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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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Farben; zwei Varietäten mit Lackblättern, die eine mit weißen, die andere mit violetten Blumen gelten für die schönsten. 3) Die Herbst-L. scheint eine Bastardbildung zwischen obigen beiden zu sein, und ist minder werthvoll. 4) Vom Gold-L. hat man a) hohe Stangen-G., einfach oder gefüllt, und unter diesen die sog. Stahllack mit violetten gefüllten Blumen, sehr schön; b) engl. Busch- oder Zwerg-G., und unter diesen die dunkelfarbigen stark gefüllten Sorten am beliebtesten. Ch. maritimus ist unter dem Namen Malcolmia marit. ein niedliches violettes Einfassungspflänzchen, welches, weil nur einjährig, jedes Frühjahr frisch ausgesäet werden muß. In manchen Catalogen findet man Ch. annuus u. incanus als Mathiola aufgeführt.


Cheiroptera, s. Fledermäuse.


Cheky, Tscheki, türk. Gewicht = 0,57 Pf., in der Levante = 0,83.


Chelard (Schelahr), Andre Hippolyte Jean Baptiste, geb. 1789 zu Paris, geschätzter Componist, der sich mit seinen Landsleuten nicht gut vertrug und deßwegen meistens in Deutschland lebt, jetzt als Kapellmeister in Weimar, componirte 1817 in Neapel "La casa a vendere", später "Macbeth", "Mitternacht", "Hermannsschlacht", "Scheibentoni".


Chelidonium, Schöllkraut, Ch. majus L. der Familie der Papaveraceae, Mohnblütigen, angehörig, eine allenthalb bei uns an Hecken, Mauern und Schutthaufen gemeine Pflanze, mit gelben Blüthen, hauptsächlich an ihrem allenthalben, wo sie die geringste Verwundung erleidet, ausfließenden gelben Milchsaft kenntlich. Das Kraut wird in der Thierarzneikunde, der Extract als geschätztes Mittel in Leberkrankheiten angewendet.


Cheliferisch, deutschlat., Scheerentragend, z. B. Krebse.


Chelinque, kleines indisches Boot.


Chelius, Maxim. Joseph, Geh. Rath und Professor der Chirurgie in Heidelberg, geb. 1794 zu Mannheim, wurde 1813 Hospitalarzt in Ingolstadt, und begleitete bald darauf die bad. Truppen als Regimentsarzt nach Frankreich; nach seiner Rückkehr gieng er nach Wien, machte 1815 den zweiten Feldzug nach Frankreich mit, besuchte nachher Göttingen, Berlin und Paris, und ward 1817 außerordentlicher Professor der Medicin in Heidelberg, 1819 ordentlicher Professor, 1821 Hofrath und 1826 geh. Hofrath. Er gründete in Heidelberg die chirurgisch-ophthalmiatrische Klinik, die bald eben so berühmt als weither besucht wurde und viele tüchtige Chirurgen bildete. Besonders bekannt und seines wissenschaftlichen wie praktischen Werthes wegen allverbreitet ist sein "Handbuch der Chirurgie" 2 Bde., Heidelberg 1822, 7. Aufl. 1851, in mehrere Sprachen übersetzt. Ferner "Handbuch der Augenheilkunde", Stuttg. 1839-43.


Chelm, poln. Stadt, Gouvernement Lublin, 3000 E.; kath. und unirter Bischof. Piaristencollegium; Sieg der Russen über die Polen 6. Juni 1794.


Chelmford (Tschemsförd), engl. Stadt nordöstl. von London, mit 7500 E. und bedeutendem Handel; auf dem Halley-Common berühmte Wettrennen.


Chelone, Schildblume, Gattung aus der Familie Personatae-Antirrhineae, aus dem gemäßigten Amerika.


Chelonia, Meerschildkröte; Cheloniten, versteinerte Seeigel oder Fischzähne; sog. Schwalbensteine, angeblich aus dem Magen der Schildkröte.


Chelsea (Tschellsi), am linken Ufer der Themse, früher Dorf 2 Meilen von London, jetzt mit der Stadt vereinigt; prächtiges Invalidenhaus für die Landtruppen, Waisenhaus für Soldatenkinder, Bildungsschule für Seeleute, Wasserkunst, welche einen Theil der Stadt mit Wasser versieht; botanischer Garten.


Cheltenham (Tschelltnhäm), engl. Stadt in der Grafschaft Gloucester mit 43500 E., berühmter Badeort, mit Schwefel-, Eisen- und alkalinischen Quellen.


Chelva (Tschelva), span. Stadt in der Provinz Valencia, 6100 E., Wein-, Seide- und Oelbau.


Chemiatrie, medic. System besonders im 15. Jahrh. geltend, nach welchem die Krankheiten ihre Ursachen in Fermentationen, Säurebildungen etc. hätten, daher man ihnen mit Mitteln, welche

Farben; zwei Varietäten mit Lackblättern, die eine mit weißen, die andere mit violetten Blumen gelten für die schönsten. 3) Die Herbst-L. scheint eine Bastardbildung zwischen obigen beiden zu sein, und ist minder werthvoll. 4) Vom Gold-L. hat man a) hohe Stangen-G., einfach oder gefüllt, und unter diesen die sog. Stahllack mit violetten gefüllten Blumen, sehr schön; b) engl. Busch- oder Zwerg-G., und unter diesen die dunkelfarbigen stark gefüllten Sorten am beliebtesten. Ch. maritimus ist unter dem Namen Malcolmia marit. ein niedliches violettes Einfassungspflänzchen, welches, weil nur einjährig, jedes Frühjahr frisch ausgesäet werden muß. In manchen Catalogen findet man Ch. annuus u. incanus als Mathiola aufgeführt.


Cheiroptera, s. Fledermäuse.


Cheky, Tscheki, türk. Gewicht = 0,57 Pf., in der Levante = 0,83.


Chelard (Schelahr), André Hippolyte Jean Baptiste, geb. 1789 zu Paris, geschätzter Componist, der sich mit seinen Landsleuten nicht gut vertrug und deßwegen meistens in Deutschland lebt, jetzt als Kapellmeister in Weimar, componirte 1817 in Neapel „La casa à vendere“, später „Macbeth“, „Mitternacht“, „Hermannsschlacht“, „Scheibentoni“.


Chelidonium, Schöllkraut, Ch. majus L. der Familie der Papaveraceae, Mohnblütigen, angehörig, eine allenthalb bei uns an Hecken, Mauern und Schutthaufen gemeine Pflanze, mit gelben Blüthen, hauptsächlich an ihrem allenthalben, wo sie die geringste Verwundung erleidet, ausfließenden gelben Milchsaft kenntlich. Das Kraut wird in der Thierarzneikunde, der Extract als geschätztes Mittel in Leberkrankheiten angewendet.


Cheliferisch, deutschlat., Scheerentragend, z. B. Krebse.


Chelinque, kleines indisches Boot.


Chelius, Maxim. Joseph, Geh. Rath und Professor der Chirurgie in Heidelberg, geb. 1794 zu Mannheim, wurde 1813 Hospitalarzt in Ingolstadt, und begleitete bald darauf die bad. Truppen als Regimentsarzt nach Frankreich; nach seiner Rückkehr gieng er nach Wien, machte 1815 den zweiten Feldzug nach Frankreich mit, besuchte nachher Göttingen, Berlin und Paris, und ward 1817 außerordentlicher Professor der Medicin in Heidelberg, 1819 ordentlicher Professor, 1821 Hofrath und 1826 geh. Hofrath. Er gründete in Heidelberg die chirurgisch-ophthalmiatrische Klinik, die bald eben so berühmt als weither besucht wurde und viele tüchtige Chirurgen bildete. Besonders bekannt und seines wissenschaftlichen wie praktischen Werthes wegen allverbreitet ist sein „Handbuch der Chirurgie“ 2 Bde., Heidelberg 1822, 7. Aufl. 1851, in mehrere Sprachen übersetzt. Ferner „Handbuch der Augenheilkunde“, Stuttg. 1839–43.


Chelm, poln. Stadt, Gouvernement Lublin, 3000 E.; kath. und unirter Bischof. Piaristencollegium; Sieg der Russen über die Polen 6. Juni 1794.


Chelmford (Tschemsförd), engl. Stadt nordöstl. von London, mit 7500 E. und bedeutendem Handel; auf dem Halley-Common berühmte Wettrennen.


Chelone, Schildblume, Gattung aus der Familie Personatae-Antirrhineae, aus dem gemäßigten Amerika.


Chelonia, Meerschildkröte; Cheloniten, versteinerte Seeigel oder Fischzähne; sog. Schwalbensteine, angeblich aus dem Magen der Schildkröte.


Chelsea (Tschellsi), am linken Ufer der Themse, früher Dorf 2 Meilen von London, jetzt mit der Stadt vereinigt; prächtiges Invalidenhaus für die Landtruppen, Waisenhaus für Soldatenkinder, Bildungsschule für Seeleute, Wasserkunst, welche einen Theil der Stadt mit Wasser versieht; botanischer Garten.


Cheltenham (Tschelltnhäm), engl. Stadt in der Grafschaft Gloucester mit 43500 E., berühmter Badeort, mit Schwefel-, Eisen- und alkalinischen Quellen.


Chelva (Tschelva), span. Stadt in der Provinz Valencia, 6100 E., Wein-, Seide- und Oelbau.


Chemiatrie, medic. System besonders im 15. Jahrh. geltend, nach welchem die Krankheiten ihre Ursachen in Fermentationen, Säurebildungen etc. hätten, daher man ihnen mit Mitteln, welche

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[75/0076] Farben; zwei Varietäten mit Lackblättern, die eine mit weißen, die andere mit violetten Blumen gelten für die schönsten. 3) Die Herbst-L. scheint eine Bastardbildung zwischen obigen beiden zu sein, und ist minder werthvoll. 4) Vom Gold-L. hat man a) hohe Stangen-G., einfach oder gefüllt, und unter diesen die sog. Stahllack mit violetten gefüllten Blumen, sehr schön; b) engl. Busch- oder Zwerg-G., und unter diesen die dunkelfarbigen stark gefüllten Sorten am beliebtesten. Ch. maritimus ist unter dem Namen Malcolmia marit. ein niedliches violettes Einfassungspflänzchen, welches, weil nur einjährig, jedes Frühjahr frisch ausgesäet werden muß. In manchen Catalogen findet man Ch. annuus u. incanus als Mathiola aufgeführt. Cheiroptera, s. Fledermäuse. Cheky, Tscheki, türk. Gewicht = 0,57 Pf., in der Levante = 0,83. Chelard (Schelahr), André Hippolyte Jean Baptiste, geb. 1789 zu Paris, geschätzter Componist, der sich mit seinen Landsleuten nicht gut vertrug und deßwegen meistens in Deutschland lebt, jetzt als Kapellmeister in Weimar, componirte 1817 in Neapel „La casa à vendere“, später „Macbeth“, „Mitternacht“, „Hermannsschlacht“, „Scheibentoni“. Chelidonium, Schöllkraut, Ch. majus L. der Familie der Papaveraceae, Mohnblütigen, angehörig, eine allenthalb bei uns an Hecken, Mauern und Schutthaufen gemeine Pflanze, mit gelben Blüthen, hauptsächlich an ihrem allenthalben, wo sie die geringste Verwundung erleidet, ausfließenden gelben Milchsaft kenntlich. Das Kraut wird in der Thierarzneikunde, der Extract als geschätztes Mittel in Leberkrankheiten angewendet. Cheliferisch, deutschlat., Scheerentragend, z. B. Krebse. Chelinque, kleines indisches Boot. Chelius, Maxim. Joseph, Geh. Rath und Professor der Chirurgie in Heidelberg, geb. 1794 zu Mannheim, wurde 1813 Hospitalarzt in Ingolstadt, und begleitete bald darauf die bad. Truppen als Regimentsarzt nach Frankreich; nach seiner Rückkehr gieng er nach Wien, machte 1815 den zweiten Feldzug nach Frankreich mit, besuchte nachher Göttingen, Berlin und Paris, und ward 1817 außerordentlicher Professor der Medicin in Heidelberg, 1819 ordentlicher Professor, 1821 Hofrath und 1826 geh. Hofrath. Er gründete in Heidelberg die chirurgisch-ophthalmiatrische Klinik, die bald eben so berühmt als weither besucht wurde und viele tüchtige Chirurgen bildete. Besonders bekannt und seines wissenschaftlichen wie praktischen Werthes wegen allverbreitet ist sein „Handbuch der Chirurgie“ 2 Bde., Heidelberg 1822, 7. Aufl. 1851, in mehrere Sprachen übersetzt. Ferner „Handbuch der Augenheilkunde“, Stuttg. 1839–43. Chelm, poln. Stadt, Gouvernement Lublin, 3000 E.; kath. und unirter Bischof. Piaristencollegium; Sieg der Russen über die Polen 6. Juni 1794. Chelmford (Tschemsförd), engl. Stadt nordöstl. von London, mit 7500 E. und bedeutendem Handel; auf dem Halley-Common berühmte Wettrennen. Chelone, Schildblume, Gattung aus der Familie Personatae-Antirrhineae, aus dem gemäßigten Amerika. Chelonia, Meerschildkröte; Cheloniten, versteinerte Seeigel oder Fischzähne; sog. Schwalbensteine, angeblich aus dem Magen der Schildkröte. Chelsea (Tschellsi), am linken Ufer der Themse, früher Dorf 2 Meilen von London, jetzt mit der Stadt vereinigt; prächtiges Invalidenhaus für die Landtruppen, Waisenhaus für Soldatenkinder, Bildungsschule für Seeleute, Wasserkunst, welche einen Theil der Stadt mit Wasser versieht; botanischer Garten. Cheltenham (Tschelltnhäm), engl. Stadt in der Grafschaft Gloucester mit 43500 E., berühmter Badeort, mit Schwefel-, Eisen- und alkalinischen Quellen. Chelva (Tschelva), span. Stadt in der Provinz Valencia, 6100 E., Wein-, Seide- und Oelbau. Chemiatrie, medic. System besonders im 15. Jahrh. geltend, nach welchem die Krankheiten ihre Ursachen in Fermentationen, Säurebildungen etc. hätten, daher man ihnen mit Mitteln, welche

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 75. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/76>, abgerufen am 21.05.2024.