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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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isthmischen Spiele, ihre Amphyktionien u. Apaturien; in Athen gab es doppelt so viele Feste als in jedem andern hellenischen Staat, in Sparta wurde besonders Apollo hoch verehrt. Die Römer hatten ihre feriae (s. d. Art.), ihre ludi Circenses, gladiatorii und scenici. Die Juden feiern seit Jahrtausenden ihren Sabbath, die Neumondsfeste, Pascha, Pfingsten, Laubhütten, das (vielleicht nachexilische) Neujahrsfest, das Fest der Tempelweihe, den Versöhnungstag, die Gesetzesfreude, das Purimfest. Die Mohammedaner haben den Freitag als Sonntag, den Ramasan als Fastenmonat, ihr Beiramsfest, die hl. Nächte u. s. f. Die Christen hatten bis zu Trajans Zeit um der Verfolgung willen fast nur den Sonntag, Ostern und Pfingsten. Unter den Heiligen war Martin von Tours einer der ersten, welche Verehrung erhielten u. allmälig häuften sich namentlich Localfeste bis zum Uebermaß. Die 3 Festcyclen der Kirche (Weihnacht-, Oster- und Pfingstcyclus) sowie die F.e sind bekannt. Ihre Eintheilung ist je nach den verschiedenen Gesichtspunkten mannigfaltig. Es gibt nur ein Wochenfest, den Sonntag, aber desto mehr Jahresfeste und zwar 4 hohe: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt, deren Feier mit dem Sonnenuntergang des vorhergehenden Tages beginnt und hinsichtlich der ersten 3 noch jetzt 2 Tage dauert, u. zahlreiche niedere. Erstere nannte man duplicia, weil zwei Vespern, letztere simplicia, weil nur eine Vesper gesungen wurde, im 14. Jahrh. kamen semi-duplicia dazu. Die F.e sind ferner unbewegliche, die jährlich am gleichen Tage wiederkehren z. B. Weihnachten, Dreikönig, Peter und Paul, Mariä Geburt, und bewegliche, deren Feier sich hinsichtlich der Zeit nach dem Ostertage richtet. F.e, die öffentlich gehalten wurden, hießen festa fori, solche, welche nur der Clerus im hl. Meßopfer und in den canonischen Tageszeiten festhielt, nannte man festa chori u. s. w. Das astronomische Jahr hängt mit dem Fest- und Kirchenjahr eng zusammen (vgl. Kirchenjahr). Seit der Reformation wurde die Zahl der F.e, die man unmittelbar oder durch Verlegung auf den folgenden Sonntag mittelbar abschaffte, um so größer, je mehr der Sinn für das Irdische vorwog u. je mehr die Noth des Lebens sich geltend machte. Während man in England und Amerika den Abgang der F.e durch eine immer strenger werdende Sonntagsfeier zu ersetzen strebt, kennt man in Fabrikorten Frankreichs u. Deutschlands kaum mehr einen Sonntag. Doch haben die Griechen ihre F.e meist behalten, bei den kath. Völkern des Süden sowie in Klöstern sind die Heiligen- und Localfeste nicht allzusehr vermindert worden.


Festuca, Grasart, s. Schwingel.


Festung, durch Werke gegen einen feindlichen Angriff geschützter Platz, entweder provisorisch (passagere), um für größere Operationen einen augenblicklichen Stützpunkt zu haben, od. bleibend, in welchem Falle die Werke vollständig ausgeführt sind. Eine F. hat nach ihrer Lage, Größe und Stärke verschiedene Zwecke: den Feind aufzuhalten und zur Zersplitterung seiner Kräfte zu zwingen, od. sie ist fester Stützpunkt für Angriffsoperationen (Straßburg, Metz), und in diesem Falle mit dem Materiale versehen, welches zur Ausrüstung einer Armee nothwendig ist. Bei dem Bau einer F. gelten als Grundsätze: jedes Werk wird in der Vertheidigung von einem andern unterstützt, doch hängt die Vertheidigung der hinteren Werke nicht von den vorliegenden ab; kein Punkt der Werke darf von einer vorliegenden Anhöhe bestrichen werden können; die Form und Beschaffenheit der Werke muß der Art sein, daß der Angriff auf sie möglichst erschwert, die Vertheidigung aber möglichst erleichtert ist. Vgl. Belagerung, Bastion, Contrescarpe, Caponiere, Lunette, Ravelin, Tenaille etc.


Festus, Sextus Pompejus, römischer Grammatiker, lieferte etwa im 4. Jahrh. n. Chr. in 20 Büchern: "de verborum significatione" einen Auszug aus einem umfassenderen Werke des Verrius Flaccus. Dieser Auszug ward im 8. Jahrh. von Paul Diakon abermals ausgezogen; er ist von der Mitte des Alphabetes an noch erhalten u. neuestens von Ottfried Müller benützt, der Auszug des

isthmischen Spiele, ihre Amphyktionien u. Apaturien; in Athen gab es doppelt so viele Feste als in jedem andern hellenischen Staat, in Sparta wurde besonders Apollo hoch verehrt. Die Römer hatten ihre feriae (s. d. Art.), ihre ludi Circenses, gladiatorii und scenici. Die Juden feiern seit Jahrtausenden ihren Sabbath, die Neumondsfeste, Pascha, Pfingsten, Laubhütten, das (vielleicht nachexilische) Neujahrsfest, das Fest der Tempelweihe, den Versöhnungstag, die Gesetzesfreude, das Purimfest. Die Mohammedaner haben den Freitag als Sonntag, den Ramasan als Fastenmonat, ihr Beiramsfest, die hl. Nächte u. s. f. Die Christen hatten bis zu Trajans Zeit um der Verfolgung willen fast nur den Sonntag, Ostern und Pfingsten. Unter den Heiligen war Martin von Tours einer der ersten, welche Verehrung erhielten u. allmälig häuften sich namentlich Localfeste bis zum Uebermaß. Die 3 Festcyclen der Kirche (Weihnacht-, Oster- und Pfingstcyclus) sowie die F.e sind bekannt. Ihre Eintheilung ist je nach den verschiedenen Gesichtspunkten mannigfaltig. Es gibt nur ein Wochenfest, den Sonntag, aber desto mehr Jahresfeste und zwar 4 hohe: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt, deren Feier mit dem Sonnenuntergang des vorhergehenden Tages beginnt und hinsichtlich der ersten 3 noch jetzt 2 Tage dauert, u. zahlreiche niedere. Erstere nannte man duplicia, weil zwei Vespern, letztere simplicia, weil nur eine Vesper gesungen wurde, im 14. Jahrh. kamen semi-duplicia dazu. Die F.e sind ferner unbewegliche, die jährlich am gleichen Tage wiederkehren z. B. Weihnachten, Dreikönig, Peter und Paul, Mariä Geburt, und bewegliche, deren Feier sich hinsichtlich der Zeit nach dem Ostertage richtet. F.e, die öffentlich gehalten wurden, hießen festa fori, solche, welche nur der Clerus im hl. Meßopfer und in den canonischen Tageszeiten festhielt, nannte man festa chori u. s. w. Das astronomische Jahr hängt mit dem Fest- und Kirchenjahr eng zusammen (vgl. Kirchenjahr). Seit der Reformation wurde die Zahl der F.e, die man unmittelbar oder durch Verlegung auf den folgenden Sonntag mittelbar abschaffte, um so größer, je mehr der Sinn für das Irdische vorwog u. je mehr die Noth des Lebens sich geltend machte. Während man in England und Amerika den Abgang der F.e durch eine immer strenger werdende Sonntagsfeier zu ersetzen strebt, kennt man in Fabrikorten Frankreichs u. Deutschlands kaum mehr einen Sonntag. Doch haben die Griechen ihre F.e meist behalten, bei den kath. Völkern des Süden sowie in Klöstern sind die Heiligen- und Localfeste nicht allzusehr vermindert worden.


Festuca, Grasart, s. Schwingel.


Festung, durch Werke gegen einen feindlichen Angriff geschützter Platz, entweder provisorisch (passagère), um für größere Operationen einen augenblicklichen Stützpunkt zu haben, od. bleibend, in welchem Falle die Werke vollständig ausgeführt sind. Eine F. hat nach ihrer Lage, Größe und Stärke verschiedene Zwecke: den Feind aufzuhalten und zur Zersplitterung seiner Kräfte zu zwingen, od. sie ist fester Stützpunkt für Angriffsoperationen (Straßburg, Metz), und in diesem Falle mit dem Materiale versehen, welches zur Ausrüstung einer Armee nothwendig ist. Bei dem Bau einer F. gelten als Grundsätze: jedes Werk wird in der Vertheidigung von einem andern unterstützt, doch hängt die Vertheidigung der hinteren Werke nicht von den vorliegenden ab; kein Punkt der Werke darf von einer vorliegenden Anhöhe bestrichen werden können; die Form und Beschaffenheit der Werke muß der Art sein, daß der Angriff auf sie möglichst erschwert, die Vertheidigung aber möglichst erleichtert ist. Vgl. Belagerung, Bastion, Contrescarpe, Caponière, Lunette, Ravelin, Tenaille etc.


Festus, Sextus Pompejus, römischer Grammatiker, lieferte etwa im 4. Jahrh. n. Chr. in 20 Büchern: „de verborum significatione“ einen Auszug aus einem umfassenderen Werke des Verrius Flaccus. Dieser Auszug ward im 8. Jahrh. von Paul Diakon abermals ausgezogen; er ist von der Mitte des Alphabetes an noch erhalten u. neuestens von Ottfried Müller benützt, der Auszug des

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[691/0692] isthmischen Spiele, ihre Amphyktionien u. Apaturien; in Athen gab es doppelt so viele Feste als in jedem andern hellenischen Staat, in Sparta wurde besonders Apollo hoch verehrt. Die Römer hatten ihre feriae (s. d. Art.), ihre ludi Circenses, gladiatorii und scenici. Die Juden feiern seit Jahrtausenden ihren Sabbath, die Neumondsfeste, Pascha, Pfingsten, Laubhütten, das (vielleicht nachexilische) Neujahrsfest, das Fest der Tempelweihe, den Versöhnungstag, die Gesetzesfreude, das Purimfest. Die Mohammedaner haben den Freitag als Sonntag, den Ramasan als Fastenmonat, ihr Beiramsfest, die hl. Nächte u. s. f. Die Christen hatten bis zu Trajans Zeit um der Verfolgung willen fast nur den Sonntag, Ostern und Pfingsten. Unter den Heiligen war Martin von Tours einer der ersten, welche Verehrung erhielten u. allmälig häuften sich namentlich Localfeste bis zum Uebermaß. Die 3 Festcyclen der Kirche (Weihnacht-, Oster- und Pfingstcyclus) sowie die F.e sind bekannt. Ihre Eintheilung ist je nach den verschiedenen Gesichtspunkten mannigfaltig. Es gibt nur ein Wochenfest, den Sonntag, aber desto mehr Jahresfeste und zwar 4 hohe: Weihnachten, Ostern, Pfingsten und Mariä Himmelfahrt, deren Feier mit dem Sonnenuntergang des vorhergehenden Tages beginnt und hinsichtlich der ersten 3 noch jetzt 2 Tage dauert, u. zahlreiche niedere. Erstere nannte man duplicia, weil zwei Vespern, letztere simplicia, weil nur eine Vesper gesungen wurde, im 14. Jahrh. kamen semi-duplicia dazu. Die F.e sind ferner unbewegliche, die jährlich am gleichen Tage wiederkehren z. B. Weihnachten, Dreikönig, Peter und Paul, Mariä Geburt, und bewegliche, deren Feier sich hinsichtlich der Zeit nach dem Ostertage richtet. F.e, die öffentlich gehalten wurden, hießen festa fori, solche, welche nur der Clerus im hl. Meßopfer und in den canonischen Tageszeiten festhielt, nannte man festa chori u. s. w. Das astronomische Jahr hängt mit dem Fest- und Kirchenjahr eng zusammen (vgl. Kirchenjahr). Seit der Reformation wurde die Zahl der F.e, die man unmittelbar oder durch Verlegung auf den folgenden Sonntag mittelbar abschaffte, um so größer, je mehr der Sinn für das Irdische vorwog u. je mehr die Noth des Lebens sich geltend machte. Während man in England und Amerika den Abgang der F.e durch eine immer strenger werdende Sonntagsfeier zu ersetzen strebt, kennt man in Fabrikorten Frankreichs u. Deutschlands kaum mehr einen Sonntag. Doch haben die Griechen ihre F.e meist behalten, bei den kath. Völkern des Süden sowie in Klöstern sind die Heiligen- und Localfeste nicht allzusehr vermindert worden. Festuca, Grasart, s. Schwingel. Festung, durch Werke gegen einen feindlichen Angriff geschützter Platz, entweder provisorisch (passagère), um für größere Operationen einen augenblicklichen Stützpunkt zu haben, od. bleibend, in welchem Falle die Werke vollständig ausgeführt sind. Eine F. hat nach ihrer Lage, Größe und Stärke verschiedene Zwecke: den Feind aufzuhalten und zur Zersplitterung seiner Kräfte zu zwingen, od. sie ist fester Stützpunkt für Angriffsoperationen (Straßburg, Metz), und in diesem Falle mit dem Materiale versehen, welches zur Ausrüstung einer Armee nothwendig ist. Bei dem Bau einer F. gelten als Grundsätze: jedes Werk wird in der Vertheidigung von einem andern unterstützt, doch hängt die Vertheidigung der hinteren Werke nicht von den vorliegenden ab; kein Punkt der Werke darf von einer vorliegenden Anhöhe bestrichen werden können; die Form und Beschaffenheit der Werke muß der Art sein, daß der Angriff auf sie möglichst erschwert, die Vertheidigung aber möglichst erleichtert ist. Vgl. Belagerung, Bastion, Contrescarpe, Caponière, Lunette, Ravelin, Tenaille etc. Festus, Sextus Pompejus, römischer Grammatiker, lieferte etwa im 4. Jahrh. n. Chr. in 20 Büchern: „de verborum significatione“ einen Auszug aus einem umfassenderen Werke des Verrius Flaccus. Dieser Auszug ward im 8. Jahrh. von Paul Diakon abermals ausgezogen; er ist von der Mitte des Alphabetes an noch erhalten u. neuestens von Ottfried Müller benützt, der Auszug des

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 691. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/692>, abgerufen am 23.11.2024.