Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.st. d. 26. August 1486, nachdem er am 28. August 1485 mit seinem Bruder Sachsen getheilt hatte. Ernst I., Stifter des gothaischen herzogl. Hauses in seinen Zweigen, geb. 1601 zu Altenburg, der zweitjüngste von den 9 Brüdern Bernhards von Weimar, focht zuerst unter Gustav Adolf, trat nach der Schlacht von Nördlingen dem Prager Frieden bei u. wußte von da an sein Ländchen von den Drangsalen des Krieges und dem beherrschenden Einflusse der Großmächte zu bewahren; st. 1675, 7 Söhne, die Stifter eben so vieler Linien, hinterlassend. - E. II., Herzog zu Sachsen-Gotha und Altenburg, geb. 1745, gest. 1804, ordnete die Staatshaushaltung, gründete die Sternwarte auf dem Seeberge, zeichnete sich als Mathematiker u. Schachspieler aus. - E. III., Herzog zu Sachsen-Koburg-Gotha, geb. 1784, gest. 1844, in der Politik Nachfolger E. II., erhielt 1815 das überrheinische Fürstenthum Lichtenberg, das er um 2 Mill. Thlr. 1834 an Preußen verkaufte; er ist Vater des Prinzen Albert, Gemahls der Königin Victoria, und E. IV., geb. 21. Juni 1818; er machte 1849 den Feldzug gegen die Dänen mit, war am 5. April bei Eckernförde Obercommandant, arbeitete hierauf für die preuß. Unionspolitik u. soll 1854 in der orientalischen Frage keine unbedeutende Stellung zwischen St. Petersburg, Berlin u. London einnehmen. Freund der Künste, besonders der Musik, componirte er die Opern "Zayre" u. "Casilda". Ernst August, König von Hannover, geb. 3. Juni 1771, 5. Sohn des engl. Königs Georg III., führte als engl. Prinz den Titel Herzog von Cumberland, studierte 1786-90 zu Göttingen, focht 1793-95 als Reiteroberst gegen die Franzosen, erwarb sich jedoch als Student und Soldat wenig Lob. In England hielt er sich zu den Hochtorys, war bis 1826 Großmeister der Oranienlogen, jedoch durch seine Haltung selbst den besonnenern Parteigenossen zuwider, hielt sich auch, besonders wenn keine Parlamentssitzung war, nicht in England, sondern gewöhnlich zu Berlin auf. Den 20. Juni 1837 wurde er König von Hannover und warf die von seinem Bruder gegebene Staatsverfassung um, die allerdings E. A. nie anerkannt hatte. Er bewies jedoch als König Einsicht und Kraft, und als er 1848 dem Sturme nachgab, geschah es in einer Weise, die ihm u. dem Lande Achtung erwarb; er st. 18. Nov. 1851. Ernstthal, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, im Anfang des 18. Jahrh. von dem Grafen Ernst von Schönburg erbaut, hat 3400 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei. Eroberung, die Erwerbung durch Waffengewalt; das so erworbene Gebiet wird rechtlicher Besitz, wenn der frühere Eigenthümer durch eine Akte darauf verzichtet. Erodiren, lat.-deutsch, nagen, ätzen, beizen; erodentia, Aetzmittel; Erosion, die Aetzung. Erodium, s. Geraniaceae. Eros, griech., lat. Amor, der Gott der Liebe, in der ältesten griech. Mythologie eine die Welt aus dem Chaos bildende Macht, in der späteren der Gott der natürlichen Liebe, von den Künstlern in der Schönheit des blühenden Jünglingsalters dargestellt; zuletzt wurde er zu dem Kinde mit den bekannten Attributen gemacht, das eher die Launen der Liebe als ihren schwärmerischen Ernst repräsentirt. Erotema, griech., Frage; E.tik, die Kunst zu fragen; e.tisch, fragweise. Erotidien, Feste des Eros od. Amor, besonders zu Thespiä glänzend gefeiert. Erotik, griech., die Lehre und Kunst der Liebe. E.er, der oder die Dichter der Liebe, näher die Sänger leichter, anmuthiger Liebeslieder im Geiste des Anakreon, Alkäus, der Sappho, im engsten Sinne die den ersten christl. Jahrh. und somit dem Zerfall der antiken Welt und Poesie angehörenden Verfasser von Mährchen, Romanen und Briefen, welche sinnliche Liebe, deren Ausartung in allen Formen und Graden schilderten und deren Namen und Bruchstücke vorzüglich durch Photius erhalten wurden. Aristides aus Milet schrieb "Milesische Mährchen", Jamblichus aus Syrien "Babylonische Geschichten", in denen bereits eine der im Mittelalter beliebten st. d. 26. August 1486, nachdem er am 28. August 1485 mit seinem Bruder Sachsen getheilt hatte. Ernst I., Stifter des gothaischen herzogl. Hauses in seinen Zweigen, geb. 1601 zu Altenburg, der zweitjüngste von den 9 Brüdern Bernhards von Weimar, focht zuerst unter Gustav Adolf, trat nach der Schlacht von Nördlingen dem Prager Frieden bei u. wußte von da an sein Ländchen von den Drangsalen des Krieges und dem beherrschenden Einflusse der Großmächte zu bewahren; st. 1675, 7 Söhne, die Stifter eben so vieler Linien, hinterlassend. – E. II., Herzog zu Sachsen-Gotha und Altenburg, geb. 1745, gest. 1804, ordnete die Staatshaushaltung, gründete die Sternwarte auf dem Seeberge, zeichnete sich als Mathematiker u. Schachspieler aus. – E. III., Herzog zu Sachsen-Koburg-Gotha, geb. 1784, gest. 1844, in der Politik Nachfolger E. II., erhielt 1815 das überrheinische Fürstenthum Lichtenberg, das er um 2 Mill. Thlr. 1834 an Preußen verkaufte; er ist Vater des Prinzen Albert, Gemahls der Königin Victoria, und E. IV., geb. 21. Juni 1818; er machte 1849 den Feldzug gegen die Dänen mit, war am 5. April bei Eckernförde Obercommandant, arbeitete hierauf für die preuß. Unionspolitik u. soll 1854 in der orientalischen Frage keine unbedeutende Stellung zwischen St. Petersburg, Berlin u. London einnehmen. Freund der Künste, besonders der Musik, componirte er die Opern „Zayre“ u. „Casilda“. Ernst August, König von Hannover, geb. 3. Juni 1771, 5. Sohn des engl. Königs Georg III., führte als engl. Prinz den Titel Herzog von Cumberland, studierte 1786–90 zu Göttingen, focht 1793–95 als Reiteroberst gegen die Franzosen, erwarb sich jedoch als Student und Soldat wenig Lob. In England hielt er sich zu den Hochtorys, war bis 1826 Großmeister der Oranienlogen, jedoch durch seine Haltung selbst den besonnenern Parteigenossen zuwider, hielt sich auch, besonders wenn keine Parlamentssitzung war, nicht in England, sondern gewöhnlich zu Berlin auf. Den 20. Juni 1837 wurde er König von Hannover und warf die von seinem Bruder gegebene Staatsverfassung um, die allerdings E. A. nie anerkannt hatte. Er bewies jedoch als König Einsicht und Kraft, und als er 1848 dem Sturme nachgab, geschah es in einer Weise, die ihm u. dem Lande Achtung erwarb; er st. 18. Nov. 1851. Ernstthal, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, im Anfang des 18. Jahrh. von dem Grafen Ernst von Schönburg erbaut, hat 3400 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei. Eroberung, die Erwerbung durch Waffengewalt; das so erworbene Gebiet wird rechtlicher Besitz, wenn der frühere Eigenthümer durch eine Akte darauf verzichtet. Erodiren, lat.-deutsch, nagen, ätzen, beizen; erodentia, Aetzmittel; Erosion, die Aetzung. Erodium, s. Geraniaceae. Eros, griech., lat. Amor, der Gott der Liebe, in der ältesten griech. Mythologie eine die Welt aus dem Chaos bildende Macht, in der späteren der Gott der natürlichen Liebe, von den Künstlern in der Schönheit des blühenden Jünglingsalters dargestellt; zuletzt wurde er zu dem Kinde mit den bekannten Attributen gemacht, das eher die Launen der Liebe als ihren schwärmerischen Ernst repräsentirt. Erotema, griech., Frage; E.tik, die Kunst zu fragen; e.tisch, fragweise. Erotidien, Feste des Eros od. Amor, besonders zu Thespiä glänzend gefeiert. Erotik, griech., die Lehre und Kunst der Liebe. E.er, der oder die Dichter der Liebe, näher die Sänger leichter, anmuthiger Liebeslieder im Geiste des Anakreon, Alkäus, der Sappho, im engsten Sinne die den ersten christl. Jahrh. und somit dem Zerfall der antiken Welt und Poesie angehörenden Verfasser von Mährchen, Romanen und Briefen, welche sinnliche Liebe, deren Ausartung in allen Formen und Graden schilderten und deren Namen und Bruchstücke vorzüglich durch Photius erhalten wurden. Aristides aus Milet schrieb „Milesische Mährchen“, Jamblichus aus Syrien „Babylonische Geschichten“, in denen bereits eine der im Mittelalter beliebten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0603" n="602"/> st. d. 26. August 1486, nachdem er am 28. August 1485 mit seinem Bruder Sachsen getheilt hatte.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ernst I.</hi>, Stifter des gothaischen herzogl. 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April bei Eckernförde Obercommandant, arbeitete hierauf für die preuß. Unionspolitik u. soll 1854 in der orientalischen Frage keine unbedeutende Stellung zwischen St. Petersburg, Berlin u. London einnehmen. Freund der Künste, besonders der Musik, componirte er die Opern „Zayre“ u. „Casilda“.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ernst August</hi>, König von Hannover, geb. 3. Juni 1771, 5. Sohn des engl. Königs Georg III., führte als engl. Prinz den Titel Herzog von Cumberland, studierte 1786–90 zu Göttingen, focht 1793–95 als Reiteroberst gegen die Franzosen, erwarb sich jedoch als Student und Soldat wenig Lob. In England hielt er sich zu den Hochtorys, war bis 1826 Großmeister der Oranienlogen, jedoch durch seine Haltung selbst den besonnenern Parteigenossen zuwider, hielt sich auch, besonders wenn keine Parlamentssitzung war, nicht in England, sondern gewöhnlich zu Berlin auf. Den 20. Juni 1837 wurde er König von Hannover und warf die von seinem Bruder gegebene Staatsverfassung um, die allerdings E. A. nie anerkannt hatte. Er bewies jedoch als König Einsicht und Kraft, und als er 1848 dem Sturme nachgab, geschah es in einer Weise, die ihm u. dem Lande Achtung erwarb; er st. 18. Nov. 1851.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Ernstthal</hi>, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, im Anfang des 18. 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st. d. 26. August 1486, nachdem er am 28. August 1485 mit seinem Bruder Sachsen getheilt hatte.
Ernst I., Stifter des gothaischen herzogl. Hauses in seinen Zweigen, geb. 1601 zu Altenburg, der zweitjüngste von den 9 Brüdern Bernhards von Weimar, focht zuerst unter Gustav Adolf, trat nach der Schlacht von Nördlingen dem Prager Frieden bei u. wußte von da an sein Ländchen von den Drangsalen des Krieges und dem beherrschenden Einflusse der Großmächte zu bewahren; st. 1675, 7 Söhne, die Stifter eben so vieler Linien, hinterlassend. – E. II., Herzog zu Sachsen-Gotha und Altenburg, geb. 1745, gest. 1804, ordnete die Staatshaushaltung, gründete die Sternwarte auf dem Seeberge, zeichnete sich als Mathematiker u. Schachspieler aus. – E. III., Herzog zu Sachsen-Koburg-Gotha, geb. 1784, gest. 1844, in der Politik Nachfolger E. II., erhielt 1815 das überrheinische Fürstenthum Lichtenberg, das er um 2 Mill. Thlr. 1834 an Preußen verkaufte; er ist Vater des Prinzen Albert, Gemahls der Königin Victoria, und E. IV., geb. 21. Juni 1818; er machte 1849 den Feldzug gegen die Dänen mit, war am 5. April bei Eckernförde Obercommandant, arbeitete hierauf für die preuß. Unionspolitik u. soll 1854 in der orientalischen Frage keine unbedeutende Stellung zwischen St. Petersburg, Berlin u. London einnehmen. Freund der Künste, besonders der Musik, componirte er die Opern „Zayre“ u. „Casilda“.
Ernst August, König von Hannover, geb. 3. Juni 1771, 5. Sohn des engl. Königs Georg III., führte als engl. Prinz den Titel Herzog von Cumberland, studierte 1786–90 zu Göttingen, focht 1793–95 als Reiteroberst gegen die Franzosen, erwarb sich jedoch als Student und Soldat wenig Lob. In England hielt er sich zu den Hochtorys, war bis 1826 Großmeister der Oranienlogen, jedoch durch seine Haltung selbst den besonnenern Parteigenossen zuwider, hielt sich auch, besonders wenn keine Parlamentssitzung war, nicht in England, sondern gewöhnlich zu Berlin auf. Den 20. Juni 1837 wurde er König von Hannover und warf die von seinem Bruder gegebene Staatsverfassung um, die allerdings E. A. nie anerkannt hatte. Er bewies jedoch als König Einsicht und Kraft, und als er 1848 dem Sturme nachgab, geschah es in einer Weise, die ihm u. dem Lande Achtung erwarb; er st. 18. Nov. 1851.
Ernstthal, sächs. Stadt im Kreisdirectionsbezirk Zwickau, im Anfang des 18. Jahrh. von dem Grafen Ernst von Schönburg erbaut, hat 3400 E., Baumwolleweberei und Strumpfwirkerei.
Eroberung, die Erwerbung durch Waffengewalt; das so erworbene Gebiet wird rechtlicher Besitz, wenn der frühere Eigenthümer durch eine Akte darauf verzichtet.
Erodiren, lat.-deutsch, nagen, ätzen, beizen; erodentia, Aetzmittel; Erosion, die Aetzung.
Erodium, s. Geraniaceae.
Eros, griech., lat. Amor, der Gott der Liebe, in der ältesten griech. Mythologie eine die Welt aus dem Chaos bildende Macht, in der späteren der Gott der natürlichen Liebe, von den Künstlern in der Schönheit des blühenden Jünglingsalters dargestellt; zuletzt wurde er zu dem Kinde mit den bekannten Attributen gemacht, das eher die Launen der Liebe als ihren schwärmerischen Ernst repräsentirt.
Erotema, griech., Frage; E.tik, die Kunst zu fragen; e.tisch, fragweise.
Erotidien, Feste des Eros od. Amor, besonders zu Thespiä glänzend gefeiert.
Erotik, griech., die Lehre und Kunst der Liebe. E.er, der oder die Dichter der Liebe, näher die Sänger leichter, anmuthiger Liebeslieder im Geiste des Anakreon, Alkäus, der Sappho, im engsten Sinne die den ersten christl. Jahrh. und somit dem Zerfall der antiken Welt und Poesie angehörenden Verfasser von Mährchen, Romanen und Briefen, welche sinnliche Liebe, deren Ausartung in allen Formen und Graden schilderten und deren Namen und Bruchstücke vorzüglich durch Photius erhalten wurden. Aristides aus Milet schrieb „Milesische Mährchen“, Jamblichus aus Syrien „Babylonische Geschichten“, in denen bereits eine der im Mittelalter beliebten
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