal senkrecht in die Tiefe hinab verliert.
Erdharz, s. Harz.
Erdhaus, s. Treibhaus.
Erding, Stadt im Kreise Oberbayern, Sitz eines Landgerichts, mit 1950 E., Wallfahrtskirche. Das E.er Moos umfaßt 5 □M.
Erdkastanie, s. Erdnuß.
Erdkobalt, Kobaltoker, erdige, grauschwarze, braune, ins Gelbe verlaufende Substanz, besteht aus Kobaltoxyd, welchem Manganoxyd, Eisenoxyd, Arsenik etc. beigemengt ist. Er findet sich zu Saalfeld in Thüringen, auf den Gruben St. Anton und Sophie im Schwarzwald etc., wird zur Smaltefabrikation benutzt.
Erdkrabben, Landkrabben (Gecarcinus), Gattung der krebsartigen Gliederthiere aus der Ordnung der Krebse, mit herzförmigem dickem Bruststück, die Endglieder mit Stacheln besetzt; leben auf dem Lande in Löchern, aus denen sie nur des Abends hervorkommen. Merkwürdig durch ihre jährliche massenhafte Wanderung nach dem Meere, um daselbst Eier zu legen, wobei sie stets den kürzesten Weg wählen u. alle Hindernisse überwinden; der Boden ist dann oft zu tausenden von ihnen bedeckt. Gleich nach der Häutung soll ihr Fleisch am besten sein. Hieher gehört die E. im südl. Amerika (G. agricola), handgroß mit rother Schale.
Erdl, Michael Pius, verdienter Anatom und Physiolog, geb. 1815, studierte in München, begleitete 1836 und 37 Schubert auf dessen Reise in den Orient, ward 1840 Privatdocent an der Universität in München, besonders für Physiologie u. vergleichende Anatomie, 1844 ordentlicher Professor, st. aber schon 1848. Viele Abhandlungen in gelehrten Journalen: „Ueber den Bau der Zähne bei den Wirbelthieren“, „Ueber den innern Bau der Haare“, „Ueber den Kreislauf der Infusorien“, „Ueber die Fangarme der Polypen“. Sein Hauptwerk aber und die Frucht seiner eifrigsten Studien und Untersuchungen ist „Die Entwicklung des Menschen u. des Hühnchens im Eie“, Heft 1 und 2, München 1845–46, mit vielen Tafeln.
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