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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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veranlaßte unter Elisabeth die Aufhebung der hanseatischen Privilegien, stiftete 1556 die Londoner Börse und ein wissenschaftl. Collegium, diente auch der Königin bei Geldgeschäften.


Gresset (Gresse), Jean Baptiste Louis de, Dichter, geb. 1709 zu Amiens, wo er die Akademie stiftete u. 1777 st. G. war Jesuit, konnte sich im Orden nicht halten, weil er in seinen ersten dichterischen Versuchen dem frivolen Zuge der Zeit folgte, warf aber später als strengsittlicher Dichter manches Ungedruckte ins Feuer u. erwarb sich allgemeine Hochachtung. Unter seinen Episteln u. Erzählungen voll Witz u. Geist wurde "Vert-Vert", die Erzählung der Abenteuer eines Papageien (1733) am berühmtesten und von J. N. Götz auch ins Deutsche übersetzt, Karlsruhe 1752. Als Dramatiker machte G. kein Glück, doch charakterisirte das Lustspiel "Le mechant" (1747) treffend die Sitten seiner Zeit. Vollständigste Ausg. durch Renouard, Paris 1811, 3 B.


Gretna-Green (Gretnä-Grihn) od. Graithneygreen, Pfarrdorf in der schott. Grafschaft Dumfries, berüchtigt durch die dort stattfindenden Trauungen ohne Einwilligung der Eltern u. Vormünder. Die Ehe gilt nämlich nach dem schott. calvin. Glauben nicht als Sacrament, bedarf also keiner Trauung durch einen Geistlichen, sondern nur eines civilrechtlichen Vertrags, dagegen haben nach der Unionsacte alle nach schott. Rechte geschlossenen Handlungen auch in England gesetzl. Giltigkeit, demnach auch eine in G. geschlossene Ehe. Da der Friedensrichter in G. ein Schmied war, verbreitete sich die bekannte Sage, als ob der Schmied von G. ein Privilegium für dergleichen Ehen habe.


Gretry, Andre Ernest Modeste, berühmter franz. Componist, geb. 1741 zu Lüttich, begab sich 1767 nach Paris u. wurde durch seine Opern (er schrieb über 40) bald der Liebling des Publikums. In der Revolution verlor er sein Vermögen, wurde aber von Publikum u. Regierung großartig unterstützt, zum Prof. u. Mitglied des Instituts ernannt, u. Mitdirector des Conservatoriums, st. 7813. Compositionen natürlich, lieblich u. gefühlvoll. Schrieb auch über Musik und sehr anziehende Memoiren.


Gretsch, Nikolaus, geb. 1787 zu Petersburg, seit 1830 Staatsrath, russ. Grammatiker, Literaturhistoriker u. Publicist ("Nordische Biene", Beleuchtung von "La Russie en 1839" von Custine, s. d.).


Greussen, fürstl. schwarzburg.-sondershaus. Stadt mit 2500 E., Wollefabrikation.


Greutungen, s. Gothen.


Grey (Greh), uraltes engl. Adelsgeschlecht, ursprüngl. Croy, mit den königl. Häusern Plantagenet und Tudor verschwägert, kommt in dem Kampf der weißen und rothen Rose sowie in der Revolution vor, ist in den Grafen von Stamford und Warrington erhalten, so wie in den Grafen de G., deren einer, Thom. Phil. Robinson, Lord Grantham, Graf de G., geb. 1781, Mitglied mehrer Ministerien seit 1830 gewesen ist.


Grey, Jane, geb. 1537, Urenkelin Heinrichs VII., eine geistvolle Dame, das unschuldige Werkzeug und Opfer polit. Intriken. Der ehrgeizige Herzog von Northumberland vermählte sie mit seinem Sohne Guilford und bewog den willenlosen König Eduard VI., mit Uebergehung seiner Schwestern, der Prinzessinen Maria und Elisabeth, die Johanna G. zur Nachfolgerin zu ernennen, weil sich der Lord auf diese Art die Herrschaft zu sichern hoffte. Als Eduard 1553 st., wurde G. als Königin ausgerufen, allein wenige Tage nach ihrer Krönung brach ein Aufstand los, Volk und Parlament riefen die Prinzessin Maria als Königin aus, das Parlament erklärte sie, ihren Gemahl, Vater u. Schwiegervater als Hochverräther, was sie auch wirklich waren. Der letztere wurde hingerichtet, Jane gefangen gehalten, weil sie nur Werkzeug gewesen war; als jedoch eine Verschwörung zu ihren Gunsten entdeckt wurde, mußte sie mit ihrem Gemahl 12. Febr. 1554 das Blutgerüste besteigen (Memoires and remains of Lady Jane G., London 18321


Grey, Lord auf Chillingham und Howick, alte engl. Familie; der berühmteste ist Charles G., geb. 1764, "der Vater der Reformbill". Er trat 1786

veranlaßte unter Elisabeth die Aufhebung der hanseatischen Privilegien, stiftete 1556 die Londoner Börse und ein wissenschaftl. Collegium, diente auch der Königin bei Geldgeschäften.


Gresset (Gresse), Jean Baptiste Louis de, Dichter, geb. 1709 zu Amiens, wo er die Akademie stiftete u. 1777 st. G. war Jesuit, konnte sich im Orden nicht halten, weil er in seinen ersten dichterischen Versuchen dem frivolen Zuge der Zeit folgte, warf aber später als strengsittlicher Dichter manches Ungedruckte ins Feuer u. erwarb sich allgemeine Hochachtung. Unter seinen Episteln u. Erzählungen voll Witz u. Geist wurde „Vert-Vert“, die Erzählung der Abenteuer eines Papageien (1733) am berühmtesten und von J. N. Götz auch ins Deutsche übersetzt, Karlsruhe 1752. Als Dramatiker machte G. kein Glück, doch charakterisirte das Lustspiel „Le méchant“ (1747) treffend die Sitten seiner Zeit. Vollständigste Ausg. durch Renouard, Paris 1811, 3 B.


Gretna-Green (Gretnä-Grihn) od. Graithneygreen, Pfarrdorf in der schott. Grafschaft Dumfries, berüchtigt durch die dort stattfindenden Trauungen ohne Einwilligung der Eltern u. Vormünder. Die Ehe gilt nämlich nach dem schott. calvin. Glauben nicht als Sacrament, bedarf also keiner Trauung durch einen Geistlichen, sondern nur eines civilrechtlichen Vertrags, dagegen haben nach der Unionsacte alle nach schott. Rechte geschlossenen Handlungen auch in England gesetzl. Giltigkeit, demnach auch eine in G. geschlossene Ehe. Da der Friedensrichter in G. ein Schmied war, verbreitete sich die bekannte Sage, als ob der Schmied von G. ein Privilegium für dergleichen Ehen habe.


Gretry, André Ernest Modeste, berühmter franz. Componist, geb. 1741 zu Lüttich, begab sich 1767 nach Paris u. wurde durch seine Opern (er schrieb über 40) bald der Liebling des Publikums. In der Revolution verlor er sein Vermögen, wurde aber von Publikum u. Regierung großartig unterstützt, zum Prof. u. Mitglied des Instituts ernannt, u. Mitdirector des Conservatoriums, st. 7813. Compositionen natürlich, lieblich u. gefühlvoll. Schrieb auch über Musik und sehr anziehende Memoiren.


Gretsch, Nikolaus, geb. 1787 zu Petersburg, seit 1830 Staatsrath, russ. Grammatiker, Literaturhistoriker u. Publicist („Nordische Biene“, Beleuchtung von „La Russie en 1839“ von Custine, s. d.).


Greussen, fürstl. schwarzburg.-sondershaus. Stadt mit 2500 E., Wollefabrikation.


Greutungen, s. Gothen.


Grey (Greh), uraltes engl. Adelsgeschlecht, ursprüngl. Croy, mit den königl. Häusern Plantagenet und Tudor verschwägert, kommt in dem Kampf der weißen und rothen Rose sowie in der Revolution vor, ist in den Grafen von Stamford und Warrington erhalten, so wie in den Grafen de G., deren einer, Thom. Phil. Robinson, Lord Grantham, Graf de G., geb. 1781, Mitglied mehrer Ministerien seit 1830 gewesen ist.


Grey, Jane, geb. 1537, Urenkelin Heinrichs VII., eine geistvolle Dame, das unschuldige Werkzeug und Opfer polit. Intriken. Der ehrgeizige Herzog von Northumberland vermählte sie mit seinem Sohne Guilford und bewog den willenlosen König Eduard VI., mit Uebergehung seiner Schwestern, der Prinzessinen Maria und Elisabeth, die Johanna G. zur Nachfolgerin zu ernennen, weil sich der Lord auf diese Art die Herrschaft zu sichern hoffte. Als Eduard 1553 st., wurde G. als Königin ausgerufen, allein wenige Tage nach ihrer Krönung brach ein Aufstand los, Volk und Parlament riefen die Prinzessin Maria als Königin aus, das Parlament erklärte sie, ihren Gemahl, Vater u. Schwiegervater als Hochverräther, was sie auch wirklich waren. Der letztere wurde hingerichtet, Jane gefangen gehalten, weil sie nur Werkzeug gewesen war; als jedoch eine Verschwörung zu ihren Gunsten entdeckt wurde, mußte sie mit ihrem Gemahl 12. Febr. 1554 das Blutgerüste besteigen (Memoires and remains of Lady Jane G., London 18321


Grey, Lord auf Chillingham und Howick, alte engl. Familie; der berühmteste ist Charles G., geb. 1764, „der Vater der Reformbill“. Er trat 1786

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[137/0138] veranlaßte unter Elisabeth die Aufhebung der hanseatischen Privilegien, stiftete 1556 die Londoner Börse und ein wissenschaftl. Collegium, diente auch der Königin bei Geldgeschäften. Gresset (Gresse), Jean Baptiste Louis de, Dichter, geb. 1709 zu Amiens, wo er die Akademie stiftete u. 1777 st. G. war Jesuit, konnte sich im Orden nicht halten, weil er in seinen ersten dichterischen Versuchen dem frivolen Zuge der Zeit folgte, warf aber später als strengsittlicher Dichter manches Ungedruckte ins Feuer u. erwarb sich allgemeine Hochachtung. Unter seinen Episteln u. Erzählungen voll Witz u. Geist wurde „Vert-Vert“, die Erzählung der Abenteuer eines Papageien (1733) am berühmtesten und von J. N. Götz auch ins Deutsche übersetzt, Karlsruhe 1752. Als Dramatiker machte G. kein Glück, doch charakterisirte das Lustspiel „Le méchant“ (1747) treffend die Sitten seiner Zeit. Vollständigste Ausg. durch Renouard, Paris 1811, 3 B. Gretna-Green (Gretnä-Grihn) od. Graithneygreen, Pfarrdorf in der schott. Grafschaft Dumfries, berüchtigt durch die dort stattfindenden Trauungen ohne Einwilligung der Eltern u. Vormünder. Die Ehe gilt nämlich nach dem schott. calvin. Glauben nicht als Sacrament, bedarf also keiner Trauung durch einen Geistlichen, sondern nur eines civilrechtlichen Vertrags, dagegen haben nach der Unionsacte alle nach schott. Rechte geschlossenen Handlungen auch in England gesetzl. Giltigkeit, demnach auch eine in G. geschlossene Ehe. Da der Friedensrichter in G. ein Schmied war, verbreitete sich die bekannte Sage, als ob der Schmied von G. ein Privilegium für dergleichen Ehen habe. Gretry, André Ernest Modeste, berühmter franz. Componist, geb. 1741 zu Lüttich, begab sich 1767 nach Paris u. wurde durch seine Opern (er schrieb über 40) bald der Liebling des Publikums. In der Revolution verlor er sein Vermögen, wurde aber von Publikum u. Regierung großartig unterstützt, zum Prof. u. Mitglied des Instituts ernannt, u. Mitdirector des Conservatoriums, st. 7813. Compositionen natürlich, lieblich u. gefühlvoll. Schrieb auch über Musik und sehr anziehende Memoiren. Gretsch, Nikolaus, geb. 1787 zu Petersburg, seit 1830 Staatsrath, russ. Grammatiker, Literaturhistoriker u. Publicist („Nordische Biene“, Beleuchtung von „La Russie en 1839“ von Custine, s. d.). Greussen, fürstl. schwarzburg.-sondershaus. Stadt mit 2500 E., Wollefabrikation. Greutungen, s. Gothen. Grey (Greh), uraltes engl. Adelsgeschlecht, ursprüngl. Croy, mit den königl. Häusern Plantagenet und Tudor verschwägert, kommt in dem Kampf der weißen und rothen Rose sowie in der Revolution vor, ist in den Grafen von Stamford und Warrington erhalten, so wie in den Grafen de G., deren einer, Thom. Phil. Robinson, Lord Grantham, Graf de G., geb. 1781, Mitglied mehrer Ministerien seit 1830 gewesen ist. Grey, Jane, geb. 1537, Urenkelin Heinrichs VII., eine geistvolle Dame, das unschuldige Werkzeug und Opfer polit. Intriken. Der ehrgeizige Herzog von Northumberland vermählte sie mit seinem Sohne Guilford und bewog den willenlosen König Eduard VI., mit Uebergehung seiner Schwestern, der Prinzessinen Maria und Elisabeth, die Johanna G. zur Nachfolgerin zu ernennen, weil sich der Lord auf diese Art die Herrschaft zu sichern hoffte. Als Eduard 1553 st., wurde G. als Königin ausgerufen, allein wenige Tage nach ihrer Krönung brach ein Aufstand los, Volk und Parlament riefen die Prinzessin Maria als Königin aus, das Parlament erklärte sie, ihren Gemahl, Vater u. Schwiegervater als Hochverräther, was sie auch wirklich waren. Der letztere wurde hingerichtet, Jane gefangen gehalten, weil sie nur Werkzeug gewesen war; als jedoch eine Verschwörung zu ihren Gunsten entdeckt wurde, mußte sie mit ihrem Gemahl 12. Febr. 1554 das Blutgerüste besteigen (Memoires and remains of Lady Jane G., London 18321 Grey, Lord auf Chillingham und Howick, alte engl. Familie; der berühmteste ist Charles G., geb. 1764, „der Vater der Reformbill“. Er trat 1786

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 137. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/138>, abgerufen am 15.05.2024.