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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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u. des Schenkebesitzers Bancal ermordet, wobei noch andere Personen, Bousquier, 3 Notare u. die Zuhälterin des Collard anwesend waren. Das Schwurgericht von Rhodez verurtheilte Jausion, Bastide, die Wittwe Bancal (ihr Mann hatte sich im Gefängnisse entleibt), Collard und Bax zum Tode, die andern Angeschuldigten zu Gefängnißstrafen, obwohl vielfache Widersprüche der Aussagen vorgekommen waren; der Cassationshof verwarf das Urtheil; das Schwurgericht von Alby aber, vor welches der Fall gebracht wurde, entschied wesentlich gleich und am 3. Juni 1818 wurden Jausion, Bastide (die bis zum letzten Augenblicke leugneten) nebst Collard guillotinirt. Dieser Prozeß regte ganz Frankreich auf, weil die Parteileidenschaft mitspielte; F. war napoleon. Beamte gewesen und gehörte der liberalen Partei und der reformirten Confession an, seine Mörder waren Ultraroyalisten und Katholiken, daher wurde Regierung und Geistlichkeit von ihren Gegnern beschuldigt, sie suche die Verbrecher zu schützen; 1818 noch einmal aufgenommen, ergab die Sache kein neues Resultat (vgl. "der neue Pitaval" Bd. I.).


Fucaceae, Meertange, der botan. Namen für die Familie der im Meere lebenden Algen (s. d.). Der bekannteste ist der Blasentang (Fucus vesiculosus) in allen unseren Meeren zu Hause; einer der größeren ist der Zuckertang (F. saccharinus), der das Tangmanna, einen Traubenzucker, absondert. - Fucoideen, versteinerte Algen, kommen hauptsächlich in dem jüngeren Flötzgebirge vor, besonders in dem nach ihnen benannten Fuccoiden-Sandstein.


Fuchs, Konrad Heinrich, geb. 1803 zu Bamberg, war 1825-29 Schönleins Assistent in Würzburg, bereiste dann Italien u. Frankreich, ward 1833 außerordentlicher, 1836 ordentlicher Professor der Poliklinik zu Würzburg, 1838 Professor zu Göttingen für Nosologie, Therapie und medicin. Klinik. Schrieb: "Die krankhaften Veränderungen der Haut und ihrer Anhänge", 3 Bde., Göttingen 1840-41; "Lehrbuch der speciellen Nosologie und Therapie", 4 Bde., Göttingen 1845-48.


Fuchs, bildet eine Abtheilung der Gattung Hund (Canis), hauptsächlich unterschieden durch die senkrecht längliche Pupille. Der gemeine F. (C. Vulpes), ist rostroth mit weißer Schwanzspitze u. schwarzen Füßen, der Schwanz dicht behaart. Seine Sinne sind scharf, seine Stimme ein heiseres Bellen; er läßt sich nie ganz zähmen. Seine Lebensweise ist bekannt; er wählt sich leckere Kost: Hafen, Geflügel, Honig, Weintrauben etc., muß aber in der Regel mit Mäusen, deren er unzählige vertilgt, Gewürm etc. vorlieb nehmen; über seine List wird viel gefabelt. - Der Blau-F., Polar-F. (C. lagopus), mit kürzerer Schnauze, aschgrau, im Winter weiß, im höchsten Norden, sein Pelz sehr geschätzt. - Der schwarze Silber-F. (C. argentatus), schwarz mit weißen Haarspitzen, die Schwanzspitze weiß, liefert das kostbarste Pelzwerk; ein Fell kostet über 100 Thaler. - Auch einige Tagfalter führen den Namen F.: der große F., Kirschfalter (Vanessa polychloros), mit eckigen, braunen, schwarzgefleckten Flügeln; die schwärzlich blaue Raupe gesellig auf Rüstern, Weiden, Kirschbäumen etc. - Der kleine F. (Vanessa urticae), dem vorigen ähnlich, nur kleiner, die schwarze Raupe sehr häufig auf Nesseln.


Fuchsaffe, Maki (Lemur). eine Gattung der Halbaffen, mit spitziger Schnauze und langem Schwanz. Der Mokoko (L. Catta), auf Madagaskar, aschgrau, der schwarze Schwanz weiß geringelt, von der Größe einer Katze.


Fuchsia, Fuchsie, eine eben so beliebte als allgemein verbreitete Zierpflanzengattung aus der Familie der Nachtkerzenblütler (Oenotheraceae) und nach Linne in die Octandria Monogynia gehörig. Die Arten sind alle sehr zierliche Sträucher aus Südamerika mit hängenden glockigen Blumen; die Zahl der durch Kreuzung gewonnenen Sorten geht bald ins Zahllose; ihre Behandlung ist die der Kalthauspflanzen.


Fuchsinseln, s. Aleuten.


Fuchsschwanz, Garten-, s. Amaranthaceae. - F., Wiesen-, Alopecurus ptratensis, ist eines unserer besten Wiesengräser, an der kolbigen dicht in eine

u. des Schenkebesitzers Bancal ermordet, wobei noch andere Personen, Bousquier, 3 Notare u. die Zuhälterin des Collard anwesend waren. Das Schwurgericht von Rhodez verurtheilte Jausion, Bastide, die Wittwe Bancal (ihr Mann hatte sich im Gefängnisse entleibt), Collard und Bax zum Tode, die andern Angeschuldigten zu Gefängnißstrafen, obwohl vielfache Widersprüche der Aussagen vorgekommen waren; der Cassationshof verwarf das Urtheil; das Schwurgericht von Alby aber, vor welches der Fall gebracht wurde, entschied wesentlich gleich und am 3. Juni 1818 wurden Jausion, Bastide (die bis zum letzten Augenblicke leugneten) nebst Collard guillotinirt. Dieser Prozeß regte ganz Frankreich auf, weil die Parteileidenschaft mitspielte; F. war napoleon. Beamte gewesen und gehörte der liberalen Partei und der reformirten Confession an, seine Mörder waren Ultraroyalisten und Katholiken, daher wurde Regierung und Geistlichkeit von ihren Gegnern beschuldigt, sie suche die Verbrecher zu schützen; 1818 noch einmal aufgenommen, ergab die Sache kein neues Resultat (vgl. „der neue Pitaval“ Bd. I.).


Fucaceae, Meertange, der botan. Namen für die Familie der im Meere lebenden Algen (s. d.). Der bekannteste ist der Blasentang (Fucus vesiculosus) in allen unseren Meeren zu Hause; einer der größeren ist der Zuckertang (F. saccharinus), der das Tangmanna, einen Traubenzucker, absondert. – Fucoideen, versteinerte Algen, kommen hauptsächlich in dem jüngeren Flötzgebirge vor, besonders in dem nach ihnen benannten Fuccoiden-Sandstein.


Fuchs, Konrad Heinrich, geb. 1803 zu Bamberg, war 1825–29 Schönleins Assistent in Würzburg, bereiste dann Italien u. Frankreich, ward 1833 außerordentlicher, 1836 ordentlicher Professor der Poliklinik zu Würzburg, 1838 Professor zu Göttingen für Nosologie, Therapie und medicin. Klinik. Schrieb: „Die krankhaften Veränderungen der Haut und ihrer Anhänge“, 3 Bde., Göttingen 1840–41; „Lehrbuch der speciellen Nosologie und Therapie“, 4 Bde., Göttingen 1845–48.


Fuchs, bildet eine Abtheilung der Gattung Hund (Canis), hauptsächlich unterschieden durch die senkrecht längliche Pupille. Der gemeine F. (C. Vulpes), ist rostroth mit weißer Schwanzspitze u. schwarzen Füßen, der Schwanz dicht behaart. Seine Sinne sind scharf, seine Stimme ein heiseres Bellen; er läßt sich nie ganz zähmen. Seine Lebensweise ist bekannt; er wählt sich leckere Kost: Hafen, Geflügel, Honig, Weintrauben etc., muß aber in der Regel mit Mäusen, deren er unzählige vertilgt, Gewürm etc. vorlieb nehmen; über seine List wird viel gefabelt. – Der Blau-F., Polar-F. (C. lagopus), mit kürzerer Schnauze, aschgrau, im Winter weiß, im höchsten Norden, sein Pelz sehr geschätzt. – Der schwarze Silber-F. (C. argentatus), schwarz mit weißen Haarspitzen, die Schwanzspitze weiß, liefert das kostbarste Pelzwerk; ein Fell kostet über 100 Thaler. – Auch einige Tagfalter führen den Namen F.: der große F., Kirschfalter (Vanessa polychloros), mit eckigen, braunen, schwarzgefleckten Flügeln; die schwärzlich blaue Raupe gesellig auf Rüstern, Weiden, Kirschbäumen etc. – Der kleine F. (Vanessa urticae), dem vorigen ähnlich, nur kleiner, die schwarze Raupe sehr häufig auf Nesseln.


Fuchsaffe, Maki (Lemur). eine Gattung der Halbaffen, mit spitziger Schnauze und langem Schwanz. Der Mokoko (L. Catta), auf Madagaskar, aschgrau, der schwarze Schwanz weiß geringelt, von der Größe einer Katze.


Fuchsia, Fuchsie, eine eben so beliebte als allgemein verbreitete Zierpflanzengattung aus der Familie der Nachtkerzenblütler (Oenotheraceae) und nach Linné in die Octandria Monogynia gehörig. Die Arten sind alle sehr zierliche Sträucher aus Südamerika mit hängenden glockigen Blumen; die Zahl der durch Kreuzung gewonnenen Sorten geht bald ins Zahllose; ihre Behandlung ist die der Kalthauspflanzen.


Fuchsinseln, s. Aleuten.


Fuchsschwanz, Garten-, s. Amaranthaceae. – F., Wiesen-, Alopecurus ptratensis, ist eines unserer besten Wiesengräser, an der kolbigen dicht in eine

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[821/0822] u. des Schenkebesitzers Bancal ermordet, wobei noch andere Personen, Bousquier, 3 Notare u. die Zuhälterin des Collard anwesend waren. Das Schwurgericht von Rhodez verurtheilte Jausion, Bastide, die Wittwe Bancal (ihr Mann hatte sich im Gefängnisse entleibt), Collard und Bax zum Tode, die andern Angeschuldigten zu Gefängnißstrafen, obwohl vielfache Widersprüche der Aussagen vorgekommen waren; der Cassationshof verwarf das Urtheil; das Schwurgericht von Alby aber, vor welches der Fall gebracht wurde, entschied wesentlich gleich und am 3. Juni 1818 wurden Jausion, Bastide (die bis zum letzten Augenblicke leugneten) nebst Collard guillotinirt. Dieser Prozeß regte ganz Frankreich auf, weil die Parteileidenschaft mitspielte; F. war napoleon. Beamte gewesen und gehörte der liberalen Partei und der reformirten Confession an, seine Mörder waren Ultraroyalisten und Katholiken, daher wurde Regierung und Geistlichkeit von ihren Gegnern beschuldigt, sie suche die Verbrecher zu schützen; 1818 noch einmal aufgenommen, ergab die Sache kein neues Resultat (vgl. „der neue Pitaval“ Bd. I.). Fucaceae, Meertange, der botan. Namen für die Familie der im Meere lebenden Algen (s. d.). Der bekannteste ist der Blasentang (Fucus vesiculosus) in allen unseren Meeren zu Hause; einer der größeren ist der Zuckertang (F. saccharinus), der das Tangmanna, einen Traubenzucker, absondert. – Fucoideen, versteinerte Algen, kommen hauptsächlich in dem jüngeren Flötzgebirge vor, besonders in dem nach ihnen benannten Fuccoiden-Sandstein. Fuchs, Konrad Heinrich, geb. 1803 zu Bamberg, war 1825–29 Schönleins Assistent in Würzburg, bereiste dann Italien u. Frankreich, ward 1833 außerordentlicher, 1836 ordentlicher Professor der Poliklinik zu Würzburg, 1838 Professor zu Göttingen für Nosologie, Therapie und medicin. Klinik. Schrieb: „Die krankhaften Veränderungen der Haut und ihrer Anhänge“, 3 Bde., Göttingen 1840–41; „Lehrbuch der speciellen Nosologie und Therapie“, 4 Bde., Göttingen 1845–48. Fuchs, bildet eine Abtheilung der Gattung Hund (Canis), hauptsächlich unterschieden durch die senkrecht längliche Pupille. Der gemeine F. (C. Vulpes), ist rostroth mit weißer Schwanzspitze u. schwarzen Füßen, der Schwanz dicht behaart. Seine Sinne sind scharf, seine Stimme ein heiseres Bellen; er läßt sich nie ganz zähmen. Seine Lebensweise ist bekannt; er wählt sich leckere Kost: Hafen, Geflügel, Honig, Weintrauben etc., muß aber in der Regel mit Mäusen, deren er unzählige vertilgt, Gewürm etc. vorlieb nehmen; über seine List wird viel gefabelt. – Der Blau-F., Polar-F. (C. lagopus), mit kürzerer Schnauze, aschgrau, im Winter weiß, im höchsten Norden, sein Pelz sehr geschätzt. – Der schwarze Silber-F. (C. argentatus), schwarz mit weißen Haarspitzen, die Schwanzspitze weiß, liefert das kostbarste Pelzwerk; ein Fell kostet über 100 Thaler. – Auch einige Tagfalter führen den Namen F.: der große F., Kirschfalter (Vanessa polychloros), mit eckigen, braunen, schwarzgefleckten Flügeln; die schwärzlich blaue Raupe gesellig auf Rüstern, Weiden, Kirschbäumen etc. – Der kleine F. (Vanessa urticae), dem vorigen ähnlich, nur kleiner, die schwarze Raupe sehr häufig auf Nesseln. Fuchsaffe, Maki (Lemur). eine Gattung der Halbaffen, mit spitziger Schnauze und langem Schwanz. Der Mokoko (L. Catta), auf Madagaskar, aschgrau, der schwarze Schwanz weiß geringelt, von der Größe einer Katze. Fuchsia, Fuchsie, eine eben so beliebte als allgemein verbreitete Zierpflanzengattung aus der Familie der Nachtkerzenblütler (Oenotheraceae) und nach Linné in die Octandria Monogynia gehörig. Die Arten sind alle sehr zierliche Sträucher aus Südamerika mit hängenden glockigen Blumen; die Zahl der durch Kreuzung gewonnenen Sorten geht bald ins Zahllose; ihre Behandlung ist die der Kalthauspflanzen. Fuchsinseln, s. Aleuten. Fuchsschwanz, Garten-, s. Amaranthaceae. – F., Wiesen-, Alopecurus ptratensis, ist eines unserer besten Wiesengräser, an der kolbigen dicht in eine

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/822>, abgerufen am 17.05.2024.