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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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s. schwebende Schuld und consolidirte Schuld.


Flottwell, Eduard Heinrich, geb. 1786 zu Insterburg, seit 1805 im Staatsdienste, 1844 Finanzminister, seit 1850 Oberpräsident von Brandenburg, ein Staatsmann aus der spätern Hardenberg' schen Schule.


Fluate, flußsaure Salze, s. Fluor.


Fluctuation, lat.-dtsch., das Wogen, Schwanken; fluctuiren, schwanken.


Flüchtig, heißen Körper, die entweder schon bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur sich verflüchtigen, d. h. sich in Dunst oder Gas verwandeln.


Flüe, Klaus von der, der als "Bruder Klaus" noch heute hochverehrte Heilige, ward geb. 1417 im sog. Flüeli nahe bei Sachseln im schweiz. Canton Unterwalden aus dem alten Geschlechte der Löwenbrugger, focht vom 23. I. an in den damaligen Schweizerkriegen, 1446 bei Ragaz, rettete 1460 als Rottenmeister das Kloster Katharinenthal bei Dießenhofen vom Untergang, war 19 Jahre Richter u. Landrath, schlug die Würde eines Landamanns aus u. zog sich 1467 als Einsiedler ins Melchthal zurück, wo die Landsgemeinde von Unterwalden ihm eine Kapelle und Hütte baute und wo er nach allgemeinem Glauben und laut gerichtlicher Untersuchung 20 Jahre ohne irdische Nahrung lebte. Er galt als das Orakel seiner Landsleute und ward namentlich auch als der Vermittler des "Verkommnisses von Stanz" vom Jahr 1481 durch Johann v. Müller verherrlichet. Aus seinen 10 Kindern erwuchs ein Geschlecht, das dem Canton 40 tüchtige Landamänner gab; er st. 1487 und wurde 1669 selig gesprochen, nachdem sein Grab längst zu einem berühmten Wallfahrtsort geworden. Sein Leben ist mehr als 50mal beschrieben worden.


Flüevogel, s. Braunelle.


Flügel, die Flugwerkzeuge der Vögel; Theile eines Gebäudes, welche mit dem Hauptbau unter einem Winkel verbunden sind; in der Taktik die Seiten einer aufgestellten Truppenmasse; in der Musik heißt F. gegenwärtig gewöhnlich das Pianoforte, früher so viel wie Clavier, von seiner Form so genannt.


Flügel, Gustav Lebrecht, geb. 1802 zu Bautzen, von 1832-50 Professor in Meißen; seitdem wegen Krankheit pensionirt, verdienter Orientalist; gab Hadschi Khalfas "Lexicon bibliographicum et encyclopaedicum" heraus (Leipz. 1835-52), den Koran etc.


Flügel, Joh. Gottfr., geb. 1788 zu Barby, ging 1810 nach Nordamerika, kehrte 1819 zurück, wurde 1824 Professor der engl. Sprache an der Universität Leipzig, 1838 Consul der nordamerikan. vereinigten Staaten. Gab heraus: "Vollständiges engl.-deutsches u. deutsch-engl. Wörterbuch", 3. Aufl. 1848; "Vollständige engl. Sprachlehre", "Triglotte oder kaufmännisches Wörterbuch in 3 Sprachen", "Praktisches Handbuch der engl. Handelscorrespondenz" etc.


Flügelfrucht, Samara, eine ein- oder wenigsamige Trockenfrucht, deren Fruchthülle mit einem häutigen Flügel oder mit mehren dergleichen Fortsätzen versehen ist; Ulmen u. Eschen z. B. haben 1flügliche, Birken u. Ahorne 2flügliche, Rhabarber 3flügliche solche Früchte.


Flügelhorn, s. Buglehorn.


Flügelschnecken (Strombi), Gattung aus der Familie der Kammkiemer, mit oben flügelartig ausgebogenem Gehäuse, bewohnen größtentheils die tropischen Meere, die Riesen-F. das Mittelmeer; 1' lang mit kegelförmigen Höckern an den Gewinden, deren Spindeltheile zu den unechten Cameen benutzt werden.


Flüssigkeiten, die den festen entgegengesetzten Stoffe, deren Theilchen sich leicht trennen u. leicht wieder vereinigen lassen; man unterscheidet tropfbare und elastische Flüssigkeiten (Gase); erstere sind nur wenig u. schwer, letztere leichter u. mehr zusammenzudrücken. Die tropfbaren F. bilden in der Ruhe eine horizontale Oberfläche, sofern nicht die Adhäsion und Capillarität sie an dem einschließenden Rande etwas heben.


Flugbrand, s. Brand.


Flugfisch (Exocoetus), Gattung Fische aus der Ordnung der Bauchflosser und der Familie der Hechtartigen, ausgezeichnet durch die langen Brustflossen, mittelst deren sie sich längstens 30 Secunden in der Luft erhalten können, wenn sie, um den Raubfischen zu entgehen, sich aus dem Wasser erheben. In allen

s. schwebende Schuld und consolidirte Schuld.


Flottwell, Eduard Heinrich, geb. 1786 zu Insterburg, seit 1805 im Staatsdienste, 1844 Finanzminister, seit 1850 Oberpräsident von Brandenburg, ein Staatsmann aus der spätern Hardenbergʼ schen Schule.


Fluate, flußsaure Salze, s. Fluor.


Fluctuation, lat.-dtsch., das Wogen, Schwanken; fluctuiren, schwanken.


Flüchtig, heißen Körper, die entweder schon bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur sich verflüchtigen, d. h. sich in Dunst oder Gas verwandeln.


Flüe, Klaus von der, der als „Bruder Klaus“ noch heute hochverehrte Heilige, ward geb. 1417 im sog. Flüeli nahe bei Sachseln im schweiz. Canton Unterwalden aus dem alten Geschlechte der Löwenbrugger, focht vom 23. I. an in den damaligen Schweizerkriegen, 1446 bei Ragaz, rettete 1460 als Rottenmeister das Kloster Katharinenthal bei Dießenhofen vom Untergang, war 19 Jahre Richter u. Landrath, schlug die Würde eines Landamanns aus u. zog sich 1467 als Einsiedler ins Melchthal zurück, wo die Landsgemeinde von Unterwalden ihm eine Kapelle und Hütte baute und wo er nach allgemeinem Glauben und laut gerichtlicher Untersuchung 20 Jahre ohne irdische Nahrung lebte. Er galt als das Orakel seiner Landsleute und ward namentlich auch als der Vermittler des „Verkommnisses von Stanz“ vom Jahr 1481 durch Johann v. Müller verherrlichet. Aus seinen 10 Kindern erwuchs ein Geschlecht, das dem Canton 40 tüchtige Landamänner gab; er st. 1487 und wurde 1669 selig gesprochen, nachdem sein Grab längst zu einem berühmten Wallfahrtsort geworden. Sein Leben ist mehr als 50mal beschrieben worden.


Flüevogel, s. Braunelle.


Flügel, die Flugwerkzeuge der Vögel; Theile eines Gebäudes, welche mit dem Hauptbau unter einem Winkel verbunden sind; in der Taktik die Seiten einer aufgestellten Truppenmasse; in der Musik heißt F. gegenwärtig gewöhnlich das Pianoforte, früher so viel wie Clavier, von seiner Form so genannt.


Flügel, Gustav Lebrecht, geb. 1802 zu Bautzen, von 1832–50 Professor in Meißen; seitdem wegen Krankheit pensionirt, verdienter Orientalist; gab Hadschi Khalfas „Lexicon bibliographicum et encyclopaedicum“ heraus (Leipz. 1835–52), den Koran etc.


Flügel, Joh. Gottfr., geb. 1788 zu Barby, ging 1810 nach Nordamerika, kehrte 1819 zurück, wurde 1824 Professor der engl. Sprache an der Universität Leipzig, 1838 Consul der nordamerikan. vereinigten Staaten. Gab heraus: „Vollständiges engl.-deutsches u. deutsch-engl. Wörterbuch“, 3. Aufl. 1848; „Vollständige engl. Sprachlehre“, „Triglotte oder kaufmännisches Wörterbuch in 3 Sprachen“, „Praktisches Handbuch der engl. Handelscorrespondenz“ etc.


Flügelfrucht, Samara, eine ein- oder wenigsamige Trockenfrucht, deren Fruchthülle mit einem häutigen Flügel oder mit mehren dergleichen Fortsätzen versehen ist; Ulmen u. Eschen z. B. haben 1flügliche, Birken u. Ahorne 2flügliche, Rhabarber 3flügliche solche Früchte.


Flügelhorn, s. Buglehorn.


Flügelschnecken (Strombi), Gattung aus der Familie der Kammkiemer, mit oben flügelartig ausgebogenem Gehäuse, bewohnen größtentheils die tropischen Meere, die Riesen-F. das Mittelmeer; 1' lang mit kegelförmigen Höckern an den Gewinden, deren Spindeltheile zu den unechten Cameen benutzt werden.


Flüssigkeiten, die den festen entgegengesetzten Stoffe, deren Theilchen sich leicht trennen u. leicht wieder vereinigen lassen; man unterscheidet tropfbare und elastische Flüssigkeiten (Gase); erstere sind nur wenig u. schwer, letztere leichter u. mehr zusammenzudrücken. Die tropfbaren F. bilden in der Ruhe eine horizontale Oberfläche, sofern nicht die Adhäsion und Capillarität sie an dem einschließenden Rande etwas heben.


Flugbrand, s. Brand.


Flugfisch (Exocoetus), Gattung Fische aus der Ordnung der Bauchflosser und der Familie der Hechtartigen, ausgezeichnet durch die langen Brustflossen, mittelst deren sie sich längstens 30 Secunden in der Luft erhalten können, wenn sie, um den Raubfischen zu entgehen, sich aus dem Wasser erheben. In allen

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[730/0731] s. schwebende Schuld und consolidirte Schuld. Flottwell, Eduard Heinrich, geb. 1786 zu Insterburg, seit 1805 im Staatsdienste, 1844 Finanzminister, seit 1850 Oberpräsident von Brandenburg, ein Staatsmann aus der spätern Hardenbergʼ schen Schule. Fluate, flußsaure Salze, s. Fluor. Fluctuation, lat.-dtsch., das Wogen, Schwanken; fluctuiren, schwanken. Flüchtig, heißen Körper, die entweder schon bei gewöhnlicher oder bei erhöhter Temperatur sich verflüchtigen, d. h. sich in Dunst oder Gas verwandeln. Flüe, Klaus von der, der als „Bruder Klaus“ noch heute hochverehrte Heilige, ward geb. 1417 im sog. Flüeli nahe bei Sachseln im schweiz. Canton Unterwalden aus dem alten Geschlechte der Löwenbrugger, focht vom 23. I. an in den damaligen Schweizerkriegen, 1446 bei Ragaz, rettete 1460 als Rottenmeister das Kloster Katharinenthal bei Dießenhofen vom Untergang, war 19 Jahre Richter u. Landrath, schlug die Würde eines Landamanns aus u. zog sich 1467 als Einsiedler ins Melchthal zurück, wo die Landsgemeinde von Unterwalden ihm eine Kapelle und Hütte baute und wo er nach allgemeinem Glauben und laut gerichtlicher Untersuchung 20 Jahre ohne irdische Nahrung lebte. Er galt als das Orakel seiner Landsleute und ward namentlich auch als der Vermittler des „Verkommnisses von Stanz“ vom Jahr 1481 durch Johann v. Müller verherrlichet. Aus seinen 10 Kindern erwuchs ein Geschlecht, das dem Canton 40 tüchtige Landamänner gab; er st. 1487 und wurde 1669 selig gesprochen, nachdem sein Grab längst zu einem berühmten Wallfahrtsort geworden. Sein Leben ist mehr als 50mal beschrieben worden. Flüevogel, s. Braunelle. Flügel, die Flugwerkzeuge der Vögel; Theile eines Gebäudes, welche mit dem Hauptbau unter einem Winkel verbunden sind; in der Taktik die Seiten einer aufgestellten Truppenmasse; in der Musik heißt F. gegenwärtig gewöhnlich das Pianoforte, früher so viel wie Clavier, von seiner Form so genannt. Flügel, Gustav Lebrecht, geb. 1802 zu Bautzen, von 1832–50 Professor in Meißen; seitdem wegen Krankheit pensionirt, verdienter Orientalist; gab Hadschi Khalfas „Lexicon bibliographicum et encyclopaedicum“ heraus (Leipz. 1835–52), den Koran etc. Flügel, Joh. Gottfr., geb. 1788 zu Barby, ging 1810 nach Nordamerika, kehrte 1819 zurück, wurde 1824 Professor der engl. Sprache an der Universität Leipzig, 1838 Consul der nordamerikan. vereinigten Staaten. Gab heraus: „Vollständiges engl.-deutsches u. deutsch-engl. Wörterbuch“, 3. Aufl. 1848; „Vollständige engl. Sprachlehre“, „Triglotte oder kaufmännisches Wörterbuch in 3 Sprachen“, „Praktisches Handbuch der engl. Handelscorrespondenz“ etc. Flügelfrucht, Samara, eine ein- oder wenigsamige Trockenfrucht, deren Fruchthülle mit einem häutigen Flügel oder mit mehren dergleichen Fortsätzen versehen ist; Ulmen u. Eschen z. B. haben 1flügliche, Birken u. Ahorne 2flügliche, Rhabarber 3flügliche solche Früchte. Flügelhorn, s. Buglehorn. Flügelschnecken (Strombi), Gattung aus der Familie der Kammkiemer, mit oben flügelartig ausgebogenem Gehäuse, bewohnen größtentheils die tropischen Meere, die Riesen-F. das Mittelmeer; 1' lang mit kegelförmigen Höckern an den Gewinden, deren Spindeltheile zu den unechten Cameen benutzt werden. Flüssigkeiten, die den festen entgegengesetzten Stoffe, deren Theilchen sich leicht trennen u. leicht wieder vereinigen lassen; man unterscheidet tropfbare und elastische Flüssigkeiten (Gase); erstere sind nur wenig u. schwer, letztere leichter u. mehr zusammenzudrücken. Die tropfbaren F. bilden in der Ruhe eine horizontale Oberfläche, sofern nicht die Adhäsion und Capillarität sie an dem einschließenden Rande etwas heben. Flugbrand, s. Brand. Flugfisch (Exocoetus), Gattung Fische aus der Ordnung der Bauchflosser und der Familie der Hechtartigen, ausgezeichnet durch die langen Brustflossen, mittelst deren sie sich längstens 30 Secunden in der Luft erhalten können, wenn sie, um den Raubfischen zu entgehen, sich aus dem Wasser erheben. In allen

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 730. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/731>, abgerufen am 28.09.2024.