Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

in das Parlament, machte sich bald geltend, schloß sich an Fox, Sheridan etc. und die andern Whigs an, wurde 1806 Mitglied des Coalitionsministeriums, verlor aber im folgenden Jahre bei dem Falle desselben auch seinen Sitz im Unterhause, kam aber bald durch den Tod seines Vaters in das Oberhaus. Er verfolgte unter allen Umständen von Anfang an den einen Zweck, Verbesserung des engl. Repräsentativsystems, u. blieb ihm selbst dann treu, als das engl. Volk, vorzugsweise mit dem Kriege gegen Frankreich beschäftigt, von Reformern u. Reformen nichts wissen wollte. Er erlebte 1829 die Emancipation der Katholiken u. als der einzige der alten Whigs die Parlamentsreform, die er selbst von 1830-32 als Haupt eines Reformministeriums leitete. Indessen mußte er bald sehen, daß die jungen Reformers weiter als er gehen wollten, der immer die aristokrat. Grundlage der engl. Verfassung als unumgänglich nothwendig ansah, und deßwegen von den Angriffen auf die Hochkirche, die Kornbill etc. nichts hören mochte. Er trat darum 1834 in das Privatleben zurück und st. 17. Juli 1845.


Gribeauval (Gribowall), Jean Baptiste, Vaguette de, geb. 1715 zu Amiens, gest. 1789, französ. Artillerieoffizier, während des 7jähr. Krieges in österr. Diensten, erfand eine Art Laffetten, die nach ihm benannt sind.


Gribojedow, geb. 1794 zu Moskau, diente im Ministerium des Auswärtigen, lebte wegen eines unglücklichen Vorfalls mehre Jahre als Exulant in Georgien, wurde dann als Theilnehmer an der Verschwörung von 1825 verhaftet, jedoch als unschuldig freigegeben, ging 1828 als Gesandter nach Teheran und wurde mit seinem Personale den 12. Febr. 1829 durch einen Pöbelaufstand ermordet. Er ist der Verfasser des russ. Lustspiels: "Leiden eines Gebildeten".


Gribouillage (frz. gribuilljahsch), Schmiererei, Gesudel.


Griechenland (das alte, Hellas, Graecia), nimmt von der Halbinsel des Hämus den südl. Theil ein; es wird durch den Pindus und dessen westl. und östl. Ausläufer von Macedonien u. Illyrien geschieden u. erstreckt sich bei sehr wechselnder Breite in einer Länge von 55 Ml. in das Mittelmeer; das Cap Matapan (Malca) bildet jedoch nicht die südlichste Spitze Europas, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern das span. Cap Tarifa. Das ganze Land ist von vielfachen Verzweigungen des Kalkgebirges erfüllt, das meist schroff von der Thalsohle aufsteigt und sich zu kleinern u. größern Hochflächen ausbreitet, deren Rand wie der Jura durch einzelne Kuppen u. Spitzen gekrönt wird. Der tiefere Theil der Thalsenkung zwischen den Ausläufern des Gebirgs ist von dem Meere bedeckt, das in Busen u. Buchten sich ausbreitet, eine Menge Vorgebirge, Landzungen u. Halbinseln bildet, so daß G. von allen Ländern der Erde die größte Küstenentwicklung aufzeigt (722 geogr. Meilen, während Italien 580, Frankreich 275 hat). Diese Gebirgs- und Küstenbildung ist aber auch die Ursache, daß ganz G., den thessalischen Peneus ausgenommen, nicht einen einzigen eigentlichen Fluß, sondern nur Gebirgsströme hat. Da indessen die Gebirge bis 4000', einigemal bis 8000' ansteigen, demnach den Schnee des Winters über 6 Monate tragen, durch ihre Erhebung in die kälteren Schichten der Atmosphäre deren Dünste niederschlagen und einsaugen, während zugleich das Meer die Luft mit Wasserdunst erfüllt, so würde G. nicht als "ausgebrannt" geschildert werden, wenn nicht die Unvernunft späterer Generationen die Wälder ausgerottet hätte, welche die alte Welt den Göttern des Landes weihte und schonte. Das alte G. umfaßte 4 Theile: Nord-G., Mittel-G. (das eigentl. Hellas), die Halbinsel Peloponnes, eine beträchtliche Anzahl großer u. kleiner Inseln. Der ganze Flächeninhalt beträgt wenig mehr als 2000 #M., auf welchen in den besten Zeiten 6-8 Mill. Menschen wohnten. Nord-G. bestand aus Thessalien u. Epirus; Mittel-G. aus: Acarnanien, Aetolien, Doris, Locris (in das ozolische, epicnemidische und opuntische getheilt), Phocis, Böotien, Attica u. Megaris. Der etwas über 400 #M. große Peloponnes (Morea) hängt mit Hellas nur durch

in das Parlament, machte sich bald geltend, schloß sich an Fox, Sheridan etc. und die andern Whigs an, wurde 1806 Mitglied des Coalitionsministeriums, verlor aber im folgenden Jahre bei dem Falle desselben auch seinen Sitz im Unterhause, kam aber bald durch den Tod seines Vaters in das Oberhaus. Er verfolgte unter allen Umständen von Anfang an den einen Zweck, Verbesserung des engl. Repräsentativsystems, u. blieb ihm selbst dann treu, als das engl. Volk, vorzugsweise mit dem Kriege gegen Frankreich beschäftigt, von Reformern u. Reformen nichts wissen wollte. Er erlebte 1829 die Emancipation der Katholiken u. als der einzige der alten Whigs die Parlamentsreform, die er selbst von 1830–32 als Haupt eines Reformministeriums leitete. Indessen mußte er bald sehen, daß die jungen Reformers weiter als er gehen wollten, der immer die aristokrat. Grundlage der engl. Verfassung als unumgänglich nothwendig ansah, und deßwegen von den Angriffen auf die Hochkirche, die Kornbill etc. nichts hören mochte. Er trat darum 1834 in das Privatleben zurück und st. 17. Juli 1845.


Gribeauval (Gribowall), Jean Baptiste, Vaguette de, geb. 1715 zu Amiens, gest. 1789, französ. Artillerieoffizier, während des 7jähr. Krieges in österr. Diensten, erfand eine Art Laffetten, die nach ihm benannt sind.


Gribojedow, geb. 1794 zu Moskau, diente im Ministerium des Auswärtigen, lebte wegen eines unglücklichen Vorfalls mehre Jahre als Exulant in Georgien, wurde dann als Theilnehmer an der Verschwörung von 1825 verhaftet, jedoch als unschuldig freigegeben, ging 1828 als Gesandter nach Teheran und wurde mit seinem Personale den 12. Febr. 1829 durch einen Pöbelaufstand ermordet. Er ist der Verfasser des russ. Lustspiels: „Leiden eines Gebildeten“.


Gribouillage (frz. gribuilljahsch), Schmiererei, Gesudel.


Griechenland (das alte, Hellas, Graecia), nimmt von der Halbinsel des Hämus den südl. Theil ein; es wird durch den Pindus und dessen westl. und östl. Ausläufer von Macedonien u. Illyrien geschieden u. erstreckt sich bei sehr wechselnder Breite in einer Länge von 55 Ml. in das Mittelmeer; das Cap Matapan (Malca) bildet jedoch nicht die südlichste Spitze Europas, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern das span. Cap Tarifa. Das ganze Land ist von vielfachen Verzweigungen des Kalkgebirges erfüllt, das meist schroff von der Thalsohle aufsteigt und sich zu kleinern u. größern Hochflächen ausbreitet, deren Rand wie der Jura durch einzelne Kuppen u. Spitzen gekrönt wird. Der tiefere Theil der Thalsenkung zwischen den Ausläufern des Gebirgs ist von dem Meere bedeckt, das in Busen u. Buchten sich ausbreitet, eine Menge Vorgebirge, Landzungen u. Halbinseln bildet, so daß G. von allen Ländern der Erde die größte Küstenentwicklung aufzeigt (722 geogr. Meilen, während Italien 580, Frankreich 275 hat). Diese Gebirgs- und Küstenbildung ist aber auch die Ursache, daß ganz G., den thessalischen Peneus ausgenommen, nicht einen einzigen eigentlichen Fluß, sondern nur Gebirgsströme hat. Da indessen die Gebirge bis 4000', einigemal bis 8000' ansteigen, demnach den Schnee des Winters über 6 Monate tragen, durch ihre Erhebung in die kälteren Schichten der Atmosphäre deren Dünste niederschlagen und einsaugen, während zugleich das Meer die Luft mit Wasserdunst erfüllt, so würde G. nicht als „ausgebrannt“ geschildert werden, wenn nicht die Unvernunft späterer Generationen die Wälder ausgerottet hätte, welche die alte Welt den Göttern des Landes weihte und schonte. Das alte G. umfaßte 4 Theile: Nord-G., Mittel-G. (das eigentl. Hellas), die Halbinsel Peloponnes, eine beträchtliche Anzahl großer u. kleiner Inseln. Der ganze Flächeninhalt beträgt wenig mehr als 2000 □M., auf welchen in den besten Zeiten 6–8 Mill. Menschen wohnten. Nord-G. bestand aus Thessalien u. Epirus; Mittel-G. aus: Acarnanien, Aetolien, Doris, Locris (in das ozolische, epicnemidische und opuntische getheilt), Phocis, Böotien, Attica u. Megaris. Der etwas über 400 □M. große Peloponnes (Morea) hängt mit Hellas nur durch

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0139" n="138"/>
in das Parlament, machte sich bald geltend, schloß sich an Fox, Sheridan etc. und die andern Whigs an, wurde 1806 Mitglied des Coalitionsministeriums, verlor aber im folgenden Jahre bei dem Falle desselben auch seinen Sitz im Unterhause, kam aber bald durch den Tod seines Vaters in das Oberhaus. Er verfolgte unter allen Umständen von Anfang an den einen Zweck, Verbesserung des engl. Repräsentativsystems, u. blieb ihm selbst dann treu, als das engl. Volk, vorzugsweise mit dem Kriege gegen Frankreich beschäftigt, von Reformern u. Reformen nichts wissen wollte. Er erlebte 1829 die Emancipation der Katholiken u. als der einzige der alten Whigs die Parlamentsreform, die er selbst von 1830&#x2013;32 als Haupt eines Reformministeriums leitete. Indessen mußte er bald sehen, daß die jungen Reformers weiter als er gehen wollten, der immer die aristokrat. Grundlage der engl. Verfassung als unumgänglich nothwendig ansah, und deßwegen von den Angriffen auf die Hochkirche, die Kornbill etc. nichts hören mochte. Er trat darum 1834 in das Privatleben zurück und st. 17. Juli 1845.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gribeauval</hi> (Gribowall), Jean Baptiste, Vaguette de, geb. 1715 zu Amiens, gest. 1789, französ. Artillerieoffizier, während des 7jähr. Krieges in österr. Diensten, erfand eine Art Laffetten, die nach ihm benannt sind.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gribojedow</hi>, geb. 1794 zu Moskau, diente im Ministerium des Auswärtigen, lebte wegen eines unglücklichen Vorfalls mehre Jahre als Exulant in Georgien, wurde dann als Theilnehmer an der Verschwörung von 1825 verhaftet, jedoch als unschuldig freigegeben, ging 1828 als Gesandter nach Teheran und wurde mit seinem Personale den 12. Febr. 1829 durch einen Pöbelaufstand ermordet. Er ist der Verfasser des russ. Lustspiels: &#x201E;Leiden eines Gebildeten&#x201C;.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Gribouillage</hi> (frz. gribuilljahsch), Schmiererei, Gesudel.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Griechenland</hi> (das alte, Hellas, <hi rendition="#i">Graecia</hi>), nimmt von der Halbinsel des Hämus den südl. Theil ein; es wird durch den Pindus und dessen westl. und östl. Ausläufer von Macedonien u. Illyrien geschieden u. erstreckt sich bei sehr wechselnder Breite in einer Länge von 55 Ml. in das Mittelmeer; das Cap Matapan <hi rendition="#i">(Malca)</hi> bildet jedoch nicht die südlichste Spitze Europas, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern das span. Cap Tarifa. Das ganze Land ist von vielfachen Verzweigungen des Kalkgebirges erfüllt, das meist schroff von der Thalsohle aufsteigt und sich zu kleinern u. größern Hochflächen ausbreitet, deren Rand wie der Jura durch einzelne Kuppen u. Spitzen gekrönt wird. Der tiefere Theil der Thalsenkung zwischen den Ausläufern des Gebirgs ist von dem Meere bedeckt, das in Busen u. Buchten sich ausbreitet, eine Menge Vorgebirge, Landzungen u. Halbinseln bildet, so daß G. von allen Ländern der Erde die größte Küstenentwicklung aufzeigt (722 geogr. Meilen, während Italien 580, Frankreich 275 hat). Diese Gebirgs- und Küstenbildung ist aber auch die Ursache, daß ganz G., den thessalischen Peneus ausgenommen, nicht einen einzigen eigentlichen Fluß, sondern nur Gebirgsströme hat. Da indessen die Gebirge bis 4000', einigemal bis 8000' ansteigen, demnach den Schnee des Winters über 6 Monate tragen, durch ihre Erhebung in die kälteren Schichten der Atmosphäre deren Dünste niederschlagen und einsaugen, während zugleich das Meer die Luft mit Wasserdunst erfüllt, so würde G. nicht als &#x201E;ausgebrannt&#x201C; geschildert werden, wenn nicht die Unvernunft späterer Generationen die Wälder ausgerottet hätte, welche die alte Welt den Göttern des Landes weihte und schonte. Das alte G. umfaßte 4 Theile: Nord-G., Mittel-G. (das eigentl. Hellas), die Halbinsel Peloponnes, eine beträchtliche Anzahl großer u. kleiner Inseln. Der ganze Flächeninhalt beträgt wenig mehr als 2000 &#x25A1;M., auf welchen in den besten Zeiten 6&#x2013;8 Mill. Menschen wohnten. Nord-G. bestand aus Thessalien u. Epirus; Mittel-G. aus: Acarnanien, Aetolien, Doris, Locris (in das ozolische, epicnemidische und opuntische getheilt), Phocis, Böotien, Attica u. Megaris. Der etwas über 400 &#x25A1;M. große Peloponnes (Morea) hängt mit Hellas nur durch
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[138/0139] in das Parlament, machte sich bald geltend, schloß sich an Fox, Sheridan etc. und die andern Whigs an, wurde 1806 Mitglied des Coalitionsministeriums, verlor aber im folgenden Jahre bei dem Falle desselben auch seinen Sitz im Unterhause, kam aber bald durch den Tod seines Vaters in das Oberhaus. Er verfolgte unter allen Umständen von Anfang an den einen Zweck, Verbesserung des engl. Repräsentativsystems, u. blieb ihm selbst dann treu, als das engl. Volk, vorzugsweise mit dem Kriege gegen Frankreich beschäftigt, von Reformern u. Reformen nichts wissen wollte. Er erlebte 1829 die Emancipation der Katholiken u. als der einzige der alten Whigs die Parlamentsreform, die er selbst von 1830–32 als Haupt eines Reformministeriums leitete. Indessen mußte er bald sehen, daß die jungen Reformers weiter als er gehen wollten, der immer die aristokrat. Grundlage der engl. Verfassung als unumgänglich nothwendig ansah, und deßwegen von den Angriffen auf die Hochkirche, die Kornbill etc. nichts hören mochte. Er trat darum 1834 in das Privatleben zurück und st. 17. Juli 1845. Gribeauval (Gribowall), Jean Baptiste, Vaguette de, geb. 1715 zu Amiens, gest. 1789, französ. Artillerieoffizier, während des 7jähr. Krieges in österr. Diensten, erfand eine Art Laffetten, die nach ihm benannt sind. Gribojedow, geb. 1794 zu Moskau, diente im Ministerium des Auswärtigen, lebte wegen eines unglücklichen Vorfalls mehre Jahre als Exulant in Georgien, wurde dann als Theilnehmer an der Verschwörung von 1825 verhaftet, jedoch als unschuldig freigegeben, ging 1828 als Gesandter nach Teheran und wurde mit seinem Personale den 12. Febr. 1829 durch einen Pöbelaufstand ermordet. Er ist der Verfasser des russ. Lustspiels: „Leiden eines Gebildeten“. Gribouillage (frz. gribuilljahsch), Schmiererei, Gesudel. Griechenland (das alte, Hellas, Graecia), nimmt von der Halbinsel des Hämus den südl. Theil ein; es wird durch den Pindus und dessen westl. und östl. Ausläufer von Macedonien u. Illyrien geschieden u. erstreckt sich bei sehr wechselnder Breite in einer Länge von 55 Ml. in das Mittelmeer; das Cap Matapan (Malca) bildet jedoch nicht die südlichste Spitze Europas, wie gewöhnlich angenommen wird, sondern das span. Cap Tarifa. Das ganze Land ist von vielfachen Verzweigungen des Kalkgebirges erfüllt, das meist schroff von der Thalsohle aufsteigt und sich zu kleinern u. größern Hochflächen ausbreitet, deren Rand wie der Jura durch einzelne Kuppen u. Spitzen gekrönt wird. Der tiefere Theil der Thalsenkung zwischen den Ausläufern des Gebirgs ist von dem Meere bedeckt, das in Busen u. Buchten sich ausbreitet, eine Menge Vorgebirge, Landzungen u. Halbinseln bildet, so daß G. von allen Ländern der Erde die größte Küstenentwicklung aufzeigt (722 geogr. Meilen, während Italien 580, Frankreich 275 hat). Diese Gebirgs- und Küstenbildung ist aber auch die Ursache, daß ganz G., den thessalischen Peneus ausgenommen, nicht einen einzigen eigentlichen Fluß, sondern nur Gebirgsströme hat. Da indessen die Gebirge bis 4000', einigemal bis 8000' ansteigen, demnach den Schnee des Winters über 6 Monate tragen, durch ihre Erhebung in die kälteren Schichten der Atmosphäre deren Dünste niederschlagen und einsaugen, während zugleich das Meer die Luft mit Wasserdunst erfüllt, so würde G. nicht als „ausgebrannt“ geschildert werden, wenn nicht die Unvernunft späterer Generationen die Wälder ausgerottet hätte, welche die alte Welt den Göttern des Landes weihte und schonte. Das alte G. umfaßte 4 Theile: Nord-G., Mittel-G. (das eigentl. Hellas), die Halbinsel Peloponnes, eine beträchtliche Anzahl großer u. kleiner Inseln. Der ganze Flächeninhalt beträgt wenig mehr als 2000 □M., auf welchen in den besten Zeiten 6–8 Mill. Menschen wohnten. Nord-G. bestand aus Thessalien u. Epirus; Mittel-G. aus: Acarnanien, Aetolien, Doris, Locris (in das ozolische, epicnemidische und opuntische getheilt), Phocis, Böotien, Attica u. Megaris. Der etwas über 400 □M. große Peloponnes (Morea) hängt mit Hellas nur durch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/139
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/139>, abgerufen am 15.05.2024.