Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.einigen in Holland bei Lorenz Koster gewesen, nach andern in Prag studiert haben. Später nach Mainz zurückgekehrt, errichtete er seine Werkstätte im Hof zum Jungen (erstes Druckhaus), setzte seine Versuche unter großen Opfern fort u. schloß endlich am 22. Aug. 1450 mit dem reichen Mainzer Joh. Fust einen Vertrag, wobei letzterer das Kapital, G. aber seine Kunst liefern, der Ertrag gemeinschaftlich sein sollte. Auf die hölzernen Buchstaben folgten bald gegossene und die Erfindung erreichte ihre Vollkommenheit durch Mitwirkung des Peter Schöffer von Gernsheim, eines Schreibers, welcher 1450 oder 51 Beschäftigung in der Druckerei erhalten hatte. Fust fesselte Schöffern durch Verheirathung mit seiner Tochter Christine u. suchte nun G. los zu werden, was ihm 1455 durch einen Prozeß gelang. Eine neue Verbindung mit Dr. Homery setzte G. nothdürftig in Stand, eine selbständige Druckerei anzulegen, woraus erst 1460 das Catholicon von Johannes de Balbis hervorging; 1465 von dem Kurfürsten Adolf II. von Mainz in seine Hofdienste aufgenommen, verkaufte G. die Druckerei an Heinrich Bechtermüntze in Eltville u. st. um das Jahr 1468 zu Mainz, wo er im Minoritenkloster begraben wurde. Denkmäler: zu Mainz 1827 eine Statue aus Sandstein im Hofe zum G., 1837 eine bronzene auf dem G.splatze; zu Straßburg 1837 eine in Erz, und zu Frankfurt a. M. wurde am 12. Nov. 1854 der Grundstein zu einem Monument gelegt, das die Standbilder von G., Fust und Schöffer vereinigen soll. Vergl. d. Art. Buchdruckerkunst. Schaub, "Geschichte des Erfinders der Buchdruckerkunst"; Meyers "G.-Album 1840"; Winaricky "G. ne a Kuttenberg en Boheme etc." (franz. von Carro, Brüssel 1847). G.s Leben neuerdings dichterisch ausgeschmückt in A. de Lamartine "Gutenberg, inventeur de l'imprimerie" (Paris 1853). Gute Werke, lat. bona opera, heißen alle solche, welche an sich erlaubt und gut, dazu aber aus dem göttl. Prinzip und Motiv gewirkt, d. h. Lebensäußerungen der theolog. Tugenden: Glauhe, Liebe, Hoffnung sind, somit den Willen u. die Ehre Gottes zur Richtschnur u. zum Ziele haben. Die Reformatoren verwarfen die Lehre von der Verdienstlichkeit der g.n W. trotz Röm. 2, 5 bis 17 und vielen andern Stellen, weil sich ihre Leugnung der menschl. Freiheit u. Rechtfertigungslehre überhaupt weder mit guten noch schlechten Werken vertrug. Guts-Muths, Joh. Christ. Friedr., geb. 1759 zu Quedlinburg, gest. 1839 zu Ibenheim bei Schnepfenthal, wirkte seit 1785 unter Salzmann in Schnepfenthal als Lehrer und Schriftsteller und trug Vieles zum Aufkommen des Turnens als eines Unterrichtszweiges bei, besonders durch seine "Gymnastik" (1793), welche die Grundlage einer Unzahl ähnlicher Schriften, 1845 zum drittenmal aufgelegt und von ihm in allen Richtungen durch weitere Schriften bearbeitet wurde. Außerdem machte er sich, in Schnepfenthal von dem Geographen L. Ritter angeregt, auch um Hebung des geograph. Unterrichtes verdient, schrieb ein jetzt veraltetes Handbuch der Geographie, lieferte in das von Gaspari, Kannabich u. a. herausgegeb. "Vollständige Handb. der neuesten Erdbeschreibung" (Wien 1827 bis 30) die Beschreibung Südamerikas und in J. A. Jakobis "Deutsches Land und deutsches Volk" den 1. u. 2. Bd. Gutta, lat. Tropfen; getrocknetes Harz. G. rosacea, die Gesichtssinne. Gutta-Percha, der eingetrocknete Saft des hinterindischen Baumes Isonandra Gutta, dem Kautschuk sehr ähnlich, wird in heißem Wasser erweicht u. läßt sich alsdann beliebig formen. Mit Schwefel zusammengeschmolzen (vulkanisirt) wird die G.-P. sehr elastisch, behält aber dennoch eine bedeutende Festigkeit, so daß sie bekanntlich eine vielfach technische Anwendung findet. Guttural, lat.-deutsch, zur Kehle gehörig; G.laute, Kehllaute. Gutzkow, Karl Ferd., geb. 1811 zu Berlin, unleugbar einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart, Publicist, Kritiker, Satyriker, Dramatiker, Romanenschriftsteller, begann mit dem "Forum der Journalliteratur" 1831, und hat seitdem eine einigen in Holland bei Lorenz Koster gewesen, nach andern in Prag studiert haben. Später nach Mainz zurückgekehrt, errichtete er seine Werkstätte im Hof zum Jungen (erstes Druckhaus), setzte seine Versuche unter großen Opfern fort u. schloß endlich am 22. Aug. 1450 mit dem reichen Mainzer Joh. Fust einen Vertrag, wobei letzterer das Kapital, G. aber seine Kunst liefern, der Ertrag gemeinschaftlich sein sollte. Auf die hölzernen Buchstaben folgten bald gegossene und die Erfindung erreichte ihre Vollkommenheit durch Mitwirkung des Peter Schöffer von Gernsheim, eines Schreibers, welcher 1450 oder 51 Beschäftigung in der Druckerei erhalten hatte. Fust fesselte Schöffern durch Verheirathung mit seiner Tochter Christine u. suchte nun G. los zu werden, was ihm 1455 durch einen Prozeß gelang. Eine neue Verbindung mit Dr. Homery setzte G. nothdürftig in Stand, eine selbständige Druckerei anzulegen, woraus erst 1460 das Catholicon von Johannes de Balbis hervorging; 1465 von dem Kurfürsten Adolf II. von Mainz in seine Hofdienste aufgenommen, verkaufte G. die Druckerei an Heinrich Bechtermüntze in Eltville u. st. um das Jahr 1468 zu Mainz, wo er im Minoritenkloster begraben wurde. Denkmäler: zu Mainz 1827 eine Statue aus Sandstein im Hofe zum G., 1837 eine bronzene auf dem G.splatze; zu Straßburg 1837 eine in Erz, und zu Frankfurt a. M. wurde am 12. Nov. 1854 der Grundstein zu einem Monument gelegt, das die Standbilder von G., Fust und Schöffer vereinigen soll. Vergl. d. Art. Buchdruckerkunst. Schaub, „Geschichte des Erfinders der Buchdruckerkunst“; Meyers „G.-Album 1840“; Winaricky „G. né à Kuttenberg en Bohême etc.“ (franz. von Carro, Brüssel 1847). G.s Leben neuerdings dichterisch ausgeschmückt in A. de Lamartine „Gutenberg, inventeur de lʼimprimerie“ (Paris 1853). Gute Werke, lat. bona opera, heißen alle solche, welche an sich erlaubt und gut, dazu aber aus dem göttl. Prinzip und Motiv gewirkt, d. h. Lebensäußerungen der theolog. Tugenden: Glauhe, Liebe, Hoffnung sind, somit den Willen u. die Ehre Gottes zur Richtschnur u. zum Ziele haben. Die Reformatoren verwarfen die Lehre von der Verdienstlichkeit der g.n W. trotz Röm. 2, 5 bis 17 und vielen andern Stellen, weil sich ihre Leugnung der menschl. Freiheit u. Rechtfertigungslehre überhaupt weder mit guten noch schlechten Werken vertrug. Guts-Muths, Joh. Christ. Friedr., geb. 1759 zu Quedlinburg, gest. 1839 zu Ibenheim bei Schnepfenthal, wirkte seit 1785 unter Salzmann in Schnepfenthal als Lehrer und Schriftsteller und trug Vieles zum Aufkommen des Turnens als eines Unterrichtszweiges bei, besonders durch seine „Gymnastik“ (1793), welche die Grundlage einer Unzahl ähnlicher Schriften, 1845 zum drittenmal aufgelegt und von ihm in allen Richtungen durch weitere Schriften bearbeitet wurde. Außerdem machte er sich, in Schnepfenthal von dem Geographen L. Ritter angeregt, auch um Hebung des geograph. Unterrichtes verdient, schrieb ein jetzt veraltetes Handbuch der Geographie, lieferte in das von Gaspari, Kannabich u. a. herausgegeb. „Vollständige Handb. der neuesten Erdbeschreibung“ (Wien 1827 bis 30) die Beschreibung Südamerikas und in J. A. Jakobis „Deutsches Land und deutsches Volk“ den 1. u. 2. Bd. Gutta, lat. Tropfen; getrocknetes Harz. G. rosacea, die Gesichtssinne. Gutta-Percha, der eingetrocknete Saft des hinterindischen Baumes Isonandra Gutta, dem Kautschuk sehr ähnlich, wird in heißem Wasser erweicht u. läßt sich alsdann beliebig formen. Mit Schwefel zusammengeschmolzen (vulkanisirt) wird die G.-P. sehr elastisch, behält aber dennoch eine bedeutende Festigkeit, so daß sie bekanntlich eine vielfach technische Anwendung findet. Guttural, lat.-deutsch, zur Kehle gehörig; G.laute, Kehllaute. Gutzkow, Karl Ferd., geb. 1811 zu Berlin, unleugbar einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart, Publicist, Kritiker, Satyriker, Dramatiker, Romanenschriftsteller, begann mit dem „Forum der Journalliteratur“ 1831, und hat seitdem eine <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0192" n="191"/> einigen in Holland bei Lorenz Koster gewesen, nach andern in Prag studiert haben. 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Gute Werke, lat. bona opera, heißen alle solche, welche an sich erlaubt und gut, dazu aber aus dem göttl. Prinzip und Motiv gewirkt, d. h. Lebensäußerungen der theolog. Tugenden: Glauhe, Liebe, Hoffnung sind, somit den Willen u. die Ehre Gottes zur Richtschnur u. zum Ziele haben. Die Reformatoren verwarfen die Lehre von der Verdienstlichkeit der g.n W. trotz Röm. 2, 5 bis 17 und vielen andern Stellen, weil sich ihre Leugnung der menschl. Freiheit u. Rechtfertigungslehre überhaupt weder mit guten noch schlechten Werken vertrug.
Guts-Muths, Joh. Christ. Friedr., geb. 1759 zu Quedlinburg, gest. 1839 zu Ibenheim bei Schnepfenthal, wirkte seit 1785 unter Salzmann in Schnepfenthal als Lehrer und Schriftsteller und trug Vieles zum Aufkommen des Turnens als eines Unterrichtszweiges bei, besonders durch seine „Gymnastik“ (1793), welche die Grundlage einer Unzahl ähnlicher Schriften, 1845 zum drittenmal aufgelegt und von ihm in allen Richtungen durch weitere Schriften bearbeitet wurde. Außerdem machte er sich, in Schnepfenthal von dem Geographen L. Ritter angeregt, auch um Hebung des geograph. Unterrichtes verdient, schrieb ein jetzt veraltetes Handbuch der Geographie, lieferte in das von Gaspari, Kannabich u. a. herausgegeb. „Vollständige Handb. der neuesten Erdbeschreibung“ (Wien 1827 bis 30) die Beschreibung Südamerikas und in J. A. Jakobis „Deutsches Land und deutsches Volk“ den 1. u. 2. Bd.
Gutta, lat. Tropfen; getrocknetes Harz. G. rosacea, die Gesichtssinne.
Gutta-Percha, der eingetrocknete Saft des hinterindischen Baumes Isonandra Gutta, dem Kautschuk sehr ähnlich, wird in heißem Wasser erweicht u. läßt sich alsdann beliebig formen. Mit Schwefel zusammengeschmolzen (vulkanisirt) wird die G.-P. sehr elastisch, behält aber dennoch eine bedeutende Festigkeit, so daß sie bekanntlich eine vielfach technische Anwendung findet.
Guttural, lat.-deutsch, zur Kehle gehörig; G.laute, Kehllaute.
Gutzkow, Karl Ferd., geb. 1811 zu Berlin, unleugbar einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller der Gegenwart, Publicist, Kritiker, Satyriker, Dramatiker, Romanenschriftsteller, begann mit dem „Forum der Journalliteratur“ 1831, und hat seitdem eine
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