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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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es 1817 ohne Umstände weg; das verarmte, durch die Empörung seiner Colonien und einheimische Unruhen abgehetzte Spanien mußte sichs gefallen lassen u. trat F. 1819 um 5 Mill. Doll. ab. Als jedoch die Nordamerikaner das Land besetzten, Sklaven einführten und die Indianer in gewohnter Weise behandelten, empörten sich diese, verbrannten ihre Dörfer u. zogen in die Wälder zurück. Ein 15jähr. Vernichtungskrieg, in welchem beiderseits Weib u. Kind nicht verschont wurden, nöthigte die Seminolen, keine 500 Männer mehr, sich in das indian. Territorium übersiedeln zu lassen.


Florida-Blanca, Don Josefo Monnino, Graf von, geb. 1728, span. Staatsmann unter Karl III., wohlmeinend aber schwach und in seinen polit. Unternehmungen unglücklich; 1788 wurde er gestürzt und machte dem Herzog von Alcudia Platz; st. 1808.


Floriren, lat.-dtsch., blühen; Florist, Blumenfreund, Blumenmaler.


Floris, Franz, eigentlich Franz de Vriendt, niederländ. Maler, geb. 1520 zu Antwerpen, lebte sehr unmäßig und st. 1570. Seine Gemälde, zahlreich u. weit verbreitet, zeigen kühne Phantasie in der Composition, entbehren aber der Anmuth. Zu den besten gehören: die Geburt Christi u. Lucifers Fall, zu Antwerpen; das jüngste Gericht, zu Brüssel.


Florus, Lucius Annäus, schrieb zu Hadrians Zeit eine "Epitome de gestis Romanorum" in 4 B., die nicht sowohl Geschichte als eine "geschmacklose Lobrede des röm. Namens" ist (vgl. Wiener Jahrb. B. 28. S. 185 ff.). Erste Ausgabe Paris 1470-72, beste von Dukerus, Lugd. Bat. 1722, Uebersetzung von Schallgruber, Wien 1805. Neuestens gab O. Jahn die vielleicht dem F. angehörenden "Epitomae de Tito Livio bellorum omnium annorum DCC lib. II" heraus, Leipzig 1852.


Flos und Blancflos, Liebessage, eigentl. Allegorie: die Liebe der Rose u. Lilie, d. h. Liebe u. Unschuld, im Mittelalter gleich den andern Sagen behandelt und an die Karlssage angeknüpft (Altfranz. Bearbeitung, herausgegeben von I. Bekker, Berlin 1844; deutsche von Konrad Flecke um 1230, in Müllers Sammlung deutscher Gedichte, Berlin 1785).


Flosculiren, lat.-deutsch, blümeln; Floskel, Redeblume, gezierter Ausdruck; flosculös, mit Redensarten ausgeschmückt.


Floß (von fließen), das Urschiff, d. h. ein Fahrzeug aus einer Anzahl zusammengebundener Baumstämme oder Brettern bestehend, ohne Seitenwände, wird jetzt in der Regel nur mehr als leichtes Transportmittel für Bauholz gebraucht, selten zum Waarentransport auf Flüssen. In Europa ist die Flößerei auf dem Rheine am bedeutendsten, weil Holland seinen Bedarf an Schiffsbauholz fast ausschließlich aus den oberdeutschen Waldungen bezieht, in Amerika auf dem Missisippi. Ein Holländer-F. der größten Art kann bis 1000' lang u. 80' breit sein u. einige 100 Menschen tragen; seine Richtung erhält er durch bewegliche Vorderflöße; an den Enden befinden sich die Ruder, oft 20, jedes mit 7 Mann; Taue, F. haken und Anker dienen zum Aufhalten u. Richtung geben, u. mehre Kähne begleiten den F., um bei allen Verrichtungen und Zufällen zu helfen.


Flotow, Friedrich von, Operncomponist, geb. 1811 zu Teutendorf in Mecklenburg, bildete sich zu Paris unter Reicha. Seine dsbst. aufgeführten Opern fanden bald Beifall, besonders "Le naufrage de la Meduse" 1838. Von spätern Opern fanden in Deutschland besonders Eingang u. Beifall: "Alessandro Stradella" 1844 u. "Martha" 1846. Seine Musik ist angenehm und gefällig.


Flott, schwimmend; flottmachen, ein aufgesessenes Schiff wieder in Fahrwasser bringen; F.e, größere Abtheilung von Schiffen, von Kriegsschiffen wenigstens 18; weniger heißen F.ille.


Flottbeck, eine zwischen Ottensen u. Blankenese in Holstein höchst reizend gelegene, ehemalige von Voght'sche Besitzung und berühmte Normalwirthschaft nach dem Brabanter Muster, für ganz Norddeutschland ein landwirthschaftlich classischer Boden.


Flottiren, frz.-dtsch., schwanken (bei Truppen auf d. Marsche, im Gefechte), das Abweichen abgeschossener Kugeln.


Flottirende Schuld (dette flottante),

es 1817 ohne Umstände weg; das verarmte, durch die Empörung seiner Colonien und einheimische Unruhen abgehetzte Spanien mußte sichs gefallen lassen u. trat F. 1819 um 5 Mill. Doll. ab. Als jedoch die Nordamerikaner das Land besetzten, Sklaven einführten und die Indianer in gewohnter Weise behandelten, empörten sich diese, verbrannten ihre Dörfer u. zogen in die Wälder zurück. Ein 15jähr. Vernichtungskrieg, in welchem beiderseits Weib u. Kind nicht verschont wurden, nöthigte die Seminolen, keine 500 Männer mehr, sich in das indian. Territorium übersiedeln zu lassen.


Florida-Blanca, Don Josefo Monnino, Graf von, geb. 1728, span. Staatsmann unter Karl III., wohlmeinend aber schwach und in seinen polit. Unternehmungen unglücklich; 1788 wurde er gestürzt und machte dem Herzog von Alcudia Platz; st. 1808.


Floriren, lat.-dtsch., blühen; Florist, Blumenfreund, Blumenmaler.


Floris, Franz, eigentlich Franz de Vriendt, niederländ. Maler, geb. 1520 zu Antwerpen, lebte sehr unmäßig und st. 1570. Seine Gemälde, zahlreich u. weit verbreitet, zeigen kühne Phantasie in der Composition, entbehren aber der Anmuth. Zu den besten gehören: die Geburt Christi u. Lucifers Fall, zu Antwerpen; das jüngste Gericht, zu Brüssel.


Florus, Lucius Annäus, schrieb zu Hadrians Zeit eine „Epitome de gestis Romanorum“ in 4 B., die nicht sowohl Geschichte als eine „geschmacklose Lobrede des röm. Namens“ ist (vgl. Wiener Jahrb. B. 28. S. 185 ff.). Erste Ausgabe Paris 1470–72, beste von Dukerus, Lugd. Bat. 1722, Uebersetzung von Schallgruber, Wien 1805. Neuestens gab O. Jahn die vielleicht dem F. angehörenden „Epitomae de Tito Livio bellorum omnium annorum DCC lib. II“ heraus, Leipzig 1852.


Flos und Blancflos, Liebessage, eigentl. Allegorie: die Liebe der Rose u. Lilie, d. h. Liebe u. Unschuld, im Mittelalter gleich den andern Sagen behandelt und an die Karlssage angeknüpft (Altfranz. Bearbeitung, herausgegeben von I. Bekker, Berlin 1844; deutsche von Konrad Flecke um 1230, in Müllers Sammlung deutscher Gedichte, Berlin 1785).


Flosculiren, lat.-deutsch, blümeln; Floskel, Redeblume, gezierter Ausdruck; flosculös, mit Redensarten ausgeschmückt.


Floß (von fließen), das Urschiff, d. h. ein Fahrzeug aus einer Anzahl zusammengebundener Baumstämme oder Brettern bestehend, ohne Seitenwände, wird jetzt in der Regel nur mehr als leichtes Transportmittel für Bauholz gebraucht, selten zum Waarentransport auf Flüssen. In Europa ist die Flößerei auf dem Rheine am bedeutendsten, weil Holland seinen Bedarf an Schiffsbauholz fast ausschließlich aus den oberdeutschen Waldungen bezieht, in Amerika auf dem Missisippi. Ein Holländer-F. der größten Art kann bis 1000' lang u. 80' breit sein u. einige 100 Menschen tragen; seine Richtung erhält er durch bewegliche Vorderflöße; an den Enden befinden sich die Ruder, oft 20, jedes mit 7 Mann; Taue, F. haken und Anker dienen zum Aufhalten u. Richtung geben, u. mehre Kähne begleiten den F., um bei allen Verrichtungen und Zufällen zu helfen.


Flotow, Friedrich von, Operncomponist, geb. 1811 zu Teutendorf in Mecklenburg, bildete sich zu Paris unter Reicha. Seine dsbst. aufgeführten Opern fanden bald Beifall, besonders „Le naufrage de la Méduse“ 1838. Von spätern Opern fanden in Deutschland besonders Eingang u. Beifall: „Alessandro Stradella“ 1844 u. „Martha“ 1846. Seine Musik ist angenehm und gefällig.


Flott, schwimmend; flottmachen, ein aufgesessenes Schiff wieder in Fahrwasser bringen; F.e, größere Abtheilung von Schiffen, von Kriegsschiffen wenigstens 18; weniger heißen F.ille.


Flottbeck, eine zwischen Ottensen u. Blankenese in Holstein höchst reizend gelegene, ehemalige von Voghtʼsche Besitzung und berühmte Normalwirthschaft nach dem Brabanter Muster, für ganz Norddeutschland ein landwirthschaftlich classischer Boden.


Flottiren, frz.-dtsch., schwanken (bei Truppen auf d. Marsche, im Gefechte), das Abweichen abgeschossener Kugeln.


Flottirende Schuld (dette flottante),

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[729/0730] es 1817 ohne Umstände weg; das verarmte, durch die Empörung seiner Colonien und einheimische Unruhen abgehetzte Spanien mußte sichs gefallen lassen u. trat F. 1819 um 5 Mill. Doll. ab. Als jedoch die Nordamerikaner das Land besetzten, Sklaven einführten und die Indianer in gewohnter Weise behandelten, empörten sich diese, verbrannten ihre Dörfer u. zogen in die Wälder zurück. Ein 15jähr. Vernichtungskrieg, in welchem beiderseits Weib u. Kind nicht verschont wurden, nöthigte die Seminolen, keine 500 Männer mehr, sich in das indian. Territorium übersiedeln zu lassen. Florida-Blanca, Don Josefo Monnino, Graf von, geb. 1728, span. Staatsmann unter Karl III., wohlmeinend aber schwach und in seinen polit. Unternehmungen unglücklich; 1788 wurde er gestürzt und machte dem Herzog von Alcudia Platz; st. 1808. Floriren, lat.-dtsch., blühen; Florist, Blumenfreund, Blumenmaler. Floris, Franz, eigentlich Franz de Vriendt, niederländ. Maler, geb. 1520 zu Antwerpen, lebte sehr unmäßig und st. 1570. Seine Gemälde, zahlreich u. weit verbreitet, zeigen kühne Phantasie in der Composition, entbehren aber der Anmuth. Zu den besten gehören: die Geburt Christi u. Lucifers Fall, zu Antwerpen; das jüngste Gericht, zu Brüssel. Florus, Lucius Annäus, schrieb zu Hadrians Zeit eine „Epitome de gestis Romanorum“ in 4 B., die nicht sowohl Geschichte als eine „geschmacklose Lobrede des röm. Namens“ ist (vgl. Wiener Jahrb. B. 28. S. 185 ff.). Erste Ausgabe Paris 1470–72, beste von Dukerus, Lugd. Bat. 1722, Uebersetzung von Schallgruber, Wien 1805. Neuestens gab O. Jahn die vielleicht dem F. angehörenden „Epitomae de Tito Livio bellorum omnium annorum DCC lib. II“ heraus, Leipzig 1852. Flos und Blancflos, Liebessage, eigentl. Allegorie: die Liebe der Rose u. Lilie, d. h. Liebe u. Unschuld, im Mittelalter gleich den andern Sagen behandelt und an die Karlssage angeknüpft (Altfranz. Bearbeitung, herausgegeben von I. Bekker, Berlin 1844; deutsche von Konrad Flecke um 1230, in Müllers Sammlung deutscher Gedichte, Berlin 1785). Flosculiren, lat.-deutsch, blümeln; Floskel, Redeblume, gezierter Ausdruck; flosculös, mit Redensarten ausgeschmückt. Floß (von fließen), das Urschiff, d. h. ein Fahrzeug aus einer Anzahl zusammengebundener Baumstämme oder Brettern bestehend, ohne Seitenwände, wird jetzt in der Regel nur mehr als leichtes Transportmittel für Bauholz gebraucht, selten zum Waarentransport auf Flüssen. In Europa ist die Flößerei auf dem Rheine am bedeutendsten, weil Holland seinen Bedarf an Schiffsbauholz fast ausschließlich aus den oberdeutschen Waldungen bezieht, in Amerika auf dem Missisippi. Ein Holländer-F. der größten Art kann bis 1000' lang u. 80' breit sein u. einige 100 Menschen tragen; seine Richtung erhält er durch bewegliche Vorderflöße; an den Enden befinden sich die Ruder, oft 20, jedes mit 7 Mann; Taue, F. haken und Anker dienen zum Aufhalten u. Richtung geben, u. mehre Kähne begleiten den F., um bei allen Verrichtungen und Zufällen zu helfen. Flotow, Friedrich von, Operncomponist, geb. 1811 zu Teutendorf in Mecklenburg, bildete sich zu Paris unter Reicha. Seine dsbst. aufgeführten Opern fanden bald Beifall, besonders „Le naufrage de la Méduse“ 1838. Von spätern Opern fanden in Deutschland besonders Eingang u. Beifall: „Alessandro Stradella“ 1844 u. „Martha“ 1846. Seine Musik ist angenehm und gefällig. Flott, schwimmend; flottmachen, ein aufgesessenes Schiff wieder in Fahrwasser bringen; F.e, größere Abtheilung von Schiffen, von Kriegsschiffen wenigstens 18; weniger heißen F.ille. Flottbeck, eine zwischen Ottensen u. Blankenese in Holstein höchst reizend gelegene, ehemalige von Voghtʼsche Besitzung und berühmte Normalwirthschaft nach dem Brabanter Muster, für ganz Norddeutschland ein landwirthschaftlich classischer Boden. Flottiren, frz.-dtsch., schwanken (bei Truppen auf d. Marsche, im Gefechte), das Abweichen abgeschossener Kugeln. Flottirende Schuld (dette flottante),

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 729. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/730>, abgerufen am 10.11.2024.