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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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nahm 7 Mill. aus der Bank. quälte die Einwohner durch grausame und muthwillige Maßregeln und hielt eine Belagerung bis nach Friedensschlusse aus; H. berechnete seinen Schaden von 1806 bis zum 31. Mai 1814 auf 191 Mill. Mark Banco, für welche es durch 1/2 Mill. Frc. Renten entschädigt wurde. Es erholte sich jedoch wunderbar schnell und selbst der große Brand vom 5. bis 8. Mai 1842, welcher 4219 Gebäude in Asche legte, konnte seinem Credit u. Aufschwunge keinen nachhaltigen Schaden zufügen. Das J. 1848 brachte auch für H. Bewegungen, um die bisherige Verfassung zu ändern, sie führten aber zu keinem Ziele. (Vergl. Geschichte der Stadt H., von Gallois, 2 Bde., Hamb. 1853; Lappenbergs Urkundenbuch der Stadt H., Bd. I, 1842.)


Hamel, Nebenfluß der Weser, mündet bei Hameln.


Hamelin (Hamläng), Jacques Felix Emmanuel, franz. Admiral, geb. 1778, diente zuerst in der Handelsmarine, bei dem Ausbruch der Revolution auf der Flotte, wurde 1793 Lieutenant, bald Fregattencapitän, wurde 1804 von Napoleon mit der Formirung der platten Kanonenboote zu Boulogne beauftragt 1806 nach Isle de France geschickt. Er nahm eine engl. Fregatte von 40 Kanonen, wurde Baron, Contreadmiral, commandirte 1823 die franz. Flotte vor Cadix, zog sich dann zurück, commandirte aber 1854 die große franz. Flotte im schwarzen Meere u. wurde anfangs 1855 zurückberufen.


Hameln, hannöv. Stadt, mit 6700 E., Flußhafen, Schiffahrt, Wolle- und Seideweberei. H. gehörte ursprüngl. dem Stift Fulda und kam im 13. Jahrh. an Braunschweig-Lüneburg (Hannover); die starken Festungswerke wurden 1806 von den Franzosen gesprengt. (Sprengel, Geschichte der Stadt H., Hannover 1826.)


Hamilkar, Name mehrer vornehmer Karthaginenser; der bedeutendste ist H. Barkas (d. h. der Blitz), Hannibals Vater, der im 2. pun. Kriege sich in Sicilien gegen die Römer bis zum Frieden hielt, nach demselben die aufrührerischen Söldner niederwarf, dann nach Spanien ging und einen großen Theil dieses Landes für Karthago eroberte und 228 v. Chr. fiel.


Hamilton (Hämmiltn), schott. Stadt am Avon u. Clyde mit 11000 E., Baumwollespinnerei und Musselinweberei.


Hamilton, Name einer der ersten schott. Pairsfamilien, mit den Stuarts verwandt, auch in den Kämpfen derselben oft genannt; Haupt derselben ist der Herzog von H. u. Brandon. Auch die Marquis von Abercorn, die Belhaven und Aberdeen gehören zu der Familie.


Hamilton, Anthony Graf von, geb. 1646, folgte Jakob II. nach Frankreich, wo er 1720 st.; ausgezeichnet durch geistreichen Humor u. sittliche Leichtfertigkeit, wovon seine "Feenmärchen" und vor allem seine "Memoires de Grammont" Zeugniß geben (s. Grammont).


Hamilton, Sir William, geb. 1730, gest. 1803, von 1764-1800 engl. Gesandter in Konstantinopel, mehr bekannt durch sein Weib Emma und als Alterthumsforscher, der eigentliche Begründer der antiken Vasenkunde (seine Sammlung ist im brit. Museum).


Hamilton, Alex., amerikan. General und Staatsmann, geb. 1757 auf der westind. Insel Newis, wurde 1777 Washingtons Adjutant, dann Congreßmitglied und Sekretär des Schatzes; er half die Constitution entwerfen und das von ihm eingeführte Finanzsystem dauert in seinen Grundlagen noch fort; er fiel 1804 in einem Duell.


Hamilton, Lady Emma, geb. 1761, uneheliche Tochter eines Dienstmädchens, ging, nachdem sie als Buhlerin von einer Hand in die andere gekommen war, an den obigen Sir William H. über, der sie in Neapel heirathete; sie besaß im höchsten Grade die Kunst der Attitude (s. Attitude). In Neapel knüpfte sie ein Verhältniß mit Nelson an und verführte diesen Helden zur Nachsicht gegen ihre Rachehandlungen (s. Caraccioli). Nach ihres Gemahls und Nelsons Tod gerieth sie in Armuth u. st. 1815 in einem Landhause bei Calais.


Hamilton, James, geb. 1775 zu London, Erfinder der nach ihm benannten Methode des Sprachunterrichts (der analytischen), deren Wesen darin beruht,

nahm 7 Mill. aus der Bank. quälte die Einwohner durch grausame und muthwillige Maßregeln und hielt eine Belagerung bis nach Friedensschlusse aus; H. berechnete seinen Schaden von 1806 bis zum 31. Mai 1814 auf 191 Mill. Mark Banco, für welche es durch 1/2 Mill. Frc. Renten entschädigt wurde. Es erholte sich jedoch wunderbar schnell und selbst der große Brand vom 5. bis 8. Mai 1842, welcher 4219 Gebäude in Asche legte, konnte seinem Credit u. Aufschwunge keinen nachhaltigen Schaden zufügen. Das J. 1848 brachte auch für H. Bewegungen, um die bisherige Verfassung zu ändern, sie führten aber zu keinem Ziele. (Vergl. Geschichte der Stadt H., von Gallois, 2 Bde., Hamb. 1853; Lappenbergs Urkundenbuch der Stadt H., Bd. I, 1842.)


Hamel, Nebenfluß der Weser, mündet bei Hameln.


Hamelin (Hamläng), Jacques Felix Emmanuel, franz. Admiral, geb. 1778, diente zuerst in der Handelsmarine, bei dem Ausbruch der Revolution auf der Flotte, wurde 1793 Lieutenant, bald Fregattencapitän, wurde 1804 von Napoleon mit der Formirung der platten Kanonenboote zu Boulogne beauftragt 1806 nach Isle de France geschickt. Er nahm eine engl. Fregatte von 40 Kanonen, wurde Baron, Contreadmiral, commandirte 1823 die franz. Flotte vor Cadix, zog sich dann zurück, commandirte aber 1854 die große franz. Flotte im schwarzen Meere u. wurde anfangs 1855 zurückberufen.


Hameln, hannöv. Stadt, mit 6700 E., Flußhafen, Schiffahrt, Wolle- und Seideweberei. H. gehörte ursprüngl. dem Stift Fulda und kam im 13. Jahrh. an Braunschweig-Lüneburg (Hannover); die starken Festungswerke wurden 1806 von den Franzosen gesprengt. (Sprengel, Geschichte der Stadt H., Hannover 1826.)


Hamilkar, Name mehrer vornehmer Karthaginenser; der bedeutendste ist H. Barkas (d. h. der Blitz), Hannibals Vater, der im 2. pun. Kriege sich in Sicilien gegen die Römer bis zum Frieden hielt, nach demselben die aufrührerischen Söldner niederwarf, dann nach Spanien ging und einen großen Theil dieses Landes für Karthago eroberte und 228 v. Chr. fiel.


Hamilton (Hämmiltn), schott. Stadt am Avon u. Clyde mit 11000 E., Baumwollespinnerei und Musselinweberei.


Hamilton, Name einer der ersten schott. Pairsfamilien, mit den Stuarts verwandt, auch in den Kämpfen derselben oft genannt; Haupt derselben ist der Herzog von H. u. Brandon. Auch die Marquis von Abercorn, die Belhaven und Aberdeen gehören zu der Familie.


Hamilton, Anthony Graf von, geb. 1646, folgte Jakob II. nach Frankreich, wo er 1720 st.; ausgezeichnet durch geistreichen Humor u. sittliche Leichtfertigkeit, wovon seine „Feenmärchen“ und vor allem seine „Mémoires de Grammont“ Zeugniß geben (s. Grammont).


Hamilton, Sir William, geb. 1730, gest. 1803, von 1764–1800 engl. Gesandter in Konstantinopel, mehr bekannt durch sein Weib Emma und als Alterthumsforscher, der eigentliche Begründer der antiken Vasenkunde (seine Sammlung ist im brit. Museum).


Hamilton, Alex., amerikan. General und Staatsmann, geb. 1757 auf der westind. Insel Newis, wurde 1777 Washingtons Adjutant, dann Congreßmitglied und Sekretär des Schatzes; er half die Constitution entwerfen und das von ihm eingeführte Finanzsystem dauert in seinen Grundlagen noch fort; er fiel 1804 in einem Duell.


Hamilton, Lady Emma, geb. 1761, uneheliche Tochter eines Dienstmädchens, ging, nachdem sie als Buhlerin von einer Hand in die andere gekommen war, an den obigen Sir William H. über, der sie in Neapel heirathete; sie besaß im höchsten Grade die Kunst der Attitude (s. Attitude). In Neapel knüpfte sie ein Verhältniß mit Nelson an und verführte diesen Helden zur Nachsicht gegen ihre Rachehandlungen (s. Caraccioli). Nach ihres Gemahls und Nelsons Tod gerieth sie in Armuth u. st. 1815 in einem Landhause bei Calais.


Hamilton, James, geb. 1775 zu London, Erfinder der nach ihm benannten Methode des Sprachunterrichts (der analytischen), deren Wesen darin beruht,

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[215/0216] nahm 7 Mill. aus der Bank. quälte die Einwohner durch grausame und muthwillige Maßregeln und hielt eine Belagerung bis nach Friedensschlusse aus; H. berechnete seinen Schaden von 1806 bis zum 31. Mai 1814 auf 191 Mill. Mark Banco, für welche es durch 1/2 Mill. Frc. Renten entschädigt wurde. Es erholte sich jedoch wunderbar schnell und selbst der große Brand vom 5. bis 8. Mai 1842, welcher 4219 Gebäude in Asche legte, konnte seinem Credit u. Aufschwunge keinen nachhaltigen Schaden zufügen. Das J. 1848 brachte auch für H. Bewegungen, um die bisherige Verfassung zu ändern, sie führten aber zu keinem Ziele. (Vergl. Geschichte der Stadt H., von Gallois, 2 Bde., Hamb. 1853; Lappenbergs Urkundenbuch der Stadt H., Bd. I, 1842.) Hamel, Nebenfluß der Weser, mündet bei Hameln. Hamelin (Hamläng), Jacques Felix Emmanuel, franz. Admiral, geb. 1778, diente zuerst in der Handelsmarine, bei dem Ausbruch der Revolution auf der Flotte, wurde 1793 Lieutenant, bald Fregattencapitän, wurde 1804 von Napoleon mit der Formirung der platten Kanonenboote zu Boulogne beauftragt 1806 nach Isle de France geschickt. Er nahm eine engl. Fregatte von 40 Kanonen, wurde Baron, Contreadmiral, commandirte 1823 die franz. Flotte vor Cadix, zog sich dann zurück, commandirte aber 1854 die große franz. Flotte im schwarzen Meere u. wurde anfangs 1855 zurückberufen. Hameln, hannöv. Stadt, mit 6700 E., Flußhafen, Schiffahrt, Wolle- und Seideweberei. H. gehörte ursprüngl. dem Stift Fulda und kam im 13. Jahrh. an Braunschweig-Lüneburg (Hannover); die starken Festungswerke wurden 1806 von den Franzosen gesprengt. (Sprengel, Geschichte der Stadt H., Hannover 1826.) Hamilkar, Name mehrer vornehmer Karthaginenser; der bedeutendste ist H. Barkas (d. h. der Blitz), Hannibals Vater, der im 2. pun. Kriege sich in Sicilien gegen die Römer bis zum Frieden hielt, nach demselben die aufrührerischen Söldner niederwarf, dann nach Spanien ging und einen großen Theil dieses Landes für Karthago eroberte und 228 v. Chr. fiel. Hamilton (Hämmiltn), schott. Stadt am Avon u. Clyde mit 11000 E., Baumwollespinnerei und Musselinweberei. Hamilton, Name einer der ersten schott. Pairsfamilien, mit den Stuarts verwandt, auch in den Kämpfen derselben oft genannt; Haupt derselben ist der Herzog von H. u. Brandon. Auch die Marquis von Abercorn, die Belhaven und Aberdeen gehören zu der Familie. Hamilton, Anthony Graf von, geb. 1646, folgte Jakob II. nach Frankreich, wo er 1720 st.; ausgezeichnet durch geistreichen Humor u. sittliche Leichtfertigkeit, wovon seine „Feenmärchen“ und vor allem seine „Mémoires de Grammont“ Zeugniß geben (s. Grammont). Hamilton, Sir William, geb. 1730, gest. 1803, von 1764–1800 engl. Gesandter in Konstantinopel, mehr bekannt durch sein Weib Emma und als Alterthumsforscher, der eigentliche Begründer der antiken Vasenkunde (seine Sammlung ist im brit. Museum). Hamilton, Alex., amerikan. General und Staatsmann, geb. 1757 auf der westind. Insel Newis, wurde 1777 Washingtons Adjutant, dann Congreßmitglied und Sekretär des Schatzes; er half die Constitution entwerfen und das von ihm eingeführte Finanzsystem dauert in seinen Grundlagen noch fort; er fiel 1804 in einem Duell. Hamilton, Lady Emma, geb. 1761, uneheliche Tochter eines Dienstmädchens, ging, nachdem sie als Buhlerin von einer Hand in die andere gekommen war, an den obigen Sir William H. über, der sie in Neapel heirathete; sie besaß im höchsten Grade die Kunst der Attitude (s. Attitude). In Neapel knüpfte sie ein Verhältniß mit Nelson an und verführte diesen Helden zur Nachsicht gegen ihre Rachehandlungen (s. Caraccioli). Nach ihres Gemahls und Nelsons Tod gerieth sie in Armuth u. st. 1815 in einem Landhause bei Calais. Hamilton, James, geb. 1775 zu London, Erfinder der nach ihm benannten Methode des Sprachunterrichts (der analytischen), deren Wesen darin beruht,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 215. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/216>, abgerufen am 25.11.2024.