Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.

Bild:
<< vorherige Seite

(von ungefähr 21/2 Mill.) an, das von Moses auf Gottes Befehl und unter Gottes Schutze aus Aegypten nach Palästina geführt wurde (s. Moses). Unter Josua eroberten sie das Land und theilten es unter die 12 Stämme: Ruben, Gad, Manasse, Simeon, Juda, Dan, Benjamin, Ephraim, Isaschar, Zabulon, Asser, Naphtali; der Stamm Levi war dem Priesterthume und religiösen Lehramte geweiht u. erhielt neben dem Zehnten 35 Städte im Gebiete der 12 Stämme. Mittelpunkt der Nation war die Stiftshütte, oberster Richter der Hohepriester, Gesetzbuch die Gebote Gottes (Theokratie); da aber das Volk vielfältig dem Gesetze abtrünnig wurde, so fielen die heidnischen Nachbarn als Geißel Gottes dasselbe an, es wurde jedoch wieder durch Helden, die der Herr erweckte, befreit (Zeit der Richter, s. d.). Dies dauerte von 1500-1095 v. Chr. Mit Saul (1095-55) begann das Königthum u. unter David (s. d.) war das Reich am mächtigsten, während sein Nachfolger Salomo (1015-975) den meisten Glanz entfaltete. Nach seinem Tode spaltete sich das Reich in 2 Theile: Königreich Juda (975-588), Königreich Israel (375-722), s. Israel u. Juda. Durch Cyrus erfolgte 534 gewissermaßen eine Wiederherstellung der Nation, obwohl dieselbe unter persischer Oberhoheit stand, auf welche die macedonische u. darauf die syrisch-griechische mit der ägyptisch-griech. folgte. Als Antiochus Epiphanes die Juden (welcher Name den der H. verdrängte) hellenisiren wollte, rissen sie sich unter den Makkabäern los (166) u. blieben unter eigenen Fürsten unabhängig bis zum Tode Herodes I. (4 n. Chr.). Auch unter der röm. Herrschaft dauerte eine gewisse nationale Selbstständigkeit der Juden in Palästina fort, die sich auf den Tempel und das Priesterthum stützte; dieselbe wurde durch die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. und die Entvölkerung des Landes durch den Vertilgungskrieg unter Kaiser Hadrian 135 n. Chr. vernichtet. Die Nation hatte ihre Bestimmung erfüllt; sie war Träger der Offenbarung bis zu deren Erfüllung und deßwegen unter allen Völkern ausgesondert, als sie aber in verhärtetem Stolze den Neuen Bund verschmähte, blieb sie sich selbst überlassen und ging auch bald unter. - Außer seiner Würde als Volk der Offenbarung ist das hebr. schon deßwegen wichtig, weil es das einzige orientalische ist, das den Despotismus des Morgenlandes in seinem Staate nicht aufkommen ließ u. uns die ältesten Denkmäler der Geschichte und Poesie überliefert hat. Vergl. Juden.


Hebräische Sprache; sie ist ein Zweig des semitischen Sprachstamms, dauerte als Volkssprache bis zur Wegführung des Volkes nach Assyrien u. Babylonien, wo sie in das sog. Chaldäische überging u. sich nur bei den Priestern als gottesdienstliche und Gelehrtensprache erhielt. Der Wörterschatz ist nicht groß, allein bedeutend zur Bezeichnung religiöser Vorstellungen; das Zeitwort, Verbum, ist grammatisch sehr ausgebildet, die anderen Bildungsformen sind sehr einfach, die Satzverbindung fast kindlich, alles Periodenbaus ermangelnd. Die jetzige hebr. Schrift, eine sog. quadratische, ist babylonischen Ursprungs und wird nur mit Consonanten geschrieben; die Vocalisation, die Accente u. anderen Zeichen stammen aus dem Anfange des Mittelalters, als die Rabbinen die grammatikalische Behandlung der Sprache anfingen. Die eigentlich wissenschaftliche Behandlung verdankt sie jedoch christl. besonders deutschen Gelehrten (Reuchlin, Buxtorf, Schultens, Schröder, Gesenius, Vater, Dukes, Hupfeld, Ewald), welche dieselbe auch dem vergleichenden Sprachstudium unterworfen haben.


Hebraisiren, jüdeln, Jüdisches nachahmen; Hebraismen, eigenthümliche Formen der hebr. Sprache.


Hebriden, Westernislands, Inselgruppe im Westen Schottlands, 162 #M. groß mit 115000 celtischen E., die Viehzucht, Fisch- und Vogelsang, Steinbrechen, Sodabereitung etc. treiben und neuester Zeit häufig nach Amerika auswandern. Man zählt 300 Inseln, zu den Grafschaften Argyle, Inverneß u. Roß gehörend, aber nur 86 sind bewohnt. Zu der südl. Gruppe gehören Icolmkill, Islay, Mull, Tiry, Lismore, Coll, Gigha, Jura, Colomsay, Staffa

(von ungefähr 21/2 Mill.) an, das von Moses auf Gottes Befehl und unter Gottes Schutze aus Aegypten nach Palästina geführt wurde (s. Moses). Unter Josua eroberten sie das Land und theilten es unter die 12 Stämme: Ruben, Gad, Manasse, Simeon, Juda, Dan, Benjamin, Ephraim, Isaschar, Zabulon, Asser, Naphtali; der Stamm Levi war dem Priesterthume und religiösen Lehramte geweiht u. erhielt neben dem Zehnten 35 Städte im Gebiete der 12 Stämme. Mittelpunkt der Nation war die Stiftshütte, oberster Richter der Hohepriester, Gesetzbuch die Gebote Gottes (Theokratie); da aber das Volk vielfältig dem Gesetze abtrünnig wurde, so fielen die heidnischen Nachbarn als Geißel Gottes dasselbe an, es wurde jedoch wieder durch Helden, die der Herr erweckte, befreit (Zeit der Richter, s. d.). Dies dauerte von 1500–1095 v. Chr. Mit Saul (1095–55) begann das Königthum u. unter David (s. d.) war das Reich am mächtigsten, während sein Nachfolger Salomo (1015–975) den meisten Glanz entfaltete. Nach seinem Tode spaltete sich das Reich in 2 Theile: Königreich Juda (975–588), Königreich Israel (375–722), s. Israel u. Juda. Durch Cyrus erfolgte 534 gewissermaßen eine Wiederherstellung der Nation, obwohl dieselbe unter persischer Oberhoheit stand, auf welche die macedonische u. darauf die syrisch-griechische mit der ägyptisch-griech. folgte. Als Antiochus Epiphanes die Juden (welcher Name den der H. verdrängte) hellenisiren wollte, rissen sie sich unter den Makkabäern los (166) u. blieben unter eigenen Fürsten unabhängig bis zum Tode Herodes I. (4 n. Chr.). Auch unter der röm. Herrschaft dauerte eine gewisse nationale Selbstständigkeit der Juden in Palästina fort, die sich auf den Tempel und das Priesterthum stützte; dieselbe wurde durch die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. und die Entvölkerung des Landes durch den Vertilgungskrieg unter Kaiser Hadrian 135 n. Chr. vernichtet. Die Nation hatte ihre Bestimmung erfüllt; sie war Träger der Offenbarung bis zu deren Erfüllung und deßwegen unter allen Völkern ausgesondert, als sie aber in verhärtetem Stolze den Neuen Bund verschmähte, blieb sie sich selbst überlassen und ging auch bald unter. – Außer seiner Würde als Volk der Offenbarung ist das hebr. schon deßwegen wichtig, weil es das einzige orientalische ist, das den Despotismus des Morgenlandes in seinem Staate nicht aufkommen ließ u. uns die ältesten Denkmäler der Geschichte und Poesie überliefert hat. Vergl. Juden.


Hebräische Sprache; sie ist ein Zweig des semitischen Sprachstamms, dauerte als Volkssprache bis zur Wegführung des Volkes nach Assyrien u. Babylonien, wo sie in das sog. Chaldäische überging u. sich nur bei den Priestern als gottesdienstliche und Gelehrtensprache erhielt. Der Wörterschatz ist nicht groß, allein bedeutend zur Bezeichnung religiöser Vorstellungen; das Zeitwort, Verbum, ist grammatisch sehr ausgebildet, die anderen Bildungsformen sind sehr einfach, die Satzverbindung fast kindlich, alles Periodenbaus ermangelnd. Die jetzige hebr. Schrift, eine sog. quadratische, ist babylonischen Ursprungs und wird nur mit Consonanten geschrieben; die Vocalisation, die Accente u. anderen Zeichen stammen aus dem Anfange des Mittelalters, als die Rabbinen die grammatikalische Behandlung der Sprache anfingen. Die eigentlich wissenschaftliche Behandlung verdankt sie jedoch christl. besonders deutschen Gelehrten (Reuchlin, Buxtorf, Schultens, Schröder, Gesenius, Vater, Dukes, Hupfeld, Ewald), welche dieselbe auch dem vergleichenden Sprachstudium unterworfen haben.


Hebraisiren, jüdeln, Jüdisches nachahmen; Hebraismen, eigenthümliche Formen der hebr. Sprache.


Hebriden, Westernislands, Inselgruppe im Westen Schottlands, 162 □M. groß mit 115000 celtischen E., die Viehzucht, Fisch- und Vogelsang, Steinbrechen, Sodabereitung etc. treiben und neuester Zeit häufig nach Amerika auswandern. Man zählt 300 Inseln, zu den Grafschaften Argyle, Inverneß u. Roß gehörend, aber nur 86 sind bewohnt. Zu der südl. Gruppe gehören Icolmkill, Islay, Mull, Tiry, Lismore, Coll, Gigha, Jura, Colomsay, Staffa

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0248" n="247"/>
(von ungefähr 2<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi> Mill.) an, das von Moses auf Gottes Befehl und unter Gottes Schutze aus Aegypten nach Palästina geführt wurde (s. Moses). Unter Josua eroberten sie das Land und theilten es unter die 12 Stämme: Ruben, Gad, Manasse, Simeon, Juda, Dan, Benjamin, Ephraim, Isaschar, Zabulon, Asser, Naphtali; der Stamm Levi war dem Priesterthume und religiösen Lehramte geweiht u. erhielt neben dem Zehnten 35 Städte im Gebiete der 12 Stämme. Mittelpunkt der Nation war die Stiftshütte, oberster Richter der Hohepriester, Gesetzbuch die Gebote Gottes (Theokratie); da aber das Volk vielfältig dem Gesetze abtrünnig wurde, so fielen die heidnischen Nachbarn als Geißel Gottes dasselbe an, es wurde jedoch wieder durch Helden, die der Herr erweckte, befreit (Zeit der Richter, s. d.). Dies dauerte von 1500&#x2013;1095 v. Chr. Mit Saul (1095&#x2013;55) begann das Königthum u. unter David (s. d.) war das Reich am mächtigsten, während sein Nachfolger Salomo (1015&#x2013;975) den meisten Glanz entfaltete. Nach seinem Tode spaltete sich das Reich in 2 Theile: Königreich Juda (975&#x2013;588), Königreich Israel (375&#x2013;722), s. Israel u. Juda. Durch Cyrus erfolgte 534 gewissermaßen eine Wiederherstellung der Nation, obwohl dieselbe unter persischer Oberhoheit stand, auf welche die macedonische u. darauf die syrisch-griechische mit der ägyptisch-griech. folgte. Als Antiochus Epiphanes die Juden (welcher Name den der H. verdrängte) hellenisiren wollte, rissen sie sich unter den Makkabäern los (166) u. blieben unter eigenen Fürsten unabhängig bis zum Tode Herodes I. (4 n. Chr.). Auch unter der röm. Herrschaft dauerte eine gewisse nationale Selbstständigkeit der Juden in Palästina fort, die sich auf den Tempel und das Priesterthum stützte; dieselbe wurde durch die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. und die Entvölkerung des Landes durch den Vertilgungskrieg unter Kaiser Hadrian 135 n. Chr. vernichtet. Die Nation hatte ihre Bestimmung erfüllt; sie war Träger der Offenbarung bis zu deren Erfüllung und deßwegen unter allen Völkern ausgesondert, als sie aber in verhärtetem Stolze den Neuen Bund verschmähte, blieb sie sich selbst überlassen und ging auch bald unter. &#x2013; Außer seiner Würde als Volk der Offenbarung ist das hebr. schon deßwegen wichtig, weil es das einzige orientalische ist, das den Despotismus des Morgenlandes in seinem Staate nicht aufkommen ließ u. uns die ältesten Denkmäler der Geschichte und Poesie überliefert hat. Vergl. Juden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hebräische Sprache</hi>; sie ist ein Zweig des semitischen Sprachstamms, dauerte als Volkssprache bis zur Wegführung des Volkes nach Assyrien u. Babylonien, wo sie in das sog. Chaldäische überging u. sich nur bei den Priestern als gottesdienstliche und Gelehrtensprache erhielt. Der Wörterschatz ist nicht groß, allein bedeutend zur Bezeichnung religiöser Vorstellungen; das Zeitwort, Verbum, ist grammatisch sehr ausgebildet, die anderen Bildungsformen sind sehr einfach, die Satzverbindung fast kindlich, alles Periodenbaus ermangelnd. Die jetzige hebr. Schrift, eine sog. quadratische, ist babylonischen Ursprungs und wird nur mit Consonanten geschrieben; die Vocalisation, die Accente u. anderen Zeichen stammen aus dem Anfange des Mittelalters, als die Rabbinen die grammatikalische Behandlung der Sprache anfingen. Die eigentlich wissenschaftliche Behandlung verdankt sie jedoch christl. besonders deutschen Gelehrten (Reuchlin, Buxtorf, Schultens, Schröder, Gesenius, Vater, Dukes, Hupfeld, Ewald), welche dieselbe auch dem vergleichenden Sprachstudium unterworfen haben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hebraisiren</hi>, jüdeln, Jüdisches nachahmen; <hi rendition="#g">Hebraismen</hi>, eigenthümliche Formen der hebr. Sprache.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Hebriden</hi>, Westernislands, Inselgruppe im Westen Schottlands, 162 &#x25A1;M. groß mit 115000 celtischen E., die Viehzucht, Fisch- und Vogelsang, Steinbrechen, Sodabereitung etc. treiben und neuester Zeit häufig nach Amerika auswandern. Man zählt 300 Inseln, zu den Grafschaften Argyle, Inverneß u. Roß gehörend, aber nur 86 sind bewohnt. Zu der südl. Gruppe gehören Icolmkill, Islay, Mull, Tiry, Lismore, Coll, Gigha, Jura, Colomsay, Staffa
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[247/0248] (von ungefähr 21/2 Mill.) an, das von Moses auf Gottes Befehl und unter Gottes Schutze aus Aegypten nach Palästina geführt wurde (s. Moses). Unter Josua eroberten sie das Land und theilten es unter die 12 Stämme: Ruben, Gad, Manasse, Simeon, Juda, Dan, Benjamin, Ephraim, Isaschar, Zabulon, Asser, Naphtali; der Stamm Levi war dem Priesterthume und religiösen Lehramte geweiht u. erhielt neben dem Zehnten 35 Städte im Gebiete der 12 Stämme. Mittelpunkt der Nation war die Stiftshütte, oberster Richter der Hohepriester, Gesetzbuch die Gebote Gottes (Theokratie); da aber das Volk vielfältig dem Gesetze abtrünnig wurde, so fielen die heidnischen Nachbarn als Geißel Gottes dasselbe an, es wurde jedoch wieder durch Helden, die der Herr erweckte, befreit (Zeit der Richter, s. d.). Dies dauerte von 1500–1095 v. Chr. Mit Saul (1095–55) begann das Königthum u. unter David (s. d.) war das Reich am mächtigsten, während sein Nachfolger Salomo (1015–975) den meisten Glanz entfaltete. Nach seinem Tode spaltete sich das Reich in 2 Theile: Königreich Juda (975–588), Königreich Israel (375–722), s. Israel u. Juda. Durch Cyrus erfolgte 534 gewissermaßen eine Wiederherstellung der Nation, obwohl dieselbe unter persischer Oberhoheit stand, auf welche die macedonische u. darauf die syrisch-griechische mit der ägyptisch-griech. folgte. Als Antiochus Epiphanes die Juden (welcher Name den der H. verdrängte) hellenisiren wollte, rissen sie sich unter den Makkabäern los (166) u. blieben unter eigenen Fürsten unabhängig bis zum Tode Herodes I. (4 n. Chr.). Auch unter der röm. Herrschaft dauerte eine gewisse nationale Selbstständigkeit der Juden in Palästina fort, die sich auf den Tempel und das Priesterthum stützte; dieselbe wurde durch die Zerstörung des Tempels 70 n. Chr. und die Entvölkerung des Landes durch den Vertilgungskrieg unter Kaiser Hadrian 135 n. Chr. vernichtet. Die Nation hatte ihre Bestimmung erfüllt; sie war Träger der Offenbarung bis zu deren Erfüllung und deßwegen unter allen Völkern ausgesondert, als sie aber in verhärtetem Stolze den Neuen Bund verschmähte, blieb sie sich selbst überlassen und ging auch bald unter. – Außer seiner Würde als Volk der Offenbarung ist das hebr. schon deßwegen wichtig, weil es das einzige orientalische ist, das den Despotismus des Morgenlandes in seinem Staate nicht aufkommen ließ u. uns die ältesten Denkmäler der Geschichte und Poesie überliefert hat. Vergl. Juden. Hebräische Sprache; sie ist ein Zweig des semitischen Sprachstamms, dauerte als Volkssprache bis zur Wegführung des Volkes nach Assyrien u. Babylonien, wo sie in das sog. Chaldäische überging u. sich nur bei den Priestern als gottesdienstliche und Gelehrtensprache erhielt. Der Wörterschatz ist nicht groß, allein bedeutend zur Bezeichnung religiöser Vorstellungen; das Zeitwort, Verbum, ist grammatisch sehr ausgebildet, die anderen Bildungsformen sind sehr einfach, die Satzverbindung fast kindlich, alles Periodenbaus ermangelnd. Die jetzige hebr. Schrift, eine sog. quadratische, ist babylonischen Ursprungs und wird nur mit Consonanten geschrieben; die Vocalisation, die Accente u. anderen Zeichen stammen aus dem Anfange des Mittelalters, als die Rabbinen die grammatikalische Behandlung der Sprache anfingen. Die eigentlich wissenschaftliche Behandlung verdankt sie jedoch christl. besonders deutschen Gelehrten (Reuchlin, Buxtorf, Schultens, Schröder, Gesenius, Vater, Dukes, Hupfeld, Ewald), welche dieselbe auch dem vergleichenden Sprachstudium unterworfen haben. Hebraisiren, jüdeln, Jüdisches nachahmen; Hebraismen, eigenthümliche Formen der hebr. Sprache. Hebriden, Westernislands, Inselgruppe im Westen Schottlands, 162 □M. groß mit 115000 celtischen E., die Viehzucht, Fisch- und Vogelsang, Steinbrechen, Sodabereitung etc. treiben und neuester Zeit häufig nach Amerika auswandern. Man zählt 300 Inseln, zu den Grafschaften Argyle, Inverneß u. Roß gehörend, aber nur 86 sind bewohnt. Zu der südl. Gruppe gehören Icolmkill, Islay, Mull, Tiry, Lismore, Coll, Gigha, Jura, Colomsay, Staffa

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/248
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855, S. 247. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon03_1855/248>, abgerufen am 24.11.2024.