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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Aden. In Australien: der ganze Continent Neuholland, Vandiemensland, Neuseeland; daß G. auch alle austral. Inseln anspricht, zeigte sich im vorigen Decennium, als eine hamburg. Gesellschaft die Chathamsinseln colonisiren wollte. Weil G. über so viele z. Thl. unbewohnte (z. B. das ungeheure Gebiet zwischen der Hudsonsbai, dem Eismeere und dem stillen Ocean), z. Thl. ungemessene Länder die Herrschaft ausübt oder anspricht, kann die Größe des ganzen Areals (British empire) kaum annähernd bestimmt werden; es umfaßt jedenfalls über 200000 #M. mit wenigstens 180 Mill. E. der verschiedensten Race, Nationalität und Bildung (siehe darüber die einzelnen Art., z. B. England, Canada, Gibraltar, Bahama, Bermudas, Australien etc.). Ebenso ist die Production dieser verschiedenen Länder u. Völker eine außerordentlich mannigfaltige, s. die einzelnen Artikel; hier haben wir es mit dem Grundstocke des großen Ganzen: England, Schottland und Irland zu thun. Ueber Englands natürl. Beschaffenheit u. Erzeugnisse s. England, Bd. II. S. 263; ihm ähnlich, doch weniger begünstigt, ist Schottland, wo das Gebirge einen großen Raum einnimmt, u. Irland mit seinen meilenlangen Torfmooren und Haiden. Der Getreide- u. Futterbau wird besonders in England und dem südl. Schottland cultivirt, der Flachsbau in Irland; die Viehzucht ist im blühendsten Zustande, vermag aber so wenig als der Ackerbau dem Bedürfnisse der Bevölkerung zu genügen, daher wird seit der Aufhebung der Einfuhrzölle eine ungeheure Masse Getreide, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Fett, Eier etc. eingeführt, ja der Verbrauch an Nahrungsmitteln hat sich seit dieser Zeit (1849) fast verdoppelt. Der Bergbau ist von außerordentl. Wichtigkeit und die ungeheure Industrie G.s beruht z. Thl. auf seinem unerschöpflichen Reichthum an Eisen u. Steinkohlen (an ersterem 2 Mill. Tonnen, Steinkohlen 35 Mill. Tonnen; die Tonne = 20 Ctr.). Von großer Wichtigkeit ist aber auch der Bergbau auf Kupfer (jährlich gegen 15000 Tonnen), Zinn (3000 Tonnen), Blei, Graphit, Galmei, Zink, Kobalt, Alaun etc.; auch an Quell- und Steinsalz ist Ueberfluß. Die engl. Industrie beschäftigt sich im großartigsten Maßstabe mit Baumwolle (bereits 1850 lieferten 25638716 Spindeln 650 Mill. Pfd. Garn, von dem ein Theil ausgeführt, der größere auf mehr als 300000 Maschinenstühlen (Power looms) verwoben wurde; Wolle (160 Mill. Pfd. jährlich), Flachs (über 100 Mill. Pfd.). Metallwaaren (im Werthe von mehr als 20 Mill. Pfd. Sterling). Hauptsitz der Industrie in Baumwolle ist die Grafschaft Lancaster, in Wolle Manchester, Leeds, Bradford, Halifax, Huddersfield etc., für Metallwaaren Birmingham, Sheffield, Colebrookdale etc., für Flachs Irland. Doch ist auch die Fabrikation von Seidewaaren, Hüten, Glas, Papier, Leder, Seife, chemischen Präparaten, z. B. Schwefel- und andern Säuren, Wedgewoodgeschirr, Bier, Branntwein etc. von außerordentl. Bedeutung. Die Verkehrswege sind vortrefflich und (die Landstraßen zum größeren Theile ausgenommen) sämmtlich durch Privatunternehmungen entstanden; in der ersten Hälfte von 1854 waren in England u. Wales 5965 engl. Ml. Eisenbahnen, in Schottland 994, in Irland 843 im Betrieb, welche Einnahmen von Personen u. Gütern: 8084475 Pfd. Sterl., 932744 Pfd. Sterl., 407383 Pfd. St. ergaben. Der brit. Handel umfaßt die ganze Erde u. beschäftigt 1264 Dampfschiffe, 25700 Segelschiffe, zusammen mit mehr als 4 Mill. Tonnen Gehalt; die Küstenschiffahrt unterhält über 300000 Schiffe mit mehr als 28 Mill. Tonnen Gehalt. Die Zahl der in brit. Häfen 1852 eingelaufenen Schiffe betrug 29884 zu 6730169 Tonnen, die der ausgelaufenen 31745 zu 6872581 Tonnen; die Küstenschiffahrt ergab ausgelaufene Schiffe 147422 zu fast 131/2 Mill., eingelaufene 121147 Schiffe zu fast 131/2 Mill. Tonnen. Der Werth der Gesammteinfuhr wurde 1852 auf 109345409 u. der Gesammtausfuhr auf 219545699 Pfd. Sterl. gewerthet. Eingeführt werden hauptsächl. Rohstoffe: Baumwolle, Wolle, Seide, Hanf, Flachs, Schiffsbauholz, Talg, Theer, Schwefel, Salpeter, Kupfererz, Knochen, Guano,

Aden. In Australien: der ganze Continent Neuholland, Vandiemensland, Neuseeland; daß G. auch alle austral. Inseln anspricht, zeigte sich im vorigen Decennium, als eine hamburg. Gesellschaft die Chathamsinseln colonisiren wollte. Weil G. über so viele z. Thl. unbewohnte (z. B. das ungeheure Gebiet zwischen der Hudsonsbai, dem Eismeere und dem stillen Ocean), z. Thl. ungemessene Länder die Herrschaft ausübt oder anspricht, kann die Größe des ganzen Areals (British empire) kaum annähernd bestimmt werden; es umfaßt jedenfalls über 200000 □M. mit wenigstens 180 Mill. E. der verschiedensten Race, Nationalität und Bildung (siehe darüber die einzelnen Art., z. B. England, Canada, Gibraltar, Bahama, Bermudas, Australien etc.). Ebenso ist die Production dieser verschiedenen Länder u. Völker eine außerordentlich mannigfaltige, s. die einzelnen Artikel; hier haben wir es mit dem Grundstocke des großen Ganzen: England, Schottland und Irland zu thun. Ueber Englands natürl. Beschaffenheit u. Erzeugnisse s. England, Bd. II. S. 263; ihm ähnlich, doch weniger begünstigt, ist Schottland, wo das Gebirge einen großen Raum einnimmt, u. Irland mit seinen meilenlangen Torfmooren und Haiden. Der Getreide- u. Futterbau wird besonders in England und dem südl. Schottland cultivirt, der Flachsbau in Irland; die Viehzucht ist im blühendsten Zustande, vermag aber so wenig als der Ackerbau dem Bedürfnisse der Bevölkerung zu genügen, daher wird seit der Aufhebung der Einfuhrzölle eine ungeheure Masse Getreide, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Fett, Eier etc. eingeführt, ja der Verbrauch an Nahrungsmitteln hat sich seit dieser Zeit (1849) fast verdoppelt. Der Bergbau ist von außerordentl. Wichtigkeit und die ungeheure Industrie G.s beruht z. Thl. auf seinem unerschöpflichen Reichthum an Eisen u. Steinkohlen (an ersterem 2 Mill. Tonnen, Steinkohlen 35 Mill. Tonnen; die Tonne = 20 Ctr.). Von großer Wichtigkeit ist aber auch der Bergbau auf Kupfer (jährlich gegen 15000 Tonnen), Zinn (3000 Tonnen), Blei, Graphit, Galmei, Zink, Kobalt, Alaun etc.; auch an Quell- und Steinsalz ist Ueberfluß. Die engl. Industrie beschäftigt sich im großartigsten Maßstabe mit Baumwolle (bereits 1850 lieferten 25638716 Spindeln 650 Mill. Pfd. Garn, von dem ein Theil ausgeführt, der größere auf mehr als 300000 Maschinenstühlen (Power looms) verwoben wurde; Wolle (160 Mill. Pfd. jährlich), Flachs (über 100 Mill. Pfd.). Metallwaaren (im Werthe von mehr als 20 Mill. Pfd. Sterling). Hauptsitz der Industrie in Baumwolle ist die Grafschaft Lancaster, in Wolle Manchester, Leeds, Bradford, Halifax, Huddersfield etc., für Metallwaaren Birmingham, Sheffield, Colebrookdale etc., für Flachs Irland. Doch ist auch die Fabrikation von Seidewaaren, Hüten, Glas, Papier, Leder, Seife, chemischen Präparaten, z. B. Schwefel- und andern Säuren, Wedgewoodgeschirr, Bier, Branntwein etc. von außerordentl. Bedeutung. Die Verkehrswege sind vortrefflich und (die Landstraßen zum größeren Theile ausgenommen) sämmtlich durch Privatunternehmungen entstanden; in der ersten Hälfte von 1854 waren in England u. Wales 5965 engl. Ml. Eisenbahnen, in Schottland 994, in Irland 843 im Betrieb, welche Einnahmen von Personen u. Gütern: 8084475 Pfd. Sterl., 932744 Pfd. Sterl., 407383 Pfd. St. ergaben. Der brit. Handel umfaßt die ganze Erde u. beschäftigt 1264 Dampfschiffe, 25700 Segelschiffe, zusammen mit mehr als 4 Mill. Tonnen Gehalt; die Küstenschiffahrt unterhält über 300000 Schiffe mit mehr als 28 Mill. Tonnen Gehalt. Die Zahl der in brit. Häfen 1852 eingelaufenen Schiffe betrug 29884 zu 6730169 Tonnen, die der ausgelaufenen 31745 zu 6872581 Tonnen; die Küstenschiffahrt ergab ausgelaufene Schiffe 147422 zu fast 131/2 Mill., eingelaufene 121147 Schiffe zu fast 131/2 Mill. Tonnen. Der Werth der Gesammteinfuhr wurde 1852 auf 109345409 u. der Gesammtausfuhr auf 219545699 Pfd. Sterl. gewerthet. Eingeführt werden hauptsächl. Rohstoffe: Baumwolle, Wolle, Seide, Hanf, Flachs, Schiffsbauholz, Talg, Theer, Schwefel, Salpeter, Kupfererz, Knochen, Guano,

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Aden. In Australien: der ganze Continent Neuholland, Vandiemensland, Neuseeland; daß G. auch alle austral. Inseln anspricht, zeigte sich im vorigen Decennium, als eine hamburg. Gesellschaft die Chathamsinseln colonisiren wollte. Weil G. über so viele z. Thl. unbewohnte (z. B. das ungeheure Gebiet zwischen der Hudsonsbai, dem Eismeere und dem stillen Ocean), z. Thl. ungemessene Länder die Herrschaft ausübt oder anspricht, kann die Größe des ganzen Areals <hi rendition="#i">(British empire)</hi> kaum annähernd bestimmt werden; es umfaßt jedenfalls über 200000 &#x25A1;M. mit wenigstens 180 Mill. E. der verschiedensten Race, Nationalität und Bildung (siehe darüber die einzelnen Art., z. B. England, Canada, Gibraltar, Bahama, Bermudas, Australien etc.). Ebenso ist die Production dieser verschiedenen Länder u. Völker eine außerordentlich mannigfaltige, s. die einzelnen Artikel; hier haben wir es mit dem Grundstocke des großen Ganzen: England, Schottland und Irland zu thun. Ueber Englands natürl. Beschaffenheit u. Erzeugnisse s. England, Bd. II. S. 263; ihm ähnlich, doch weniger begünstigt, ist Schottland, wo das Gebirge einen großen Raum einnimmt, u. Irland mit seinen meilenlangen Torfmooren und Haiden. Der Getreide- u. Futterbau wird besonders in England und dem südl. Schottland cultivirt, der Flachsbau in Irland; die Viehzucht ist im blühendsten Zustande, vermag aber so wenig als der Ackerbau dem Bedürfnisse der Bevölkerung zu genügen, daher wird seit der Aufhebung der Einfuhrzölle eine ungeheure Masse Getreide, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Fett, Eier etc. eingeführt, ja der Verbrauch an Nahrungsmitteln hat sich seit dieser Zeit (1849) fast verdoppelt. Der Bergbau ist von außerordentl. Wichtigkeit und die ungeheure Industrie G.s beruht z. Thl. auf seinem unerschöpflichen Reichthum an Eisen u. Steinkohlen (an ersterem 2 Mill. Tonnen, Steinkohlen 35 Mill. Tonnen; die Tonne = 20 Ctr.). Von großer Wichtigkeit ist aber auch der Bergbau auf Kupfer (jährlich gegen 15000 Tonnen), Zinn (3000 Tonnen), Blei, Graphit, Galmei, Zink, Kobalt, Alaun etc.; auch an Quell- und Steinsalz ist Ueberfluß. Die engl. <hi rendition="#g">Industrie</hi> beschäftigt sich im großartigsten Maßstabe mit Baumwolle (bereits 1850 lieferten 25638716 Spindeln 650 Mill. Pfd. Garn, von dem ein Theil ausgeführt, der größere auf mehr als 300000 Maschinenstühlen <hi rendition="#i">(Power looms)</hi> verwoben wurde; Wolle (160 Mill. Pfd. jährlich), Flachs (über 100 Mill. Pfd.). Metallwaaren (im Werthe von mehr als 20 Mill. Pfd. Sterling). Hauptsitz der Industrie in Baumwolle ist die Grafschaft Lancaster, in Wolle Manchester, Leeds, Bradford, Halifax, Huddersfield etc., für Metallwaaren Birmingham, Sheffield, Colebrookdale etc., für Flachs Irland. Doch ist auch die Fabrikation von Seidewaaren, Hüten, Glas, Papier, Leder, Seife, chemischen Präparaten, z. B. Schwefel- und andern Säuren, Wedgewoodgeschirr, Bier, Branntwein etc. von außerordentl. Bedeutung. Die Verkehrswege sind vortrefflich und (die Landstraßen zum größeren Theile ausgenommen) sämmtlich durch Privatunternehmungen entstanden; in der ersten Hälfte von 1854 waren in England u. Wales 5965 engl. Ml. Eisenbahnen, in Schottland 994, in Irland 843 im Betrieb, welche Einnahmen von Personen u. Gütern: 8084475 Pfd. Sterl., 932744 Pfd. Sterl., 407383 Pfd. St. ergaben. Der brit. Handel umfaßt die ganze Erde u. beschäftigt 1264 Dampfschiffe, 25700 Segelschiffe, zusammen mit mehr als 4 Mill. Tonnen Gehalt; die Küstenschiffahrt unterhält über 300000 Schiffe mit mehr als 28 Mill. Tonnen Gehalt. Die Zahl der in brit. Häfen 1852 eingelaufenen Schiffe betrug 29884 zu 6730169 Tonnen, die der ausgelaufenen 31745 zu 6872581 Tonnen; die Küstenschiffahrt ergab ausgelaufene Schiffe 147422 zu fast 13<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill., eingelaufene 121147 Schiffe zu fast 13<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill. Tonnen. Der Werth der Gesammteinfuhr wurde 1852 auf 109345409 u. der Gesammtausfuhr auf 219545699 Pfd. Sterl. gewerthet. Eingeführt werden hauptsächl. Rohstoffe: Baumwolle, Wolle, Seide, Hanf, Flachs, Schiffsbauholz, Talg, Theer, Schwefel, Salpeter, Kupfererz, Knochen, Guano,
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[159/0160] Aden. In Australien: der ganze Continent Neuholland, Vandiemensland, Neuseeland; daß G. auch alle austral. Inseln anspricht, zeigte sich im vorigen Decennium, als eine hamburg. Gesellschaft die Chathamsinseln colonisiren wollte. Weil G. über so viele z. Thl. unbewohnte (z. B. das ungeheure Gebiet zwischen der Hudsonsbai, dem Eismeere und dem stillen Ocean), z. Thl. ungemessene Länder die Herrschaft ausübt oder anspricht, kann die Größe des ganzen Areals (British empire) kaum annähernd bestimmt werden; es umfaßt jedenfalls über 200000 □M. mit wenigstens 180 Mill. E. der verschiedensten Race, Nationalität und Bildung (siehe darüber die einzelnen Art., z. B. England, Canada, Gibraltar, Bahama, Bermudas, Australien etc.). Ebenso ist die Production dieser verschiedenen Länder u. Völker eine außerordentlich mannigfaltige, s. die einzelnen Artikel; hier haben wir es mit dem Grundstocke des großen Ganzen: England, Schottland und Irland zu thun. Ueber Englands natürl. Beschaffenheit u. Erzeugnisse s. England, Bd. II. S. 263; ihm ähnlich, doch weniger begünstigt, ist Schottland, wo das Gebirge einen großen Raum einnimmt, u. Irland mit seinen meilenlangen Torfmooren und Haiden. Der Getreide- u. Futterbau wird besonders in England und dem südl. Schottland cultivirt, der Flachsbau in Irland; die Viehzucht ist im blühendsten Zustande, vermag aber so wenig als der Ackerbau dem Bedürfnisse der Bevölkerung zu genügen, daher wird seit der Aufhebung der Einfuhrzölle eine ungeheure Masse Getreide, Schlachtvieh, Fleisch, Butter, Fett, Eier etc. eingeführt, ja der Verbrauch an Nahrungsmitteln hat sich seit dieser Zeit (1849) fast verdoppelt. Der Bergbau ist von außerordentl. Wichtigkeit und die ungeheure Industrie G.s beruht z. Thl. auf seinem unerschöpflichen Reichthum an Eisen u. Steinkohlen (an ersterem 2 Mill. Tonnen, Steinkohlen 35 Mill. Tonnen; die Tonne = 20 Ctr.). Von großer Wichtigkeit ist aber auch der Bergbau auf Kupfer (jährlich gegen 15000 Tonnen), Zinn (3000 Tonnen), Blei, Graphit, Galmei, Zink, Kobalt, Alaun etc.; auch an Quell- und Steinsalz ist Ueberfluß. Die engl. Industrie beschäftigt sich im großartigsten Maßstabe mit Baumwolle (bereits 1850 lieferten 25638716 Spindeln 650 Mill. Pfd. Garn, von dem ein Theil ausgeführt, der größere auf mehr als 300000 Maschinenstühlen (Power looms) verwoben wurde; Wolle (160 Mill. Pfd. jährlich), Flachs (über 100 Mill. Pfd.). Metallwaaren (im Werthe von mehr als 20 Mill. Pfd. Sterling). Hauptsitz der Industrie in Baumwolle ist die Grafschaft Lancaster, in Wolle Manchester, Leeds, Bradford, Halifax, Huddersfield etc., für Metallwaaren Birmingham, Sheffield, Colebrookdale etc., für Flachs Irland. Doch ist auch die Fabrikation von Seidewaaren, Hüten, Glas, Papier, Leder, Seife, chemischen Präparaten, z. B. Schwefel- und andern Säuren, Wedgewoodgeschirr, Bier, Branntwein etc. von außerordentl. Bedeutung. Die Verkehrswege sind vortrefflich und (die Landstraßen zum größeren Theile ausgenommen) sämmtlich durch Privatunternehmungen entstanden; in der ersten Hälfte von 1854 waren in England u. Wales 5965 engl. Ml. Eisenbahnen, in Schottland 994, in Irland 843 im Betrieb, welche Einnahmen von Personen u. Gütern: 8084475 Pfd. Sterl., 932744 Pfd. Sterl., 407383 Pfd. St. ergaben. Der brit. Handel umfaßt die ganze Erde u. beschäftigt 1264 Dampfschiffe, 25700 Segelschiffe, zusammen mit mehr als 4 Mill. Tonnen Gehalt; die Küstenschiffahrt unterhält über 300000 Schiffe mit mehr als 28 Mill. Tonnen Gehalt. Die Zahl der in brit. Häfen 1852 eingelaufenen Schiffe betrug 29884 zu 6730169 Tonnen, die der ausgelaufenen 31745 zu 6872581 Tonnen; die Küstenschiffahrt ergab ausgelaufene Schiffe 147422 zu fast 131/2 Mill., eingelaufene 121147 Schiffe zu fast 131/2 Mill. Tonnen. Der Werth der Gesammteinfuhr wurde 1852 auf 109345409 u. der Gesammtausfuhr auf 219545699 Pfd. Sterl. gewerthet. Eingeführt werden hauptsächl. Rohstoffe: Baumwolle, Wolle, Seide, Hanf, Flachs, Schiffsbauholz, Talg, Theer, Schwefel, Salpeter, Kupfererz, Knochen, Guano,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/160>, abgerufen am 23.11.2024.