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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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unmittelbare Thatsachen des Bewußtseins nimmt er an: 1) das Ich setzt sich selbst (absolutes Ich, Thesis); 2) das Ich setzt das Nicht-Ich (Welt, Antithesis), u. 3) das Ich setzt sich selbst als bestimmt od. beschränkt durch das Nicht-Ich (empirisches Ich, die einzelnen Dinge, Synthesis). Daß ein persönlicher Gott in diesem pantheistischen Systeme keinen Platz findet, bliebe einleuchtend, wenn F. in seiner "Religion des freudigen Rechtthuns" u. s. f. Gott auch nicht ausdrücklich als die "moralische Weltordnung" aufgefaßt hätte. Wie bei Kant geht bei F. die Religion ganz in einer Moral auf, deren wenigsagender Hauptgrundsatz heißt "handle nach deinem Gewissen!" - Der Satz: das Ich setzt das Nicht-Ich als beschränkt durch das Ich (handelndes Ich), soll den praktischen Theil der Wissenschaftslehre begründen. In der Moral wie in der Rechtsphilosophie entscheidet das Ich Alles; die Rechtslehre setzt einen rousseauischen "Staatsbürgervertrag" voraus und die Hauptaufgabe der Politik ist, das Bestehende dem Vernunftstaat gemäß einzurichten. Zumeist äußere Verhältnisse und Schellings Naturphilosophie bewirkten, daß F. in Berlin seinen Pantheismus hinter mystischen u. bildlichen Ausdrücken versteckte, sich dem Neuplatonismus näherte und sogar behauptete, seine Philosophie stimme vollkommen mit dem Evangelium Johannis überein. Er schrieb populärer als früher, namentlich eine "Anweisung zum seligen Leben", dann "Die Bestimmung des Menschen" (neue Aufl. Berlin 1838) u. s. f. - Sein Sohn Imman. Hermann gab F.s "Nachgelassene Werke" (Bonn 1834-35, 3 Bde.) u. "Sämmtliche Werke" (Berlin 1845-46, 8 Bde.) heraus.


Fichte, Imman. Hermann, der 1797 zu Jena geb. Sohn des Vorigen, widmete sich gleichfalls der Philosophie, wurde 1836 Professor zu Bonn und lehrt seit 1842 zu Tübingen. Er strebt nach einer Versöhnung der uralten Gegensätze von Pantheismus und Theismus, Realismus u. Idealismus, machte sich um Bekämpfung des Hegelianismus verdient u. sucht der wachsenden Theilnahmlosigkeit der Gebildeten für philos. Forschungen entgegenzuwirken. Schriften: "Ueber Gegensatz, Wendepunkt u. Ziel heutiger Philosophie", Heidelberg 1832-36, 3 Th.; "Die Idee der Persönlichkeit und individuellen Fortdauer", Elberfeld 1834; ferner eine Ontologie (Heidelb. 1836), speculative Theologie (ebdsst. 1846-47, 3 Th.) und Ethik (I. u. II. Th. Leipz. 1850-53) u. a. m. Außerdem gab F. heraus "Die Zeitschrift für Philosophie und spec. Theologie", Tübingen 1837-48, 20 Bde., die er seit 1852 mit Ulrici u. Wirth fortsetzte.


Fichte, Rothtanne (Pinus Abies), diejenige Nadelholzart, die mit der Weißtanne und der Kiefer oder Föhre unsere größten Waldungen bildet, so namentl. den Schwarzwald. Rinde rothbraun; Holz weich, harzig, röthlich geadert; Aeste und Zweige erst wagrecht, später sogar etwas hängend, eine Pyramide bildend; die Nadeln einzeln aus jeder Scheide u. rings um die Zweige stehend, von unten gesehen übrigens scheinbar 2zeilig; Zapfen groß u. herabhängend. Liefert die meisten Holländerbäume zum Schiffbau, wird über 100' hoch, mehr als 200 Jahre alt, erreicht wohl 6' im Durchmesser in geeignetem mehr sandigem Boden des Urgebirges; in schwerem Boden aber, und namentlich wenn solcher zu fruchtbar ist, wird die F. gern rothfaul, und stirbt alsdann frühzeitig ab. Vergl. Coniferae.


Fichtelberg, bei Wiesenthal im sächs. Erzgebirge, mit einer Höhe von 3721', der höchste Punkt Sachsens.


Fichtelgebirge, deutsches Centralgebirge zwischen Spessart, Rhön, Thüringerwald, Erzgebirg u. Böhmerwald, gibt der Saale, Eger, Naab und dem Main den Ursprung, steigt im Schneeberg 3327', im Ochsenkopf 3135' hoch, bildet mehre Hochflächen und bedeckt bei 55 #M. Sein Kern besteht aus Granit, Gneuß u. Glimmerschiefer; es enthält Eisen, Kupfer, Blei, Schwefel, Marmor etc., ist daher für den Bergbau nicht unbedeutend, während seine Fichtenwälder die Kohlenbrennerei und Theergewinnung begünstigen; Bevölkerung zahlreich und arm.


Fichtenharz, das meist durch Anreißen

unmittelbare Thatsachen des Bewußtseins nimmt er an: 1) das Ich setzt sich selbst (absolutes Ich, Thesis); 2) das Ich setzt das Nicht-Ich (Welt, Antithesis), u. 3) das Ich setzt sich selbst als bestimmt od. beschränkt durch das Nicht-Ich (empirisches Ich, die einzelnen Dinge, Synthesis). Daß ein persönlicher Gott in diesem pantheistischen Systeme keinen Platz findet, bliebe einleuchtend, wenn F. in seiner „Religion des freudigen Rechtthuns“ u. s. f. Gott auch nicht ausdrücklich als die „moralische Weltordnung“ aufgefaßt hätte. Wie bei Kant geht bei F. die Religion ganz in einer Moral auf, deren wenigsagender Hauptgrundsatz heißt „handle nach deinem Gewissen!“ – Der Satz: das Ich setzt das Nicht-Ich als beschränkt durch das Ich (handelndes Ich), soll den praktischen Theil der Wissenschaftslehre begründen. In der Moral wie in der Rechtsphilosophie entscheidet das Ich Alles; die Rechtslehre setzt einen rousseauischen „Staatsbürgervertrag“ voraus und die Hauptaufgabe der Politik ist, das Bestehende dem Vernunftstaat gemäß einzurichten. Zumeist äußere Verhältnisse und Schellings Naturphilosophie bewirkten, daß F. in Berlin seinen Pantheismus hinter mystischen u. bildlichen Ausdrücken versteckte, sich dem Neuplatonismus näherte und sogar behauptete, seine Philosophie stimme vollkommen mit dem Evangelium Johannis überein. Er schrieb populärer als früher, namentlich eine „Anweisung zum seligen Leben“, dann „Die Bestimmung des Menschen“ (neue Aufl. Berlin 1838) u. s. f. – Sein Sohn Imman. Hermann gab F.s „Nachgelassene Werke“ (Bonn 1834–35, 3 Bde.) u. „Sämmtliche Werke“ (Berlin 1845–46, 8 Bde.) heraus.


Fichte, Imman. Hermann, der 1797 zu Jena geb. Sohn des Vorigen, widmete sich gleichfalls der Philosophie, wurde 1836 Professor zu Bonn und lehrt seit 1842 zu Tübingen. Er strebt nach einer Versöhnung der uralten Gegensätze von Pantheismus und Theismus, Realismus u. Idealismus, machte sich um Bekämpfung des Hegelianismus verdient u. sucht der wachsenden Theilnahmlosigkeit der Gebildeten für philos. Forschungen entgegenzuwirken. Schriften: „Ueber Gegensatz, Wendepunkt u. Ziel heutiger Philosophie“, Heidelberg 1832–36, 3 Th.; „Die Idee der Persönlichkeit und individuellen Fortdauer“, Elberfeld 1834; ferner eine Ontologie (Heidelb. 1836), speculative Theologie (ebdsst. 1846–47, 3 Th.) und Ethik (I. u. II. Th. Leipz. 1850–53) u. a. m. Außerdem gab F. heraus „Die Zeitschrift für Philosophie und spec. Theologie“, Tübingen 1837–48, 20 Bde., die er seit 1852 mit Ulrici u. Wirth fortsetzte.


Fichte, Rothtanne (Pinus Abies), diejenige Nadelholzart, die mit der Weißtanne und der Kiefer oder Föhre unsere größten Waldungen bildet, so namentl. den Schwarzwald. Rinde rothbraun; Holz weich, harzig, röthlich geadert; Aeste und Zweige erst wagrecht, später sogar etwas hängend, eine Pyramide bildend; die Nadeln einzeln aus jeder Scheide u. rings um die Zweige stehend, von unten gesehen übrigens scheinbar 2zeilig; Zapfen groß u. herabhängend. Liefert die meisten Holländerbäume zum Schiffbau, wird über 100' hoch, mehr als 200 Jahre alt, erreicht wohl 6' im Durchmesser in geeignetem mehr sandigem Boden des Urgebirges; in schwerem Boden aber, und namentlich wenn solcher zu fruchtbar ist, wird die F. gern rothfaul, und stirbt alsdann frühzeitig ab. Vergl. Coniferae.


Fichtelberg, bei Wiesenthal im sächs. Erzgebirge, mit einer Höhe von 3721', der höchste Punkt Sachsens.


Fichtelgebirge, deutsches Centralgebirge zwischen Spessart, Rhön, Thüringerwald, Erzgebirg u. Böhmerwald, gibt der Saale, Eger, Naab und dem Main den Ursprung, steigt im Schneeberg 3327', im Ochsenkopf 3135' hoch, bildet mehre Hochflächen und bedeckt bei 55 □M. Sein Kern besteht aus Granit, Gneuß u. Glimmerschiefer; es enthält Eisen, Kupfer, Blei, Schwefel, Marmor etc., ist daher für den Bergbau nicht unbedeutend, während seine Fichtenwälder die Kohlenbrennerei und Theergewinnung begünstigen; Bevölkerung zahlreich und arm.


Fichtenharz, das meist durch Anreißen

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[699/0700] unmittelbare Thatsachen des Bewußtseins nimmt er an: 1) das Ich setzt sich selbst (absolutes Ich, Thesis); 2) das Ich setzt das Nicht-Ich (Welt, Antithesis), u. 3) das Ich setzt sich selbst als bestimmt od. beschränkt durch das Nicht-Ich (empirisches Ich, die einzelnen Dinge, Synthesis). Daß ein persönlicher Gott in diesem pantheistischen Systeme keinen Platz findet, bliebe einleuchtend, wenn F. in seiner „Religion des freudigen Rechtthuns“ u. s. f. Gott auch nicht ausdrücklich als die „moralische Weltordnung“ aufgefaßt hätte. Wie bei Kant geht bei F. die Religion ganz in einer Moral auf, deren wenigsagender Hauptgrundsatz heißt „handle nach deinem Gewissen!“ – Der Satz: das Ich setzt das Nicht-Ich als beschränkt durch das Ich (handelndes Ich), soll den praktischen Theil der Wissenschaftslehre begründen. In der Moral wie in der Rechtsphilosophie entscheidet das Ich Alles; die Rechtslehre setzt einen rousseauischen „Staatsbürgervertrag“ voraus und die Hauptaufgabe der Politik ist, das Bestehende dem Vernunftstaat gemäß einzurichten. Zumeist äußere Verhältnisse und Schellings Naturphilosophie bewirkten, daß F. in Berlin seinen Pantheismus hinter mystischen u. bildlichen Ausdrücken versteckte, sich dem Neuplatonismus näherte und sogar behauptete, seine Philosophie stimme vollkommen mit dem Evangelium Johannis überein. Er schrieb populärer als früher, namentlich eine „Anweisung zum seligen Leben“, dann „Die Bestimmung des Menschen“ (neue Aufl. Berlin 1838) u. s. f. – Sein Sohn Imman. Hermann gab F.s „Nachgelassene Werke“ (Bonn 1834–35, 3 Bde.) u. „Sämmtliche Werke“ (Berlin 1845–46, 8 Bde.) heraus. Fichte, Imman. Hermann, der 1797 zu Jena geb. Sohn des Vorigen, widmete sich gleichfalls der Philosophie, wurde 1836 Professor zu Bonn und lehrt seit 1842 zu Tübingen. Er strebt nach einer Versöhnung der uralten Gegensätze von Pantheismus und Theismus, Realismus u. Idealismus, machte sich um Bekämpfung des Hegelianismus verdient u. sucht der wachsenden Theilnahmlosigkeit der Gebildeten für philos. Forschungen entgegenzuwirken. Schriften: „Ueber Gegensatz, Wendepunkt u. Ziel heutiger Philosophie“, Heidelberg 1832–36, 3 Th.; „Die Idee der Persönlichkeit und individuellen Fortdauer“, Elberfeld 1834; ferner eine Ontologie (Heidelb. 1836), speculative Theologie (ebdsst. 1846–47, 3 Th.) und Ethik (I. u. II. Th. Leipz. 1850–53) u. a. m. Außerdem gab F. heraus „Die Zeitschrift für Philosophie und spec. Theologie“, Tübingen 1837–48, 20 Bde., die er seit 1852 mit Ulrici u. Wirth fortsetzte. Fichte, Rothtanne (Pinus Abies), diejenige Nadelholzart, die mit der Weißtanne und der Kiefer oder Föhre unsere größten Waldungen bildet, so namentl. den Schwarzwald. Rinde rothbraun; Holz weich, harzig, röthlich geadert; Aeste und Zweige erst wagrecht, später sogar etwas hängend, eine Pyramide bildend; die Nadeln einzeln aus jeder Scheide u. rings um die Zweige stehend, von unten gesehen übrigens scheinbar 2zeilig; Zapfen groß u. herabhängend. Liefert die meisten Holländerbäume zum Schiffbau, wird über 100' hoch, mehr als 200 Jahre alt, erreicht wohl 6' im Durchmesser in geeignetem mehr sandigem Boden des Urgebirges; in schwerem Boden aber, und namentlich wenn solcher zu fruchtbar ist, wird die F. gern rothfaul, und stirbt alsdann frühzeitig ab. Vergl. Coniferae. Fichtelberg, bei Wiesenthal im sächs. Erzgebirge, mit einer Höhe von 3721', der höchste Punkt Sachsens. Fichtelgebirge, deutsches Centralgebirge zwischen Spessart, Rhön, Thüringerwald, Erzgebirg u. Böhmerwald, gibt der Saale, Eger, Naab und dem Main den Ursprung, steigt im Schneeberg 3327', im Ochsenkopf 3135' hoch, bildet mehre Hochflächen und bedeckt bei 55 □M. Sein Kern besteht aus Granit, Gneuß u. Glimmerschiefer; es enthält Eisen, Kupfer, Blei, Schwefel, Marmor etc., ist daher für den Bergbau nicht unbedeutend, während seine Fichtenwälder die Kohlenbrennerei und Theergewinnung begünstigen; Bevölkerung zahlreich und arm. Fichtenharz, das meist durch Anreißen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 699. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/700>, abgerufen am 22.11.2024.