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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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die 4zehigen Hinterfüße länger als die 5zehigen vordern, die Sohlen behaart; in allen Welttheilen, mit Ausnahme Australiens. Der gemeine H. (L. timidus), in ganz Europa und einigen Theilen Asiens, mehr ein Bewohner der Ebenen, lebt einsam in Feldern und Wäldern, riecht und hört sehr scharf, springt schnell in Sätzen, frißt im Winter auch die Rinde junger Bäume, wodurch er sehr schädlich werden kann. Die Häsin bringt vom März bis September 4mal 2-4 sehende Junge zur Welt. - Der Alpen-H. (L. variabilis), im Winter weiß, im Sommer graugelb, im hohen Norden und auf hohen Gebirgen. - Das Kaninchen (s. d.).


Hase, Karl Benedict, deutscher Philolog in Paris, geb. 1780 zu Sulza im Weimar'schen, kam schon 1801 nach Paris, wurde 1812 Lehrer des gegenwärtigen Kaisers der Franzosen, nach der Restauration Prof., später Präsident der Ecole speciale der oriental. Sprachen, 1824 Mitglied der Akademie der Inschriften, 1830 des Verwaltungsrathes des polytechn. Institutes, 1849 Commandeur der Legion d'honneur. H. hat durch Beiträge zu Zeitschriften, Ausgaben von Classikern, Betheiligung an Sammelwerken (z. B. am Thesaurus des Stephanus) u. s. f. Vieles für ein gründlicheres u. allgemeineres Studium der alten Classiker geleistet. - H., Heinrich, Vetter des Vorigen, geb. 1789 zu Altenburg, gest. 1842 in Dresden als Oberinspector des Antikenkabinetes und Mengs'schen Museums, hinterließ einige in sein Fach einschlagende Schriften.


Hase, Karl August, protest. Theolog, geb. 1800 zu Steinbach im Meiningenschen, wurde wegen burschenschaftlichen Verbindungen 1820 in Leipzig relegiert, später in Württemberg 5 Monate auf den Hohenasperg gesetzt, trat nachher mit Glück als theolog. Schriftsteller auf und folgte 1829 einem Rufe als Prof. der Theologie nach Jena, wo er seitdem auch geh. Kirchenrath geworden ist. H. strebt nach Unmöglichem, nämlich nach einer Vermittlung zwischen Supranaturalismus u. Rationalismus u. ärntet außer theol. Zänkereien wenig davon, dagegen werden seine Lehrbücher wegen ihrer frischen, anziehenden Darstellung u. vortreffl. Eintheilung auch von Katholiken gepriesen. "Leben Jesu", 4. Aufl. Lpz. 1854, "Kirchengeschichte", 6. Aufl. 1848, dazu: "Die evangel. Kirche des deutschen Reiches" 1848, 2. Aufl. 1852.


Hasel, Haselnußstrauch (Corylus avellana), bekannter baumartiger Strauch, dessen männl. Blüten in Kätzchen sehr früh erscheinen und im März stäuben, wenn sich die weibl. als kleine hochrothe Büschelchen entfaltet haben. Es gibt mehre größere Arten: Lambertsnuß, türk. H., amerikan. geschnäbelte Nuß.


Haselhuhn (Tetrao bonasia), zur Gattung der Waldhühner gehörig, etwas größer als das Rebhuhn, braun, weiß u. schwarz gefleckt, in gebirgigen Waldungen des nördl. u. mittleren Europa. Fleisch sehr zart und wohlschmeckend.


Haselwurz, s. Asarinae.


Hasenauge (Lagophthalmos), nennt man jenen abnormen Zustand der Augenlider, wo eines derselben verkürzt ist, u. wodurch ein Unvermögen, sie gehörig zu schließen, entsteht. Die Operation des H.s ist selten von Erfolg.


Hasenclever, Joh. Peter, berühmter Genremaler, geb. 1810 zu Remscheid bei Düsseldorf; die bekanntesten Bilder sind die zu der Jobsiade, das Lesecabinet, die Weinprobe; auch in der Porträtmalerei ist er ausgezeichnet. Von 1838-42 hielt er sich in München auf. seitdem in Düsseldorf und wurde Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin.


Hasenhacke, Rehbein, Pferdekrankheit, Verwachsung der Gelenkflächen der untersten Sprungelenkknochen mit Schienbeinen u. Griffelbeinen, wobei sich Knochenmasse aussondert, durch welche sich jene Verwachsung bilden kann, also ein gichtartiges Uebel.


Hasenscharte (Labium leporinum), die angeborene widernatürl. Spaltung der Oberlippe, selten auch zugleich der Unterlippe. Bisweilen erstreckt sich die Spalte bis in den Oberkiefer und den knöchernen Gaumen, selbst bis zu gänzlichem Fehlen der Scheidewand zwischen Mund und Nase (Wolfsrachen). Die H. läßt sich durch Operation leicht und sicher heilen.


Haslach, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise

die 4zehigen Hinterfüße länger als die 5zehigen vordern, die Sohlen behaart; in allen Welttheilen, mit Ausnahme Australiens. Der gemeine H. (L. timidus), in ganz Europa und einigen Theilen Asiens, mehr ein Bewohner der Ebenen, lebt einsam in Feldern und Wäldern, riecht und hört sehr scharf, springt schnell in Sätzen, frißt im Winter auch die Rinde junger Bäume, wodurch er sehr schädlich werden kann. Die Häsin bringt vom März bis September 4mal 2–4 sehende Junge zur Welt. – Der Alpen-H. (L. variabilis), im Winter weiß, im Sommer graugelb, im hohen Norden und auf hohen Gebirgen. – Das Kaninchen (s. d.).


Hase, Karl Benedict, deutscher Philolog in Paris, geb. 1780 zu Sulza im Weimarʼschen, kam schon 1801 nach Paris, wurde 1812 Lehrer des gegenwärtigen Kaisers der Franzosen, nach der Restauration Prof., später Präsident der Ecole spéciale der oriental. Sprachen, 1824 Mitglied der Akademie der Inschriften, 1830 des Verwaltungsrathes des polytechn. Institutes, 1849 Commandeur der Légion dʼhonneur. H. hat durch Beiträge zu Zeitschriften, Ausgaben von Classikern, Betheiligung an Sammelwerken (z. B. am Thesaurus des Stephanus) u. s. f. Vieles für ein gründlicheres u. allgemeineres Studium der alten Classiker geleistet. – H., Heinrich, Vetter des Vorigen, geb. 1789 zu Altenburg, gest. 1842 in Dresden als Oberinspector des Antikenkabinetes und Mengsʼschen Museums, hinterließ einige in sein Fach einschlagende Schriften.


Hase, Karl August, protest. Theolog, geb. 1800 zu Steinbach im Meiningenschen, wurde wegen burschenschaftlichen Verbindungen 1820 in Leipzig relegiert, später in Württemberg 5 Monate auf den Hohenasperg gesetzt, trat nachher mit Glück als theolog. Schriftsteller auf und folgte 1829 einem Rufe als Prof. der Theologie nach Jena, wo er seitdem auch geh. Kirchenrath geworden ist. H. strebt nach Unmöglichem, nämlich nach einer Vermittlung zwischen Supranaturalismus u. Rationalismus u. ärntet außer theol. Zänkereien wenig davon, dagegen werden seine Lehrbücher wegen ihrer frischen, anziehenden Darstellung u. vortreffl. Eintheilung auch von Katholiken gepriesen. „Leben Jesu“, 4. Aufl. Lpz. 1854, „Kirchengeschichte“, 6. Aufl. 1848, dazu: „Die evangel. Kirche des deutschen Reiches“ 1848, 2. Aufl. 1852.


Hasel, Haselnußstrauch (Corylus avellana), bekannter baumartiger Strauch, dessen männl. Blüten in Kätzchen sehr früh erscheinen und im März stäuben, wenn sich die weibl. als kleine hochrothe Büschelchen entfaltet haben. Es gibt mehre größere Arten: Lambertsnuß, türk. H., amerikan. geschnäbelte Nuß.


Haselhuhn (Tetrao bonasia), zur Gattung der Waldhühner gehörig, etwas größer als das Rebhuhn, braun, weiß u. schwarz gefleckt, in gebirgigen Waldungen des nördl. u. mittleren Europa. Fleisch sehr zart und wohlschmeckend.


Haselwurz, s. Asarinae.


Hasenauge (Lagophthalmos), nennt man jenen abnormen Zustand der Augenlider, wo eines derselben verkürzt ist, u. wodurch ein Unvermögen, sie gehörig zu schließen, entsteht. Die Operation des H.s ist selten von Erfolg.


Hasenclever, Joh. Peter, berühmter Genremaler, geb. 1810 zu Remscheid bei Düsseldorf; die bekanntesten Bilder sind die zu der Jobsiade, das Lesecabinet, die Weinprobe; auch in der Porträtmalerei ist er ausgezeichnet. Von 1838–42 hielt er sich in München auf. seitdem in Düsseldorf und wurde Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin.


Hasenhacke, Rehbein, Pferdekrankheit, Verwachsung der Gelenkflächen der untersten Sprungelenkknochen mit Schienbeinen u. Griffelbeinen, wobei sich Knochenmasse aussondert, durch welche sich jene Verwachsung bilden kann, also ein gichtartiges Uebel.


Hasenscharte (Labium leporinum), die angeborene widernatürl. Spaltung der Oberlippe, selten auch zugleich der Unterlippe. Bisweilen erstreckt sich die Spalte bis in den Oberkiefer und den knöchernen Gaumen, selbst bis zu gänzlichem Fehlen der Scheidewand zwischen Mund und Nase (Wolfsrachen). Die H. läßt sich durch Operation leicht und sicher heilen.


Haslach, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise

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[234/0235] die 4zehigen Hinterfüße länger als die 5zehigen vordern, die Sohlen behaart; in allen Welttheilen, mit Ausnahme Australiens. Der gemeine H. (L. timidus), in ganz Europa und einigen Theilen Asiens, mehr ein Bewohner der Ebenen, lebt einsam in Feldern und Wäldern, riecht und hört sehr scharf, springt schnell in Sätzen, frißt im Winter auch die Rinde junger Bäume, wodurch er sehr schädlich werden kann. Die Häsin bringt vom März bis September 4mal 2–4 sehende Junge zur Welt. – Der Alpen-H. (L. variabilis), im Winter weiß, im Sommer graugelb, im hohen Norden und auf hohen Gebirgen. – Das Kaninchen (s. d.). Hase, Karl Benedict, deutscher Philolog in Paris, geb. 1780 zu Sulza im Weimarʼschen, kam schon 1801 nach Paris, wurde 1812 Lehrer des gegenwärtigen Kaisers der Franzosen, nach der Restauration Prof., später Präsident der Ecole spéciale der oriental. Sprachen, 1824 Mitglied der Akademie der Inschriften, 1830 des Verwaltungsrathes des polytechn. Institutes, 1849 Commandeur der Légion dʼhonneur. H. hat durch Beiträge zu Zeitschriften, Ausgaben von Classikern, Betheiligung an Sammelwerken (z. B. am Thesaurus des Stephanus) u. s. f. Vieles für ein gründlicheres u. allgemeineres Studium der alten Classiker geleistet. – H., Heinrich, Vetter des Vorigen, geb. 1789 zu Altenburg, gest. 1842 in Dresden als Oberinspector des Antikenkabinetes und Mengsʼschen Museums, hinterließ einige in sein Fach einschlagende Schriften. Hase, Karl August, protest. Theolog, geb. 1800 zu Steinbach im Meiningenschen, wurde wegen burschenschaftlichen Verbindungen 1820 in Leipzig relegiert, später in Württemberg 5 Monate auf den Hohenasperg gesetzt, trat nachher mit Glück als theolog. Schriftsteller auf und folgte 1829 einem Rufe als Prof. der Theologie nach Jena, wo er seitdem auch geh. Kirchenrath geworden ist. H. strebt nach Unmöglichem, nämlich nach einer Vermittlung zwischen Supranaturalismus u. Rationalismus u. ärntet außer theol. Zänkereien wenig davon, dagegen werden seine Lehrbücher wegen ihrer frischen, anziehenden Darstellung u. vortreffl. Eintheilung auch von Katholiken gepriesen. „Leben Jesu“, 4. Aufl. Lpz. 1854, „Kirchengeschichte“, 6. Aufl. 1848, dazu: „Die evangel. Kirche des deutschen Reiches“ 1848, 2. Aufl. 1852. Hasel, Haselnußstrauch (Corylus avellana), bekannter baumartiger Strauch, dessen männl. Blüten in Kätzchen sehr früh erscheinen und im März stäuben, wenn sich die weibl. als kleine hochrothe Büschelchen entfaltet haben. Es gibt mehre größere Arten: Lambertsnuß, türk. H., amerikan. geschnäbelte Nuß. Haselhuhn (Tetrao bonasia), zur Gattung der Waldhühner gehörig, etwas größer als das Rebhuhn, braun, weiß u. schwarz gefleckt, in gebirgigen Waldungen des nördl. u. mittleren Europa. Fleisch sehr zart und wohlschmeckend. Haselwurz, s. Asarinae. Hasenauge (Lagophthalmos), nennt man jenen abnormen Zustand der Augenlider, wo eines derselben verkürzt ist, u. wodurch ein Unvermögen, sie gehörig zu schließen, entsteht. Die Operation des H.s ist selten von Erfolg. Hasenclever, Joh. Peter, berühmter Genremaler, geb. 1810 zu Remscheid bei Düsseldorf; die bekanntesten Bilder sind die zu der Jobsiade, das Lesecabinet, die Weinprobe; auch in der Porträtmalerei ist er ausgezeichnet. Von 1838–42 hielt er sich in München auf. seitdem in Düsseldorf und wurde Mitglied der Akademie der Künste zu Berlin. Hasenhacke, Rehbein, Pferdekrankheit, Verwachsung der Gelenkflächen der untersten Sprungelenkknochen mit Schienbeinen u. Griffelbeinen, wobei sich Knochenmasse aussondert, durch welche sich jene Verwachsung bilden kann, also ein gichtartiges Uebel. Hasenscharte (Labium leporinum), die angeborene widernatürl. Spaltung der Oberlippe, selten auch zugleich der Unterlippe. Bisweilen erstreckt sich die Spalte bis in den Oberkiefer und den knöchernen Gaumen, selbst bis zu gänzlichem Fehlen der Scheidewand zwischen Mund und Nase (Wolfsrachen). Die H. läßt sich durch Operation leicht und sicher heilen. Haslach, bad. Amtsstadt im Mittelrheinkreise

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/235>, abgerufen am 26.11.2024.