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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Dreibrunnen. - E. war schon in heidnischer Zeit eine Stadt, Bonifaz stiftete hier 741 ein Bisthum für das fränkische Nordthüringen, doch verlor es rasch seine Selbstständigkeit u. wurde von Mainz aus verwaltet. Die Stadt gehörte zur Hansa und zählte im 15. Jahrh. gegen 60000 E., kam aber durch Brand und Pest, durch das "tolle Jahr" 1509, die Studententumulte von 1480 und 1510, sowie durch die Reformation herab. Die Kurfürsten von Mainz erlangten Landeshoheit u. 1648 Anerkennung als unumschränkte Herren des Fürstenthums E., d. h. der Stadt und ihres Gebietes. E. fiel 1803 an Preußen, war 1806 bis 13 von Franzosen besetzt, wo die Preußen die Stadt und 1814 die Citadellen, den Petersberg und die Cyriaksburg, durch Capitulation wieder eroberten. Die Universität E., als die 5. unter den deutschen 1392 eröffnet, zählte 1455 noch 538 Studenten, aber 1523 nur 34, 1524 24, 1525 21 und 1526 gar nur 14 Immatriculierte und von 1520-1689 kam nicht Eine Doktorpromotion in der theolog. Fakultät vor. Gustav Adolf vermochte die Universität nicht zu heben, dagegen blühte sie im 18. Jahrh. durch die Kurfürsten von Mainz wieder auf, zählte 179244 Lehrer, ward jedoch 1816 aufgehoben. - Im Frühling 1850 tagte in E. das Parlament für die zur Union zusammengetretenen Staaten.


Erga schedam, lat., gegen Erlaubnißschein (verbotene Bücher beziehen).


Ergasterium, griech.-lat., Werkstätte; Arbeitshaus.


Ergastulum, bei den Römern die Wohnung der Sklaven auf dem Lande, gewöhnlich unter der Erde, also eigentliche Bagnos, wo die Sklaven die Nacht angefesselt zubrachten; daher Gefängniß mit harter Arbeit.


Ergo, lat., also, folglich.


Ergolz, Nebenfluß des Rheins in Baselland, entspringt an der Schafmatt, fließt an Liestal vorbei und mündet bei Augst.


Ergot, Ergotin, s. Mutterkorn.


Erhaben, ist im ästhetischen Sinn dasjenige, mit welchem verglichen alles Andere klein ist, deßwegen macht es den Eindruck überwältigender Größe. Die Natur zeigt Erhabenheit z. B. im Sternenhimmel; in der geistigen Sphäre erscheint es als Erzeugniß der Kunst, z. B. der Kölner Dom, oder als sittliche Größe, z. B. bei Menschen, die sich für ihre Mitmenschen mit freiem, wohlüberlegtem Entschlusse geopfert haben. Das E.e ist zugleich erhebend; in der Natur, sofern es den Menschen zu Gott führt, zu dem allmächtigen Schöpfer u. allgütigen Erhalter, der des Menschen nie vergißt; das Sittlich-E.e aber begeistert als Beispiel, was der Mensch Großes vollbringen kann, u. stärkt den Willen. Die Gegensätze des E.en sind das Schreckliche und das Lächerliche.


Erhard, St., Arionard, Nerard, ein Bruder des Bischofs Hidulf von Trier, wahrscheinlich ein Wanderbischof, der nach Emmerans (s. d. Art.) Tode das Bisthum Regensburg einige Zeit verwaltete, laut Mabillon das Nonnenkloster Niedermünster stiftete, darin begraben und als Heiliger verehrt wurde. Gedächtnißtag 8. Januar.


Erhard, Name einiger neuern Schriftsteller. - E., Joh. Benjamin, geb. 1766 zu Nürnberg, 1792 praktischer Arzt daselbst, seit 1799 zu Berlin, wo er 1827 als Obermedicinalrath st. Er war größtentheils Autodidakt, schrieb in Schillers Horen und Niethammers philosoph. Journal; seine erste größere Schrift handelte "Ueber das Recht des Volkes zu einer Revolution", welches Recht er entschieden verneinte, seine letzte "Ueber freiwillige Knechtschaft u. Alleinherrschaft". - E., Heinrich August, geb. 1793 zu Erfurt, machte 1815 den Feldzug nach Frankreich als Arzt mit, wurde aber nachher Bibliothekar, Archivar, 1834 Director des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde und st. 1851 zu Münster. Schrieb Vieles, namentlich eine Geschichte von Erfurt, von Münster, betheiligte sich an Zeitschriften für Geschichtkunde u. lieferte die ersten 2 Bände der "Regesta historiae Westphaliae", Münster 1847-51.


Ericaceae, die Familie der Haidesträucher, aus der jede Gattung ausgezeichnet schön ist. - Erste Unterabtheilung die ächten Ericeen mit der

Dreibrunnen. – E. war schon in heidnischer Zeit eine Stadt, Bonifaz stiftete hier 741 ein Bisthum für das fränkische Nordthüringen, doch verlor es rasch seine Selbstständigkeit u. wurde von Mainz aus verwaltet. Die Stadt gehörte zur Hansa und zählte im 15. Jahrh. gegen 60000 E., kam aber durch Brand und Pest, durch das „tolle Jahr“ 1509, die Studententumulte von 1480 und 1510, sowie durch die Reformation herab. Die Kurfürsten von Mainz erlangten Landeshoheit u. 1648 Anerkennung als unumschränkte Herren des Fürstenthums E., d. h. der Stadt und ihres Gebietes. E. fiel 1803 an Preußen, war 1806 bis 13 von Franzosen besetzt, wo die Preußen die Stadt und 1814 die Citadellen, den Petersberg und die Cyriaksburg, durch Capitulation wieder eroberten. Die Universität E., als die 5. unter den deutschen 1392 eröffnet, zählte 1455 noch 538 Studenten, aber 1523 nur 34, 1524 24, 1525 21 und 1526 gar nur 14 Immatriculierte und von 1520–1689 kam nicht Eine Doktorpromotion in der theolog. Fakultät vor. Gustav Adolf vermochte die Universität nicht zu heben, dagegen blühte sie im 18. Jahrh. durch die Kurfürsten von Mainz wieder auf, zählte 179244 Lehrer, ward jedoch 1816 aufgehoben. – Im Frühling 1850 tagte in E. das Parlament für die zur Union zusammengetretenen Staaten.


Erga schedam, lat., gegen Erlaubnißschein (verbotene Bücher beziehen).


Ergasterium, griech.-lat., Werkstätte; Arbeitshaus.


Ergastulum, bei den Römern die Wohnung der Sklaven auf dem Lande, gewöhnlich unter der Erde, also eigentliche Bagnos, wo die Sklaven die Nacht angefesselt zubrachten; daher Gefängniß mit harter Arbeit.


Ergo, lat., also, folglich.


Ergolz, Nebenfluß des Rheins in Baselland, entspringt an der Schafmatt, fließt an Liestal vorbei und mündet bei Augst.


Ergot, Ergotin, s. Mutterkorn.


Erhaben, ist im ästhetischen Sinn dasjenige, mit welchem verglichen alles Andere klein ist, deßwegen macht es den Eindruck überwältigender Größe. Die Natur zeigt Erhabenheit z. B. im Sternenhimmel; in der geistigen Sphäre erscheint es als Erzeugniß der Kunst, z. B. der Kölner Dom, oder als sittliche Größe, z. B. bei Menschen, die sich für ihre Mitmenschen mit freiem, wohlüberlegtem Entschlusse geopfert haben. Das E.e ist zugleich erhebend; in der Natur, sofern es den Menschen zu Gott führt, zu dem allmächtigen Schöpfer u. allgütigen Erhalter, der des Menschen nie vergißt; das Sittlich-E.e aber begeistert als Beispiel, was der Mensch Großes vollbringen kann, u. stärkt den Willen. Die Gegensätze des E.en sind das Schreckliche und das Lächerliche.


Erhard, St., Arionard, Nerard, ein Bruder des Bischofs Hidulf von Trier, wahrscheinlich ein Wanderbischof, der nach Emmerans (s. d. Art.) Tode das Bisthum Regensburg einige Zeit verwaltete, laut Mabillon das Nonnenkloster Niedermünster stiftete, darin begraben und als Heiliger verehrt wurde. Gedächtnißtag 8. Januar.


Erhard, Name einiger neuern Schriftsteller. – E., Joh. Benjamin, geb. 1766 zu Nürnberg, 1792 praktischer Arzt daselbst, seit 1799 zu Berlin, wo er 1827 als Obermedicinalrath st. Er war größtentheils Autodidakt, schrieb in Schillers Horen und Niethammers philosoph. Journal; seine erste größere Schrift handelte „Ueber das Recht des Volkes zu einer Revolution“, welches Recht er entschieden verneinte, seine letzte „Ueber freiwillige Knechtschaft u. Alleinherrschaft“. – E., Heinrich August, geb. 1793 zu Erfurt, machte 1815 den Feldzug nach Frankreich als Arzt mit, wurde aber nachher Bibliothekar, Archivar, 1834 Director des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde und st. 1851 zu Münster. Schrieb Vieles, namentlich eine Geschichte von Erfurt, von Münster, betheiligte sich an Zeitschriften für Geschichtkunde u. lieferte die ersten 2 Bände der „Regesta historiae Westphaliae“, Münster 1847–51.


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[596/0597] Dreibrunnen. – E. war schon in heidnischer Zeit eine Stadt, Bonifaz stiftete hier 741 ein Bisthum für das fränkische Nordthüringen, doch verlor es rasch seine Selbstständigkeit u. wurde von Mainz aus verwaltet. Die Stadt gehörte zur Hansa und zählte im 15. Jahrh. gegen 60000 E., kam aber durch Brand und Pest, durch das „tolle Jahr“ 1509, die Studententumulte von 1480 und 1510, sowie durch die Reformation herab. Die Kurfürsten von Mainz erlangten Landeshoheit u. 1648 Anerkennung als unumschränkte Herren des Fürstenthums E., d. h. der Stadt und ihres Gebietes. E. fiel 1803 an Preußen, war 1806 bis 13 von Franzosen besetzt, wo die Preußen die Stadt und 1814 die Citadellen, den Petersberg und die Cyriaksburg, durch Capitulation wieder eroberten. Die Universität E., als die 5. unter den deutschen 1392 eröffnet, zählte 1455 noch 538 Studenten, aber 1523 nur 34, 1524 24, 1525 21 und 1526 gar nur 14 Immatriculierte und von 1520–1689 kam nicht Eine Doktorpromotion in der theolog. Fakultät vor. Gustav Adolf vermochte die Universität nicht zu heben, dagegen blühte sie im 18. Jahrh. durch die Kurfürsten von Mainz wieder auf, zählte 179244 Lehrer, ward jedoch 1816 aufgehoben. – Im Frühling 1850 tagte in E. das Parlament für die zur Union zusammengetretenen Staaten. Erga schedam, lat., gegen Erlaubnißschein (verbotene Bücher beziehen). Ergasterium, griech.-lat., Werkstätte; Arbeitshaus. Ergastulum, bei den Römern die Wohnung der Sklaven auf dem Lande, gewöhnlich unter der Erde, also eigentliche Bagnos, wo die Sklaven die Nacht angefesselt zubrachten; daher Gefängniß mit harter Arbeit. Ergo, lat., also, folglich. Ergolz, Nebenfluß des Rheins in Baselland, entspringt an der Schafmatt, fließt an Liestal vorbei und mündet bei Augst. Ergot, Ergotin, s. Mutterkorn. Erhaben, ist im ästhetischen Sinn dasjenige, mit welchem verglichen alles Andere klein ist, deßwegen macht es den Eindruck überwältigender Größe. Die Natur zeigt Erhabenheit z. B. im Sternenhimmel; in der geistigen Sphäre erscheint es als Erzeugniß der Kunst, z. B. der Kölner Dom, oder als sittliche Größe, z. B. bei Menschen, die sich für ihre Mitmenschen mit freiem, wohlüberlegtem Entschlusse geopfert haben. Das E.e ist zugleich erhebend; in der Natur, sofern es den Menschen zu Gott führt, zu dem allmächtigen Schöpfer u. allgütigen Erhalter, der des Menschen nie vergißt; das Sittlich-E.e aber begeistert als Beispiel, was der Mensch Großes vollbringen kann, u. stärkt den Willen. Die Gegensätze des E.en sind das Schreckliche und das Lächerliche. Erhard, St., Arionard, Nerard, ein Bruder des Bischofs Hidulf von Trier, wahrscheinlich ein Wanderbischof, der nach Emmerans (s. d. Art.) Tode das Bisthum Regensburg einige Zeit verwaltete, laut Mabillon das Nonnenkloster Niedermünster stiftete, darin begraben und als Heiliger verehrt wurde. Gedächtnißtag 8. Januar. Erhard, Name einiger neuern Schriftsteller. – E., Joh. Benjamin, geb. 1766 zu Nürnberg, 1792 praktischer Arzt daselbst, seit 1799 zu Berlin, wo er 1827 als Obermedicinalrath st. Er war größtentheils Autodidakt, schrieb in Schillers Horen und Niethammers philosoph. Journal; seine erste größere Schrift handelte „Ueber das Recht des Volkes zu einer Revolution“, welches Recht er entschieden verneinte, seine letzte „Ueber freiwillige Knechtschaft u. Alleinherrschaft“. – E., Heinrich August, geb. 1793 zu Erfurt, machte 1815 den Feldzug nach Frankreich als Arzt mit, wurde aber nachher Bibliothekar, Archivar, 1834 Director des Vereins für Geschichte und Alterthumskunde und st. 1851 zu Münster. Schrieb Vieles, namentlich eine Geschichte von Erfurt, von Münster, betheiligte sich an Zeitschriften für Geschichtkunde u. lieferte die ersten 2 Bände der „Regesta historiae Westphaliae“, Münster 1847–51. Ericaceae, die Familie der Haidesträucher, aus der jede Gattung ausgezeichnet schön ist. – Erste Unterabtheilung die ächten Ericeen mit der

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/597>, abgerufen am 29.06.2024.