Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.die 7/4 St. breite Landenge von Korinth (kor. Isthmus), einem Felsenrücken, zusammen u. trägt als Mittelpunkt das arcadische Gebirgsplateau, dessen Ausläufer die messenische, laconische u. argolische Halbinseln bilden. Die Landschaften des Peloponneses waren: Laconien, Messene, Arcadien, Elis, Achaja, das Gebiet von Korinth, Sicyon, Phlius, die argolische Halbinsel. Von den Inseln rechnete man zu G.: die jonischen im adriat. Meere, die Inseln der Golfe, Euböa, die Cykladen, das große Kreta mit seinen Nebeninseln. Die Erzeugnisse G.s sind ungefähr wie die Spaniens; auf dem böotischen Höhenzug des Phöniciums wuchs die Dattelpalme, an Arabien u. Nordafrika erinnernd; gepriesen waren aber Hellas, der Peloponnes und die Inseln durch ihre Menge an Feigen- u. Oelbäumen, an herrlichen Weinen, durch den sorgfältigen Anbau von Weizen u. Gerste; Thessalien zog treffliche Pferde, Epirus das schönste Rindvieh, während auf den Felsen der Gebirge Ziegen und Schafe ihre Nahrung fanden. An Metallen wurde Silber in Attika u. Euböa, Eisen an vielen Stellen gewonnen; Attica, Laconien, Euböa, besonders aber die Insel Paros lieferten herrlichen Marmor. Das heutige Königreich G. hat durch die feindselige Politik Englands eine verkümmerte Gestaltung erhalten. Thessalien bis an den Othys u. Epirus blieben der Türkei, ebenso die wichtige Insel Kreta u. den Engländern die jonischen Inseln. Es beschränkt sich also auf Hellas, den Peloponnes u. die cykladischen Inseln u. hat einen Flächeninhalt von 717 #M. mit vielleicht einer Million Einwohner, die dem kleinsten Theile nach hellenischer, in der Mehrzahl slav. und albanesischer Herkunft sind. Die Eintheilung des Landes ist der alten angepaßt: 10 Nomarchien, welche in 49 Eparchien getheilt sind. Die Verfassung des Landes ist seit 1844 die constitutionell-monarchische, der Thron erblich in männlicher Linie, der nächste Monarch muß sich zu der griech.-orthodoxen Kirche bekennen. Diese ist von dem Patriarchen in Konstantinopel unabhängig und hat an ihrer Spitze die hl. Synode, welche aus 5 Bischöfen u. einem königl. Rathe besteht. Die Klöster sind ziemlich zahlreich, jedoch meistens arm, die Weltgeistlichkeit dürftig besoldet. Auf den Cykladen wohnen 24000 röm. Katholiken (aus der venetian. Zeit her), welche unter dem Erzbischof von Naxos, den Bischöfen von Syra, Tinos und Santorin stehen. Das Budget von 1853 ergab eine Einnahme v. 21537439 Drachmen u. eine Ausgabe v. 19408081 Dr. (die Drachme = 7 Sgr. 25/6 Pf. oder 21 kr. C.-M.). Der Finanzzustand hat sich neuester Zeit sehr verschlimmert, woran die periodischen Mißhandlungen durch die Engländer, die Traubenkrankheit, die von England genährten innern Unruhen und 1854 die unpolit. Feindseligkeit gegen die Türkei Schuld tragen. Die Staatsschuld (Hauptmasse das Rothschild'sche Anlehen von 60 Mill. Fr., deren Verzinsung von England, Rußland u. Frankreich verbürgt wurde) führt jährlich 41/2 Mill. Drachmen als Zinsen in das Ausland. Das Landheer, 1853 an regelmäßigen u. unregelmäßigen Truppen beinahe 10000 Mann betragend, ist gegenwärtig in Folge der Freischaarenzüge nach Thessalien und Epirus fast gänzlich aufgelöst, die Seemacht zählt nur kleinere Schiffe mit nicht 100 Kanonen. An höhern Unterrichtsanstalten hat G. 1 Universität zu Athen, 4 Gymnasien (Athen, Patras, Nauplia, Syra), 2 Schiffahrtsschulen (Nauplia und Syra), zu Athen 1 Kriegs- und 1 polytechn. Schule; die meisten Gemeinden haben Primärschulen. Ackerbau u. Viehzucht arbeiten sich mit Mühe empor, weil G. von den Türken während des Befreiungskrieges in eine Wüste verwandelt wurde; noch sind die niedergebrannten Oel- und Maulbeerbäume, früher eine Hauptquelle des Erwerbs, nicht ersetzt, doch ist die Korinthenausfuhr aus dem Peloponnes von Bedeutung und der Wein der Insel Santorin findet in Altengland Beifall. Die Industrie beschränkt sich auf das nöthigste Gewerbe u. hat erst in Seide u. Baumwolle einige größere und wohlgelungene Versuche gemacht. Um so beträchtlicher ist die Rhederei, welche hauptsächlich von den Inselgriechen betrieben wird; die griech. Handelsmarine zählte 1853 die 7/4 St. breite Landenge von Korinth (kor. Isthmus), einem Felsenrücken, zusammen u. trägt als Mittelpunkt das arcadische Gebirgsplateau, dessen Ausläufer die messenische, laconische u. argolische Halbinseln bilden. Die Landschaften des Peloponneses waren: Laconien, Messene, Arcadien, Elis, Achaja, das Gebiet von Korinth, Sicyon, Phlius, die argolische Halbinsel. Von den Inseln rechnete man zu G.: die jonischen im adriat. Meere, die Inseln der Golfe, Euböa, die Cykladen, das große Kreta mit seinen Nebeninseln. Die Erzeugnisse G.s sind ungefähr wie die Spaniens; auf dem böotischen Höhenzug des Phöniciums wuchs die Dattelpalme, an Arabien u. Nordafrika erinnernd; gepriesen waren aber Hellas, der Peloponnes und die Inseln durch ihre Menge an Feigen- u. Oelbäumen, an herrlichen Weinen, durch den sorgfältigen Anbau von Weizen u. Gerste; Thessalien zog treffliche Pferde, Epirus das schönste Rindvieh, während auf den Felsen der Gebirge Ziegen und Schafe ihre Nahrung fanden. An Metallen wurde Silber in Attika u. Euböa, Eisen an vielen Stellen gewonnen; Attica, Laconien, Euböa, besonders aber die Insel Paros lieferten herrlichen Marmor. Das heutige Königreich G. hat durch die feindselige Politik Englands eine verkümmerte Gestaltung erhalten. Thessalien bis an den Othys u. Epirus blieben der Türkei, ebenso die wichtige Insel Kreta u. den Engländern die jonischen Inseln. Es beschränkt sich also auf Hellas, den Peloponnes u. die cykladischen Inseln u. hat einen Flächeninhalt von 717 □M. mit vielleicht einer Million Einwohner, die dem kleinsten Theile nach hellenischer, in der Mehrzahl slav. und albanesischer Herkunft sind. Die Eintheilung des Landes ist der alten angepaßt: 10 Nomarchien, welche in 49 Eparchien getheilt sind. Die Verfassung des Landes ist seit 1844 die constitutionell-monarchische, der Thron erblich in männlicher Linie, der nächste Monarch muß sich zu der griech.-orthodoxen Kirche bekennen. Diese ist von dem Patriarchen in Konstantinopel unabhängig und hat an ihrer Spitze die hl. Synode, welche aus 5 Bischöfen u. einem königl. Rathe besteht. Die Klöster sind ziemlich zahlreich, jedoch meistens arm, die Weltgeistlichkeit dürftig besoldet. Auf den Cykladen wohnen 24000 röm. Katholiken (aus der venetian. Zeit her), welche unter dem Erzbischof von Naxos, den Bischöfen von Syra, Tinos und Santorin stehen. Das Budget von 1853 ergab eine Einnahme v. 21537439 Drachmen u. eine Ausgabe v. 19408081 Dr. (die Drachme = 7 Sgr. 25/6 Pf. oder 21 kr. C.-M.). Der Finanzzustand hat sich neuester Zeit sehr verschlimmert, woran die periodischen Mißhandlungen durch die Engländer, die Traubenkrankheit, die von England genährten innern Unruhen und 1854 die unpolit. Feindseligkeit gegen die Türkei Schuld tragen. Die Staatsschuld (Hauptmasse das Rothschildʼsche Anlehen von 60 Mill. Fr., deren Verzinsung von England, Rußland u. Frankreich verbürgt wurde) führt jährlich 41/2 Mill. Drachmen als Zinsen in das Ausland. Das Landheer, 1853 an regelmäßigen u. unregelmäßigen Truppen beinahe 10000 Mann betragend, ist gegenwärtig in Folge der Freischaarenzüge nach Thessalien und Epirus fast gänzlich aufgelöst, die Seemacht zählt nur kleinere Schiffe mit nicht 100 Kanonen. An höhern Unterrichtsanstalten hat G. 1 Universität zu Athen, 4 Gymnasien (Athen, Patras, Nauplia, Syra), 2 Schiffahrtsschulen (Nauplia und Syra), zu Athen 1 Kriegs- und 1 polytechn. Schule; die meisten Gemeinden haben Primärschulen. Ackerbau u. Viehzucht arbeiten sich mit Mühe empor, weil G. von den Türken während des Befreiungskrieges in eine Wüste verwandelt wurde; noch sind die niedergebrannten Oel- und Maulbeerbäume, früher eine Hauptquelle des Erwerbs, nicht ersetzt, doch ist die Korinthenausfuhr aus dem Peloponnes von Bedeutung und der Wein der Insel Santorin findet in Altengland Beifall. Die Industrie beschränkt sich auf das nöthigste Gewerbe u. hat erst in Seide u. Baumwolle einige größere und wohlgelungene Versuche gemacht. Um so beträchtlicher ist die Rhederei, welche hauptsächlich von den Inselgriechen betrieben wird; die griech. Handelsmarine zählte 1853 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0140" n="139"/> die <hi rendition="#sup">7</hi>/<hi rendition="#sub">4</hi> St. breite Landenge von Korinth (kor. Isthmus), einem Felsenrücken, zusammen u. trägt als Mittelpunkt das arcadische Gebirgsplateau, dessen Ausläufer die messenische, laconische u. argolische Halbinseln bilden. Die Landschaften des Peloponneses waren: Laconien, Messene, Arcadien, Elis, Achaja, das Gebiet von Korinth, Sicyon, Phlius, die argolische Halbinsel. Von den Inseln rechnete man zu G.: die jonischen im adriat. Meere, die Inseln der Golfe, Euböa, die Cykladen, das große Kreta mit seinen Nebeninseln. Die Erzeugnisse G.s sind ungefähr wie die Spaniens; auf dem böotischen Höhenzug des Phöniciums wuchs die Dattelpalme, an Arabien u. Nordafrika erinnernd; gepriesen waren aber Hellas, der Peloponnes und die Inseln durch ihre Menge an Feigen- u. Oelbäumen, an herrlichen Weinen, durch den sorgfältigen Anbau von Weizen u. Gerste; Thessalien zog treffliche Pferde, Epirus das schönste Rindvieh, während auf den Felsen der Gebirge Ziegen und Schafe ihre Nahrung fanden. An Metallen wurde Silber in Attika u. Euböa, Eisen an vielen Stellen gewonnen; Attica, Laconien, Euböa, besonders aber die Insel Paros lieferten herrlichen Marmor. Das heutige Königreich G. hat durch die feindselige Politik Englands eine verkümmerte Gestaltung erhalten. Thessalien bis an den Othys u. Epirus blieben der Türkei, ebenso die wichtige Insel Kreta u. den Engländern die jonischen Inseln. Es beschränkt sich also auf Hellas, den Peloponnes u. die cykladischen Inseln u. hat einen Flächeninhalt von 717 □M. mit vielleicht einer Million Einwohner, die dem kleinsten Theile nach hellenischer, in der Mehrzahl slav. und albanesischer Herkunft sind. Die Eintheilung des Landes ist der alten angepaßt: 10 Nomarchien, welche in 49 Eparchien getheilt sind. Die Verfassung des Landes ist seit 1844 die constitutionell-monarchische, der Thron erblich in männlicher Linie, der nächste Monarch muß sich zu der griech.-orthodoxen Kirche bekennen. Diese ist von dem Patriarchen in Konstantinopel unabhängig und hat an ihrer Spitze die hl. Synode, welche aus 5 Bischöfen u. einem königl. Rathe besteht. Die Klöster sind ziemlich zahlreich, jedoch meistens arm, die Weltgeistlichkeit dürftig besoldet. Auf den Cykladen wohnen 24000 röm. Katholiken (aus der venetian. Zeit her), welche unter dem Erzbischof von Naxos, den Bischöfen von Syra, Tinos und Santorin stehen. Das Budget von 1853 ergab eine Einnahme v. 21537439 Drachmen u. eine Ausgabe v. 19408081 Dr. (die Drachme = 7 Sgr. 2<hi rendition="#sup">5</hi>/<hi rendition="#sub">6</hi> Pf. oder 21 kr. C.-M.). Der Finanzzustand hat sich neuester Zeit sehr verschlimmert, woran die periodischen Mißhandlungen durch die Engländer, die Traubenkrankheit, die von England genährten innern Unruhen und 1854 die unpolit. Feindseligkeit gegen die Türkei Schuld tragen. Die Staatsschuld (Hauptmasse das Rothschildʼsche Anlehen von 60 Mill. Fr., deren Verzinsung von England, Rußland u. Frankreich verbürgt wurde) führt jährlich 4<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Drachmen als Zinsen in das Ausland. Das Landheer, 1853 an regelmäßigen u. unregelmäßigen Truppen beinahe 10000 Mann betragend, ist gegenwärtig in Folge der Freischaarenzüge nach Thessalien und Epirus fast gänzlich aufgelöst, die Seemacht zählt nur kleinere Schiffe mit nicht 100 Kanonen. An höhern Unterrichtsanstalten hat G. 1 Universität zu Athen, 4 Gymnasien (Athen, Patras, Nauplia, Syra), 2 Schiffahrtsschulen (Nauplia und Syra), zu Athen 1 Kriegs- und 1 polytechn. Schule; die meisten Gemeinden haben Primärschulen. Ackerbau u. Viehzucht arbeiten sich mit Mühe empor, weil G. von den Türken während des Befreiungskrieges in eine Wüste verwandelt wurde; noch sind die niedergebrannten Oel- und Maulbeerbäume, früher eine Hauptquelle des Erwerbs, nicht ersetzt, doch ist die Korinthenausfuhr aus dem Peloponnes von Bedeutung und der Wein der Insel Santorin findet in Altengland Beifall. Die Industrie beschränkt sich auf das nöthigste Gewerbe u. hat erst in Seide u. Baumwolle einige größere und wohlgelungene Versuche gemacht. Um so beträchtlicher ist die Rhederei, welche hauptsächlich von den Inselgriechen betrieben wird; die griech. Handelsmarine zählte 1853 </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [139/0140]
die 7/4 St. breite Landenge von Korinth (kor. Isthmus), einem Felsenrücken, zusammen u. trägt als Mittelpunkt das arcadische Gebirgsplateau, dessen Ausläufer die messenische, laconische u. argolische Halbinseln bilden. Die Landschaften des Peloponneses waren: Laconien, Messene, Arcadien, Elis, Achaja, das Gebiet von Korinth, Sicyon, Phlius, die argolische Halbinsel. Von den Inseln rechnete man zu G.: die jonischen im adriat. Meere, die Inseln der Golfe, Euböa, die Cykladen, das große Kreta mit seinen Nebeninseln. Die Erzeugnisse G.s sind ungefähr wie die Spaniens; auf dem böotischen Höhenzug des Phöniciums wuchs die Dattelpalme, an Arabien u. Nordafrika erinnernd; gepriesen waren aber Hellas, der Peloponnes und die Inseln durch ihre Menge an Feigen- u. Oelbäumen, an herrlichen Weinen, durch den sorgfältigen Anbau von Weizen u. Gerste; Thessalien zog treffliche Pferde, Epirus das schönste Rindvieh, während auf den Felsen der Gebirge Ziegen und Schafe ihre Nahrung fanden. An Metallen wurde Silber in Attika u. Euböa, Eisen an vielen Stellen gewonnen; Attica, Laconien, Euböa, besonders aber die Insel Paros lieferten herrlichen Marmor. Das heutige Königreich G. hat durch die feindselige Politik Englands eine verkümmerte Gestaltung erhalten. Thessalien bis an den Othys u. Epirus blieben der Türkei, ebenso die wichtige Insel Kreta u. den Engländern die jonischen Inseln. Es beschränkt sich also auf Hellas, den Peloponnes u. die cykladischen Inseln u. hat einen Flächeninhalt von 717 □M. mit vielleicht einer Million Einwohner, die dem kleinsten Theile nach hellenischer, in der Mehrzahl slav. und albanesischer Herkunft sind. Die Eintheilung des Landes ist der alten angepaßt: 10 Nomarchien, welche in 49 Eparchien getheilt sind. Die Verfassung des Landes ist seit 1844 die constitutionell-monarchische, der Thron erblich in männlicher Linie, der nächste Monarch muß sich zu der griech.-orthodoxen Kirche bekennen. Diese ist von dem Patriarchen in Konstantinopel unabhängig und hat an ihrer Spitze die hl. Synode, welche aus 5 Bischöfen u. einem königl. Rathe besteht. Die Klöster sind ziemlich zahlreich, jedoch meistens arm, die Weltgeistlichkeit dürftig besoldet. Auf den Cykladen wohnen 24000 röm. Katholiken (aus der venetian. Zeit her), welche unter dem Erzbischof von Naxos, den Bischöfen von Syra, Tinos und Santorin stehen. Das Budget von 1853 ergab eine Einnahme v. 21537439 Drachmen u. eine Ausgabe v. 19408081 Dr. (die Drachme = 7 Sgr. 25/6 Pf. oder 21 kr. C.-M.). Der Finanzzustand hat sich neuester Zeit sehr verschlimmert, woran die periodischen Mißhandlungen durch die Engländer, die Traubenkrankheit, die von England genährten innern Unruhen und 1854 die unpolit. Feindseligkeit gegen die Türkei Schuld tragen. Die Staatsschuld (Hauptmasse das Rothschildʼsche Anlehen von 60 Mill. Fr., deren Verzinsung von England, Rußland u. Frankreich verbürgt wurde) führt jährlich 41/2 Mill. Drachmen als Zinsen in das Ausland. Das Landheer, 1853 an regelmäßigen u. unregelmäßigen Truppen beinahe 10000 Mann betragend, ist gegenwärtig in Folge der Freischaarenzüge nach Thessalien und Epirus fast gänzlich aufgelöst, die Seemacht zählt nur kleinere Schiffe mit nicht 100 Kanonen. An höhern Unterrichtsanstalten hat G. 1 Universität zu Athen, 4 Gymnasien (Athen, Patras, Nauplia, Syra), 2 Schiffahrtsschulen (Nauplia und Syra), zu Athen 1 Kriegs- und 1 polytechn. Schule; die meisten Gemeinden haben Primärschulen. Ackerbau u. Viehzucht arbeiten sich mit Mühe empor, weil G. von den Türken während des Befreiungskrieges in eine Wüste verwandelt wurde; noch sind die niedergebrannten Oel- und Maulbeerbäume, früher eine Hauptquelle des Erwerbs, nicht ersetzt, doch ist die Korinthenausfuhr aus dem Peloponnes von Bedeutung und der Wein der Insel Santorin findet in Altengland Beifall. Die Industrie beschränkt sich auf das nöthigste Gewerbe u. hat erst in Seide u. Baumwolle einige größere und wohlgelungene Versuche gemacht. Um so beträchtlicher ist die Rhederei, welche hauptsächlich von den Inselgriechen betrieben wird; die griech. Handelsmarine zählte 1853
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-08-19T11:47:08Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |