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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Graf von Longueville, geb. 1314 in der Bretagne, französ. Feldherr, der den Franzosen im Kriege gegen die Engländer (1370-80) wieder das Uebergewicht verschaffte und letztern alle von Eduard III. eroberten Städte bis auf einige Seeplätze abnahm; schon vorher hatte er gegen Peter den Grausamen dem Hause Trastamare den Thron erkämpft; er st. 3. Juli 1380. Ein franz. Linienschiff heißt ihm zu Ehren Duguesclin.


Güstrow, mecklenburg.-schwerin'sche Kreisstadt an der Nebel mit 10100 E.; das Schloß, von 1556-1695 Residenz der Herzoge von G., dient jetzt zum Zuchthause. Freimaurerloge.


Güterabtretung, s. Cession.


Güterbeschlag, im Strafprozeß die gerichtl. Aufzeichnung des Vermögens des Flüchtigen und Entziehung seines Verfügungsrechtes, um ihn zur Rückkehr zu nöthigen, nebenher auch zur Sicherung des Kostenersatzes, der Privatgenugthuung und der Strafvollziehung.


Gütergemeinschaft, s. eheliches Güterrecht.


Gützlaff, Karl, protest. Missionär, geb. 1803 zu Pyritz in Pommern, reiste 1826 im Auftrag der holländ. Missionsgesellschaft nach Ostindien, vertheilte eine fabelhafte Anzahl von Bibeln u. Tractätlein hier und später in China, wo er die Bibel ins Chinesische übersetzte, eine chines. Zeitschrift herausgab, chines. Gesellschaften gründete, als Dolmetscher der britischen Aufsichtscommission im Kriege zwischen England und China treffliche Dienste leistete u. sich ein großes Privatvermögen erwarb. Er kam 1849 nach Europa zurück, st. jedoch schon 1851 zu Victoria auf Hongkong. Sein "China opened", London 1838, 2 B., die Geschichte des chines. Reiches, Stuttgart 1849, dann "The life of Taokuang", Lond. 1851, deutsch zu Leipzig 1852, fanden großen Beifall.


Guevara y Duenas, Luis Velez de, geb. 1574 zu Ecija in Andalusien, gest. 4646 zu Madrid, nach Cervantes der beste humoristische Schriftsteller der Spanier, schrieb Komödien, den Schelmenroman Gran Tacanno, den "hinkenden Teufel", der durch Lesage bearbeitet als diable boiteux weltbekannt ist, die allegorische Satyre "La Zuhurdas de Pluton".


Guffer, s. Gletscher.


Gugel, vom latein. cucullus (s. d.), mittelalterl. Kopfbedeckung, noch in einigen Gebirgsgegenden gebräuchlich.


Guglielmi, Pietro, ital. Componist, geb. 1727 zu Massa-Carrara, 1774 Kapellmeister zu Neapel, 1794 in Rom, wo er 1804 st. Ueber 200 Werke, darunter viele Opern, auch Kirchencompositionen. - G., Gregor, berühmter Maler, geb. 1714 zu Rom, malte vortreffliche Fresken, außer Italien besonders in Dresden, Augsburg und Wien; st. als Hofmaler zu Petersburg 1773.


Guhr, Karl Wilh. Ferd., geb. 1787 zu Militsch in Schlesien, Violin-, Klaviervirtuos und Componist, war nach einander Musikdirector in Nürnberg, am Hoftheater in Kassel, zuletzt in Frankfurt, wo er 1848 st. Unter seinen Opern sind besonders zu nennen: die Vestalin, König Siegmar, Aladin oder die Wunderlampe; außerdem Concerte und das Lehrbuch "Ueber Paganini's Kunst, die Violine zu spielen", Mainz 1829.


Guhrau, preuß.-schles. Stadt 4 St. östl. von Glogau mit 4300 E., Tuchweberei, Spargelbau, Mühlenbetrieb (84 Windmühlen).


Guhrauer, Gottschalk Eduard, geb. 1809 zu Bojanowo im Posenschen, gest. 1854 als Prof. der Literaturgeschichte in Breslau. Schriften: "Kurmainz in der Epoche von 1672", Hamb. 1839; "das Heptaplomeres des Jean Bodin", Berlin 1841; "Leibnitz, eine Biographie", Bresl. 1842; "Joachim Jungius u. sein Zeitalter", Stuttg. u. Tüb. 1851.


Guiana, Guyana, das Küstenland Südamerikas zwischen dem Orinoco u. Amazonenstrom, 60000 #M. groß, erhebt sich von der Küste langsam zu einem Hochlande, das von 7 parallelen Ketten durchzogen ist. Dasselbe ist während der trockenen Jahreszeit dürr und wüst, wird aber in der Regenzeit von üppiger Vegetation bedeckt; das Küstenland ist sumpfig, waldig, ungesund, hat tropische Wärme u. Produktenreichthum. Es wurde 1504 von den Spaniern entdeckt, aber nur an wenigen Punkten colonisirt, so daß sich Franzosen, Engländer,

Graf von Longueville, geb. 1314 in der Bretagne, französ. Feldherr, der den Franzosen im Kriege gegen die Engländer (1370–80) wieder das Uebergewicht verschaffte und letztern alle von Eduard III. eroberten Städte bis auf einige Seeplätze abnahm; schon vorher hatte er gegen Peter den Grausamen dem Hause Trastamare den Thron erkämpft; er st. 3. Juli 1380. Ein franz. Linienschiff heißt ihm zu Ehren Duguesclin.


Güstrow, mecklenburg.-schwerinʼsche Kreisstadt an der Nebel mit 10100 E.; das Schloß, von 1556–1695 Residenz der Herzoge von G., dient jetzt zum Zuchthause. Freimaurerloge.


Güterabtretung, s. Cession.


Güterbeschlag, im Strafprozeß die gerichtl. Aufzeichnung des Vermögens des Flüchtigen und Entziehung seines Verfügungsrechtes, um ihn zur Rückkehr zu nöthigen, nebenher auch zur Sicherung des Kostenersatzes, der Privatgenugthuung und der Strafvollziehung.


Gütergemeinschaft, s. eheliches Güterrecht.


Gützlaff, Karl, protest. Missionär, geb. 1803 zu Pyritz in Pommern, reiste 1826 im Auftrag der holländ. Missionsgesellschaft nach Ostindien, vertheilte eine fabelhafte Anzahl von Bibeln u. Tractätlein hier und später in China, wo er die Bibel ins Chinesische übersetzte, eine chines. Zeitschrift herausgab, chines. Gesellschaften gründete, als Dolmetscher der britischen Aufsichtscommission im Kriege zwischen England und China treffliche Dienste leistete u. sich ein großes Privatvermögen erwarb. Er kam 1849 nach Europa zurück, st. jedoch schon 1851 zu Victoria auf Hongkong. Sein „China opened“, London 1838, 2 B., die Geschichte des chines. Reiches, Stuttgart 1849, dann „The life of Taokuang“, Lond. 1851, deutsch zu Leipzig 1852, fanden großen Beifall.


Guevara y Duenas, Luis Velez de, geb. 1574 zu Ecija in Andalusien, gest. 4646 zu Madrid, nach Cervantes der beste humoristische Schriftsteller der Spanier, schrieb Komödien, den Schelmenroman Gran Tacanno, den „hinkenden Teufel“, der durch Lesage bearbeitet als diable boiteux weltbekannt ist, die allegorische Satyre „La Zuhurdas de Pluton“.


Guffer, s. Gletscher.


Gugel, vom latein. cucullus (s. d.), mittelalterl. Kopfbedeckung, noch in einigen Gebirgsgegenden gebräuchlich.


Guglielmi, Pietro, ital. Componist, geb. 1727 zu Massa-Carrara, 1774 Kapellmeister zu Neapel, 1794 in Rom, wo er 1804 st. Ueber 200 Werke, darunter viele Opern, auch Kirchencompositionen. – G., Gregor, berühmter Maler, geb. 1714 zu Rom, malte vortreffliche Fresken, außer Italien besonders in Dresden, Augsburg und Wien; st. als Hofmaler zu Petersburg 1773.


Guhr, Karl Wilh. Ferd., geb. 1787 zu Militsch in Schlesien, Violin-, Klaviervirtuos und Componist, war nach einander Musikdirector in Nürnberg, am Hoftheater in Kassel, zuletzt in Frankfurt, wo er 1848 st. Unter seinen Opern sind besonders zu nennen: die Vestalin, König Siegmar, Aladin oder die Wunderlampe; außerdem Concerte und das Lehrbuch „Ueber Paganiniʼs Kunst, die Violine zu spielen“, Mainz 1829.


Guhrau, preuß.-schles. Stadt 4 St. östl. von Glogau mit 4300 E., Tuchweberei, Spargelbau, Mühlenbetrieb (84 Windmühlen).


Guhrauer, Gottschalk Eduard, geb. 1809 zu Bojanowo im Posenschen, gest. 1854 als Prof. der Literaturgeschichte in Breslau. Schriften: „Kurmainz in der Epoche von 1672“, Hamb. 1839; „das Heptaplomeres des Jean Bodin“, Berlin 1841; „Leibnitz, eine Biographie“, Bresl. 1842; „Joachim Jungius u. sein Zeitalter“, Stuttg. u. Tüb. 1851.


Guiana, Guyana, das Küstenland Südamerikas zwischen dem Orinoco u. Amazonenstrom, 60000 □M. groß, erhebt sich von der Küste langsam zu einem Hochlande, das von 7 parallelen Ketten durchzogen ist. Dasselbe ist während der trockenen Jahreszeit dürr und wüst, wird aber in der Regenzeit von üppiger Vegetation bedeckt; das Küstenland ist sumpfig, waldig, ungesund, hat tropische Wärme u. Produktenreichthum. Es wurde 1504 von den Spaniern entdeckt, aber nur an wenigen Punkten colonisirt, so daß sich Franzosen, Engländer,

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[183/0184] Graf von Longueville, geb. 1314 in der Bretagne, französ. Feldherr, der den Franzosen im Kriege gegen die Engländer (1370–80) wieder das Uebergewicht verschaffte und letztern alle von Eduard III. eroberten Städte bis auf einige Seeplätze abnahm; schon vorher hatte er gegen Peter den Grausamen dem Hause Trastamare den Thron erkämpft; er st. 3. Juli 1380. Ein franz. Linienschiff heißt ihm zu Ehren Duguesclin. Güstrow, mecklenburg.-schwerinʼsche Kreisstadt an der Nebel mit 10100 E.; das Schloß, von 1556–1695 Residenz der Herzoge von G., dient jetzt zum Zuchthause. Freimaurerloge. Güterabtretung, s. Cession. Güterbeschlag, im Strafprozeß die gerichtl. Aufzeichnung des Vermögens des Flüchtigen und Entziehung seines Verfügungsrechtes, um ihn zur Rückkehr zu nöthigen, nebenher auch zur Sicherung des Kostenersatzes, der Privatgenugthuung und der Strafvollziehung. Gütergemeinschaft, s. eheliches Güterrecht. Gützlaff, Karl, protest. Missionär, geb. 1803 zu Pyritz in Pommern, reiste 1826 im Auftrag der holländ. Missionsgesellschaft nach Ostindien, vertheilte eine fabelhafte Anzahl von Bibeln u. Tractätlein hier und später in China, wo er die Bibel ins Chinesische übersetzte, eine chines. Zeitschrift herausgab, chines. Gesellschaften gründete, als Dolmetscher der britischen Aufsichtscommission im Kriege zwischen England und China treffliche Dienste leistete u. sich ein großes Privatvermögen erwarb. Er kam 1849 nach Europa zurück, st. jedoch schon 1851 zu Victoria auf Hongkong. Sein „China opened“, London 1838, 2 B., die Geschichte des chines. Reiches, Stuttgart 1849, dann „The life of Taokuang“, Lond. 1851, deutsch zu Leipzig 1852, fanden großen Beifall. Guevara y Duenas, Luis Velez de, geb. 1574 zu Ecija in Andalusien, gest. 4646 zu Madrid, nach Cervantes der beste humoristische Schriftsteller der Spanier, schrieb Komödien, den Schelmenroman Gran Tacanno, den „hinkenden Teufel“, der durch Lesage bearbeitet als diable boiteux weltbekannt ist, die allegorische Satyre „La Zuhurdas de Pluton“. Guffer, s. Gletscher. Gugel, vom latein. cucullus (s. d.), mittelalterl. Kopfbedeckung, noch in einigen Gebirgsgegenden gebräuchlich. Guglielmi, Pietro, ital. Componist, geb. 1727 zu Massa-Carrara, 1774 Kapellmeister zu Neapel, 1794 in Rom, wo er 1804 st. Ueber 200 Werke, darunter viele Opern, auch Kirchencompositionen. – G., Gregor, berühmter Maler, geb. 1714 zu Rom, malte vortreffliche Fresken, außer Italien besonders in Dresden, Augsburg und Wien; st. als Hofmaler zu Petersburg 1773. Guhr, Karl Wilh. Ferd., geb. 1787 zu Militsch in Schlesien, Violin-, Klaviervirtuos und Componist, war nach einander Musikdirector in Nürnberg, am Hoftheater in Kassel, zuletzt in Frankfurt, wo er 1848 st. Unter seinen Opern sind besonders zu nennen: die Vestalin, König Siegmar, Aladin oder die Wunderlampe; außerdem Concerte und das Lehrbuch „Ueber Paganiniʼs Kunst, die Violine zu spielen“, Mainz 1829. Guhrau, preuß.-schles. Stadt 4 St. östl. von Glogau mit 4300 E., Tuchweberei, Spargelbau, Mühlenbetrieb (84 Windmühlen). Guhrauer, Gottschalk Eduard, geb. 1809 zu Bojanowo im Posenschen, gest. 1854 als Prof. der Literaturgeschichte in Breslau. Schriften: „Kurmainz in der Epoche von 1672“, Hamb. 1839; „das Heptaplomeres des Jean Bodin“, Berlin 1841; „Leibnitz, eine Biographie“, Bresl. 1842; „Joachim Jungius u. sein Zeitalter“, Stuttg. u. Tüb. 1851. Guiana, Guyana, das Küstenland Südamerikas zwischen dem Orinoco u. Amazonenstrom, 60000 □M. groß, erhebt sich von der Küste langsam zu einem Hochlande, das von 7 parallelen Ketten durchzogen ist. Dasselbe ist während der trockenen Jahreszeit dürr und wüst, wird aber in der Regenzeit von üppiger Vegetation bedeckt; das Küstenland ist sumpfig, waldig, ungesund, hat tropische Wärme u. Produktenreichthum. Es wurde 1504 von den Spaniern entdeckt, aber nur an wenigen Punkten colonisirt, so daß sich Franzosen, Engländer,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 183. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/184>, abgerufen am 15.05.2024.