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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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Harlem, s. Cornelisz.


Harlemer Meer, Landsee bei Harlem, mit dem Y in Verbindung, entstand im 16. Jahrh. durch einen Einbruch des Meers, war 33000 Morgen groß und höchstens 7' tief; neuester Zeit ausgepumpt und eingedeicht (Lakemoater).


Harleß, Gottlob Christoph, verdienter Philolog, geb. 1740 zu Kulmbach in Oberfranken, gest. 1815 zu Erlangen, wo er seit den 70ger Jahren als Prof., Oberbibliothekar u. Scholarch des Gymnasiums gewirkt, 1777 auch das philolog. Seminar begründet hatte. Unter 250 größern u. kleinern Schriften verdienen zumeist die Bearbeitung der 4. Ausgabe von Fabricius Bibliotheca graeca, die Lebensbeschreibungen berühmter Philologen, dann die Introductio in historiam linguae graecae (1792-95) und nicht minder die Introductio in notitiam literat. roman. sammt Supplementen (1799 bis 1817) Erwähnung.


Harleß, Christian Friedr., geb. 1773 zu Erlangen, gest. 1853 als Prof. der Medicin zu Bonn, schrieb besonders über Pathologie und Therapie, medicin. Polizei, Geschichte der Medicin, namentlich über Medicin des Alterthums, und Balneologie. "Untersuchungen über das gelbe Fieber" 1805; "Ueber die Krankheiten des Pankreas", Nürnberg 1812; "Handbuch der ärztl. Klinik", 3 Bde., 1817-26; "Die indische Cholera" 1831. - H., Hermann, Sohn des Vorigen, geb. 1801 zu Erlangen, seit 1822 Lehrer der Philologie in Herford, wo er 1842 st. Schrieb: "die Bildung zur deutschen Sprache u. Rede", Bielefeld 1836. - H., Emil, Bruderssohn des Christ. Friedr., geb. 1820 zu Nürnberg, seit 1849 außerordentl. Prof. der Physiologie in München. Schrieb außer vielen physiolog. u. vergleichend-anatomischen Abhandlungen die ausgezeichnete Schrift: "Ueber die Wirkung des Schwefeläthers", Erlangen 1827; "Populäre Vorlesungen aus der Physiologie und Psychologie", Braunschweig 1851.


Harleß, Gottlieb Christoph Adolf, ausgezeichneter protestant. Theolog, geb. 1806 zu Nürnberg, lehrte schon 1828 zu Erlangen, wurde 1836 ordentl. Prof. daselbst, spielte 1843 als Abgeordneter auf dem bayer. Landtage in der Frage wegen der Kniebeugung, worin die Protestanten eine Beeinträchtigung ihrer Gewissensfreiheit sahen, eine hervorragende Rolle, wurde 1845 Prof. zu Leipzig, 1850 Oberhofprediger in Dresden und wirkt seit 1852 als Präsident des protest. Consistoriums in München. Unter seinen Schriften fanden die "Christliche Ethik" (1842, 5. Aufl. 1853) und die Predigtsammlung "Sonntagsweihe" großen Beifall; seine jüngste Schrift ist: "Kirche und Amt nach luther. Lehre", Stuttgart 1853.


Harley, s. Oxford.


Harlingen, niederländ. feste Seestadt an der Zuydersee und mehren Kanälen mit 9500 E., Hafen, Seehandel, Leineindustrie, Töpferei.


Harlingerland, von dem Flüßchen Harle den Namen führend, Theil des hannöv. Ostfrieslands, Landschaft von etwa 7 #M. mit fast 23000 E., meistens fruchtbarem Marschboden, gutem Land bau u. Viehstande. Hauptorte: Esens, Wittmund, Karolinensiel. Zu H. gehören die Nordseeeilande Langeroog und Spikeroog.


Harmalin, Pflanzenbasis, aus den Samenschalen von Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren schwefelgelbe bitterschmeckende Salze.


Harmattan, ein aus dem Innern Afrikas nach Norden wehender periodischer Wind von außerordentl. Trockenheit.


Harmin, Pflanzenbasis, gleichfalls aus Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren farblose Salze.


Harmodius u. Aristogiton u. Aristogiton, 2 junge Männer zu Athen, welche sich gegen die Pisistratiden verschworen, weniger aus polit. Hasse als aus einer andern nicht gerade edlen Leidenschaft und dabei den Untergang fanden. In späterer Zeit wurde ihr Andenken von Athenern als das von Freiheitsmännern gefeiert; davon zeugt ein uns erhaltenes Lied und eine Digression des Thucydides, in welchen er den Athenern beweist, daß die Vertreibung der Pisistratiden ein Werk der Spartaner gewesen sei.


Harmonia, myth., Hermione, Tochter des Mars u. der Venus, auf deren Hochzeit mit Kadmus alle Götter erschienen.


Harlem, s. Cornelisz.


Harlemer Meer, Landsee bei Harlem, mit dem Y in Verbindung, entstand im 16. Jahrh. durch einen Einbruch des Meers, war 33000 Morgen groß und höchstens 7' tief; neuester Zeit ausgepumpt und eingedeicht (Lakemoater).


Harleß, Gottlob Christoph, verdienter Philolog, geb. 1740 zu Kulmbach in Oberfranken, gest. 1815 zu Erlangen, wo er seit den 70ger Jahren als Prof., Oberbibliothekar u. Scholarch des Gymnasiums gewirkt, 1777 auch das philolog. Seminar begründet hatte. Unter 250 größern u. kleinern Schriften verdienen zumeist die Bearbeitung der 4. Ausgabe von Fabricius Bibliotheca graeca, die Lebensbeschreibungen berühmter Philologen, dann die Introductio in historiam linguae graecae (1792–95) und nicht minder die Introductio in notitiam literat. roman. sammt Supplementen (1799 bis 1817) Erwähnung.


Harleß, Christian Friedr., geb. 1773 zu Erlangen, gest. 1853 als Prof. der Medicin zu Bonn, schrieb besonders über Pathologie und Therapie, medicin. Polizei, Geschichte der Medicin, namentlich über Medicin des Alterthums, und Balneologie. „Untersuchungen über das gelbe Fieber“ 1805; „Ueber die Krankheiten des Pankreas“, Nürnberg 1812; „Handbuch der ärztl. Klinik“, 3 Bde., 1817–26; „Die indische Cholera“ 1831. – H., Hermann, Sohn des Vorigen, geb. 1801 zu Erlangen, seit 1822 Lehrer der Philologie in Herford, wo er 1842 st. Schrieb: „die Bildung zur deutschen Sprache u. Rede“, Bielefeld 1836. – H., Emil, Bruderssohn des Christ. Friedr., geb. 1820 zu Nürnberg, seit 1849 außerordentl. Prof. der Physiologie in München. Schrieb außer vielen physiolog. u. vergleichend-anatomischen Abhandlungen die ausgezeichnete Schrift: „Ueber die Wirkung des Schwefeläthers“, Erlangen 1827; „Populäre Vorlesungen aus der Physiologie und Psychologie“, Braunschweig 1851.


Harleß, Gottlieb Christoph Adolf, ausgezeichneter protestant. Theolog, geb. 1806 zu Nürnberg, lehrte schon 1828 zu Erlangen, wurde 1836 ordentl. Prof. daselbst, spielte 1843 als Abgeordneter auf dem bayer. Landtage in der Frage wegen der Kniebeugung, worin die Protestanten eine Beeinträchtigung ihrer Gewissensfreiheit sahen, eine hervorragende Rolle, wurde 1845 Prof. zu Leipzig, 1850 Oberhofprediger in Dresden und wirkt seit 1852 als Präsident des protest. Consistoriums in München. Unter seinen Schriften fanden die „Christliche Ethik“ (1842, 5. Aufl. 1853) und die Predigtsammlung „Sonntagsweihe“ großen Beifall; seine jüngste Schrift ist: „Kirche und Amt nach luther. Lehre“, Stuttgart 1853.


Harley, s. Oxford.


Harlingen, niederländ. feste Seestadt an der Zuydersee und mehren Kanälen mit 9500 E., Hafen, Seehandel, Leineindustrie, Töpferei.


Harlingerland, von dem Flüßchen Harle den Namen führend, Theil des hannöv. Ostfrieslands, Landschaft von etwa 7 □M. mit fast 23000 E., meistens fruchtbarem Marschboden, gutem Land bau u. Viehstande. Hauptorte: Esens, Wittmund, Karolinensiel. Zu H. gehören die Nordseeeilande Langeroog und Spikeroog.


Harmalin, Pflanzenbasis, aus den Samenschalen von Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren schwefelgelbe bitterschmeckende Salze.


Harmattan, ein aus dem Innern Afrikas nach Norden wehender periodischer Wind von außerordentl. Trockenheit.


Harmin, Pflanzenbasis, gleichfalls aus Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren farblose Salze.


Harmodius u. Aristogiton u. Aristogiton, 2 junge Männer zu Athen, welche sich gegen die Pisistratiden verschworen, weniger aus polit. Hasse als aus einer andern nicht gerade edlen Leidenschaft und dabei den Untergang fanden. In späterer Zeit wurde ihr Andenken von Athenern als das von Freiheitsmännern gefeiert; davon zeugt ein uns erhaltenes Lied und eine Digression des Thucydides, in welchen er den Athenern beweist, daß die Vertreibung der Pisistratiden ein Werk der Spartaner gewesen sei.


Harmonia, myth., Hermione, Tochter des Mars u. der Venus, auf deren Hochzeit mit Kadmus alle Götter erschienen.

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[228/0229] Harlem, s. Cornelisz. Harlemer Meer, Landsee bei Harlem, mit dem Y in Verbindung, entstand im 16. Jahrh. durch einen Einbruch des Meers, war 33000 Morgen groß und höchstens 7' tief; neuester Zeit ausgepumpt und eingedeicht (Lakemoater). Harleß, Gottlob Christoph, verdienter Philolog, geb. 1740 zu Kulmbach in Oberfranken, gest. 1815 zu Erlangen, wo er seit den 70ger Jahren als Prof., Oberbibliothekar u. Scholarch des Gymnasiums gewirkt, 1777 auch das philolog. Seminar begründet hatte. Unter 250 größern u. kleinern Schriften verdienen zumeist die Bearbeitung der 4. Ausgabe von Fabricius Bibliotheca graeca, die Lebensbeschreibungen berühmter Philologen, dann die Introductio in historiam linguae graecae (1792–95) und nicht minder die Introductio in notitiam literat. roman. sammt Supplementen (1799 bis 1817) Erwähnung. Harleß, Christian Friedr., geb. 1773 zu Erlangen, gest. 1853 als Prof. der Medicin zu Bonn, schrieb besonders über Pathologie und Therapie, medicin. Polizei, Geschichte der Medicin, namentlich über Medicin des Alterthums, und Balneologie. „Untersuchungen über das gelbe Fieber“ 1805; „Ueber die Krankheiten des Pankreas“, Nürnberg 1812; „Handbuch der ärztl. Klinik“, 3 Bde., 1817–26; „Die indische Cholera“ 1831. – H., Hermann, Sohn des Vorigen, geb. 1801 zu Erlangen, seit 1822 Lehrer der Philologie in Herford, wo er 1842 st. Schrieb: „die Bildung zur deutschen Sprache u. Rede“, Bielefeld 1836. – H., Emil, Bruderssohn des Christ. Friedr., geb. 1820 zu Nürnberg, seit 1849 außerordentl. Prof. der Physiologie in München. Schrieb außer vielen physiolog. u. vergleichend-anatomischen Abhandlungen die ausgezeichnete Schrift: „Ueber die Wirkung des Schwefeläthers“, Erlangen 1827; „Populäre Vorlesungen aus der Physiologie und Psychologie“, Braunschweig 1851. Harleß, Gottlieb Christoph Adolf, ausgezeichneter protestant. Theolog, geb. 1806 zu Nürnberg, lehrte schon 1828 zu Erlangen, wurde 1836 ordentl. Prof. daselbst, spielte 1843 als Abgeordneter auf dem bayer. Landtage in der Frage wegen der Kniebeugung, worin die Protestanten eine Beeinträchtigung ihrer Gewissensfreiheit sahen, eine hervorragende Rolle, wurde 1845 Prof. zu Leipzig, 1850 Oberhofprediger in Dresden und wirkt seit 1852 als Präsident des protest. Consistoriums in München. Unter seinen Schriften fanden die „Christliche Ethik“ (1842, 5. Aufl. 1853) und die Predigtsammlung „Sonntagsweihe“ großen Beifall; seine jüngste Schrift ist: „Kirche und Amt nach luther. Lehre“, Stuttgart 1853. Harley, s. Oxford. Harlingen, niederländ. feste Seestadt an der Zuydersee und mehren Kanälen mit 9500 E., Hafen, Seehandel, Leineindustrie, Töpferei. Harlingerland, von dem Flüßchen Harle den Namen führend, Theil des hannöv. Ostfrieslands, Landschaft von etwa 7 □M. mit fast 23000 E., meistens fruchtbarem Marschboden, gutem Land bau u. Viehstande. Hauptorte: Esens, Wittmund, Karolinensiel. Zu H. gehören die Nordseeeilande Langeroog und Spikeroog. Harmalin, Pflanzenbasis, aus den Samenschalen von Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren schwefelgelbe bitterschmeckende Salze. Harmattan, ein aus dem Innern Afrikas nach Norden wehender periodischer Wind von außerordentl. Trockenheit. Harmin, Pflanzenbasis, gleichfalls aus Peganum Harmala dargestellt, bildet mit Säuren farblose Salze. Harmodius u. Aristogiton u. Aristogiton, 2 junge Männer zu Athen, welche sich gegen die Pisistratiden verschworen, weniger aus polit. Hasse als aus einer andern nicht gerade edlen Leidenschaft und dabei den Untergang fanden. In späterer Zeit wurde ihr Andenken von Athenern als das von Freiheitsmännern gefeiert; davon zeugt ein uns erhaltenes Lied und eine Digression des Thucydides, in welchen er den Athenern beweist, daß die Vertreibung der Pisistratiden ein Werk der Spartaner gewesen sei. Harmonia, myth., Hermione, Tochter des Mars u. der Venus, auf deren Hochzeit mit Kadmus alle Götter erschienen.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 228. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/229>, abgerufen am 26.11.2024.