Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

daß der Schüler durch wörtl. Uebersetzen u. Auswendiglernen die Wörter, Sätze u. Redeweisen der fremden Sprache in seine Gewalt bekommt u. dann erst nach diesen die grammatischen Regeln erlernt, sowie in dem Uebersetzen in die fremde Sprache u. dem selbständigen Ausdrucke in derselben geübt wird. Vgl. Jacotot.


Hamlet (Hämmlet), Name des Helden eines der vollendetsten Trauerspiele Shakespeare's, dessen Stoff - eine nordische Sage - sehr roh bei Saxo Grammaticus sich findet u. wahrscheinlich schon vor Shakespeare dramatisch bearbeitet war. Nicht nur Voltaire, sondern selbst engl. Erklärer mißverstanden das Stück, bis Göthe und neuestens Gervinus die Idee desselben angaben u. im Einzelnen aufzeigten: Es ist einer Seele eine That aufgelegt, zu deren Ausführung sie sich zu schwach fühlt, weil die Reflexion überwiegt und bei ihr alles, nur kein Handeln, zu Stande kommen läßt. Während bei Macbeth die Thatkraft, bei Romeo das Gefühl entschieden vorherrschen, finden die Kritiker bei H. ein Uebermaß von Geist und Gewissenhaftigkeit, welches in seinen Folgen Verderben bringt, einen Vorläufer der sentimentalen Periode u. Fausts, ein Spiegelbild des modernen deutschen Volkscharakters.


Hamm, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe- u. Köln-Mindner-Eisenbahn mit 6800 E., Leineindustrie. H. war ehedem Hauptstadt der Mark, Hansestadt, wurde 1611 brandenburgisch; die starken Festungswerke wurden 1763 abgetragen.


Hammarsköld, Lorenz, geb. 1785, gest. 1827, schwed. Schriftsteller, Verfasser einer Geschichte der Philosophie, der Literatur u. schönen Künste, einiger dramatischen Arbeiten und Novellen.


Hammelburg, Stadt im bayer. Unterfranken, an der Saale, mit 2800 E.; Brand 25. April 1854.


Hammer, Friedr. Jul., geb. 1811 zu Dresden, Literat; ein Lustspiel, Romane, "Schau um dich und schau in dich" (3. Aufl. 1854), "Zu allen guten Stunden" (Leipzig 1854).


Hammer-Purgstall, Joseph, Freiherr von, geb. 1774 zu Grätz, diente seit 1799 als Dolmetsch bei der Gesandtschaft in Konstantinopel, dann als Legationssekretär, als diplomat. Agent in Jassy; 1811 wurde er wirklicher Staatskanzleirath u. Hofdolmetsch, 1817 kaiserl. Hofrath, 1835 als Erbe der Gräfin Purgstall Freiherr. H. ist anerkannt einer der bedeutendsten Orientalisten, dessen Hauptverdienst die quellenmäßige Bearbeitung der türk. Geschichte bleibt. Hauptwerke: "Geschichte des osman. Reichs", 10 Bde., Pesth 1827-34; "Geschichte der Ilkhane" 1843; "Geschichte der goldenen Horde im Kiptschak" 1840; "Gemäldesaal moslem. Herrscher" 1837-39; "Geschichte der osman. Dichtkunst" 1836-38. Ferner haben wir von ihm eine "Geschichte der schönen Redekünste Persiens" 1818, "Literaturgeschichte der Araber" 1850 bis 54, eine Menge Abhandlungen, Kritiken, Uebersetzungen etc., die sich vorzugsweise auf die Kunde des moslemin. Orients beziehen, auch gründete er "Die Fundgruben des Orients", eine Zeitschrift (6 Bde., Wien 1810-19). Seine histor. Arbeit über den "Cardinal Khlesl" (4 Bde., Wien 1848-54) hat gerechte Ausstellungen erfahren müssen.


Hammerfest, nördlichste Stadt Europas, unter 70°40' 8'' nördl. Breite, auf der norweg. Insel Qualöe, Hafen, 500 E., Handel mit Thran, Theer, Eiderdunen, Rennthierhäuten, Holz, Pelzwerk.


Hammerfisch (Zygaena), aus der Familie der Haie (s. d.), ausgezeichnet durch die hammerähnliche Form des Kopfes, der an beiden Seiten in 2 Queräste verlängert ist, an deren Enden die Augen stehen. Der gemeine H. (Z. malleus), bis 12' lang, der Kopf schwärzlich, dreimal breiter als lang; im Mittelmeer, atlant. Ocean. - Der Bloch'sche H. (Z. Blochii) hat die Aeste des Kopfs nach hinten gerichtet.


Hammerich, Frederik, geb. 1809 zu Kopenhagen, Prediger daselbst, orthodoxer Lutheraner, besang "Gustav II. Adolf in Deutschland" 1844, feierte die längst verblichene Größe Dänemarks in geschichtl. Werken und beschrieb die dän. Kriegsthaten im Kriege gegen Schleswig-Holstein.


Hamp (Hämm) oder Hampshire

daß der Schüler durch wörtl. Uebersetzen u. Auswendiglernen die Wörter, Sätze u. Redeweisen der fremden Sprache in seine Gewalt bekommt u. dann erst nach diesen die grammatischen Regeln erlernt, sowie in dem Uebersetzen in die fremde Sprache u. dem selbständigen Ausdrucke in derselben geübt wird. Vgl. Jacotot.


Hamlet (Hämmlet), Name des Helden eines der vollendetsten Trauerspiele Shakespeareʼs, dessen Stoff – eine nordische Sage – sehr roh bei Saxo Grammaticus sich findet u. wahrscheinlich schon vor Shakespeare dramatisch bearbeitet war. Nicht nur Voltaire, sondern selbst engl. Erklärer mißverstanden das Stück, bis Göthe und neuestens Gervinus die Idee desselben angaben u. im Einzelnen aufzeigten: Es ist einer Seele eine That aufgelegt, zu deren Ausführung sie sich zu schwach fühlt, weil die Reflexion überwiegt und bei ihr alles, nur kein Handeln, zu Stande kommen läßt. Während bei Macbeth die Thatkraft, bei Romeo das Gefühl entschieden vorherrschen, finden die Kritiker bei H. ein Uebermaß von Geist und Gewissenhaftigkeit, welches in seinen Folgen Verderben bringt, einen Vorläufer der sentimentalen Periode u. Fausts, ein Spiegelbild des modernen deutschen Volkscharakters.


Hamm, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe- u. Köln-Mindner-Eisenbahn mit 6800 E., Leineindustrie. H. war ehedem Hauptstadt der Mark, Hansestadt, wurde 1611 brandenburgisch; die starken Festungswerke wurden 1763 abgetragen.


Hammarsköld, Lorenz, geb. 1785, gest. 1827, schwed. Schriftsteller, Verfasser einer Geschichte der Philosophie, der Literatur u. schönen Künste, einiger dramatischen Arbeiten und Novellen.


Hammelburg, Stadt im bayer. Unterfranken, an der Saale, mit 2800 E.; Brand 25. April 1854.


Hammer, Friedr. Jul., geb. 1811 zu Dresden, Literat; ein Lustspiel, Romane, „Schau um dich und schau in dich“ (3. Aufl. 1854), „Zu allen guten Stunden“ (Leipzig 1854).


Hammer-Purgstall, Joseph, Freiherr von, geb. 1774 zu Grätz, diente seit 1799 als Dolmetsch bei der Gesandtschaft in Konstantinopel, dann als Legationssekretär, als diplomat. Agent in Jassy; 1811 wurde er wirklicher Staatskanzleirath u. Hofdolmetsch, 1817 kaiserl. Hofrath, 1835 als Erbe der Gräfin Purgstall Freiherr. H. ist anerkannt einer der bedeutendsten Orientalisten, dessen Hauptverdienst die quellenmäßige Bearbeitung der türk. Geschichte bleibt. Hauptwerke: „Geschichte des osman. Reichs“, 10 Bde., Pesth 1827–34; „Geschichte der Ilkhane“ 1843; „Geschichte der goldenen Horde im Kiptschak“ 1840; „Gemäldesaal moslem. Herrscher“ 1837–39; „Geschichte der osman. Dichtkunst“ 1836–38. Ferner haben wir von ihm eine „Geschichte der schönen Redekünste Persiens“ 1818, „Literaturgeschichte der Araber“ 1850 bis 54, eine Menge Abhandlungen, Kritiken, Uebersetzungen etc., die sich vorzugsweise auf die Kunde des moslemin. Orients beziehen, auch gründete er „Die Fundgruben des Orients“, eine Zeitschrift (6 Bde., Wien 1810–19). Seine histor. Arbeit über den „Cardinal Khlesl“ (4 Bde., Wien 1848–54) hat gerechte Ausstellungen erfahren müssen.


Hammerfest, nördlichste Stadt Europas, unter 70°40' 8'' nördl. Breite, auf der norweg. Insel Qualöe, Hafen, 500 E., Handel mit Thran, Theer, Eiderdunen, Rennthierhäuten, Holz, Pelzwerk.


Hammerfisch (Zygaena), aus der Familie der Haie (s. d.), ausgezeichnet durch die hammerähnliche Form des Kopfes, der an beiden Seiten in 2 Queräste verlängert ist, an deren Enden die Augen stehen. Der gemeine H. (Z. malleus), bis 12' lang, der Kopf schwärzlich, dreimal breiter als lang; im Mittelmeer, atlant. Ocean. – Der Blochʼsche H. (Z. Blochii) hat die Aeste des Kopfs nach hinten gerichtet.


Hammerich, Frederik, geb. 1809 zu Kopenhagen, Prediger daselbst, orthodoxer Lutheraner, besang „Gustav II. Adolf in Deutschland“ 1844, feierte die längst verblichene Größe Dänemarks in geschichtl. Werken und beschrieb die dän. Kriegsthaten im Kriege gegen Schleswig-Holstein.


Hamp (Hämm) oder Hampshire

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0217" n="216"/>
daß der Schüler durch wörtl. Uebersetzen u. Auswendiglernen die Wörter, Sätze u. Redeweisen der fremden Sprache in seine Gewalt bekommt u. dann erst nach diesen die grammatischen Regeln erlernt, sowie in dem Uebersetzen in die fremde Sprache u. dem selbständigen Ausdrucke in derselben geübt wird. Vgl. Jacotot.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hamlet</hi> (Hämmlet), Name des Helden eines der vollendetsten Trauerspiele Shakespeare&#x02BC;s, dessen Stoff &#x2013; eine nordische Sage &#x2013; sehr roh bei Saxo Grammaticus sich findet u. wahrscheinlich schon vor Shakespeare dramatisch bearbeitet war. Nicht nur Voltaire, sondern selbst engl. Erklärer mißverstanden das Stück, bis Göthe und neuestens Gervinus die Idee desselben angaben u. im Einzelnen aufzeigten: Es ist einer Seele eine That aufgelegt, zu deren Ausführung sie sich zu schwach fühlt, weil die Reflexion überwiegt und bei ihr alles, nur kein Handeln, zu Stande kommen läßt. Während bei Macbeth die Thatkraft, bei Romeo das Gefühl entschieden vorherrschen, finden die Kritiker bei H. ein Uebermaß von Geist und Gewissenhaftigkeit, welches in seinen Folgen Verderben bringt, einen Vorläufer der sentimentalen Periode u. Fausts, ein Spiegelbild des modernen deutschen Volkscharakters.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hamm</hi>, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe- u. Köln-Mindner-Eisenbahn mit 6800 E., Leineindustrie. H. war ehedem Hauptstadt der Mark, Hansestadt, wurde 1611 brandenburgisch; die starken Festungswerke wurden 1763 abgetragen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammarsköld</hi>, Lorenz, geb. 1785, gest. 1827, schwed. Schriftsteller, Verfasser einer Geschichte der Philosophie, der Literatur u. schönen Künste, einiger dramatischen Arbeiten und Novellen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammelburg</hi>, Stadt im bayer. Unterfranken, an der Saale, mit 2800 E.; Brand 25. April 1854.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammer</hi>, Friedr. Jul., geb. 1811 zu Dresden, Literat; ein Lustspiel, Romane, &#x201E;Schau um dich und schau in dich&#x201C; (3. Aufl. 1854), &#x201E;Zu allen guten Stunden&#x201C; (Leipzig 1854).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammer-Purgstall</hi>, Joseph, Freiherr von, geb. 1774 zu Grätz, diente seit 1799 als Dolmetsch bei der Gesandtschaft in Konstantinopel, dann als Legationssekretär, als diplomat. Agent in Jassy; 1811 wurde er wirklicher Staatskanzleirath u. Hofdolmetsch, 1817 kaiserl. Hofrath, 1835 als Erbe der Gräfin Purgstall Freiherr. H. ist anerkannt einer der bedeutendsten Orientalisten, dessen Hauptverdienst die quellenmäßige Bearbeitung der türk. Geschichte bleibt. Hauptwerke: &#x201E;Geschichte des osman. Reichs&#x201C;, 10 Bde., Pesth 1827&#x2013;34; &#x201E;Geschichte der Ilkhane&#x201C; 1843; &#x201E;Geschichte der goldenen Horde im Kiptschak&#x201C; 1840; &#x201E;Gemäldesaal moslem. Herrscher&#x201C; 1837&#x2013;39; &#x201E;Geschichte der osman. Dichtkunst&#x201C; 1836&#x2013;38. Ferner haben wir von ihm eine &#x201E;Geschichte der schönen Redekünste Persiens&#x201C; 1818, &#x201E;Literaturgeschichte der Araber&#x201C; 1850 bis 54, eine Menge Abhandlungen, Kritiken, Uebersetzungen etc., die sich vorzugsweise auf die Kunde des moslemin. Orients beziehen, auch gründete er &#x201E;Die Fundgruben des Orients&#x201C;, eine Zeitschrift (6 Bde., Wien 1810&#x2013;19). Seine histor. Arbeit über den &#x201E;Cardinal Khlesl&#x201C; (4 Bde., Wien 1848&#x2013;54) hat gerechte Ausstellungen erfahren müssen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammerfest</hi>, nördlichste Stadt Europas, unter 70°40' 8'' nördl. Breite, auf der norweg. Insel Qualöe, Hafen, 500 E., Handel mit Thran, Theer, Eiderdunen, Rennthierhäuten, Holz, Pelzwerk.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammerfisch</hi><hi rendition="#i">(Zygaena)</hi>, aus der Familie der Haie (s. d.), ausgezeichnet durch die hammerähnliche Form des Kopfes, der an beiden Seiten in 2 Queräste verlängert ist, an deren Enden die Augen stehen. Der <hi rendition="#g">gemeine</hi> H. <hi rendition="#i">(Z. malleus)</hi>, bis 12' lang, der Kopf schwärzlich, dreimal breiter als lang; im Mittelmeer, atlant. Ocean. &#x2013; Der <hi rendition="#g">Bloch&#x02BC;sche</hi> H. <hi rendition="#i">(Z. Blochii)</hi> hat die Aeste des Kopfs nach hinten gerichtet.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hammerich</hi>, Frederik, geb. 1809 zu Kopenhagen, Prediger daselbst, orthodoxer Lutheraner, besang &#x201E;Gustav II. Adolf in Deutschland&#x201C; 1844, feierte die längst verblichene Größe Dänemarks in geschichtl. Werken und beschrieb die dän. Kriegsthaten im Kriege gegen Schleswig-Holstein.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hamp</hi> (Hämm) oder Hampshire
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[216/0217] daß der Schüler durch wörtl. Uebersetzen u. Auswendiglernen die Wörter, Sätze u. Redeweisen der fremden Sprache in seine Gewalt bekommt u. dann erst nach diesen die grammatischen Regeln erlernt, sowie in dem Uebersetzen in die fremde Sprache u. dem selbständigen Ausdrucke in derselben geübt wird. Vgl. Jacotot. Hamlet (Hämmlet), Name des Helden eines der vollendetsten Trauerspiele Shakespeareʼs, dessen Stoff – eine nordische Sage – sehr roh bei Saxo Grammaticus sich findet u. wahrscheinlich schon vor Shakespeare dramatisch bearbeitet war. Nicht nur Voltaire, sondern selbst engl. Erklärer mißverstanden das Stück, bis Göthe und neuestens Gervinus die Idee desselben angaben u. im Einzelnen aufzeigten: Es ist einer Seele eine That aufgelegt, zu deren Ausführung sie sich zu schwach fühlt, weil die Reflexion überwiegt und bei ihr alles, nur kein Handeln, zu Stande kommen läßt. Während bei Macbeth die Thatkraft, bei Romeo das Gefühl entschieden vorherrschen, finden die Kritiker bei H. ein Uebermaß von Geist und Gewissenhaftigkeit, welches in seinen Folgen Verderben bringt, einen Vorläufer der sentimentalen Periode u. Fausts, ein Spiegelbild des modernen deutschen Volkscharakters. Hamm, preuß.-westfäl. Stadt an der Lippe- u. Köln-Mindner-Eisenbahn mit 6800 E., Leineindustrie. H. war ehedem Hauptstadt der Mark, Hansestadt, wurde 1611 brandenburgisch; die starken Festungswerke wurden 1763 abgetragen. Hammarsköld, Lorenz, geb. 1785, gest. 1827, schwed. Schriftsteller, Verfasser einer Geschichte der Philosophie, der Literatur u. schönen Künste, einiger dramatischen Arbeiten und Novellen. Hammelburg, Stadt im bayer. Unterfranken, an der Saale, mit 2800 E.; Brand 25. April 1854. Hammer, Friedr. Jul., geb. 1811 zu Dresden, Literat; ein Lustspiel, Romane, „Schau um dich und schau in dich“ (3. Aufl. 1854), „Zu allen guten Stunden“ (Leipzig 1854). Hammer-Purgstall, Joseph, Freiherr von, geb. 1774 zu Grätz, diente seit 1799 als Dolmetsch bei der Gesandtschaft in Konstantinopel, dann als Legationssekretär, als diplomat. Agent in Jassy; 1811 wurde er wirklicher Staatskanzleirath u. Hofdolmetsch, 1817 kaiserl. Hofrath, 1835 als Erbe der Gräfin Purgstall Freiherr. H. ist anerkannt einer der bedeutendsten Orientalisten, dessen Hauptverdienst die quellenmäßige Bearbeitung der türk. Geschichte bleibt. Hauptwerke: „Geschichte des osman. Reichs“, 10 Bde., Pesth 1827–34; „Geschichte der Ilkhane“ 1843; „Geschichte der goldenen Horde im Kiptschak“ 1840; „Gemäldesaal moslem. Herrscher“ 1837–39; „Geschichte der osman. Dichtkunst“ 1836–38. Ferner haben wir von ihm eine „Geschichte der schönen Redekünste Persiens“ 1818, „Literaturgeschichte der Araber“ 1850 bis 54, eine Menge Abhandlungen, Kritiken, Uebersetzungen etc., die sich vorzugsweise auf die Kunde des moslemin. Orients beziehen, auch gründete er „Die Fundgruben des Orients“, eine Zeitschrift (6 Bde., Wien 1810–19). Seine histor. Arbeit über den „Cardinal Khlesl“ (4 Bde., Wien 1848–54) hat gerechte Ausstellungen erfahren müssen. Hammerfest, nördlichste Stadt Europas, unter 70°40' 8'' nördl. Breite, auf der norweg. Insel Qualöe, Hafen, 500 E., Handel mit Thran, Theer, Eiderdunen, Rennthierhäuten, Holz, Pelzwerk. Hammerfisch (Zygaena), aus der Familie der Haie (s. d.), ausgezeichnet durch die hammerähnliche Form des Kopfes, der an beiden Seiten in 2 Queräste verlängert ist, an deren Enden die Augen stehen. Der gemeine H. (Z. malleus), bis 12' lang, der Kopf schwärzlich, dreimal breiter als lang; im Mittelmeer, atlant. Ocean. – Der Blochʼsche H. (Z. Blochii) hat die Aeste des Kopfs nach hinten gerichtet. Hammerich, Frederik, geb. 1809 zu Kopenhagen, Prediger daselbst, orthodoxer Lutheraner, besang „Gustav II. Adolf in Deutschland“ 1844, feierte die längst verblichene Größe Dänemarks in geschichtl. Werken und beschrieb die dän. Kriegsthaten im Kriege gegen Schleswig-Holstein. Hamp (Hämm) oder Hampshire

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/217
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 216. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/217>, abgerufen am 16.05.2024.