Herders Conversations-Lexikon. Bd. 3. Freiburg im Breisgau, 1855.später wieder und Germanicus war gemein genug, dieselbe im Triumphe zu Rom aufzuführen. Der von ihr in Italien geb. Sohn Thumelico wurde gleichfalls unwürdig behandelt, doch sagt Tacitus nicht, auf welche Weise dies geschah. Tacitus hat dem deutschen Helden das schönste Denkmal gesetzt; die deutschen Schriftsteller haben ihm fast durchschnittlich eine patriotische Schminke aufgelegt, die an dem gewaltigen Barbaren sich schlecht ausnimmt. Hermann Contractus Contractus, d. h. der Lahme, Chronist, geb. 1013, Sohn eines Grafen von Veringer, von Geburt an krüppelhaft, aber innig fromm, unermüdlich, Musiker, Liederdichter, Mechaniker, ausgezeichneter Mathematiker, 1043 Mönch im Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel, gest. 1054 zu Altshausen in Oberschwaben, ein wirklich großer Gelehrter. Sein Hauptwerk, das "Chronicon", welches die Geschichte von Christi Geburt bis 1054 behandelt, wurde die Grundlage vieler spätern Werke, die Handschrift der St. Galler Stiftsbibliothek ist vielleicht die des Verfassers selbst u. wurde zuletzt im 1. Bd. von Pertzens "Monum. Germ. hist." abgedruckt. Hermann I., Landgraf v. Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen von 1192 bis 1216, Schwestersohn Kaisers Friedrich I., einflußreicher deutscher Fürst, war meistens auf der Seite der Hohenstaufen (nur mit Heinrich VI. gerieth er in Streit), so Philipps, besonders aber Friedrichs II.; st. 1216; er war auch Förderer der Dichtkunst (s. der Sängerkrieg auf der Wartburg). Seine Söhne waren Landgraf Ludwig der Heilige u. Heinrich Raspe (s. d.). Hermann, Nikol., protest. Kirchenliederdichter, von dessen Leben man nur weiß, daß er mit Mathesius befreundet war u. 1561 als Cantor zu Joachimsthal st. Seine den Kindern gewidmeten, schlichten, frommen Lieder (Lobt Gott ihr Christen allzugleich, Wenn mein Stündlein vorhanden ist u. s. f.) kamen 1586 zu Leipzig heraus, der 1. Theil wahrscheinlich schon 1559. Gemäß der Sitte jener Zeit setzte H. seine Lieder auch sofort selbst in Melodie. Hermann, Joh. Gottfr. Jakob, ein sehr verdienter und namentl. als scharfsinniger Kritiker berühmter Philolog, geb. 1772 zu Leipzig, vertauschte das Studium der Rechtswissenschaft mit dem der Philologie, stiftete 1793 in seiner Vaterstadt die sog. griech. Gesellschaft, welche zur Pflanzschule der Anhängerschaft H.s wurde, begann 1794 seine Vorlesungen, wurde 1798 außerordentlicher, 1803 ordentl. Prof., 1819 Decemvir der Universität Leipzig, hielt 1840 sein Doctorjubiläum, 1844 das Jubiläum seiner 50jährigen akadem. Wirksamkeit und st. am letzten Tage des J. 1848. Seine frühesten Arbeiten waren eine juristische Abhandlung, dann eine solche über die Dichtungsarten (1794), kritische Bemerkungen zu einigen Stellen bei Aeschylus und Euripides u. s. f., ein Hauptwerk aber war sein "Handb. der Metrik" (1798), welches 1816 zu den "Elementa doctrinae metricae" erweitert, später auch im Auszug herausgegeben (Epitome d. m., 2. Aufl. Lips. 1844) und bis jetzt von keinem andern verdrängt wurde. Auch für eine wissenschaftlichere Behandlung der griechischen Grammatik gab H. den Anstoß (De emendanda ratione graecae grammaticae 1801, Ausgabe des Viger 1802, 4. Aufl. 1834), wechselte mit Creuzer in Heidelberg Briefe über Mythologie (Briefe über Homer u. Hesiod, Heidelberg 1818) u. fühlte sich durch die Art und Weise, wie Böckh (s. d.) die Inschriften behandelte, zu einer besonderen Schrift veranlaßt. Bekannte Ausgaben des Sophokles (1817-1825), vieler Stücke des Euripides, einiger des Plautus, der Dichtkunst des Aristoteles u. a. m.; "Opuscula", Leipz. 1827-39, 7 B. Haupt gab von H. heraus den Bion u. Moschus, Leipz. 1849, sowie die Recension des Aeschylus, Leipzig 1852, 2 B. Hermann, Friedr. Benedict Wilh., geb. 1795 zu Dinkelsbühl, seit 1833 Prof. der Staatswirthschaft in München, 1845 Ministerialrath im Ministerium des Innern, 1848 als Mitglied der Nationalversammlung zu Frankfurt eines der Häupter der großdeutschen Partei, mehrmals hervorragendes Mitglied der bayer. Kammer der Abgeordneten, später wieder und Germanicus war gemein genug, dieselbe im Triumphe zu Rom aufzuführen. Der von ihr in Italien geb. Sohn Thumelico wurde gleichfalls unwürdig behandelt, doch sagt Tacitus nicht, auf welche Weise dies geschah. Tacitus hat dem deutschen Helden das schönste Denkmal gesetzt; die deutschen Schriftsteller haben ihm fast durchschnittlich eine patriotische Schminke aufgelegt, die an dem gewaltigen Barbaren sich schlecht ausnimmt. Hermann Contractus Contractus, d. h. der Lahme, Chronist, geb. 1013, Sohn eines Grafen von Veringer, von Geburt an krüppelhaft, aber innig fromm, unermüdlich, Musiker, Liederdichter, Mechaniker, ausgezeichneter Mathematiker, 1043 Mönch im Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel, gest. 1054 zu Altshausen in Oberschwaben, ein wirklich großer Gelehrter. Sein Hauptwerk, das „Chronicon“, welches die Geschichte von Christi Geburt bis 1054 behandelt, wurde die Grundlage vieler spätern Werke, die Handschrift der St. Galler Stiftsbibliothek ist vielleicht die des Verfassers selbst u. wurde zuletzt im 1. Bd. von Pertzens „Monum. Germ. hist.“ abgedruckt. Hermann I., Landgraf v. Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen von 1192 bis 1216, Schwestersohn Kaisers Friedrich I., einflußreicher deutscher Fürst, war meistens auf der Seite der Hohenstaufen (nur mit Heinrich VI. gerieth er in Streit), so Philipps, besonders aber Friedrichs II.; st. 1216; er war auch Förderer der Dichtkunst (s. der Sängerkrieg auf der Wartburg). Seine Söhne waren Landgraf Ludwig der Heilige u. Heinrich Raspe (s. d.). Hermann, Nikol., protest. Kirchenliederdichter, von dessen Leben man nur weiß, daß er mit Mathesius befreundet war u. 1561 als Cantor zu Joachimsthal st. Seine den Kindern gewidmeten, schlichten, frommen Lieder (Lobt Gott ihr Christen allzugleich, Wenn mein Stündlein vorhanden ist u. s. f.) kamen 1586 zu Leipzig heraus, der 1. Theil wahrscheinlich schon 1559. Gemäß der Sitte jener Zeit setzte H. seine Lieder auch sofort selbst in Melodie. Hermann, Joh. Gottfr. Jakob, ein sehr verdienter und namentl. als scharfsinniger Kritiker berühmter Philolog, geb. 1772 zu Leipzig, vertauschte das Studium der Rechtswissenschaft mit dem der Philologie, stiftete 1793 in seiner Vaterstadt die sog. griech. Gesellschaft, welche zur Pflanzschule der Anhängerschaft H.s wurde, begann 1794 seine Vorlesungen, wurde 1798 außerordentlicher, 1803 ordentl. Prof., 1819 Decemvir der Universität Leipzig, hielt 1840 sein Doctorjubiläum, 1844 das Jubiläum seiner 50jährigen akadem. Wirksamkeit und st. am letzten Tage des J. 1848. Seine frühesten Arbeiten waren eine juristische Abhandlung, dann eine solche über die Dichtungsarten (1794), kritische Bemerkungen zu einigen Stellen bei Aeschylus und Euripides u. s. f., ein Hauptwerk aber war sein „Handb. der Metrik“ (1798), welches 1816 zu den „Elementa doctrinae metricae“ erweitert, später auch im Auszug herausgegeben (Epitome d. m., 2. Aufl. Lips. 1844) und bis jetzt von keinem andern verdrängt wurde. Auch für eine wissenschaftlichere Behandlung der griechischen Grammatik gab H. den Anstoß (De emendanda ratione graecae grammaticae 1801, Ausgabe des Viger 1802, 4. Aufl. 1834), wechselte mit Creuzer in Heidelberg Briefe über Mythologie (Briefe über Homer u. Hesiod, Heidelberg 1818) u. fühlte sich durch die Art und Weise, wie Böckh (s. d.) die Inschriften behandelte, zu einer besonderen Schrift veranlaßt. Bekannte Ausgaben des Sophokles (1817–1825), vieler Stücke des Euripides, einiger des Plautus, der Dichtkunst des Aristoteles u. a. m.; „Opuscula“, Leipz. 1827–39, 7 B. Haupt gab von H. heraus den Bion u. Moschus, Leipz. 1849, sowie die Recension des Aeschylus, Leipzig 1852, 2 B. Hermann, Friedr. Benedict Wilh., geb. 1795 zu Dinkelsbühl, seit 1833 Prof. der Staatswirthschaft in München, 1845 Ministerialrath im Ministerium des Innern, 1848 als Mitglied der Nationalversammlung zu Frankfurt eines der Häupter der großdeutschen Partei, mehrmals hervorragendes Mitglied der bayer. 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später wieder und Germanicus war gemein genug, dieselbe im Triumphe zu Rom aufzuführen. Der von ihr in Italien geb. Sohn Thumelico wurde gleichfalls unwürdig behandelt, doch sagt Tacitus nicht, auf welche Weise dies geschah. Tacitus hat dem deutschen Helden das schönste Denkmal gesetzt; die deutschen Schriftsteller haben ihm fast durchschnittlich eine patriotische Schminke aufgelegt, die an dem gewaltigen Barbaren sich schlecht ausnimmt.
Hermann Contractus Contractus, d. h. der Lahme, Chronist, geb. 1013, Sohn eines Grafen von Veringer, von Geburt an krüppelhaft, aber innig fromm, unermüdlich, Musiker, Liederdichter, Mechaniker, ausgezeichneter Mathematiker, 1043 Mönch im Kloster Reichenau auf der gleichnamigen Bodenseeinsel, gest. 1054 zu Altshausen in Oberschwaben, ein wirklich großer Gelehrter. Sein Hauptwerk, das „Chronicon“, welches die Geschichte von Christi Geburt bis 1054 behandelt, wurde die Grundlage vieler spätern Werke, die Handschrift der St. Galler Stiftsbibliothek ist vielleicht die des Verfassers selbst u. wurde zuletzt im 1. Bd. von Pertzens „Monum. Germ. hist.“ abgedruckt.
Hermann I., Landgraf v. Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen von 1192 bis 1216, Schwestersohn Kaisers Friedrich I., einflußreicher deutscher Fürst, war meistens auf der Seite der Hohenstaufen (nur mit Heinrich VI. gerieth er in Streit), so Philipps, besonders aber Friedrichs II.; st. 1216; er war auch Förderer der Dichtkunst (s. der Sängerkrieg auf der Wartburg). Seine Söhne waren Landgraf Ludwig der Heilige u. Heinrich Raspe (s. d.).
Hermann, Nikol., protest. Kirchenliederdichter, von dessen Leben man nur weiß, daß er mit Mathesius befreundet war u. 1561 als Cantor zu Joachimsthal st. Seine den Kindern gewidmeten, schlichten, frommen Lieder (Lobt Gott ihr Christen allzugleich, Wenn mein Stündlein vorhanden ist u. s. f.) kamen 1586 zu Leipzig heraus, der 1. Theil wahrscheinlich schon 1559. Gemäß der Sitte jener Zeit setzte H. seine Lieder auch sofort selbst in Melodie.
Hermann, Joh. Gottfr. Jakob, ein sehr verdienter und namentl. als scharfsinniger Kritiker berühmter Philolog, geb. 1772 zu Leipzig, vertauschte das Studium der Rechtswissenschaft mit dem der Philologie, stiftete 1793 in seiner Vaterstadt die sog. griech. Gesellschaft, welche zur Pflanzschule der Anhängerschaft H.s wurde, begann 1794 seine Vorlesungen, wurde 1798 außerordentlicher, 1803 ordentl. Prof., 1819 Decemvir der Universität Leipzig, hielt 1840 sein Doctorjubiläum, 1844 das Jubiläum seiner 50jährigen akadem. Wirksamkeit und st. am letzten Tage des J. 1848. Seine frühesten Arbeiten waren eine juristische Abhandlung, dann eine solche über die Dichtungsarten (1794), kritische Bemerkungen zu einigen Stellen bei Aeschylus und Euripides u. s. f., ein Hauptwerk aber war sein „Handb. der Metrik“ (1798), welches 1816 zu den „Elementa doctrinae metricae“ erweitert, später auch im Auszug herausgegeben (Epitome d. m., 2. Aufl. Lips. 1844) und bis jetzt von keinem andern verdrängt wurde. Auch für eine wissenschaftlichere Behandlung der griechischen Grammatik gab H. den Anstoß (De emendanda ratione graecae grammaticae 1801, Ausgabe des Viger 1802, 4. Aufl. 1834), wechselte mit Creuzer in Heidelberg Briefe über Mythologie (Briefe über Homer u. Hesiod, Heidelberg 1818) u. fühlte sich durch die Art und Weise, wie Böckh (s. d.) die Inschriften behandelte, zu einer besonderen Schrift veranlaßt. Bekannte Ausgaben des Sophokles (1817–1825), vieler Stücke des Euripides, einiger des Plautus, der Dichtkunst des Aristoteles u. a. m.; „Opuscula“, Leipz. 1827–39, 7 B. Haupt gab von H. heraus den Bion u. Moschus, Leipz. 1849, sowie die Recension des Aeschylus, Leipzig 1852, 2 B.
Hermann, Friedr. Benedict Wilh., geb. 1795 zu Dinkelsbühl, seit 1833 Prof. der Staatswirthschaft in München, 1845 Ministerialrath im Ministerium des Innern, 1848 als Mitglied der Nationalversammlung zu Frankfurt eines der Häupter der großdeutschen Partei, mehrmals hervorragendes Mitglied der bayer. Kammer der Abgeordneten,
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