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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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beide Parteien ihre Streitpunkte dem apostol. Stuhle zur Entscheidung vorlegten, von welchem eine solche bis jetzt (März 1855) noch nicht erfolgt ist.


Günther, Karl Friedrich, geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Rechte in Leipzig, durch jurid. Monographien und Programme und Schriften, die sächs. Gesetze betreffend, bekannt.


Günzburg, bayer. Stadt am Einfluß der Günz in die Donau, 5 St. unterhalb Ulm, mit 3000 E., Schiffahrt, Getreidehandel. Gefecht 9. Oct. 1805.


Guerazzi, Francesco Domenico, geb. 1805 zu Livorno, Advocat, Theilnehmer einer Verschwörung, Hauptagitator seit 1846, 1848 toscan. Minister, dann Dictator, 1849 seit April Gefangener, 1853 zur Verbannung begnadigt.


Guercino (-tschino, der Schielende), eigentlich Giovanni Francesco Barbieri, ital. Maler, geb. 1590 zu Cento bei Bologna, Schüler des Lodovico Carracci, malte aber später mehr in der Manier von Guido Reni, errichtete 1616 eine eigene Akademie in Bologna, st. daselbst 1666. Von vielen Arbeiten besonders geschätzt: Hagar und Ismael (zu Mailand), der h. Bruno (zu Bologna), der Tod der Petronilla (in Rom).


Guericke , Otto von, geb. 1602 zu Magdeburg, studierte zuerst die Rechte, später hauptsächlich Mathematik u. Mechanik, wurde 1646 Bürgermeister, st. 1686 bei seinem Sohne in Hamburg. Erfinder der Luftpumpe u. dadurch ausgezeichneter Förderer der Physik. Nach ihm nennt man den luftleeren Raum, der durch die Luftpumpe erzeugt wird, die G.sche Leere, sowie die aus 2 auf einander passenden, messingenen Halbkugeln bestehende Vorrichtung zum Beweise des Drucks der Luft die G.schen oder Magdeburger Halbkugeln.


Guericke, Heinr. Ernst Ferd., geb. 1803 zu Wettin, Prof. der Theologie in Halle, eifriger Altlutheraner, mit Rudelbach Herausgeber der "Zeitschrift für die luther. Theologie".


Gueridon (gheridong), Leuchterträger mit Gestell in Säulenform; Gestell bei Feuerwerken zum gleichzeitigen Aufsteigen mehrer Raketen gebraucht.


Guerin (Gheräng), Pierre Narcisse, Baron, ausgezeichneter franz. Historienmaler, geb. 1774 zu Paris, Schüler Regnaults, seit 1821 Director der frz. Malerschule in Rom, wo er 1833 st. Ernst u. Adel in der Darstellung, freilich oft nicht ohne Kälte, Correctheit der Zeichnung u. treffliches Colorit zeichnen seine Gemälde aus. - G., Paulin, franz. Historienmaler, geb. zu Toulouse 1783, übertrifft den Vorigen noch im Colorit. Hauptwerke: der Leichnam Christi im Schooße der Maria, Anchises und Venus, Christus am Kreuze.


Guernica, Hernica, Villa im span. Baskenlande, wo unter der alten Eiche sonst die Provinziallandtage gehalten wurden.


Guernsey (Ghernsi), s. normannische Inseln.


Guerrero, Don Juan, mexikanischer Mulatte, Maulthiertreiber, seit 1810 ein Insurgentenchef, Haupt der Föderalisten, 1827 Präsident, 1829 durch Bustamente gestürzt, 1831 bei einem neuen Versuche gegen denselben gefangen und erschossen.


Guerrillas (gheriljas), vom span. guerra, Krieg, der kleine Krieg, die Banden von bewaffneten Bauern, Hirten, Schmugglern etc., welche seit 1808 in Spanien in Kriegszeiten ihr Wesen treiben; von großer Bedeutung nur, wenn sie ein reguläres Heer als Stütze haben.


Gürtelflechte, Hautkrankheit, aus einer Gruppe von Bläschen bestehend, gewöhnlich auf einer Brust- od. Bauchseite; ungefährlich.


Gürtelthier (Dasypus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnarmen, mit zugespitztem Kopfe, starken, zum Graben eingerichteten Klauen, der obere Theil des Körpers mit einem hornartigen Harnisch bedeckt, der in der Mitte in mehre Gürtel getheilt ist; leben in Südamerika und graben sich mehre Fuß tiefe Höhlen, nähren sich von Insekten, besonders Ameisen, Blättern, Früchten und Wurzeln. In der Gefahr kugeln sie sich zusammen. Ihr Fleisch gilt als delikat. Das gemeine G. (D. novem cinctus), Armadill, 2' lang, mit 7-9 Gürteln. - Das große G. (D. gigas), 3' lang, mit 12-13 Gürteln.


Guesclin (Ghäkläng), Bertrand du,

beide Parteien ihre Streitpunkte dem apostol. Stuhle zur Entscheidung vorlegten, von welchem eine solche bis jetzt (März 1855) noch nicht erfolgt ist.


Günther, Karl Friedrich, geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Rechte in Leipzig, durch jurid. Monographien und Programme und Schriften, die sächs. Gesetze betreffend, bekannt.


Günzburg, bayer. Stadt am Einfluß der Günz in die Donau, 5 St. unterhalb Ulm, mit 3000 E., Schiffahrt, Getreidehandel. Gefecht 9. Oct. 1805.


Guerazzi, Francesco Domenico, geb. 1805 zu Livorno, Advocat, Theilnehmer einer Verschwörung, Hauptagitator seit 1846, 1848 toscan. Minister, dann Dictator, 1849 seit April Gefangener, 1853 zur Verbannung begnadigt.


Guercino (–tschino, der Schielende), eigentlich Giovanni Francesco Barbieri, ital. Maler, geb. 1590 zu Cento bei Bologna, Schüler des Lodovico Carracci, malte aber später mehr in der Manier von Guido Reni, errichtete 1616 eine eigene Akademie in Bologna, st. daselbst 1666. Von vielen Arbeiten besonders geschätzt: Hagar und Ismael (zu Mailand), der h. Bruno (zu Bologna), der Tod der Petronilla (in Rom).


Guericke , Otto von, geb. 1602 zu Magdeburg, studierte zuerst die Rechte, später hauptsächlich Mathematik u. Mechanik, wurde 1646 Bürgermeister, st. 1686 bei seinem Sohne in Hamburg. Erfinder der Luftpumpe u. dadurch ausgezeichneter Förderer der Physik. Nach ihm nennt man den luftleeren Raum, der durch die Luftpumpe erzeugt wird, die G.sche Leere, sowie die aus 2 auf einander passenden, messingenen Halbkugeln bestehende Vorrichtung zum Beweise des Drucks der Luft die G.schen oder Magdeburger Halbkugeln.


Guericke, Heinr. Ernst Ferd., geb. 1803 zu Wettin, Prof. der Theologie in Halle, eifriger Altlutheraner, mit Rudelbach Herausgeber der „Zeitschrift für die luther. Theologie“.


Gueridon (gheridong), Leuchterträger mit Gestell in Säulenform; Gestell bei Feuerwerken zum gleichzeitigen Aufsteigen mehrer Raketen gebraucht.


Guerin (Gheräng), Pierre Narcisse, Baron, ausgezeichneter franz. Historienmaler, geb. 1774 zu Paris, Schüler Regnaults, seit 1821 Director der frz. Malerschule in Rom, wo er 1833 st. Ernst u. Adel in der Darstellung, freilich oft nicht ohne Kälte, Correctheit der Zeichnung u. treffliches Colorit zeichnen seine Gemälde aus. – G., Paulin, franz. Historienmaler, geb. zu Toulouse 1783, übertrifft den Vorigen noch im Colorit. Hauptwerke: der Leichnam Christi im Schooße der Maria, Anchises und Venus, Christus am Kreuze.


Guernica, Hernica, Villa im span. Baskenlande, wo unter der alten Eiche sonst die Provinziallandtage gehalten wurden.


Guernsey (Ghernsi), s. normannische Inseln.


Guerrero, Don Juan, mexikanischer Mulatte, Maulthiertreiber, seit 1810 ein Insurgentenchef, Haupt der Föderalisten, 1827 Präsident, 1829 durch Bustamente gestürzt, 1831 bei einem neuen Versuche gegen denselben gefangen und erschossen.


Guerrillas (gheriljas), vom span. guerra, Krieg, der kleine Krieg, die Banden von bewaffneten Bauern, Hirten, Schmugglern etc., welche seit 1808 in Spanien in Kriegszeiten ihr Wesen treiben; von großer Bedeutung nur, wenn sie ein reguläres Heer als Stütze haben.


Gürtelflechte, Hautkrankheit, aus einer Gruppe von Bläschen bestehend, gewöhnlich auf einer Brust- od. Bauchseite; ungefährlich.


Gürtelthier (Dasypus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnarmen, mit zugespitztem Kopfe, starken, zum Graben eingerichteten Klauen, der obere Theil des Körpers mit einem hornartigen Harnisch bedeckt, der in der Mitte in mehre Gürtel getheilt ist; leben in Südamerika und graben sich mehre Fuß tiefe Höhlen, nähren sich von Insekten, besonders Ameisen, Blättern, Früchten und Wurzeln. In der Gefahr kugeln sie sich zusammen. Ihr Fleisch gilt als delikat. Das gemeine G. (D. novem cinctus), Armadill, 2' lang, mit 7–9 Gürteln. – Das große G. (D. gigas), 3' lang, mit 12–13 Gürteln.


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[182/0183] beide Parteien ihre Streitpunkte dem apostol. Stuhle zur Entscheidung vorlegten, von welchem eine solche bis jetzt (März 1855) noch nicht erfolgt ist. Günther, Karl Friedrich, geb. 1786 zu Leipzig, Prof. der Rechte in Leipzig, durch jurid. Monographien und Programme und Schriften, die sächs. Gesetze betreffend, bekannt. Günzburg, bayer. Stadt am Einfluß der Günz in die Donau, 5 St. unterhalb Ulm, mit 3000 E., Schiffahrt, Getreidehandel. Gefecht 9. Oct. 1805. Guerazzi, Francesco Domenico, geb. 1805 zu Livorno, Advocat, Theilnehmer einer Verschwörung, Hauptagitator seit 1846, 1848 toscan. Minister, dann Dictator, 1849 seit April Gefangener, 1853 zur Verbannung begnadigt. Guercino (–tschino, der Schielende), eigentlich Giovanni Francesco Barbieri, ital. Maler, geb. 1590 zu Cento bei Bologna, Schüler des Lodovico Carracci, malte aber später mehr in der Manier von Guido Reni, errichtete 1616 eine eigene Akademie in Bologna, st. daselbst 1666. Von vielen Arbeiten besonders geschätzt: Hagar und Ismael (zu Mailand), der h. Bruno (zu Bologna), der Tod der Petronilla (in Rom). Guericke , Otto von, geb. 1602 zu Magdeburg, studierte zuerst die Rechte, später hauptsächlich Mathematik u. Mechanik, wurde 1646 Bürgermeister, st. 1686 bei seinem Sohne in Hamburg. Erfinder der Luftpumpe u. dadurch ausgezeichneter Förderer der Physik. Nach ihm nennt man den luftleeren Raum, der durch die Luftpumpe erzeugt wird, die G.sche Leere, sowie die aus 2 auf einander passenden, messingenen Halbkugeln bestehende Vorrichtung zum Beweise des Drucks der Luft die G.schen oder Magdeburger Halbkugeln. Guericke, Heinr. Ernst Ferd., geb. 1803 zu Wettin, Prof. der Theologie in Halle, eifriger Altlutheraner, mit Rudelbach Herausgeber der „Zeitschrift für die luther. Theologie“. Gueridon (gheridong), Leuchterträger mit Gestell in Säulenform; Gestell bei Feuerwerken zum gleichzeitigen Aufsteigen mehrer Raketen gebraucht. Guerin (Gheräng), Pierre Narcisse, Baron, ausgezeichneter franz. Historienmaler, geb. 1774 zu Paris, Schüler Regnaults, seit 1821 Director der frz. Malerschule in Rom, wo er 1833 st. Ernst u. Adel in der Darstellung, freilich oft nicht ohne Kälte, Correctheit der Zeichnung u. treffliches Colorit zeichnen seine Gemälde aus. – G., Paulin, franz. Historienmaler, geb. zu Toulouse 1783, übertrifft den Vorigen noch im Colorit. Hauptwerke: der Leichnam Christi im Schooße der Maria, Anchises und Venus, Christus am Kreuze. Guernica, Hernica, Villa im span. Baskenlande, wo unter der alten Eiche sonst die Provinziallandtage gehalten wurden. Guernsey (Ghernsi), s. normannische Inseln. Guerrero, Don Juan, mexikanischer Mulatte, Maulthiertreiber, seit 1810 ein Insurgentenchef, Haupt der Föderalisten, 1827 Präsident, 1829 durch Bustamente gestürzt, 1831 bei einem neuen Versuche gegen denselben gefangen und erschossen. Guerrillas (gheriljas), vom span. guerra, Krieg, der kleine Krieg, die Banden von bewaffneten Bauern, Hirten, Schmugglern etc., welche seit 1808 in Spanien in Kriegszeiten ihr Wesen treiben; von großer Bedeutung nur, wenn sie ein reguläres Heer als Stütze haben. Gürtelflechte, Hautkrankheit, aus einer Gruppe von Bläschen bestehend, gewöhnlich auf einer Brust- od. Bauchseite; ungefährlich. Gürtelthier (Dasypus), Gattung Säugethiere aus der Ordnung der Zahnarmen, mit zugespitztem Kopfe, starken, zum Graben eingerichteten Klauen, der obere Theil des Körpers mit einem hornartigen Harnisch bedeckt, der in der Mitte in mehre Gürtel getheilt ist; leben in Südamerika und graben sich mehre Fuß tiefe Höhlen, nähren sich von Insekten, besonders Ameisen, Blättern, Früchten und Wurzeln. In der Gefahr kugeln sie sich zusammen. Ihr Fleisch gilt als delikat. Das gemeine G. (D. novem cinctus), Armadill, 2' lang, mit 7–9 Gürteln. – Das große G. (D. gigas), 3' lang, mit 12–13 Gürteln. Guesclin (Ghäkläng), Bertrand du,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 182. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/183>, abgerufen am 23.11.2024.