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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Holländer und im Süden Portugiesen festsetzten. Der nördl. ehemals span. Theil gehört jetzt Venezuela (s. d. und Angostura), der südl. zu Brasilien; den mittleren haben die Engländer (s. Berbice, Demerara, Essequibo), die Holländer (s. Surinam) und Franzosen (s. Cayenne) behauptet.


Guibert (Ghibähr), Jacques Antoine, Graf von, geb. 1743 zu Montauban, gest. 1790 als Marechal de Camp, militär. Schriftsteller; "Traite de la force publique consideree dans tous ses rapports", Paris 1790, in welchem er die Nothwendigkeit erwies, das frz. Heer durch Volksbewaffnung neu zu bilden.


Guicciardini (Gwitschard-), Francesco, einer der ausgezeichnetsten Geschichtschreiber u. zugleich auch Staatsmann, geb. 1482 zu Florenz, wo er 23jährig bereits über die Institutionen las, begleitete hohe Staatsämter unter den Päpsten Leo X. und Clemens VII., machte sich um die Mediceer sehr verdient und erwarb Kaiser Karls V. Achtung so sehr, daß dieser von ihm sagte: "Ich kann jeden Augenblick 100 span. Granden machen, aber in 100 Jahren keinen G." G. st. 1540 bei Florenz. Seine "Istoria d'Italia" wird stets als ein class. Werk anerkannt werden, weil sie die Kennzeichen eines echten Geschichtwerkes an sich trägt, namentl. rücksichtslose Wahrheitsliebe und Genauigkeit in Thatsachen; sie bleibt mit ihren 20 B. für die bewegte Zeit von 1492-1535 die beste Quelle. Sie wurde fortgesetzt von 1536-74 durch Adriani; beste Ausgabe durch Rosini, Pisa 1819, 10 Bde., deutsche Uebersetzung von Sander, Darmstadt 1843-44.


Guiden (Ghiden, d. h. Wegweiser), in der belg. u. franz. Armee ein eigenes kleines Corps, Reiter, zum Ordonnanzdienst, Recognosciren, zur Colonnenführung etc. bestimmt.


Guidon (frz. ghidong), das Korn auf dem Flintenlaufe.


Guido von Arezzo (Aretinus), ein Benediktinermönch zu Avellana bei Arezzo aus dem 11. Jahrh., erregte durch seine neue und äußerst erfolgreiche Methode des Gesang- und Musikunterrichts bald solches Aufsehen, daß er von Papst Johann XX. nach Rom berufen wurde; da er das dortige Klima nicht ertragen konnte, kam er in das Kloster Pomposa bei Ferrara, worin er wahrscheinlich st. Erfand die Notenschlüssel, setzte zuerst die Noten zwischen Linien und führte zur Bezeichnung der Tonleiter die Sylben ut, re, mi, fa, sol, la ein. Auch die Erfindung des Monochords wird ihm zugeschrieben. "Micrologus Guidonis de disciplina artis musicae" u. a. m.


Guido von Lusignan (- Lüsinjang), frz. Adeliger aus Poitou, wurde durch die Heirath mit Sibylla Tochtermann des Königs Amalrich von Jerusalem u. nach dem Tode seines Stiefsohns Balduin König von Jerusalem, welche Würde er an Richard I. von England gegen das Königreich Cypern eintauschte (s. Cypern u. Cornaro). Ein anderer G. von L. kam 1310 als Geisel nach Armenien u. wurde 1343 König; seine Dynastie behauptete sich bis 1374 (s. Armenien).


Guido Reni, s. Reni.


Guignes (Ghinj), Joseph de, geb. 1721 zu Pontoise, gest. 1800 als Aufseher der Alterthümer in dem Louvre, Orientalist, der erste, welcher die histor. Quellen bei Chinesen, Mongolen und den ostasiat. Völkern untersuchte; Hauptwerk: "Allgem. Geschichte der Hunnen, Türken, Mongolen u. der andern abendländ. Tataren", Par. 1756-58. Sein Sohn Chretien, geb. 1759, hat sich um die Kunde des östl. Asiens verdient gemacht, sowohl durch eine Reise nach Peking als durch Herausgabe eines chines. Wörterbuchs (des Jesuiten Basilius de Glemona), Paris 1813, Supplement von Klaproth, Paris 1819.


Guilford (Ghilförd), engl. Stadt in Surrey mit 4700 E., Korn- u. Malzhandel.


Guilleminot (Ghiljeminoh), Armand Charles, Graf von, geb. 1774 zu Dünkirchen, diente seit dem Anfange der Revolution im franz. Heere, war Offizier im Generalstab Pichegrus u. Moreaus, wurde unter Napoleon Divisionsgeneral und schloß 1815 im Namen Davousts die Capitulation von Paris ab. Er leitete als Chef des Generalstabs 1823 den Krieg in Spanien, wurde dann Gesandter

Holländer und im Süden Portugiesen festsetzten. Der nördl. ehemals span. Theil gehört jetzt Venezuela (s. d. und Angostura), der südl. zu Brasilien; den mittleren haben die Engländer (s. Berbice, Demerara, Essequibo), die Holländer (s. Surinam) und Franzosen (s. Cayenne) behauptet.


Guibert (Ghibähr), Jacques Antoine, Graf von, geb. 1743 zu Montauban, gest. 1790 als Maréchal de Camp, militär. Schriftsteller; „Traité de la force publique considérée dans tous ses rapports“, Paris 1790, in welchem er die Nothwendigkeit erwies, das frz. Heer durch Volksbewaffnung neu zu bilden.


Guicciardini (Gwitschard–), Francesco, einer der ausgezeichnetsten Geschichtschreiber u. zugleich auch Staatsmann, geb. 1482 zu Florenz, wo er 23jährig bereits über die Institutionen las, begleitete hohe Staatsämter unter den Päpsten Leo X. und Clemens VII., machte sich um die Mediceer sehr verdient und erwarb Kaiser Karls V. Achtung so sehr, daß dieser von ihm sagte: „Ich kann jeden Augenblick 100 span. Granden machen, aber in 100 Jahren keinen G.“ G. st. 1540 bei Florenz. Seine „Istoria dʼItalia“ wird stets als ein class. Werk anerkannt werden, weil sie die Kennzeichen eines echten Geschichtwerkes an sich trägt, namentl. rücksichtslose Wahrheitsliebe und Genauigkeit in Thatsachen; sie bleibt mit ihren 20 B. für die bewegte Zeit von 1492–1535 die beste Quelle. Sie wurde fortgesetzt von 1536–74 durch Adriani; beste Ausgabe durch Rosini, Pisa 1819, 10 Bde., deutsche Uebersetzung von Sander, Darmstadt 1843–44.


Guiden (Ghiden, d. h. Wegweiser), in der belg. u. franz. Armee ein eigenes kleines Corps, Reiter, zum Ordonnanzdienst, Recognosciren, zur Colonnenführung etc. bestimmt.


Guidon (frz. ghidong), das Korn auf dem Flintenlaufe.


Guido von Arezzo (Aretinus), ein Benediktinermönch zu Avellana bei Arezzo aus dem 11. Jahrh., erregte durch seine neue und äußerst erfolgreiche Methode des Gesang- und Musikunterrichts bald solches Aufsehen, daß er von Papst Johann XX. nach Rom berufen wurde; da er das dortige Klima nicht ertragen konnte, kam er in das Kloster Pomposa bei Ferrara, worin er wahrscheinlich st. Erfand die Notenschlüssel, setzte zuerst die Noten zwischen Linien und führte zur Bezeichnung der Tonleiter die Sylben ut, re, mi, fa, sol, la ein. Auch die Erfindung des Monochords wird ihm zugeschrieben. „Micrologus Guidonis de disciplina artis musicae“ u. a. m.


Guido von Lusignan (– Lüsinjang), frz. Adeliger aus Poitou, wurde durch die Heirath mit Sibylla Tochtermann des Königs Amalrich von Jerusalem u. nach dem Tode seines Stiefsohns Balduin König von Jerusalem, welche Würde er an Richard I. von England gegen das Königreich Cypern eintauschte (s. Cypern u. Cornaro). Ein anderer G. von L. kam 1310 als Geisel nach Armenien u. wurde 1343 König; seine Dynastie behauptete sich bis 1374 (s. Armenien).


Guido Reni, s. Reni.


Guignes (Ghinj), Joseph de, geb. 1721 zu Pontoise, gest. 1800 als Aufseher der Alterthümer in dem Louvre, Orientalist, der erste, welcher die histor. Quellen bei Chinesen, Mongolen und den ostasiat. Völkern untersuchte; Hauptwerk: „Allgem. Geschichte der Hunnen, Türken, Mongolen u. der andern abendländ. Tataren“, Par. 1756–58. Sein Sohn Chrétien, geb. 1759, hat sich um die Kunde des östl. Asiens verdient gemacht, sowohl durch eine Reise nach Peking als durch Herausgabe eines chines. Wörterbuchs (des Jesuiten Basilius de Glemona), Paris 1813, Supplement von Klaproth, Paris 1819.


Guilford (Ghilförd), engl. Stadt in Surrey mit 4700 E., Korn- u. Malzhandel.


Guilleminot (Ghiljeminoh), Armand Charles, Graf von, geb. 1774 zu Dünkirchen, diente seit dem Anfange der Revolution im franz. Heere, war Offizier im Generalstab Pichegrus u. Moreaus, wurde unter Napoleon Divisionsgeneral und schloß 1815 im Namen Davousts die Capitulation von Paris ab. Er leitete als Chef des Generalstabs 1823 den Krieg in Spanien, wurde dann Gesandter

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[184/0185] Holländer und im Süden Portugiesen festsetzten. Der nördl. ehemals span. Theil gehört jetzt Venezuela (s. d. und Angostura), der südl. zu Brasilien; den mittleren haben die Engländer (s. Berbice, Demerara, Essequibo), die Holländer (s. Surinam) und Franzosen (s. Cayenne) behauptet. Guibert (Ghibähr), Jacques Antoine, Graf von, geb. 1743 zu Montauban, gest. 1790 als Maréchal de Camp, militär. Schriftsteller; „Traité de la force publique considérée dans tous ses rapports“, Paris 1790, in welchem er die Nothwendigkeit erwies, das frz. Heer durch Volksbewaffnung neu zu bilden. Guicciardini (Gwitschard–), Francesco, einer der ausgezeichnetsten Geschichtschreiber u. zugleich auch Staatsmann, geb. 1482 zu Florenz, wo er 23jährig bereits über die Institutionen las, begleitete hohe Staatsämter unter den Päpsten Leo X. und Clemens VII., machte sich um die Mediceer sehr verdient und erwarb Kaiser Karls V. Achtung so sehr, daß dieser von ihm sagte: „Ich kann jeden Augenblick 100 span. Granden machen, aber in 100 Jahren keinen G.“ G. st. 1540 bei Florenz. Seine „Istoria dʼItalia“ wird stets als ein class. Werk anerkannt werden, weil sie die Kennzeichen eines echten Geschichtwerkes an sich trägt, namentl. rücksichtslose Wahrheitsliebe und Genauigkeit in Thatsachen; sie bleibt mit ihren 20 B. für die bewegte Zeit von 1492–1535 die beste Quelle. Sie wurde fortgesetzt von 1536–74 durch Adriani; beste Ausgabe durch Rosini, Pisa 1819, 10 Bde., deutsche Uebersetzung von Sander, Darmstadt 1843–44. Guiden (Ghiden, d. h. Wegweiser), in der belg. u. franz. Armee ein eigenes kleines Corps, Reiter, zum Ordonnanzdienst, Recognosciren, zur Colonnenführung etc. bestimmt. Guidon (frz. ghidong), das Korn auf dem Flintenlaufe. Guido von Arezzo (Aretinus), ein Benediktinermönch zu Avellana bei Arezzo aus dem 11. Jahrh., erregte durch seine neue und äußerst erfolgreiche Methode des Gesang- und Musikunterrichts bald solches Aufsehen, daß er von Papst Johann XX. nach Rom berufen wurde; da er das dortige Klima nicht ertragen konnte, kam er in das Kloster Pomposa bei Ferrara, worin er wahrscheinlich st. Erfand die Notenschlüssel, setzte zuerst die Noten zwischen Linien und führte zur Bezeichnung der Tonleiter die Sylben ut, re, mi, fa, sol, la ein. Auch die Erfindung des Monochords wird ihm zugeschrieben. „Micrologus Guidonis de disciplina artis musicae“ u. a. m. Guido von Lusignan (– Lüsinjang), frz. Adeliger aus Poitou, wurde durch die Heirath mit Sibylla Tochtermann des Königs Amalrich von Jerusalem u. nach dem Tode seines Stiefsohns Balduin König von Jerusalem, welche Würde er an Richard I. von England gegen das Königreich Cypern eintauschte (s. Cypern u. Cornaro). Ein anderer G. von L. kam 1310 als Geisel nach Armenien u. wurde 1343 König; seine Dynastie behauptete sich bis 1374 (s. Armenien). Guido Reni, s. Reni. Guignes (Ghinj), Joseph de, geb. 1721 zu Pontoise, gest. 1800 als Aufseher der Alterthümer in dem Louvre, Orientalist, der erste, welcher die histor. Quellen bei Chinesen, Mongolen und den ostasiat. Völkern untersuchte; Hauptwerk: „Allgem. Geschichte der Hunnen, Türken, Mongolen u. der andern abendländ. Tataren“, Par. 1756–58. Sein Sohn Chrétien, geb. 1759, hat sich um die Kunde des östl. Asiens verdient gemacht, sowohl durch eine Reise nach Peking als durch Herausgabe eines chines. Wörterbuchs (des Jesuiten Basilius de Glemona), Paris 1813, Supplement von Klaproth, Paris 1819. Guilford (Ghilförd), engl. Stadt in Surrey mit 4700 E., Korn- u. Malzhandel. Guilleminot (Ghiljeminoh), Armand Charles, Graf von, geb. 1774 zu Dünkirchen, diente seit dem Anfange der Revolution im franz. Heere, war Offizier im Generalstab Pichegrus u. Moreaus, wurde unter Napoleon Divisionsgeneral und schloß 1815 im Namen Davousts die Capitulation von Paris ab. Er leitete als Chef des Generalstabs 1823 den Krieg in Spanien, wurde dann Gesandter

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 184. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/185>, abgerufen am 15.05.2024.