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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Anfang des Großmünsters - trat, erstand allmälig die Stadt Zürich.


Felix, Name von 5 Päpsten. F. I., wurde wahrscheinlich 269 Papst und durch Aurelian 274 Martyrer. - F. II., soll 355 durch die arianische Partei des Kaisers Constantius Papst geworden sein. Nach dem liber pontificalis sowie laut einer 1582 entdeckten Grabinschrift regierte er 1 Jahr 3 Monate u. 3 Tage und ward enthauptet, weil er den Constantius für einen Ketzer erklärte. Manche zählen ihn nicht, weil sein Amtsantritt ungesetzlich und sein Ende verschieden angegeben sei. - F. III., Papst von 483 bis 492, hatte viel mit Acacius und Ketzereien zu kämpfen, verwarf das sog. Henotikon, ein Edict des Kaisers Zeno I., wodurch dieser Vereinigung von Katholiken u. Monophysiten erzwingen wollte. Die Excommunication des Acacius rief 484 die erste längere Spaltung zwischen der griech. u. latein. Kirche hervor. - F. IV., aus Benevent, ward 526 durch den Ostgothenkönig Theodorich Papst, beugte aber dadurch einer Kirchenspaltung vor und regierte so, daß er nach seinem Tode 530 als Heiliger verehrt wurde. - F. V., der Gegenpapst Eugens IV.; s. Amadeus u. Baselerconcil.


Fellahs, Name der ackerbauenden Araber in Arabien und Aegypten.


Fellatahs, mit den Fulahs verwandtes Volk im Sudan, westl. von Bornu, nicht negerartig, schön proportionirt, tapfer, theils Nomaden, theils Ackerbauer u. Handwerker, fanatische Moslemin, scheinen bestimmt, auf die Neger umgestaltend einzuwirken. Hauptstadt Saccatu.


Fellenberg, Emmanuel, geb. 1771 zu Bern, studierte die Rechtswissenschaft, begleitete auch nach 1830 eine kurze Zeit hohe Staatsämter, entzweite sich jedoch bald mit der herrschenden Partei. Sein Hauptverdienst erwarb er sich um Volksbildung und Ackerbau, denen er sich bis zu seinem 1844 erfolgten Tode mit rüstiger Liebe hingab; s. Hofwyl.


Feller, Francois Xavier, verdienter kathol. Schriftsteller, geb. 1735 zu Brüssel, wurde 1754 Jesuit, 1771 Prediger zu Nivelle, schrieb gegen die unkirchlichen Reformen des Kaisers Joseph II. sowie gegen die Emserpunctation, kam später nach Deutschland u. an den Hof des Fürstbischofs von Freising und Regensburg und st. 1802 zu Regensburg. Sein gegen die Aufklärerei gerichteter "Catechisme philosophique" wurde ins Deutsche und Italienische übersetzt, seine beiden Hauptwerke: "Dictionnaire historique et litteraire", 1774-94, 60 Bde. und noch mehr der "Dictionnaire historique", Lüttich 1781, 6 B. in 8. fanden Verbesserer und Fortsetzer und sind noch heute in Frankreich und Belgien sehr verbreitet.


Fellin, livländ. Stadt unweit des Wirzerw-Sees mit 2600 E.


Fellows (-ohs), Genossen, auf den engl. Universitäten diejenigen dort gebildeten u. graduirten Mitglieder, welche nachher dort noch verbleiben, in den Collegien gewöhnlich das Privatstudium der Studenten leiten, dieselben beaufsichtigen etc., u. dafür einen Gehalt von 50 Pfd. Sterl. od. etwas mehr beziehen.


Felonie, Verletzung der mit Lehensverhältnissen verbundenen Verpflichtungen. Der Vasall verliert dadurch das Lehen mittelst richterlichen Ausspruches des Lehenhofes.


Felsberg, graubündnisches Dorf unweit Chur, am Fuße der 8639' hohen Calanda, welche durch geborstene Felsenmassen den Ort zu vernichten droht. Nichtsdestoweniger ist die Mehrzahl der 600 E. an dem Orte geblieben u. zieht nicht in das in der Nähe angelegte sichere Neufelsberg.


Felsengebirge, s. Rocky Mountains.


Felsenhahn (Rupicola), eine Vogelgattung aus der Ordnung der Insektenfresser. Der orangefarbige F. (R. aurantia), in Guinea, einer der schönsten Vögel, von der Größe einer Taube; orangefarben mit einem prachtvollen Federbusch auf dem Kopfe.


Felsing, Jakob, ausgezeichneter Kupferstecher, geb. zu Darmstadt 1802, bildete sich bei seinem Vater, dann in Italien, kehrte 1832 nach Darmstadt zurück und ward Hofkupferstecher und Professor. Stiche besonders ausgezeichnet durch treue Wiedergabe der Eigenthümlichkeit des Originals. Auch sein Vater, Joh. Konrad F., geb. 1766

Anfang des Großmünsters – trat, erstand allmälig die Stadt Zürich.


Felix, Name von 5 Päpsten. F. I., wurde wahrscheinlich 269 Papst und durch Aurelian 274 Martyrer. – F. II., soll 355 durch die arianische Partei des Kaisers Constantius Papst geworden sein. Nach dem liber pontificalis sowie laut einer 1582 entdeckten Grabinschrift regierte er 1 Jahr 3 Monate u. 3 Tage und ward enthauptet, weil er den Constantius für einen Ketzer erklärte. Manche zählen ihn nicht, weil sein Amtsantritt ungesetzlich und sein Ende verschieden angegeben sei. – F. III., Papst von 483 bis 492, hatte viel mit Acacius und Ketzereien zu kämpfen, verwarf das sog. Henotikon, ein Edict des Kaisers Zeno I., wodurch dieser Vereinigung von Katholiken u. Monophysiten erzwingen wollte. Die Excommunication des Acacius rief 484 die erste längere Spaltung zwischen der griech. u. latein. Kirche hervor. – F. IV., aus Benevent, ward 526 durch den Ostgothenkönig Theodorich Papst, beugte aber dadurch einer Kirchenspaltung vor und regierte so, daß er nach seinem Tode 530 als Heiliger verehrt wurde. – F. V., der Gegenpapst Eugens IV.; s. Amadeus u. Baselerconcil.


Fellahs, Name der ackerbauenden Araber in Arabien und Aegypten.


Fellatahs, mit den Fulahs verwandtes Volk im Sudan, westl. von Bornu, nicht negerartig, schön proportionirt, tapfer, theils Nomaden, theils Ackerbauer u. Handwerker, fanatische Moslemin, scheinen bestimmt, auf die Neger umgestaltend einzuwirken. Hauptstadt Saccatu.


Fellenberg, Emmanuel, geb. 1771 zu Bern, studierte die Rechtswissenschaft, begleitete auch nach 1830 eine kurze Zeit hohe Staatsämter, entzweite sich jedoch bald mit der herrschenden Partei. Sein Hauptverdienst erwarb er sich um Volksbildung und Ackerbau, denen er sich bis zu seinem 1844 erfolgten Tode mit rüstiger Liebe hingab; s. Hofwyl.


Feller, François Xavier, verdienter kathol. Schriftsteller, geb. 1735 zu Brüssel, wurde 1754 Jesuit, 1771 Prediger zu Nivelle, schrieb gegen die unkirchlichen Reformen des Kaisers Joseph II. sowie gegen die Emserpunctation, kam später nach Deutschland u. an den Hof des Fürstbischofs von Freising und Regensburg und st. 1802 zu Regensburg. Sein gegen die Aufklärerei gerichteter „Catéchisme philosophique“ wurde ins Deutsche und Italienische übersetzt, seine beiden Hauptwerke: „Dictionnaire historique et littéraire“, 1774–94, 60 Bde. und noch mehr der „Dictionnaire historique“, Lüttich 1781, 6 B. in 8. fanden Verbesserer und Fortsetzer und sind noch heute in Frankreich und Belgien sehr verbreitet.


Fellin, livländ. Stadt unweit des Wirzerw-Sees mit 2600 E.


Fellows (–ohs), Genossen, auf den engl. Universitäten diejenigen dort gebildeten u. graduirten Mitglieder, welche nachher dort noch verbleiben, in den Collegien gewöhnlich das Privatstudium der Studenten leiten, dieselben beaufsichtigen etc., u. dafür einen Gehalt von 50 Pfd. Sterl. od. etwas mehr beziehen.


Felonie, Verletzung der mit Lehensverhältnissen verbundenen Verpflichtungen. Der Vasall verliert dadurch das Lehen mittelst richterlichen Ausspruches des Lehenhofes.


Felsberg, graubündnisches Dorf unweit Chur, am Fuße der 8639' hohen Calanda, welche durch geborstene Felsenmassen den Ort zu vernichten droht. Nichtsdestoweniger ist die Mehrzahl der 600 E. an dem Orte geblieben u. zieht nicht in das in der Nähe angelegte sichere Neufelsberg.


Felsengebirge, s. Rocky Mountains.


Felsenhahn (Rupicola), eine Vogelgattung aus der Ordnung der Insektenfresser. Der orangefarbige F. (R. aurantia), in Guinea, einer der schönsten Vögel, von der Größe einer Taube; orangefarben mit einem prachtvollen Federbusch auf dem Kopfe.


Felsing, Jakob, ausgezeichneter Kupferstecher, geb. zu Darmstadt 1802, bildete sich bei seinem Vater, dann in Italien, kehrte 1832 nach Darmstadt zurück und ward Hofkupferstecher und Professor. Stiche besonders ausgezeichnet durch treue Wiedergabe der Eigenthümlichkeit des Originals. Auch sein Vater, Joh. Konrad F., geb. 1766

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[680/0681] Anfang des Großmünsters – trat, erstand allmälig die Stadt Zürich. Felix, Name von 5 Päpsten. F. I., wurde wahrscheinlich 269 Papst und durch Aurelian 274 Martyrer. – F. II., soll 355 durch die arianische Partei des Kaisers Constantius Papst geworden sein. Nach dem liber pontificalis sowie laut einer 1582 entdeckten Grabinschrift regierte er 1 Jahr 3 Monate u. 3 Tage und ward enthauptet, weil er den Constantius für einen Ketzer erklärte. Manche zählen ihn nicht, weil sein Amtsantritt ungesetzlich und sein Ende verschieden angegeben sei. – F. III., Papst von 483 bis 492, hatte viel mit Acacius und Ketzereien zu kämpfen, verwarf das sog. Henotikon, ein Edict des Kaisers Zeno I., wodurch dieser Vereinigung von Katholiken u. Monophysiten erzwingen wollte. Die Excommunication des Acacius rief 484 die erste längere Spaltung zwischen der griech. u. latein. Kirche hervor. – F. IV., aus Benevent, ward 526 durch den Ostgothenkönig Theodorich Papst, beugte aber dadurch einer Kirchenspaltung vor und regierte so, daß er nach seinem Tode 530 als Heiliger verehrt wurde. – F. V., der Gegenpapst Eugens IV.; s. Amadeus u. Baselerconcil. Fellahs, Name der ackerbauenden Araber in Arabien und Aegypten. Fellatahs, mit den Fulahs verwandtes Volk im Sudan, westl. von Bornu, nicht negerartig, schön proportionirt, tapfer, theils Nomaden, theils Ackerbauer u. Handwerker, fanatische Moslemin, scheinen bestimmt, auf die Neger umgestaltend einzuwirken. Hauptstadt Saccatu. Fellenberg, Emmanuel, geb. 1771 zu Bern, studierte die Rechtswissenschaft, begleitete auch nach 1830 eine kurze Zeit hohe Staatsämter, entzweite sich jedoch bald mit der herrschenden Partei. Sein Hauptverdienst erwarb er sich um Volksbildung und Ackerbau, denen er sich bis zu seinem 1844 erfolgten Tode mit rüstiger Liebe hingab; s. Hofwyl. Feller, François Xavier, verdienter kathol. Schriftsteller, geb. 1735 zu Brüssel, wurde 1754 Jesuit, 1771 Prediger zu Nivelle, schrieb gegen die unkirchlichen Reformen des Kaisers Joseph II. sowie gegen die Emserpunctation, kam später nach Deutschland u. an den Hof des Fürstbischofs von Freising und Regensburg und st. 1802 zu Regensburg. Sein gegen die Aufklärerei gerichteter „Catéchisme philosophique“ wurde ins Deutsche und Italienische übersetzt, seine beiden Hauptwerke: „Dictionnaire historique et littéraire“, 1774–94, 60 Bde. und noch mehr der „Dictionnaire historique“, Lüttich 1781, 6 B. in 8. fanden Verbesserer und Fortsetzer und sind noch heute in Frankreich und Belgien sehr verbreitet. Fellin, livländ. Stadt unweit des Wirzerw-Sees mit 2600 E. Fellows (–ohs), Genossen, auf den engl. Universitäten diejenigen dort gebildeten u. graduirten Mitglieder, welche nachher dort noch verbleiben, in den Collegien gewöhnlich das Privatstudium der Studenten leiten, dieselben beaufsichtigen etc., u. dafür einen Gehalt von 50 Pfd. Sterl. od. etwas mehr beziehen. Felonie, Verletzung der mit Lehensverhältnissen verbundenen Verpflichtungen. Der Vasall verliert dadurch das Lehen mittelst richterlichen Ausspruches des Lehenhofes. Felsberg, graubündnisches Dorf unweit Chur, am Fuße der 8639' hohen Calanda, welche durch geborstene Felsenmassen den Ort zu vernichten droht. Nichtsdestoweniger ist die Mehrzahl der 600 E. an dem Orte geblieben u. zieht nicht in das in der Nähe angelegte sichere Neufelsberg. Felsengebirge, s. Rocky Mountains. Felsenhahn (Rupicola), eine Vogelgattung aus der Ordnung der Insektenfresser. Der orangefarbige F. (R. aurantia), in Guinea, einer der schönsten Vögel, von der Größe einer Taube; orangefarben mit einem prachtvollen Federbusch auf dem Kopfe. Felsing, Jakob, ausgezeichneter Kupferstecher, geb. zu Darmstadt 1802, bildete sich bei seinem Vater, dann in Italien, kehrte 1832 nach Darmstadt zurück und ward Hofkupferstecher und Professor. Stiche besonders ausgezeichnet durch treue Wiedergabe der Eigenthümlichkeit des Originals. Auch sein Vater, Joh. Konrad F., geb. 1766

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/681>, abgerufen am 01.06.2024.