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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

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an der Kinzig mit 1800 E., Acker- und Weinbau.


Hasli, der oberste Theil des Aarthales im Kanton Bern, 10 St. lang, reich an den Schönheiten der Alpenwelt, mit etwa 7000 E.; Hauptort des ehemals reichsfreien Thales ist das Dorf Meyringen.


Haspel, Maschine zum Heben, besteht aus einer horizontalliegenden Welle, um welche sich das Seil windet, und welche durch eine Kurbel oder ein Rad umgedreht wird. Der Garn-H. dient dazu, um das Garn von der Spindel oder Spuhle in Gebinde u. Strähne zu ordnen; 60 Umdrehungen oder Fäden sind = 1 Gebind, 10-20 Gebind = 1 Strähn; vergl. Garn.


Hasse, Joh. Adolf, berühmter Componist, geb. 1699 in Bergedorf bei Hamburg, zuerst Sänger an der Hamburger Bühne, später Hofsänger in Braunschweig, ging 1724 nach Italien, ward 1727 Kapellmeister am Conservatorium in Venedig, heirathete daselbst die berühmte Sängerin Bordoni u. ward hierauf erster Kapellmeister in Dresden mit 12000 Thlrn. Gehalt. 1770 pensionirt ging er nach Venedig, wo er 1783 st. Vortreffliche u. äußerst zahlreiche Compositionen, darunter sehr viele kirchliche.


Hasse, Friedr. Christian August, geb. 1773, begleitete einige Lehrstellen, wurde 1830 Redacteur der "Leipziger Zeitung" und st. 1848. Er gab von 1816 bis 20 eine Taschenencyklopädie des Wissenswürdigsten in Hinsicht auf Natur und Kunst in 4 Bdn. heraus, versuchte eine Geschichte der Lombardei zu schreiben u. s. f. und lieferte sehr viele, namentlich histor. Artikel in das Brockhaus'sche Conversationslexikon, dessen 6. u. 7. Aufl. er besorgte. Von seinen Söhnen ist Friedr. Rud., geb. 1808 zu Dresden, namentlich durch seinen "Anselm von Canterbury" (Lpz. 1842 bis 52) bekannt geworden u. seit 1848 ordentl. Prof. der protest. Theologie zu Bonn; Karl Ewald, geb. 1810, war von 1844-52 Prof. der medicin. Klinik und Pathologie in Zürich, bewährte sich als tüchtiger Arzt, Lehrer u. Schriftsteller in seinem Fache (seine anatom. Beschreibung der Krankheiten der Circulations- u. Respirationsorgane wurde 1846 auch ins Englische übertragen) u. folgte 1852 einem Rufe nach Heidelberg, wo er gegenwärtig wirkt.


Hassel, Joh. Georg Heinr., geb. 1770 zu Wolfenbüttel, gest. 1829 zu Weimar, Verfasser vieler geograph. Schriften u. eines Lehrbuchs der Statistik der europ. Staaten, Mitarbeiter an dem vollständigen Handb. der neuesten Erdbeschreibung (mit Gaspari, Cannabich, Gutsmuths), Weimar 1819 fg.


Hasselt, belg. Stadt in der Provinz Limburg, mit 9000 E., beträchtl. Industrie. - H., feste niederländ. Stadt nördl. von Zwolle mit 1800 E.


Hassenfratz, Jean Henri, geb. 1755, gest. 1827, franz. Chemiker und Techniker, in der Revolution Jakobiner, 1794 bis 1814 Prof. an der polytechn. Schule zu Paris, schrieb eine "Siderotechnie" (über das Eisen), über Kalkbrennerei etc.


Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedr., geb. 1793 zu Hanau, studierte die Rechte und stieg 1817-32 vom Assessor bis zum Justizminister, bekämpfte als solcher die Kammeropposition siegreich, trat aber 1837 aus und zuerst in sigmaringische, 1839 in luxemburgische, 1841 in preuß. Dienste. Am 22. Febr. 1850 wurde er wieder kurhess. Minister; ein ärgerlicher Prozeß, der in Preußen wegen unrechtl. Verwendung von amtlichen Geldern (in seiner Stellung als Präsident des Oberlandgerichts in Greifswald) gegen ihn anhängig gemacht wurde, entschied sich zu seinen Gunsten. Vergl. Hessen-Kassel.


Haßfurt, bayer. Stadt in Unterfranken mit 1900 E., schöner Pfarrkirche, Ritterkapelle, Mineralquelle.


Haßkarl, Justus Karl, Naturforscher, geb. 1811 zu Kassel, zuerst Lehrling im botan. Garten zu Poppelsdorf, trieb daselbst sowie später in Bonn mit Eifer das Studium der Botanik, machte 1836 eine Reise nach Java, kehrte 1846 nach Europa zurück u. machte 1852 eine 2. Reise nach Ostindien. "Catalogus plantarum in horto Bogoriasi cultarum", Batav. 1833; "Over het nut van de planten Javas", Amsterdam 1844; "Australien u. seine Colonien", Elberf. 1849; "Plantae Junghuhnianae", Leyden 1851-52.

an der Kinzig mit 1800 E., Acker- und Weinbau.


Hasli, der oberste Theil des Aarthales im Kanton Bern, 10 St. lang, reich an den Schönheiten der Alpenwelt, mit etwa 7000 E.; Hauptort des ehemals reichsfreien Thales ist das Dorf Meyringen.


Haspel, Maschine zum Heben, besteht aus einer horizontalliegenden Welle, um welche sich das Seil windet, und welche durch eine Kurbel oder ein Rad umgedreht wird. Der Garn-H. dient dazu, um das Garn von der Spindel oder Spuhle in Gebinde u. Strähne zu ordnen; 60 Umdrehungen oder Fäden sind = 1 Gebind, 10–20 Gebind = 1 Strähn; vergl. Garn.


Hasse, Joh. Adolf, berühmter Componist, geb. 1699 in Bergedorf bei Hamburg, zuerst Sänger an der Hamburger Bühne, später Hofsänger in Braunschweig, ging 1724 nach Italien, ward 1727 Kapellmeister am Conservatorium in Venedig, heirathete daselbst die berühmte Sängerin Bordoni u. ward hierauf erster Kapellmeister in Dresden mit 12000 Thlrn. Gehalt. 1770 pensionirt ging er nach Venedig, wo er 1783 st. Vortreffliche u. äußerst zahlreiche Compositionen, darunter sehr viele kirchliche.


Hasse, Friedr. Christian August, geb. 1773, begleitete einige Lehrstellen, wurde 1830 Redacteur der „Leipziger Zeitung“ und st. 1848. Er gab von 1816 bis 20 eine Taschenencyklopädie des Wissenswürdigsten in Hinsicht auf Natur und Kunst in 4 Bdn. heraus, versuchte eine Geschichte der Lombardei zu schreiben u. s. f. und lieferte sehr viele, namentlich histor. Artikel in das Brockhausʼsche Conversationslexikon, dessen 6. u. 7. Aufl. er besorgte. Von seinen Söhnen ist Friedr. Rud., geb. 1808 zu Dresden, namentlich durch seinen „Anselm von Canterbury“ (Lpz. 1842 bis 52) bekannt geworden u. seit 1848 ordentl. Prof. der protest. Theologie zu Bonn; Karl Ewald, geb. 1810, war von 1844–52 Prof. der medicin. Klinik und Pathologie in Zürich, bewährte sich als tüchtiger Arzt, Lehrer u. Schriftsteller in seinem Fache (seine anatom. Beschreibung der Krankheiten der Circulations- u. Respirationsorgane wurde 1846 auch ins Englische übertragen) u. folgte 1852 einem Rufe nach Heidelberg, wo er gegenwärtig wirkt.


Hassel, Joh. Georg Heinr., geb. 1770 zu Wolfenbüttel, gest. 1829 zu Weimar, Verfasser vieler geograph. Schriften u. eines Lehrbuchs der Statistik der europ. Staaten, Mitarbeiter an dem vollständigen Handb. der neuesten Erdbeschreibung (mit Gaspari, Cannabich, Gutsmuths), Weimar 1819 fg.


Hasselt, belg. Stadt in der Provinz Limburg, mit 9000 E., beträchtl. Industrie. – H., feste niederländ. Stadt nördl. von Zwolle mit 1800 E.


Hassenfratz, Jean Henri, geb. 1755, gest. 1827, franz. Chemiker und Techniker, in der Revolution Jakobiner, 1794 bis 1814 Prof. an der polytechn. Schule zu Paris, schrieb eine „Siderotechnie“ (über das Eisen), über Kalkbrennerei etc.


Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedr., geb. 1793 zu Hanau, studierte die Rechte und stieg 1817–32 vom Assessor bis zum Justizminister, bekämpfte als solcher die Kammeropposition siegreich, trat aber 1837 aus und zuerst in sigmaringische, 1839 in luxemburgische, 1841 in preuß. Dienste. Am 22. Febr. 1850 wurde er wieder kurhess. Minister; ein ärgerlicher Prozeß, der in Preußen wegen unrechtl. Verwendung von amtlichen Geldern (in seiner Stellung als Präsident des Oberlandgerichts in Greifswald) gegen ihn anhängig gemacht wurde, entschied sich zu seinen Gunsten. Vergl. Hessen-Kassel.


Haßfurt, bayer. Stadt in Unterfranken mit 1900 E., schöner Pfarrkirche, Ritterkapelle, Mineralquelle.


Haßkarl, Justus Karl, Naturforscher, geb. 1811 zu Kassel, zuerst Lehrling im botan. Garten zu Poppelsdorf, trieb daselbst sowie später in Bonn mit Eifer das Studium der Botanik, machte 1836 eine Reise nach Java, kehrte 1846 nach Europa zurück u. machte 1852 eine 2. Reise nach Ostindien. „Catalogus plantarum in horto Bogoriasi cultarum“, Batav. 1833; „Over het nut van de planten Javas“, Amsterdam 1844; „Australien u. seine Colonien“, Elberf. 1849; „Plantae Junghuhnianae“, Leyden 1851–52.

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[235/0236] an der Kinzig mit 1800 E., Acker- und Weinbau. Hasli, der oberste Theil des Aarthales im Kanton Bern, 10 St. lang, reich an den Schönheiten der Alpenwelt, mit etwa 7000 E.; Hauptort des ehemals reichsfreien Thales ist das Dorf Meyringen. Haspel, Maschine zum Heben, besteht aus einer horizontalliegenden Welle, um welche sich das Seil windet, und welche durch eine Kurbel oder ein Rad umgedreht wird. Der Garn-H. dient dazu, um das Garn von der Spindel oder Spuhle in Gebinde u. Strähne zu ordnen; 60 Umdrehungen oder Fäden sind = 1 Gebind, 10–20 Gebind = 1 Strähn; vergl. Garn. Hasse, Joh. Adolf, berühmter Componist, geb. 1699 in Bergedorf bei Hamburg, zuerst Sänger an der Hamburger Bühne, später Hofsänger in Braunschweig, ging 1724 nach Italien, ward 1727 Kapellmeister am Conservatorium in Venedig, heirathete daselbst die berühmte Sängerin Bordoni u. ward hierauf erster Kapellmeister in Dresden mit 12000 Thlrn. Gehalt. 1770 pensionirt ging er nach Venedig, wo er 1783 st. Vortreffliche u. äußerst zahlreiche Compositionen, darunter sehr viele kirchliche. Hasse, Friedr. Christian August, geb. 1773, begleitete einige Lehrstellen, wurde 1830 Redacteur der „Leipziger Zeitung“ und st. 1848. Er gab von 1816 bis 20 eine Taschenencyklopädie des Wissenswürdigsten in Hinsicht auf Natur und Kunst in 4 Bdn. heraus, versuchte eine Geschichte der Lombardei zu schreiben u. s. f. und lieferte sehr viele, namentlich histor. Artikel in das Brockhausʼsche Conversationslexikon, dessen 6. u. 7. Aufl. er besorgte. Von seinen Söhnen ist Friedr. Rud., geb. 1808 zu Dresden, namentlich durch seinen „Anselm von Canterbury“ (Lpz. 1842 bis 52) bekannt geworden u. seit 1848 ordentl. Prof. der protest. Theologie zu Bonn; Karl Ewald, geb. 1810, war von 1844–52 Prof. der medicin. Klinik und Pathologie in Zürich, bewährte sich als tüchtiger Arzt, Lehrer u. Schriftsteller in seinem Fache (seine anatom. Beschreibung der Krankheiten der Circulations- u. Respirationsorgane wurde 1846 auch ins Englische übertragen) u. folgte 1852 einem Rufe nach Heidelberg, wo er gegenwärtig wirkt. Hassel, Joh. Georg Heinr., geb. 1770 zu Wolfenbüttel, gest. 1829 zu Weimar, Verfasser vieler geograph. Schriften u. eines Lehrbuchs der Statistik der europ. Staaten, Mitarbeiter an dem vollständigen Handb. der neuesten Erdbeschreibung (mit Gaspari, Cannabich, Gutsmuths), Weimar 1819 fg. Hasselt, belg. Stadt in der Provinz Limburg, mit 9000 E., beträchtl. Industrie. – H., feste niederländ. Stadt nördl. von Zwolle mit 1800 E. Hassenfratz, Jean Henri, geb. 1755, gest. 1827, franz. Chemiker und Techniker, in der Revolution Jakobiner, 1794 bis 1814 Prof. an der polytechn. Schule zu Paris, schrieb eine „Siderotechnie“ (über das Eisen), über Kalkbrennerei etc. Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedr., geb. 1793 zu Hanau, studierte die Rechte und stieg 1817–32 vom Assessor bis zum Justizminister, bekämpfte als solcher die Kammeropposition siegreich, trat aber 1837 aus und zuerst in sigmaringische, 1839 in luxemburgische, 1841 in preuß. Dienste. Am 22. Febr. 1850 wurde er wieder kurhess. Minister; ein ärgerlicher Prozeß, der in Preußen wegen unrechtl. Verwendung von amtlichen Geldern (in seiner Stellung als Präsident des Oberlandgerichts in Greifswald) gegen ihn anhängig gemacht wurde, entschied sich zu seinen Gunsten. Vergl. Hessen-Kassel. Haßfurt, bayer. Stadt in Unterfranken mit 1900 E., schöner Pfarrkirche, Ritterkapelle, Mineralquelle. Haßkarl, Justus Karl, Naturforscher, geb. 1811 zu Kassel, zuerst Lehrling im botan. Garten zu Poppelsdorf, trieb daselbst sowie später in Bonn mit Eifer das Studium der Botanik, machte 1836 eine Reise nach Java, kehrte 1846 nach Europa zurück u. machte 1852 eine 2. Reise nach Ostindien. „Catalogus plantarum in horto Bogoriasi cultarum“, Batav. 1833; „Over het nut van de planten Javas“, Amsterdam 1844; „Australien u. seine Colonien“, Elberf. 1849; „Plantae Junghuhnianae“, Leyden 1851–52.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/236>, abgerufen am 27.11.2024.