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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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wiewohl nationalen Fehler seiner Landsleute von sich selbst zu sprechen, wenn die Welt nicht von ihm sprechen wollte. Vollständige Ausgaben seiner Werke veranstaltete er 1826 und 1836; sein Congres de Verone erschien 1838; la vie de Rance 1844, seine Memoiren (Memoires d'outre tombe 1849-50 erschienen) entsprachen nicht annähernd den Erwartungen, die ihre Ankündigung von C. erregt hatten. Seine besten Werke: "Atala, Genie du Christianisme, les Martyrs, Itineraire de Paris a Jerusalem et de Jerusalem a Paris" sind vielfach herausgegeben u. auch ins Deutsche übersetzt worden.


Chateaubriant (frz. Schatobriang), Stadt im Depart. Niederloire am Cher, 4100 E.; Wollenzeuge, berühmte Pasteten und Confituren. 1551 den 27. Juni Edict König Heinrichs II. gegen die Hugenotten.


Chateau Cambresis (Schato Cangbresi), Stadt im franz. Norddepart. mit 8300 E.; Industrie in Wolle und Baumwolle, berühmte Gerbereien. 1559 den 3. April Friede zwischen Frankreich und Spanien. Glänzende Gefechte der österr. Reiterei den 24. und 26. April 1794 gegen die Franzosen.


Chateau Chinon (frz. Schatoh Schinong), Stadt im Departement Nievre an der Yonne 3000 E.; Wollen- und Leinenfabriken.


Chateaudun (frz. Schatohdöng) frz. Stadt im Depart. Eure-Loire, 6800 E., Fabrikation von Wollendecken, bedeutende Gerbereien.


Chateau-Gontier (frz. Schatoh Gongtieh), franz. Stadt im Depart. Mayenne, 6900 E., Handel mit Hanfzwirn, Holz, Eisen, Wein.


Chateaulin (Schatohläng) franz. Stadt im Depart. Finisterre, an der Aulne, 2900 E.; Flußhafen, Lachsfang; in der Nähe silberhaltige Bleigruben.


Chateau Margaux (Schatoh Margoh), Dorf und Schloß im franz. Depart. Gironde, unweit Bordeaux, weltbekannt durch seinen rothen Bordeauxwein.


Chateauneuf (Schatonöf), franz. Bad im Depart. Puy de Dome, mit 13 warmen Schwefelquellen.


Chäteauroux (Schatoruh), Hauptstadt des franz. Depart. Indre, mit 16000 E., Tuchfabriken und Gerbereien.


Chateau Salins (Schatoh Saläng), franz. Stadt im Depart. Meurthe, 2900 E.; Glas- und Steingutfabriken.


Chateau Thierry (Schato Tiäri), franz. Stadt im Depart. Aisne an der Eisenbahn von Straßburg nach Paris, 5700 E., Industrie in Wolle, Baumwolle und Leinen, Gerbereien; Geburtsort Lafontaines.


Chatel (frz. Schatell), Ferd. Francois, Abbe, geb. 1795, von 1823 bis 1830 Prediger des 2. berittenen Gardegrenadierregiments, stiftete nach der Julirevolution "die französischkatholische Kirche", eine Gesellschaft von sog. Vernunftgläubigen mit einigen an die Kirche erinnernden Formen, so ziemlich nach Inhalt und Scenerie das gleiche Schauspiel, das 15 Jahre später Ronge mit der "deutschkatholischen Kirche" diesseits des Rheins aufführte. C. fand indessen nur wenigen Anklang; selbst die Sekte der Templer veruneinigte sich bald mit ihm, die ungläubigen Franzosen aber meinten, eine neue Religion zu den bereits vorhandenen sei sehr überflüssig und der Einheit Frankreichs nur schädlich. Die Regierung ließ ihn so lange gewähren, als sie den andern Unruhestiftern keinen Vorwand bieten wollte, Schlagwörter wie Jesuitismus, Unterdrückung der Gewissensfreiheit etc. zum Feldgeschrei zu machen; nachdem sie aber dieser Rücksichten überhoben zu sein glaubte, wurde 1842 verboten, der Sekte Gebäude zu ihrem Cultus einzuräumen und damit hatte die franz.-kath. Kirche eine Ende. C. wurde Epicier (Spezereikrämer) und blieb es nach 1848, da er nach der neuen Revolution noch weniger Anhänger fand als nach der alten vom Juli 1830.


Chatelain (frz. Schatläng), Kastellane. Chatelaine (frz. Schatlähn), Kettchen, von den Frauen wie der Gürtel um den Leib getragen, an welchem Schlüsselbund und Geldtasche hingen.


Chatelet (frz. Schatlä), früher zwei thurmartige Schlösser in Paris (grand et petit Ch., groß und klein C.), bis zur

wiewohl nationalen Fehler seiner Landsleute von sich selbst zu sprechen, wenn die Welt nicht von ihm sprechen wollte. Vollständige Ausgaben seiner Werke veranstaltete er 1826 und 1836; sein Congrès de Verone erschien 1838; la vie de Rancé 1844, seine Memoiren (Mémoires dʼoutre tombe 1849–50 erschienen) entsprachen nicht annähernd den Erwartungen, die ihre Ankündigung von C. erregt hatten. Seine besten Werke: „Atala, Génie du Christianisme, les Martyrs, Itineraire de Paris à Jerusalem et de Jerusalem à Paris“ sind vielfach herausgegeben u. auch ins Deutsche übersetzt worden.


Châteaubriant (frz. Schatobriang), Stadt im Depart. Niederloire am Cher, 4100 E.; Wollenzeuge, berühmte Pasteten und Confituren. 1551 den 27. Juni Edict König Heinrichs II. gegen die Hugenotten.


Château Cambresis (Schato Cangbresi), Stadt im franz. Norddepart. mit 8300 E.; Industrie in Wolle und Baumwolle, berühmte Gerbereien. 1559 den 3. April Friede zwischen Frankreich und Spanien. Glänzende Gefechte der österr. Reiterei den 24. und 26. April 1794 gegen die Franzosen.


Château Chinon (frz. Schatoh Schinong), Stadt im Departement Nièvre an der Yonne 3000 E.; Wollen- und Leinenfabriken.


Châteaudun (frz. Schatohdöng) frz. Stadt im Depart. Eure-Loire, 6800 E., Fabrikation von Wollendecken, bedeutende Gerbereien.


Château-Gontier (frz. Schatoh Gongtieh), franz. Stadt im Depart. Mayenne, 6900 E., Handel mit Hanfzwirn, Holz, Eisen, Wein.


Châteaulin (Schatohläng) franz. Stadt im Depart. Finisterre, an der Aulne, 2900 E.; Flußhafen, Lachsfang; in der Nähe silberhaltige Bleigruben.


Château Margaux (Schatoh Margoh), Dorf und Schloß im franz. Depart. Gironde, unweit Bordeaux, weltbekannt durch seinen rothen Bordeauxwein.


Châteauneuf (Schatonöf), franz. Bad im Depart. Puy de Dome, mit 13 warmen Schwefelquellen.


Chäteauroux (Schatoruh), Hauptstadt des franz. Depart. Indre, mit 16000 E., Tuchfabriken und Gerbereien.


Château Salins (Schatoh Saläng), franz. Stadt im Depart. Meurthe, 2900 E.; Glas- und Steingutfabriken.


Château Thierry (Schato Tiäri), franz. Stadt im Depart. Aisne an der Eisenbahn von Straßburg nach Paris, 5700 E., Industrie in Wolle, Baumwolle und Leinen, Gerbereien; Geburtsort Lafontaines.


Châtel (frz. Schatell), Ferd. François, Abbé, geb. 1795, von 1823 bis 1830 Prediger des 2. berittenen Gardegrenadierregiments, stiftete nach der Julirevolution „die französischkatholische Kirche“, eine Gesellschaft von sog. Vernunftgläubigen mit einigen an die Kirche erinnernden Formen, so ziemlich nach Inhalt und Scenerie das gleiche Schauspiel, das 15 Jahre später Ronge mit der „deutschkatholischen Kirche“ diesseits des Rheins aufführte. C. fand indessen nur wenigen Anklang; selbst die Sekte der Templer veruneinigte sich bald mit ihm, die ungläubigen Franzosen aber meinten, eine neue Religion zu den bereits vorhandenen sei sehr überflüssig und der Einheit Frankreichs nur schädlich. Die Regierung ließ ihn so lange gewähren, als sie den andern Unruhestiftern keinen Vorwand bieten wollte, Schlagwörter wie Jesuitismus, Unterdrückung der Gewissensfreiheit etc. zum Feldgeschrei zu machen; nachdem sie aber dieser Rücksichten überhoben zu sein glaubte, wurde 1842 verboten, der Sekte Gebäude zu ihrem Cultus einzuräumen und damit hatte die franz.-kath. Kirche eine Ende. C. wurde Epicier (Spezereikrämer) und blieb es nach 1848, da er nach der neuen Revolution noch weniger Anhänger fand als nach der alten vom Juli 1830.


Châtelain (frz. Schatläng), Kastellane. Chatelaine (frz. Schatlähn), Kettchen, von den Frauen wie der Gürtel um den Leib getragen, an welchem Schlüsselbund und Geldtasche hingen.


Châtelet (frz. Schatlä), früher zwei thurmartige Schlösser in Paris (grand et petit Ch., groß und klein C.), bis zur

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[70/0071] wiewohl nationalen Fehler seiner Landsleute von sich selbst zu sprechen, wenn die Welt nicht von ihm sprechen wollte. Vollständige Ausgaben seiner Werke veranstaltete er 1826 und 1836; sein Congrès de Verone erschien 1838; la vie de Rancé 1844, seine Memoiren (Mémoires dʼoutre tombe 1849–50 erschienen) entsprachen nicht annähernd den Erwartungen, die ihre Ankündigung von C. erregt hatten. Seine besten Werke: „Atala, Génie du Christianisme, les Martyrs, Itineraire de Paris à Jerusalem et de Jerusalem à Paris“ sind vielfach herausgegeben u. auch ins Deutsche übersetzt worden. Châteaubriant (frz. Schatobriang), Stadt im Depart. Niederloire am Cher, 4100 E.; Wollenzeuge, berühmte Pasteten und Confituren. 1551 den 27. Juni Edict König Heinrichs II. gegen die Hugenotten. Château Cambresis (Schato Cangbresi), Stadt im franz. Norddepart. mit 8300 E.; Industrie in Wolle und Baumwolle, berühmte Gerbereien. 1559 den 3. April Friede zwischen Frankreich und Spanien. Glänzende Gefechte der österr. Reiterei den 24. und 26. April 1794 gegen die Franzosen. Château Chinon (frz. Schatoh Schinong), Stadt im Departement Nièvre an der Yonne 3000 E.; Wollen- und Leinenfabriken. Châteaudun (frz. Schatohdöng) frz. Stadt im Depart. Eure-Loire, 6800 E., Fabrikation von Wollendecken, bedeutende Gerbereien. Château-Gontier (frz. Schatoh Gongtieh), franz. Stadt im Depart. Mayenne, 6900 E., Handel mit Hanfzwirn, Holz, Eisen, Wein. Châteaulin (Schatohläng) franz. Stadt im Depart. Finisterre, an der Aulne, 2900 E.; Flußhafen, Lachsfang; in der Nähe silberhaltige Bleigruben. Château Margaux (Schatoh Margoh), Dorf und Schloß im franz. Depart. Gironde, unweit Bordeaux, weltbekannt durch seinen rothen Bordeauxwein. Châteauneuf (Schatonöf), franz. Bad im Depart. Puy de Dome, mit 13 warmen Schwefelquellen. Chäteauroux (Schatoruh), Hauptstadt des franz. Depart. Indre, mit 16000 E., Tuchfabriken und Gerbereien. Château Salins (Schatoh Saläng), franz. Stadt im Depart. Meurthe, 2900 E.; Glas- und Steingutfabriken. Château Thierry (Schato Tiäri), franz. Stadt im Depart. Aisne an der Eisenbahn von Straßburg nach Paris, 5700 E., Industrie in Wolle, Baumwolle und Leinen, Gerbereien; Geburtsort Lafontaines. Châtel (frz. Schatell), Ferd. François, Abbé, geb. 1795, von 1823 bis 1830 Prediger des 2. berittenen Gardegrenadierregiments, stiftete nach der Julirevolution „die französischkatholische Kirche“, eine Gesellschaft von sog. Vernunftgläubigen mit einigen an die Kirche erinnernden Formen, so ziemlich nach Inhalt und Scenerie das gleiche Schauspiel, das 15 Jahre später Ronge mit der „deutschkatholischen Kirche“ diesseits des Rheins aufführte. C. fand indessen nur wenigen Anklang; selbst die Sekte der Templer veruneinigte sich bald mit ihm, die ungläubigen Franzosen aber meinten, eine neue Religion zu den bereits vorhandenen sei sehr überflüssig und der Einheit Frankreichs nur schädlich. Die Regierung ließ ihn so lange gewähren, als sie den andern Unruhestiftern keinen Vorwand bieten wollte, Schlagwörter wie Jesuitismus, Unterdrückung der Gewissensfreiheit etc. zum Feldgeschrei zu machen; nachdem sie aber dieser Rücksichten überhoben zu sein glaubte, wurde 1842 verboten, der Sekte Gebäude zu ihrem Cultus einzuräumen und damit hatte die franz.-kath. Kirche eine Ende. C. wurde Epicier (Spezereikrämer) und blieb es nach 1848, da er nach der neuen Revolution noch weniger Anhänger fand als nach der alten vom Juli 1830. Châtelain (frz. Schatläng), Kastellane. Chatelaine (frz. Schatlähn), Kettchen, von den Frauen wie der Gürtel um den Leib getragen, an welchem Schlüsselbund und Geldtasche hingen. Châtelet (frz. Schatlä), früher zwei thurmartige Schlösser in Paris (grand et petit Ch., groß und klein C.), bis zur

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 70. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/71>, abgerufen am 21.05.2024.