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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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zevedo, geb. 1560 zu Valladolid, ausgezeichneter span. Feldherr, Schüler Albas und des Alexander Farnese, auch als Staatsmann sehr thätig, blieb 82jährig in der Schlacht von Rocroy 1643 gegen den großen Conde.


Fuentes d'Honor, Dorf östl. von Almeida; 3-5. Mai 1811 Sieg Wellingtons über Massena.


Fürbitte, heißt im kirchl. Sinne das Bittgebet, welches wir als Mitglieder der streitenden Kirche für andere Menschen, dann für die leidende Kirche d. h. die Seelen im Fegfeuer, welches endlich die Mitglieder der triumphirenden Kirche, die Heiligen, für uns u. für die Seelen im Fegfeuer darbringen können. Diese Lehre ist begründet durch zahlreiche Bibelstellen (2. Makkab. 12, 42-45; Luk. 16, 19-31; Matth. 12, 32 u. a.) sowie durch die Auffassung der Kirche als eines organischen Ganzen, dessen Haupt Christus ist. Das Tridentinerconcil bestätigte die uralte Kirchenlehre u. hob namentlich hervor, daß die Leiden der Seelen im Fegfeuer durch unsere F.n (besonders durch Darbringung des hl. Meßopfers, Seelenmessen) gemildert werden und die F.n der Heiligen für uns uns zu Gute kommen.


Füred, ungar. Marktflecken am Plattensee mit 2200 E., berühmter Badeort mit 3 alkalinisch-salinischen Eisensäuerlingen.


Fueros (wird von dem lat. forum, Marktplatz, Gerichtstätte abgeleitet), bezeichnet in der alten span. Rechtssprache Gesetzbücher, geschriebene Rechtsgewohnheiten, Rechte überhaupt (ungefähr das mittelalterliche "Briefe", z. B. Bundesbrief, Sempacherbrief etc.). Während des Thronstreites zwischen Don Carlos u. Isabella von Spanien war viel von den F. der Basken und Navarresen die Rede. Sie bestanden: in der Freiheit von der Conscription, der span. Mauthlinie, einer festen jährl. Abgabe, selbstständiger Verwaltung und Justiz (ein königl. Gericht als letzte Instanz vorbehalten), in Friedenszeiten hatten sie keine Garnison aufzunehmen etc., sie waren gleichsam Republiken unter königl. Schutze (vergl. Basken).


Fürsprech, altdeutsches in der Schweiz noch gebräuchliches Wort für Anwalt, Advocat.


Fürst, d. h. der Erste, lat. princeps, ursprünglich der höchste Adel bei den Germanen; später der Titel eines ursprünglichen Reichswürdenträgers (Herzogs, Pfalz-, Mark-, Landgrafen); Titel der deutschen Herrscher im Gegensatze zum Kaiser oder König; jetzt Gesammttitel aller Herrscher; in Deutschland Titel für die Herrscher, die eine Stufe unter den Herzogen stehen.


Fürst, J. E., geb. 1785 zu Frauendorf in Bayern, ein landwirthschaftl. Volksschriftsteller, der durch die Herausgabe der "Bauernzeitung aus Frauendorf" u. der Familiengeschichte "Simon Strüf" wesentlich den Sinn des süddeutschen kleinen Ackerbauers für nützliche Lectüre anzuregen verstanden hat. - Derselbe ist auch der Gründer der "Frauendorfer Gartenzeitung"; eine Tochter von ihm hat ein Volksbuch für Frauen unter dem Titel "Marianne Strüf" herausgegeben.


Fürst, Julius, geb. 1805 zu Zerkowa in Posen, Israelite, seit 1833 Docent der oriental. Sprachen in Leipzig, schrieb neben kritischen Arbeiten über das A. T. ein "Hebr. u. chaldäisches Handwörterbuch" und "Jüd. Religionsphilosophen des Mittelalters", Leipzig 1845.


Fürstenberg, Name einiger Orte; z. B.: F., Stadt in Mecklenburg-Strelitz, zwischen 2 Seen u. an der Havel, die hier schiffbar wird, mit 2900 E., großherzogl. Schlosse, Tuchwebereien, Getreidehandel, jährlich 9 großen Buttermärkten. - F., brandenburg. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 2100 E., Leineweberei, Schuhmacherei. Die Stadt gehörte der reichen, 1816 aufgehobenen Cistercienserabtei Neuzelle. Fähre über die Oder u. Erhebung des Oderzolles.


Fürstenberg, Name eines mediatisirten u. großentheils unter bad. Landeshoheit stehenden Fürstenthums. Hauptbestandtheile sind 1) die Landgrafschaft Baar mit der Hauptst. Donaueschingen (s. d.) und mit der Ruine des Stammschlosses F., welche auf das Städtlein F. herabschaut, das wegen seiner ungünstigen Lage und Wassermangel niemals

zevedo, geb. 1560 zu Valladolid, ausgezeichneter span. Feldherr, Schüler Albas und des Alexander Farnese, auch als Staatsmann sehr thätig, blieb 82jährig in der Schlacht von Rocroy 1643 gegen den großen Condé.


Fuentes d'Honor, Dorf östl. von Almeida; 3–5. Mai 1811 Sieg Wellingtons über Massena.


Fürbitte, heißt im kirchl. Sinne das Bittgebet, welches wir als Mitglieder der streitenden Kirche für andere Menschen, dann für die leidende Kirche d. h. die Seelen im Fegfeuer, welches endlich die Mitglieder der triumphirenden Kirche, die Heiligen, für uns u. für die Seelen im Fegfeuer darbringen können. Diese Lehre ist begründet durch zahlreiche Bibelstellen (2. Makkab. 12, 42–45; Luk. 16, 19–31; Matth. 12, 32 u. a.) sowie durch die Auffassung der Kirche als eines organischen Ganzen, dessen Haupt Christus ist. Das Tridentinerconcil bestätigte die uralte Kirchenlehre u. hob namentlich hervor, daß die Leiden der Seelen im Fegfeuer durch unsere F.n (besonders durch Darbringung des hl. Meßopfers, Seelenmessen) gemildert werden und die F.n der Heiligen für uns uns zu Gute kommen.


Füred, ungar. Marktflecken am Plattensee mit 2200 E., berühmter Badeort mit 3 alkalinisch-salinischen Eisensäuerlingen.


Fueros (wird von dem lat. forum, Marktplatz, Gerichtstätte abgeleitet), bezeichnet in der alten span. Rechtssprache Gesetzbücher, geschriebene Rechtsgewohnheiten, Rechte überhaupt (ungefähr das mittelalterliche „Briefe“, z. B. Bundesbrief, Sempacherbrief etc.). Während des Thronstreites zwischen Don Carlos u. Isabella von Spanien war viel von den F. der Basken und Navarresen die Rede. Sie bestanden: in der Freiheit von der Conscription, der span. Mauthlinie, einer festen jährl. Abgabe, selbstständiger Verwaltung und Justiz (ein königl. Gericht als letzte Instanz vorbehalten), in Friedenszeiten hatten sie keine Garnison aufzunehmen etc., sie waren gleichsam Republiken unter königl. Schutze (vergl. Basken).


Fürsprech, altdeutsches in der Schweiz noch gebräuchliches Wort für Anwalt, Advocat.


Fürst, d. h. der Erste, lat. princeps, ursprünglich der höchste Adel bei den Germanen; später der Titel eines ursprünglichen Reichswürdenträgers (Herzogs, Pfalz-, Mark-, Landgrafen); Titel der deutschen Herrscher im Gegensatze zum Kaiser oder König; jetzt Gesammttitel aller Herrscher; in Deutschland Titel für die Herrscher, die eine Stufe unter den Herzogen stehen.


Fürst, J. E., geb. 1785 zu Frauendorf in Bayern, ein landwirthschaftl. Volksschriftsteller, der durch die Herausgabe der „Bauernzeitung aus Frauendorf“ u. der Familiengeschichte „Simon Strüf“ wesentlich den Sinn des süddeutschen kleinen Ackerbauers für nützliche Lectüre anzuregen verstanden hat. – Derselbe ist auch der Gründer der „Frauendorfer Gartenzeitung“; eine Tochter von ihm hat ein Volksbuch für Frauen unter dem Titel „Marianne Strüf“ herausgegeben.


Fürst, Julius, geb. 1805 zu Zerkowa in Posen, Israelite, seit 1833 Docent der oriental. Sprachen in Leipzig, schrieb neben kritischen Arbeiten über das A. T. ein „Hebr. u. chaldäisches Handwörterbuch“ und „Jüd. Religionsphilosophen des Mittelalters“, Leipzig 1845.


Fürstenberg, Name einiger Orte; z. B.: F., Stadt in Mecklenburg-Strelitz, zwischen 2 Seen u. an der Havel, die hier schiffbar wird, mit 2900 E., großherzogl. Schlosse, Tuchwebereien, Getreidehandel, jährlich 9 großen Buttermärkten. – F., brandenburg. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 2100 E., Leineweberei, Schuhmacherei. Die Stadt gehörte der reichen, 1816 aufgehobenen Cistercienserabtei Neuzelle. Fähre über die Oder u. Erhebung des Oderzolles.


Fürstenberg, Name eines mediatisirten u. großentheils unter bad. Landeshoheit stehenden Fürstenthums. Hauptbestandtheile sind 1) die Landgrafschaft Baar mit der Hauptst. Donaueschingen (s. d.) und mit der Ruine des Stammschlosses F., welche auf das Städtlein F. herabschaut, das wegen seiner ungünstigen Lage und Wassermangel niemals

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[823/0824] zevedo, geb. 1560 zu Valladolid, ausgezeichneter span. Feldherr, Schüler Albas und des Alexander Farnese, auch als Staatsmann sehr thätig, blieb 82jährig in der Schlacht von Rocroy 1643 gegen den großen Condé. Fuentes d'Honor, Dorf östl. von Almeida; 3–5. Mai 1811 Sieg Wellingtons über Massena. Fürbitte, heißt im kirchl. Sinne das Bittgebet, welches wir als Mitglieder der streitenden Kirche für andere Menschen, dann für die leidende Kirche d. h. die Seelen im Fegfeuer, welches endlich die Mitglieder der triumphirenden Kirche, die Heiligen, für uns u. für die Seelen im Fegfeuer darbringen können. Diese Lehre ist begründet durch zahlreiche Bibelstellen (2. Makkab. 12, 42–45; Luk. 16, 19–31; Matth. 12, 32 u. a.) sowie durch die Auffassung der Kirche als eines organischen Ganzen, dessen Haupt Christus ist. Das Tridentinerconcil bestätigte die uralte Kirchenlehre u. hob namentlich hervor, daß die Leiden der Seelen im Fegfeuer durch unsere F.n (besonders durch Darbringung des hl. Meßopfers, Seelenmessen) gemildert werden und die F.n der Heiligen für uns uns zu Gute kommen. Füred, ungar. Marktflecken am Plattensee mit 2200 E., berühmter Badeort mit 3 alkalinisch-salinischen Eisensäuerlingen. Fueros (wird von dem lat. forum, Marktplatz, Gerichtstätte abgeleitet), bezeichnet in der alten span. Rechtssprache Gesetzbücher, geschriebene Rechtsgewohnheiten, Rechte überhaupt (ungefähr das mittelalterliche „Briefe“, z. B. Bundesbrief, Sempacherbrief etc.). Während des Thronstreites zwischen Don Carlos u. Isabella von Spanien war viel von den F. der Basken und Navarresen die Rede. Sie bestanden: in der Freiheit von der Conscription, der span. Mauthlinie, einer festen jährl. Abgabe, selbstständiger Verwaltung und Justiz (ein königl. Gericht als letzte Instanz vorbehalten), in Friedenszeiten hatten sie keine Garnison aufzunehmen etc., sie waren gleichsam Republiken unter königl. Schutze (vergl. Basken). Fürsprech, altdeutsches in der Schweiz noch gebräuchliches Wort für Anwalt, Advocat. Fürst, d. h. der Erste, lat. princeps, ursprünglich der höchste Adel bei den Germanen; später der Titel eines ursprünglichen Reichswürdenträgers (Herzogs, Pfalz-, Mark-, Landgrafen); Titel der deutschen Herrscher im Gegensatze zum Kaiser oder König; jetzt Gesammttitel aller Herrscher; in Deutschland Titel für die Herrscher, die eine Stufe unter den Herzogen stehen. Fürst, J. E., geb. 1785 zu Frauendorf in Bayern, ein landwirthschaftl. Volksschriftsteller, der durch die Herausgabe der „Bauernzeitung aus Frauendorf“ u. der Familiengeschichte „Simon Strüf“ wesentlich den Sinn des süddeutschen kleinen Ackerbauers für nützliche Lectüre anzuregen verstanden hat. – Derselbe ist auch der Gründer der „Frauendorfer Gartenzeitung“; eine Tochter von ihm hat ein Volksbuch für Frauen unter dem Titel „Marianne Strüf“ herausgegeben. Fürst, Julius, geb. 1805 zu Zerkowa in Posen, Israelite, seit 1833 Docent der oriental. Sprachen in Leipzig, schrieb neben kritischen Arbeiten über das A. T. ein „Hebr. u. chaldäisches Handwörterbuch“ und „Jüd. Religionsphilosophen des Mittelalters“, Leipzig 1845. Fürstenberg, Name einiger Orte; z. B.: F., Stadt in Mecklenburg-Strelitz, zwischen 2 Seen u. an der Havel, die hier schiffbar wird, mit 2900 E., großherzogl. Schlosse, Tuchwebereien, Getreidehandel, jährlich 9 großen Buttermärkten. – F., brandenburg. Stadt im Reg.-Bez. Frankfurt a. d. O., mit 2100 E., Leineweberei, Schuhmacherei. Die Stadt gehörte der reichen, 1816 aufgehobenen Cistercienserabtei Neuzelle. Fähre über die Oder u. Erhebung des Oderzolles. Fürstenberg, Name eines mediatisirten u. großentheils unter bad. Landeshoheit stehenden Fürstenthums. Hauptbestandtheile sind 1) die Landgrafschaft Baar mit der Hauptst. Donaueschingen (s. d.) und mit der Ruine des Stammschlosses F., welche auf das Städtlein F. herabschaut, das wegen seiner ungünstigen Lage und Wassermangel niemals

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 823. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/824>, abgerufen am 17.05.2024.